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Australische GT – Eastern Creek - Ergebnisse

David Wall (Wilson Security-Porsche 997 Cup S) gewann beide 60-Minuten-Läufe der Australischen GT-Meisterschaft beim „Sports Car Carnival“ in Eastern Creek. Im ersten Rennen belegten Peter Hackett (Vodka 0-Lamborghini Gallardo GT3; +2,746s) und Mark Eddy (Penfold-Audi R8 LMS; +3,792s) die weiteren Podestplätze. Rang 4 ging an den Debütanten Kevin Weeks (+39,862s), der den Lamborghini Gallardo GT3 von Andrew Taplin erworben hat, Tony Quinn (VIP Petfoods-Mosler MT900 GT3; +43,307s) wurde Fünfter.

10agtc308aIm zweiten Lauf (Bild) gesellten sich Mark Eddy (+1,342s) und Tony Quinn (+15,519s) zu David Wall auf das Podium, auf den Rängen 4 und 5 folgten Dean Grant (Vodka 0-Mosler MT900 GT3; +18,029s) sowie James Koundouris (Supabarn-Porsche 997 Cup S; +19,290s). Mitfavorit Max Twigg (Trueloc-Porsche 997 Cup S) blieb an diesem Wochenende punktelos. In der Gesamtwertung der GT Championship-Klasse führt Wall mit 291 Zählern vor Hackett (260,5), Grant (235,5) und Eddy (205). Die nächste Runde der Serie soll am 10./11.07. in Phillip Island stattfinden.

Italienische GT – Zwischenstände GT2/GT3

Urlaubsbedingt nachzutragen sind noch Ergebnisse aus der Italienischen GT-Meisterschaft: Die Rennen in Vallelunga brachten zuletzt Ferrari-Siege - Lauf 1 gewannen Alessandro Garofano / Rui Aguas (AF Corse-F430 GT2) vor Philipp Peter / Michal Broniszewski (Kessel Racing-F430 GT2; +18,879s), bestes GT3-Team waren die Audi-Piloten Felipe Albuquerque / Marco Bonanomi als Gesamt-Sechste. Im zweiten Durchgang setzten sich Andrea Montermini / Emanuele Moncini (Villorba Corse-F430 GT2) gegen Massimiliano Mugelli / Andrea Palma (Vittoria Competizione-F430 GT2; +32,919s) durch, die GT3-Wertung ging an Stefano Gattuso / Bryan Lavio (Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia; 4.).

In der Punktetabelle der GT2-Kategorie führen Montermini / Moncini (50) vor Garofano / Aguas und Mugelli / Palma (je 40), bei den GT3 liegt Gianluca Roda (Autorlando-Porsche 997 GT3 R; 46) vor Albuquerque / Bonanomi (39). Die dritte Saisonrunde der Italienischen GT wird am ersten Juni-Wochenende in Magione stattfinden.

Le Mans Vorschau Teil 1 - die LMP1-"Diesel"-Klasse

908_r15_spaIn einer Woche starten die 78. 24 Stunden von Le Mans mit den ersten freien Trainings auf dem Circuit de la Sarthe. Die Mutter aller Langstreckenrennen wird zum vierten Mal in Folge den Diesel-Klassiker Audi gegen Peugeot an der Spitze zum Hauptthema des Rennens haben. Denn das vergangene Rennen der Le Mans Serie in Spa hat gezeigt, dass abermals an der Benziner-Front kein Konkurrent in Sicht ist, der den beiden Werksmannschaften mit den Selbstzündern das Wasser reichen könnte. Die Leistungs-Beschneidungen des ACO fielen zum dritten Mal in Folge scheinbar nicht ins Gewicht - wobei den Französischen Regelmachern zu Gute zu halten ist, dass angesichts der Abwesenheit von hochklassigen Herstellern an der Benziner-Front ein Einpendeln der Konzepte immer einem Gestochere im Dunklen gleicht. Denn die letzten hochentwickelten Werksmotoren in diesem Bereich kamen ebenfalls von Audi und die geben ihre FSI-Triebwerke nach einer negativen Erfahrung wohl nicht mehr an Kundenteams weiter.

