V de V Endurance GT/Tourisme – Saisonrückblick 2009

09vdev932pIm Gegensatz zu den beiden anderen VdeV-Langstrecken-Serien war der Gesamtsieg bei den GT/Tourisme-Klassen bis zum letzten Rennen der Saison offen. Über das Jahr hinweg hatte sich ein spannender Dreikampf zwischen Eric Mouez / David Loger (Nourry Competition-Porsche 997 GT3 Cup S; Bild rechts), den Titelverteidigern Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Perspective Racing-Ferrari F430, Bild unten links) sowie Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 996 RSR) entwickelt - diese drei Mannschaften punkteten in allen acht Läufen.

Mouez / Loger (237 P.) sammelten dabei aus jenen vier Rennen, bei denen wegen größer Renndistanzen die eineinhalb- oder zweifache Punkteanzahl vergeben wurde, mehr Zähler als ihre unmittelbaren Konkurrenten, was letztlich die Entscheidung zu ihren Gunsten brachte. Mit einem Sieg beim Saisonfinale in Estoril konnten sie Pagny / Perrier (230 P.) gerade noch abfangen und die Zweiten dieses Rennens, Moreau / Langin (216,5 P.), hinter sich halten.

09vdev901fDie GT/Tourisme-Laufsiege gingen heuer an Pagny / Perrier (4h Jarama, 3h Val de Vienne, 6h Magny-Cours), Mouez / Loger (4h Paul Ricard, 6h Estoril) und Bernard Moreau / Miguel Langin (8h Lausitz) sowie die Gaststarter Martin Short / Jon Barnes (Mosler MT900 GT3; 3h Dijon) und Raymond Narac / Philippe Polette (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; 3h Ledenon).

Im Endklassement bestplatzierter Fahrer unter jenen, die auch in den Silhouetten-Fahrzeug-Klassen antraten, war Christophe Lemee (Megane Trophy / Porsche 997 Cup / Mercedes Silhouette; 18.) vor Eric Van de Vyver (20.), der bei seinen sieben Starts im Cockpit von sechs verschiedenen Wagen - Touring Cup, Porsche 996 Bi-Turbo, 997 RSR, 996 RSR, Racecar und Mosler MT900 GT3 - saß.

Oreca-Peugeot 908 Hdi-FAP für LMS und die Sarthe

orecapeugeot2010Endlich ist bekannt, wer 2010 den privaten Peugeot beim 24 Stunden Rennen von Le Mans einsetzen wird. Das Team Oreca hat den Zuschlag für den Einsatz des 908 Hdi-FAP bekommen. Mit dem Wagen wird das französische Team an der Seite der drei Werksautos den Klassiker im Juni bestreiten. Darüber hinaus wird die Equipe auch an der Le Mans Serie 2010 teilnehmen.

Mit der überraschenden Entscheidung für Oreca erkennt der französische Hersteller die Leistungen von Hughes de Chaunac's Rennsport-Unternehmen an, das nicht nur als Einsatzteam sondern auch als Konstrukteur der legendären Chrysler Viper sowie zuletzt der Courage-Nachfolger Anerkennungserfolge leisten konnte. Oreca hat mit dem O01 zuletzt die 1000km von Silverstone gewinnen können. Da bekannt war, dass de Chaunac schon lange auf der Suche nach einem Hersteller als Partner war, macht die Kooperation im Endeffekt für beide Seiten Sinn. OrecaDie gallische Mannschaft sichert sich ein Werksengagement und darüber hinaus auch die Option, 2011 den Nachfolger des AIM-befeuerten O01, den Oreca 02 mit Peugeot-Triebwerken auszustatten. Das Werk schliesslich profitiert von den reichhaltigen Erfahrungen der Truppe um de Chaunac und hat nebenbei ein Einsatzteam für die Le Mans Serie parat, ohne gross das Werksbudget für den Interimseinsatz der 908 aufstocken zu müssen. Denn für das neue Reglement 2011 plant man im Hintergrund bereits fleissig an der Konstuktion eines neuen Einsatzwagens.

Schon im vergangenen Jahr hatte Peugeot einen privat eingesetzten 908 durch die Pescarolo-Mannschaft beim Klassiker einsetzen lassen. Der lange von den Fans und Insidern geforderte Einsatz des Patron für die Löwen endete jedoch im Desaster und mit einem Totalschaden des Fahrzeugs. Das Werk vermutete einen Fehler bei einem Boxenstop als Ursache und schickte Pescarolo eine Rechnung für den Wagen – ein Umstand der dem Sportwagenroutinier für seine Pläne 2010 jetzt noch reichlich Kopfzerbrechen bereiten dürfte.

Mit der Kombination aus Oreca-Courage und einem 908 steht jetzt schon ein ganz starker Titelkandidat für die Le Mans Serie 2010 im Raum. Jetzt bleibt abzuwarten ob die Mannschaft einen ebenbürtigen Gegner in der LMP1-Klasse bekommt oder 2010 den Durchmarsch in der Meisterschaft antreten kann.

ACO ändert Nennformalitäten für Le Mans

Le Mans bei NachtDer ACO hat das sportliche Reglement der 24h noch einmal geändert. Betroffen ist vor allem der organisatorische Teil der Nennungen. So gab es in der Vergangenheit für Absagen im Hauptfeld eine Ersatzliste von der bis zu zehn Nachrückerteams, die in das Feld der 55 eingeladenen Mannschaften nachrücken konnten. 2010 sollen nun zwei Nachrückerlisten - getrennt für GT- und LMP-Teams - aufgestellt werden, um die Balance der beiden Rennwagengruppen gegeneinander zu erhalten.

Ausserdem muss ab sofort für jeden Wagen in der Nennung zumindest ein fest nominierter Fahrer angegeben werden. Damit will der ACO mutmasslich verhindern, dass reine Paydriver-Teams an der Sarthe antreten und die Cockpitplätze meistbietend versteigert werden. Dieser Fahrer kann nicht gewechselt werden – sollte dies doch aus einem Grunde „höherer Gewalt“ passieren, so verliert er seine Startberechtigung bei den 24h 2010. Bis zum 12.05.2010 muss dann die komplette Besatzung stehen.

Bei den Nennungen, die nun bis zum 11.01. eingereicht werden, müssen werden vorrangig Teams berücksichtigt, die in einer oder mehrerer der drei ACO-Serien angetreten sind bzw. dort schon seit Jahren regelmässig aktiv sind. Werksteams werden dabei bevorzugt – ein Fakt der nun auch dieses Jahr offen vom ACO zugegeben wird.

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