Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Zu Saisonbeginn 2010 konnte man noch den Eindruck gewinnen, daß die Wagen der neuen GTBR4-Kategorie blosse Feldfüller sind: Um entsprechende Teilnehmerzahlen sicherzustellen, startete die - im Vorjahr noch als Rahmenprogramm fungierende - Trofeo Maserati nunmehr als "kleinere Klasse" in einem gemeinsamen Feld mit den GT3-Autos. Zur Saisonmitte sind jedoch schon drei Marken in der GTBR4 vertreten: In Rio de Janeiro liefen zuletzt je fünf Maserati sowie Ferrari F430 Challenge, hinzu kamen erstmals die beiden Ginetta G50 des TNT Energy Teams.
Wie berichtet gelang den Ginetta-Piloten Marcal Melo / William Freire bei ihrem Debutrennen mit dem G50 sogar ein Klassensieg.
Insgesamt ist die GT Brasil heuer – in der GTBR3-Kategorie zuletzt mit sechs Lamborghini Gallardo LP560, vier Ferrari F430 GT3, zwei Ford GT, einer Dodge Viper sowie neuerdings einem Audi R8 LMS und den erwähnten Fahrzeugen in der GTBR4 – attraktiver besetzt als je zuvor.
Richard Lietz fährt am 24./25.07. auf dem Autodromo del Mugello - wie zuletzt in Imola - als Co-Pilot von Gianluca Roda einen Autorlando-Porsche 911 GT3 R. Der Österreicher wird seinen Teamkollegen, mit dem er auch in der GT-Open-Serie antritt, dabei unterstützen, dessen Führung in der GT3-Wertung der Italienischen GT zu verteidigen. Insgesamt sollen für Mugello 36 Nennungen aus den Kategorien GT2, GT3 und GT Cup vorliegen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
In der dritten Saison in Folge startete das ADAC GT-Masters im niederländischen Assen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten). Hier eine kurze Nachlese zu den beiden Rennen.
Mit 21 Startern (dank Trophy-Klasse) trat das bisher grösste GT-Masters-Feld bei einem Lauf auf der ansonsten aufgrund der Anreisedistanz eher unbeliebten Strecke an.
Der turbulente erste Lauf war schon das dritte Regenrennen auf dem niederländischen Kurs.
Luca Ludwig hat sich mit seinem Sieg im ersten Lauf – schon sein fünfter in der deutschen GT3-Serie – auf Rang 4 der erfolgreichsten Starter im Championnat verbessert. Ebenfalls fünf Siege haben Tim Bergmeister und der Schweizer Henri Moser zu Buche stehen.
Die Äbte hatten ein perfektes Wochenende zu verbuchen: Doppelpole, die beiden Siege für jeweils ein Auto des Teams und auch die schnellste Rennrunde. Bei den Rennsiegen hat man nun mit Callaway Competition gleichgezogen, die bislang alleine mit sechs Erfolgen hinter Reiter Engineering (14) auf Rang 2 notierten. Abt hält nun bei 14 Podiumspositionen. Die beiden Poles waren die Trainingsbestzeiten Nr. 6 und 7, was die Mannschaft in dieser Statistik auf Platz 2 brachte.
Durch die beiden Erfolge der Äbte verbesserte sich auch die Statistik des Audi R8 LMS GT3. Die Ingolstädter Konstruktion hat nun die zweitmeisten Siege (8) sowie die zweitmeisten Podiumspositionen erzielt (9x - wie auch Corvette) und liegt bei den Wagen mit denen man auf das Podium fahren konnte auf Rang 3 (25x).
Dank Kuba Giermaziak ist nun auch unser Nachbarland Polen in der Erfolgsstatistik des GT-Masters keine Terra Incognita mehr – der ersten Pole des Polen in Lauf 1 folgte sein erster Sieg in Lauf 2.
Porsches GT3-Hybrid Wagen wird nach dem überzeugenden Auftritt bei den 24 Stunden am Nürburgring in diesem Jahr zumindest zwei weitere Rennen absolvieren. Der Technologieträger soll ausser Wertung sowohl beim Petit Le Mans ALMS-Lauf am 2. Oktober als auch beim Intercontinental LeMans Cup-Finale in Zuhai am 7. November im Feld der LMP- und GT-Fahrzeuge antreten.