Wie im vergangenen Jahr stehen neun Autos mit den Selbstzündern im Heck am Start. Abgesehen von den Besatzungen hätten wir an dieser Stelle auch beinahe den Artikel aus dem vergangenen Jahr aus dem Archiv holen können, zumal nur eine Änderung sich seitdem ergeben hat. Vier Peugeot - drei Werkswagen sowie der Oreca-908 Hdi-FAP -, drei Werksaudis und die beiden privaten Audi R10 des Team Kolles stellen die Selbstzünder-Flotte in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr dezimierte sich diese Klasse durch das hohe Renntempo und diverse Zwischenfälle allerdings selbst, so dass auch 2010 kaum zu erwarten ist, dass der beste Benziner erst auf P10 ankommen wird. Eher wird der Kampf noch härter werden, wenn man die Ergebnisse in Spa-Francorchamps genau unter die Lupe nimmt.

Oreca-908Peugeot kommt als der grosse Titelverteidiger. Im letzten Jahr siegte der langsamere Wagen (der „Cruiser“) von Wurz / Gene / Brabham beim Klassiker. Zwischenfälle mit den schnelleren Autos verhagelten den anderen beiden Crews den Sieg. Taktische Schnitzer gehören bis heute zum Repertoire der Löwen wie das Rennen in Spa erneut offenbarte. Inwieweit auch in diesem Jahr die Peugeot-Mannschaften taktisch in „Cruiser“ und „Jäger“ im Rennen aufgeteilt werden, muss nach dem Start abgewartet werden. Wurz / Gene / Davison, Minassian / Sarrazin / Montagny und Bourdais / Lamy / Pagenaud sind jeweils für beide Aufgaben gerüstet.

An der Privatiersfront hat sich bei den Löwen die einzige Änderung im Dieselfeld ergeben. Nach dem schweren Unfall des Pescarolo-908 im vergangenen Jahr hat nun Oreca die Verantwortung für den Einsatz des auf aktuellem Stand gebrachten Vorjahreschassis bekommen. Die Franzosen taten sich allerdings bislang schwer mit dem Wagen. Ob an der Sarthe der Knoten platzt, wird abzuwarten sein.

Audi kommt mit einem runderneuerten R15 an die Sarthe dessen Konzept der aerodynamischen Wagendurchströmung nach der Niederlage in Le Mans im vergangenen Jahr im hohen Bogen über Bord geworfen wurde. R15 plusMan hat die Niederlage in bei den 1000km in den Ardennen achselzuckend weggesteckt. Gewonnen hat man im Gegenzug wertvolle Erfahrungen, wie Ralf Jüttner uns nach dem Rennen erläuterte. „Wir haben hier eine Menge über das Low-Grip-Verhalten unserer Wagen in Le Mans Konfiguration gelernt, während Peugeot hier mit der Sebring-Aerodynamik auf einen sicheren Sieg fuhr. Trotzdem konnten wir bis zum Ende um den Sieg mitkämpfen und haben den nur durch den misslungenen Reifenpoker zum Schluss verloren. Die Low-Grip-Erfahrungen hier werden in Le Mans Gold wert sein, wenn es dort regnen oder kalt sein sollte.“ Mit den Besatzungen Rockenfeller / Bernhard / Dumas und dem Klassiker Kristensen / Capello / McNish ist man personell den Löwen ebenbürtig aufgestellt. Wie sich das neue Trio Lotterer / Treluyer / Fässler schlagen wird, muss abgewartet werden, denn kleinere Schnitzer warfen diese Crew in Spa-Francorchamps früh aus dem Rennen.

