SCC - Oschersleben - Mitländer nicht zu stoppen
Mitch Mitländer ist derzeit in der Sportscar Challenge nicht zu stoppen. Beim dritten Meeting der Serie vor einer Woche in Oschersleben behielt er im Norma-Nissan erneut eine weiße Weste und sicherte sich nach zweimaliger Pole die Saisonsiege Nummer 5 und 6. Im ersten Rennen belegten PRC-Pilot Bruno Küng sowie Mauro Barisone auf seinem Lucchini-BMW die weiteren Plätze auf dem Treppchen. Das zweite Rennen sah eine starke Vorstellung von Sabrina Hungerbühler auf dem PRC-Turbo und Sven Barth im Ligier JS51, der im schnellsten Division 2-Auto zum dritten Mal aufs Stockerl durfte.
Die heißen Temperaturen verlangten von Fahrern und Material an diesem Wochenende alles ab. Für Thorsten Rüffer begann das Wochenende dabei wenig erfreulich - bei den Testfahrten verabschiedete sich der Hondamotor in einer blauen Qualmwolke. "Eigentlich hatte ich mich gerade auf das Duell mit Sven Barth sehr gefreut. Wir haben dann überlegt nach Hause zu fahren oder den Ersatzmotor einzubauen. Am Ende entschieden wir uns für die dritte Option und haben einen PRC aus Berlin geholt. Ein großes Kompliment an mein Team", so Rüffer. Im Quali markierte Mitländer zweimal die Bestzeit. Eine 1:26,953 im zweiten Quali-Durchgang war aller Ehren wert. Weder Bruno Küng noch Sabrina Hungerbühler kamen an diese Topzeit heran.
In den beiden Rennen war Mitch Mitländer genauso wenig zu stoppen wie im Quali. Bruno Küng startete zwar wie schon in Hockenheim optimal, bekam aber beim Anbremsen der Schikane einen leichten Schubser von hinten. Dadurch kam Mitländer gleich wieder vorbei, während Küng hinter Mauro Barisone zurückgefallen war. Drei Runden hing der Schweizer hinter dem gelben Lucchini fest, so dass Mitländer bereits einen Vorsprung herausgefahren hatte. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge fehlten 4,402 Sekunden auf Mitländer. Dahinter wurde Mauro Barisone mit weiteren 19s Abstand Gesamtdritter.
P4 holte sich Sven Barth, der bis zur Rennmitte hinter Siegmar Pfeifer und Andreas Fiedler (beide PRC-BMW) gelegen hatte. In der neunten Runde überholte Barth gleiche beide Division 1-Autos. Erst einmal vorbei machte der ehemalige Formel 3 Cup-Vizemeister ordentlich Boden auf Barisone gut. Doch die verbleibende Zeit war zu kurz, um noch einmal um das Treppchen kämpfen zu können. Für seine Klassenkonkurrenten war Barth zu schnell, doch der Kampf um den zweiten Platz in der Division 2 erfreute die Zuschauer. Mirco Schultis behielt auf seinem PRC-Honda nach 14 Runden die Oberhand über Gerhard Münch im Norma-Honda und Sandro Bickel im PRC-Honda. Bickel lag bis zur sechsten Runde vorne, musste dann aber mit technischen Problemen Schultis und zwei Runden vor Schluss auch noch Münch vorbeilassen.
Im zweiten Rennen war Sabrina Hungerbühler die stärkste Kontrahentin von Sieger Mitländer. Nach dem frühen Aus in der ersten Runde in Rennen 1 (Ausrutscher) war die Schweizerin stark unterwegs. Bruno Küng klebte zunächst am Heck des neuen PRC-Turbo, doch nach 7 Runden war mit Motorschaden Schluss. Mit 5,522 Sekunden Rückstand blieb Sabrina Hungerbühler in Schlagdistanz zum derzeit überlegenen Norma-Nissan. "Wir stehen momentan bei etwa 60%. Spätestens in Monza wird die Sache anders aussehen", äußerte sich Teamchef Walter Pedrazza optimistisch.
Ein erneut starker Auftritt von Sven Barth führte den Ligier-Piloten zum dritten Mal in dieser Saison auf das Gesamtpodest. Gerade Oschersleben liegt den leistungsschwächeren Division 2-Fahrzeugen besonders gut. Mauro Barisone, der bis zur fünften Runde an dritter Stelle gelegen hatte, wurde hinter Barth GesamtvVierter. Den zweiten Platz in der Division 2 holte sich diesmal Gerhard Münch, der sich gegen Mirco Schultis durchsetzen konnte. Wie schon in Rennen eins kämpfte Sandro Bickel mit Schultis und Münch, musste aber nach neun Runden seinen PRC abstellen. Hinter Henry Uhlig (Norma-Honda) belegte Thorsten Rüffer im Ersatzfahrzeug noch den fünften Rang in der Division 2.
Nach einer kurzen Sommerpause geht es für die vom 27.-29. August in Most weiter. Im Rahmen des Czech Truck Prix erwarten die Sportscar Challenge-Teams wie schon im letzten Jahr viele Besucher auf der anspruchsvollen tschechischen Rennstrecke.