Am Nürburgring hatte der mit einem Schwungradenergiespeicher ausgerüstete Technologieträger ein überzeugendes Debüt hingelegt und war erst nach 22 Stunden in Führung liegend mit einem Motorschaden ausgefallen. Porsche will mit dem Einsatz, dem unter Umständen auch ein Renneinsatz bei den 24h von Le Mans 2011 folgen könnte, weitere Erfahrung mit dem Hybridsystem sammeln und den Wagen als Imageträger bei den jeweiligen Rennen nutzen.
Zwar hat der ACO die Hybridtechnik für das kommende Jahr für Einsätze in Le Mans und bei den Le Mans Serien akzeptiert, jedoch deren Einsätze auf LMP1-Fahrzeuge limitiert. Daher muss der GT3R-Hybrid ausser Wertung bei den beiden Rennen antreten. Allerdings hat der französische Verband schon angekündigt, dass man sich vorbehält, ab 2011 Technologieträger ausserhalb des bestehenden Reglements auf Einladung hin bei den 24h an der Sarthe zuzulassen. Erster derartiger Wagen soll der Batterie-Courage LMP1 im kommenden Jahr sein. Sollte dieses Projekt nicht rechzeitig fertig werden, hätte Porsche mit dem GT3R einen adäquaten Ersatz Gewehr bei Fuss stehen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Am Samstag, 24.07. wird die Sports Prototype Endurance Event Driving-Serie in Oulton Park ihr viertes Rennen dieser Saison austragen. Das offizielle ein-Tages-Programm umfasst das Qualifying am Vormittag sowie den nachmittäglichen drei-Stunden-Lauf, davor wird den Teilnehmern am Freitag eine Testmöglichkeit angeboten.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Lola hat gestern offiziell erste Infos zum B11/40 LMP2 Wagen bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um einen gemäss den Intentionen des ACO konstruierten kostenreduzierten LMP2 für die kommende, ab 2014 geplante Neuordnung des LMP-Reglements. Nachdem der französische Verband seit 2005 die LMP-Klasse bivalent ausgelegt hatte – bestehende Konstruktionen konnten je nach Motorisierung sowohl in der LMP1 als auch der LMP2-Klasse an den Start gebracht werden – setzt nun für die kommende Umgestaltung des Reglements ein Umdenken ein. Diese läuft darauf hinaus, dass die beiden Klassen neben der Motorisierung auch chassismässig getrennt werden, mit dem Ziel den Privatteams für die kleine Klasse ein überschaubares Budget in Aussicht zu stellen. Solche Autos sind ab dem kommenden Jahr auch in der LMP2-Klasse startberechtigt und sollen 2014 obligatorisch werden.
Für gemäß verschiedener Quellen etwa 350.000 Euro (ca. 60 % des derzeitigen Preises eines LMP2) bekommt man ab dem nächsten Jahr einen nach den reichhaltigen Erfahrungen von Lola konstruierten LMP2 namens B11/40 geliefert. Dieser soll die ebenfalls kostenreduzierten Motore von BMW, Ford, HPD, Jaguar, Judd, Nissan und Toyota aufnehmen können, wobei weitere Triebwerke nach (zusätzlich kostenpflichtiger) Vereinbarung in das Chassis integriert werden können. Sämtliche Karosserieteile sind als Karbonfaser-Vollausführung mit Schnellverschlüssen gestaltet. Auffälligste aerodynamische Neuerung ist die ab dem kommenden Jahr für LMP vorgeschrieben Mittelflosse mit der Unterluft-Überschläge effektiv verhindert werden sollen. Lola stellt darüber hinaus ein auf hohe Drehmomente ausgelegtes Getriebe zur Verfügung, das mit den Lasten der potentiellen Serien- und GT2-Motoren – etwa von Jaguar – zurecht kommen soll.