Letztlich debütiert auch das Team Kolles nach dem soliden Einstand im vergangenen Jahr bei seinem ersten Sportwagenauftritt des Jahres. Das F1-Engagement der Mannschaft um Collin Kolles hat bislang keine Renneinsätze ermöglicht – die Erwartungen sollten daher bewusst niedrig gehalten werden. Mit Bakkerud / Jarvis / Albers hat nur ein Wagen zwei Le Mans-erfahrene Piloten an Bord, während das Auto von Bouchut / Tucker / Rodrigues ein reiner Kundeneinsatz zu sein scheint.

Continental Tire Challenge - Rennen 5 - Lime Rock

limerockZweiter Sieg in Folge für Joey Hand und Michael Marsal in der Continental Tire Challenge: Die beiden Turner Motorsports-Piloten siegten am Samstag in ihrem BMW M3 (Bild) knapp von Billy Johnson und Jack Roush Jr. auf einem Ford Mustang (+0,298s) und Charles Espenlaub und Charles Putnam, ebenfalls auf einem BMW M3. Hand hatte sich beim letzten Boxenstopp vor Johnson setzen können und übernahm 15 Minuten vor Rennende die Führung als sein bis dahin führender Teamkollege Bill Auberlen seinen M3 mit technischen Problemen an der Box abstellen musste. Die Top-5 komplettierten der Ford Mustang von Wilden / Michaelian und der Subaru WRX STI von Aquilante / Spaude, die damit ihr bestes Saisonergebnis erzielten.

In der diesmal in einem eigenen Rennen startenden kleinen Division siegte der BMW 328i des Bimmerworld-Teams mit den Piloten Seth Thomas und Bill Heumann nach einem Überhohlmanöver beim letzten Restart vor den beiden Compass Racing Honda Civic-Crews Aschenbach / Thilenius und Lutz / Eversley.

Die kompletten Rennergebnisse gibt es hier und hier, das nächste Rennen der Continental Tire Challenge findet bereits am kommenden Samstag in Watkins Glen statt; hierfür stehen insgesamt 72 Autos, und damit noch einmal zwei mehr als für Lime Rock, auf der Starterliste.

V de V – Motorland Aragon - Ergebnisse

Das sechs-Stunden-Rennen der Endurance Proto auf dem Circuit Motorland Aragon bei Alcaniz gewannen Philippe Mondolot / David Zollinger (Palmyr-Norma M20F; 169 Runden) vor ihren Markenkollegen William Cavailhes / Stephane Romecki / Frederic Da Rocha (Team IRS; 168 R.) und Jean-Marc Menahem / Marc Faggionato (Palmyr; 168 R.). Beste Ligier-Mannschaft waren Philippe Alliot / Philippe Haezebrouck / Lionel Robert (Blue One-JS51; 167 R.) als Vierte.

10vdev300gAuch für die Teilnehmer der Endurance GT/Tourisme stand eine Renndauer von sechs Stunden auf dem Programm: Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier / Anthony Beltoise (Visiom-Ferrari F430; Bild) siegten nach 166 Runden vor Pascal Gibon / Christophe Bourret / Raymond Narac (IMSA Performance-997 RSR; 164 R.), Lukas Lichtner-Hoyer / Vitus Eckert / Marco Seefried (Jetalliance-Porsche 997 Cup; 162 R.) und Miguel Langin / Bernard Moreau / Jean-Charles Levy (Polybaie-Porsche 996 RSR; 161 R.).

Zum zwei-Stunden-Lauf der historischen Prototypen und GT gingen nur zehn Wagen an den Start. Mit Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 911 3,0 RSR; 46 Runden) blieb eine GT-Besatzung vor Eric Vincenot / Jean-Marc Bachelier (Ford GT40) sowie den den beiden Mecamoteur-Elva Mk 8 von Le Calvez / Tissandier und Guanzini / Alloend-Bessand erfolgreich.

Zweiter Risi-Ferrari bei nächster ALMS-Runde geplant

Risi-FerrariRisi Competitione will beim kommenden ALMS-Rennen in Utah am 11. Juli einen zweiten Ferrari F430 GT2 einsetzen. Anders als bei den Auftritten in Sebring oder Laguna Seca wird es sich dabei jedoch nicht um den in Zusammenarbeit mit Krohn Racing eingesetzten Wagen sondern um ein zweites eigenes Chassis handeln. Als Piloten sind Giancarlo Fisichella und Toni Vilander benannt worden - die beiden steuern bereits gemeinsam einen Ferrari für die Semi-Werksmannschaft von AF Corse in der Le Mans Serie.

Weitere Einsätze des zweiten Risi Competitione-Wagens sind bislang darüber hinaus nicht vorgesehen. Vermutlich ist dies ein Testeinsatz mit dem die Mannschaft von Giuseppe Risi ihre Chancen auf den Titelkampf gegen Porsche und BMW zu erhöhen versucht. Derzeit liegt man nach drei Rennen 10 Punkte hinter dem führenden Flying Lizard Motorsport-Porsche in der GT2-Wertung zurück. Sollte das Vorhaben positiv ausfallen, dann wäre denkbar das wir das zweite Risi Competitione-Chassis evtl doch noch einmal in diesem Jahr sehen.

DMV-Siege für Edy Kamm in Most

Vor einer Woche fanden die letzten beiden Läufe der DMV-Touringcar Championship in Most statt. Audi-Pilot Edy Kamm siegte bei beiden Rennen in Most.

dmvkammaeberhardMit einer schnellsten Runde von 1:33,694 = 162,11 km/h gelang es dem Routinier mit seinem DTM-Audi A4 in Lauf 1 seine Porsche-Verfolger Aeberhard und Kierdorf über die 19 Rennrunden zu distanzieren. Alle drei Fahrer überrundeten das restliche Feld. Josef Klueber in der viertplazierten GT3-Corvette und Jim Gebhard im KTM X-Bow auf Gesamtrang 5 boten dabei sehr guten Rennsport. Fans und Aktive verblüffte der KTM-Erfolg besonders. Porschemann Frank Schreiner gewann die Klasse bis 3,8L knapp vor Gerhard Ludwig (Toyota), Ferraripilot Michael Hofmann und Jo Kreuer auf seinem Donkervoort. Ausfälle beklagen mussten Sepp Melkus, Jürgen Bode und Lothar Moll.

Vom Start zu Rennen 2 weg führte Jürg Aeberhardt im gelben Porsche 993 GT2 - ein 700PS-Gerät das man nach dem Unfall von 2009 in Oschersleben akribisch neu aufgebaut hatte - scheinbar mühelos. Die Führung konnte der Schweizer bis Runde 4 verteidigen. Dann schnappte sich der Routinier Edy Kamm mit auf Temperatur gebrachten Reifen den Junior. Im Ziel lag Kamm über ½ Min vor dem Porsche-Piloten. Den dritten Platz holte sich wiederum Weingroßkaufmann Albert Kierdorf. Josef Klueber dahinter erneut auf Platz 4 im Ziel. Martin Dechent profitierte vom Ausfall des X-Bow Piloten Gebhardt und landete auf dem fünften Gesamtrang.

An der Tabellenspitze wird das Geschehen nun zur Schweizer Angelegenheit. Jürg Aeberhard führt zwar weiterhin. Aber als neuer Zweiter ist Hans-Christian Zink nun mit Riesenschritten im Anmarsch. Nur 0,6 Zähler trennen die Schweizer Frontrunner noch.