Lola ist nach Norma der zweite Hersteller, der für die neue kostenreduzierte LMP2-Klasse ein Auto vorstellt. Ob viele nachfolgen werden ist zweifelhaft. Um bei den reduzierten Preisen kostendeckend bei der Entwicklung arbeiten zu können, haben einzelne Hersteller angeblich ausgerechnet, dass man jeweils eine zweistellige Anzahl an Autos verkaufen müsste. Da der Markt nach der derzeitigen Situation eine solche Nachfrage nicht hergibt, können nur bestehende Massenhersteller ihr bisheriges Know-How in eine entsprechende Konstruktion einfliessen lassen. Neben Lola könnte man allenfalls noch Radical und Oreca ein solches Vorgehen zutrauen. Viele andere Hersteller (Zytek, WR, Lavaggi, Pescarolo, Dome, Pilbeam, HPD, WFR) werden über kurz oder lang verschwinden oder in die LMP1-Klasse abwandern. Die Zahl der Teams könnte nach einer kurzen Übergangsphase in der Tat aufgrund der besseren finanziellen Rahmenbedingungen zunehmen, die Vielfalt der Chassishersteller eher nicht.
Matech-Racing beendet das Experiment mit dem Damenteam nun auch in der FIA-GT1 Weltmeisterschaft. Nachdem bei der letzten Runde in Paul Ricard noch Natacha Gachnang unterstützt von Oliver Panis im Ford GT aktiv war, wurden nun die Besatzungen neu zusammengestellt. Zusätzlich sind mit Richard Westbrook und dem Schweizer Neel Jani zwei neue Piloten in die eidgenössische Mannschaft berufen worden.
Zwecks erhöhter Titelchancen trennt man von nun an Thomas Mutsch und Romain Grosjean. Die Paarung steht bislang an dritter Stelle in der Fahrerwertung der FIA-GT1 Weltmeisterschaft. Grosjean bekommt Neel Jani als neuen Teamkollegen. Der schweizer ex-Toro Rosso-F1-Pilot absolvierte just seine ersten 24h von Le Mans im Rebellion Racing-Lola LMP1. Thomas Mutsch hingegen wird sich zukünftig das Steuer mit ex-Porsche-Werkspilot Richard Westbrook teilen. Westbrook ist der amtierende letzte Champion der FIA-GT2-Klasse und wird beim nächsten Rennen des Teams in Spa auch bei den 24h im Prospeed Competition-Porsche am Start sein.
Die fünfte von sieben Saisonrunden der Italienischen GT-Meisterschaft findet von 23.-25.07. auf dem Autodromo del Mugello statt. Für Samstag und Sonntag sind jeweils getrennte Läufe von GT2/GT3 bzw. GT Cup/GT4 vorgesehen. Das Italienische Prototypen-Championnat C.I.P. wird in Mugello bereits das sechste von neun Rennen dieses Jahres absolvieren. Auf dem Programm der Veranstaltung stehen weiters auch zwei Läufe des nationalen Porsche Carrera Cups.
Die ALMS absolviert am kommenden Wochenende ihre nächste Runde auf dem an der Ostküste gelegenen Kurs von Lime Rock Park. Für das Rennen auf der Strecke 130km nordöstlich von New York haben 30 Teams gemeldet. Gegenüber dem letzten Lauf in Salt Lake City fehlen die Mannschaften von Autocon Motorsports, Werks II Racing, 911 Design und der zweite Alex Job Racing-Porsche. Das Rennen findet am kommenden Samstag um 14:05 Uhr Ortszeit (20:05 MEZ) statt und geht über die klassische Distanz von 2h 45 min. Wie gewohnt wird es online auf der ALMS-Website per Zeitenmonitor und über Radio Le Mans zu verfolgen sein.
Alles andere als ein erneuter Highcroft-Sieg wäre eine Überraschung, nachdem die Mannschaft sich beim Rennen 2009 in der LMP1-Klasse einen engen Kampf um die Spitze mit den Konkurrenten von deFerran Motorsport lieferten und schon 2008 das Rennen gewinnen konnte. In den anderen Klassen ist dafür der Kampf um den Sieg erneut völlig offen.
Mitch Mitländer ist derzeit in der Sportscar Challenge nicht zu stoppen. Beim dritten Meeting der Serie vor einer Woche in Oschersleben behielt er im Norma-Nissan erneut eine weiße Weste und sicherte sich nach zweimaliger Pole die Saisonsiege Nummer 5 und 6. Im ersten Rennen belegten PRC-Pilot Bruno Küng sowie Mauro Barisone auf seinem Lucchini-BMW die weiteren Plätze auf dem Treppchen. Das zweite Rennen sah eine starke Vorstellung von Sabrina Hungerbühler auf dem PRC-Turbo und Sven Barth im Ligier JS51, der im schnellsten Division 2-Auto zum dritten Mal aufs Stockerl durfte.