Rückblick auf das GT-Masters in Hockenheim

 Beim letzten GT-Masters-Lauf am Sachsenring mussten wir dem Termindruck der letzten Wochen Tribut zollen. Doch hier ist wieder einmal ein Statistikrückblick auf das abgelaufene Wochenende der ADAC-GT-Masters am Hockenheimring (Link zum Rennbericht)

  • Mit 26 Autos startete das zweitgrösste Feld in der Geschichte der Serie. Nur 2007 standen einmal mit 30 Boliden mehr Autos am Start: Bei einem Rennen im Rahmen der DTM das ebenfalls in Hockenheim stattfand. Damals wie heuer waren acht Fabrikate am Start. Nur kamen sie damals auch von acht verschiedenen Herstellern. Dieses Mal waren es sechs, da Porsche mit drei unterschiedlichen Modellen (7*911 Cup, 1*GT3 Cup S und 5*GT3 Cup R) vertreten war. Mit 13 Wagen eines Herstellers war es das bislang das grösste Herstellerkontingent in der Geschichte der Serie.

  • Zum ersten Mal gewannen Porsche und Lamborghini ein Masters-Rennen auf dem Hockenheimring. Die Polezeit von Christian Hohenadel von 1:40,614 war die bislang schnellste GT3-Rundenzeit auf dem badischen Motodrom.

  • Es waren die Siege Nr. 7 für Peter Kox, Nr. 6 für Albert von Thurn und Taxis und Nr. 5 für Tim Bergmeister. Bruder Jörg erzielte seinen dritten Masters-Triumph. Kox bleibt zweit-erfolgreichster Pilot hinter Christopher Haase (10 Siege). Tim und Jörg haben bislang drei Siege zusammen erzielt.

  • Der Lamborghini-Sieg in Lauf 2 bedeutete den 14. Sieg für Reiter Engineering. 15 mal haben nun der Gallardo GT3 und sein Nachfolger Gallardo LP560 eine Crew auf die oberste Stufe des Treppchens befördert.

  • Albert von Thurn und Taxis hat nach Podiumsergebnissen nun mit Rekordpilot Christopher Haase gleichgezogen (17 Podien). Kox und Tim Bergmeister halten mit je 13 Rang 2 in dieser Wertung.

  • Sebastian Asch erzielte seine zweite Masters-Pole in Hockenheim - Christian Hohenadel seine dritte. Der schnelle saarländer Corvette-Pilot schloss damit zu den Kollegen Peter Kox, Frank Kechele und Marc Hennerici auf die ebenfalls drei Poles im Masters erzielt haben. Spitzenreiter in dieser Statistik ist nach wie vor Christopher Haase der fünf Poles sein Eigen nennt.

  • Hohenadels Pole war die sechste für Callaway Competition, was die Corvette-Mannschaft zur zweit-erfolgreichsten Qualimannschaft hinter Reiter-Engineering (12 Poles) aufschliessen lässt.

Berichte zum ADAC GT Masters in Hockenheim...

img_7028... sind unter dem folgenden Link zu finden. Albert von Thurn und Taxis sowie Peter Kox sicherten mit einem zweiten Platz und einem Laufsieg ihre Führung in der Meisterschaftstabelle. Tim Bergmeister, der zusammen mit Bruder Jörg einen Sieg und Platz drei im zweiten Rennen einfuhr, hat sich in der Gesamtwertung an die zweite Position geschoben. Vom Pech verfolgt wurden einmal mehr Christian Hohenadel und Toni Seiler, aber auch Niclas Kentenich und Sebastian Asch. Mehr dazu gibt es in den Rennberichten auf unseren Seiten.

Das ADAC GT Masters verabschiedet sich nach drei von sieben Veranstaltungen in eine knapp zweimonatige Rennpause. Vom 16. bis 18. Juli findet dann der Auslandsauftritt auf dem TT Circuit in Assen statt.

Porsche - Zukunft mit Hybridrenntechnik?

GT3 R HybridNoch vor dem Beginn der 24h am Nürburgring stand uns Porsche Sportchef Hartmut Kristen für einige Fragen bereit. Porsche zeigte werksseitig beim deutschen Klassiker Flagge um sich dem Kampf gegen die Konkurrenten Audi und BMW zu stellen. Auch wenn der erneute Griff nach dem Gesamtsieg dieses mal fehl schlug – Marc Lieb wurde zu Rennmitte in Führung liegend Opfer eines Unfalls - so sammelte man mit dem rollenden Rennlabor GT3 R Hybrid weitere wichtige Erfahrungen. Zeitweise lag sogar die Sensation eines Rennsieges mit dem Technologieträger in der Luft, doch die löste sich 2h vor dem Rennende auf als Jörg Bergmeister – ebenfalls an P1 liegend – ein Motorschaden bei Breitscheid ereilte.

kristenKristen sah dann auch den Einsatz des Hybrid als Porsches wichtigste Aufgabe beim Klassiker an. „Der GT3R Hybrid ist derzeit unser rollendes Rennlabor. Wir lernen damit worauf wir achten müssen um die Hybridtechnik im Rennbetrieb zu etablieren. Der neue GT3 Cup R erschien uns dabei als sinnvollste Basis um Erfahrungen mit der neuen Technik im Laufe von Langstreckenrennen zu sammeln.“

Das man sich dabei die VLN Langstreckenmeisterschaft und die 24 Stunden am Nürburgring als Einsatzgebiet suchte hatte pragmatische Gründe. „Wir sind hier, da wir hier ein Reglement vorfinden, das uns den Einsatz eines solchen Autos erlaubt. Auch der ACO und die FIA sind interessiert, aber dort müssen die Reglements noch langfristig entwickelt und definiert werden. Wir wollten aber nicht so lange warten.“ Entsprechende Andeutungen von GT1-Promotor Stephane Ratel, Porsche könnte in Zukunft mit Hybrid-Technik in die FIA-GT1 Weltmeisterschaft einsteigen schwächte Kristen ab: „Ratel ist nur Promotor und kein Reglementsmacher. Sicher haben Projekte wie der 918 Hybridspyder da entsprechende Fantasien kreiert. Aber bis zu einem GT1 wäre es noch ein weiter Weg.“

Und ein Hybrid-LMP? „In der Richtung gibt es nichts Neues zu berichten. Das Programm mit dem RS Spyder war zeitlich begrenzt und ist in dem vorgesehenen Umfang von drei Jahren gelaufen. Es gibt derzeit noch ein Team das den Wagen in Amerika einsetzt aber damit wird der Einsatz Ende des Jahres beendet sein. Pläne einen neuen LMP – dann mit Hybridtechnik – aufzulegen gibt es bei der derzeitigen Reglementssituation nicht. Wir würden uns wünschen das die Organisatoren reglemensseitig etwas mutiger werden. Die Sportwagenhoheiten haben derzeit die einmalige Chance sich an die Spitze der mobilitätrelevanten Technik zu setzen.“

hybridporsche2Warum nutzte Porsche die von Williams entwickelte Schwungscheibe statt der allseits favorisierten batterietechnik als Energiespeicher für den Hybrid? „Die Speichertechnologe ist die kritische Frage beim Hybrid. Mann muss aus Rennsportsicht beim Speicher betrachten ob man viel Leistung oder lange Reichweite benötigt. Elektrischen Speicher brauchen relativ lange Ladezeiten und stellen die Energie dann im Gegenzug für einige Minuten zur Verfügung. Das ist im Rennsport aber nicht die vorrangige Priorität. Daher haben wir uns für die von Williams entwickelte Lösung entschieden, die nach unseren Vorstellungen modifiziert wurde.“ Derzeit gibt es nur einen Prototyp des GT3R-Hybrid. An eine Kleinserie ist derzeit nicht gedacht.

Die Basis des Wagens – der GT3 R - wurde übrigens um ein Jahr gegenüber dem ursprünglichen Plan von Porsche vorgezogen. „Der GT3 Cup S war vom Handling her zu sehr als Rennwagen designt. Das hatte zur Folge das das Fahrverhalten als zu spitz von den Kunden empfunden wurde. Daher haben wir den R vorgezogen um die Fahrbarkeit für für Gentlemanfahrer zu verbessern. Die Limits sind nun weicher was auch bei Langstreckenrennen vorteilhafter gegenüber dem Cup S ist.“

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