Die heißen Temperaturen verlangten von Fahrern und Material an diesem Wochenende alles ab. Für Thorsten Rüffer begann das Wochenende dabei wenig erfreulich - bei den Testfahrten verabschiedete sich der Hondamotor in einer blauen Qualmwolke. "Eigentlich hatte ich mich gerade auf das Duell mit Sven Barth sehr gefreut. Wir haben dann überlegt nach Hause zu fahren oder den Ersatzmotor einzubauen. Am Ende entschieden wir uns für die dritte Option und haben einen PRC aus Berlin geholt. Ein großes Kompliment an mein Team", so Rüffer. Im Quali markierte Mitländer zweimal die Bestzeit. Eine 1:26,953 im zweiten Quali-Durchgang war aller Ehren wert. Weder Bruno Küng noch Sabrina Hungerbühler kamen an diese Topzeit heran.
In den beiden Rennen war Mitch Mitländer genauso wenig zu stoppen wie im Quali. Bruno Küng startete zwar wie schon in Hockenheim optimal, bekam aber beim Anbremsen der Schikane einen leichten Schubser von hinten. Dadurch kam Mitländer gleich wieder vorbei, während Küng hinter Mauro Barisone zurückgefallen war. Drei Runden hing der Schweizer hinter dem gelben Lucchini fest, so dass Mitländer bereits einen Vorsprung herausgefahren hatte. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge fehlten 4,402 Sekunden auf Mitländer. Dahinter wurde Mauro Barisone mit weiteren 19s Abstand Gesamtdritter.
P4 holte sich Sven Barth, der bis zur Rennmitte hinter Siegmar Pfeifer und Andreas Fiedler (beide PRC-BMW) gelegen hatte. In der neunten Runde überholte Barth gleiche beide Division 1-Autos. Erst einmal vorbei machte der ehemalige Formel 3 Cup-Vizemeister ordentlich Boden auf Barisone gut. Doch die verbleibende Zeit war zu kurz, um noch einmal um das Treppchen kämpfen zu können. Für seine Klassenkonkurrenten war Barth zu schnell, doch der Kampf um den zweiten Platz in der Division 2 erfreute die Zuschauer. Mirco Schultis behielt auf seinem PRC-Honda nach 14 Runden die Oberhand über Gerhard Münch im Norma-Honda und Sandro Bickel im PRC-Honda. Bickel lag bis zur sechsten Runde vorne, musste dann aber mit technischen Problemen Schultis und zwei Runden vor Schluss auch noch Münch vorbeilassen.
Im zweiten Rennen war Sabrina Hungerbühler die stärkste Kontrahentin von Sieger Mitländer. Nach dem frühen Aus in der ersten Runde in Rennen 1 (Ausrutscher) war die Schweizerin stark unterwegs. Bruno Küng klebte zunächst am Heck des neuen PRC-Turbo, doch nach 7 Runden war mit Motorschaden Schluss. Mit 5,522 Sekunden Rückstand blieb Sabrina Hungerbühler in Schlagdistanz zum derzeit überlegenen Norma-Nissan. "Wir stehen momentan bei etwa 60%. Spätestens in Monza wird die Sache anders aussehen", äußerte sich Teamchef Walter Pedrazza optimistisch.
Ein erneut starker Auftritt von Sven Barth führte den Ligier-Piloten zum dritten Mal in dieser Saison auf das Gesamtpodest. Gerade Oschersleben liegt den leistungsschwächeren Division 2-Fahrzeugen besonders gut. Mauro Barisone, der bis zur fünften Runde an dritter Stelle gelegen hatte, wurde hinter Barth GesamtvVierter. Den zweiten Platz in der Division 2 holte sich diesmal Gerhard Münch, der sich gegen Mirco Schultis durchsetzen konnte. Wie schon in Rennen eins kämpfte Sandro Bickel mit Schultis und Münch, musste aber nach neun Runden seinen PRC abstellen. Hinter Henry Uhlig (Norma-Honda) belegte Thorsten Rüffer im Ersatzfahrzeug noch den fünften Rang in der Division 2.
Nach einer kurzen Sommerpause geht es für die vom 27.-29. August in Most weiter. Im Rahmen des Czech Truck Prix erwarten die Sportscar Challenge-Teams wie schon im letzten Jahr viele Besucher auf der anspruchsvollen tschechischen Rennstrecke.