Beim zweiten Rennen der GT Cup/GT4 auf dem Autodromo del Mugello siegten Marco Mapelli / Fabio Mancini (Vittoria Competizione-Ferrari F430 Challenge) vor Alessandro Baccani / Alberto Bellini (AB Motorsport-Porsche 997 Cup; +8,986s), Michela Cerruti / Mario Ferraris (Romeo Ferraris-Ferrari F430 Challenge; +9,700s) und den Vortages-Siegern Fabio Villa / Valentino Fornaroli (GDL-Porsche 997 Cup; +19,550s).
16 von 21 gestarteten Mannschaften sahen die Zielflagge, das einzige gestartete GT4-Team fiel aus. In der GT Cup-Punktetabelle konnten Mapelli / Mancini (94) ihren Vorsprung etwas ausbauen. Zweiter ist nunmehr Valentino Fornaroli (76) vor Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP 570-4; 65) und den in Mugello punktelos gebliebenen Alex Caffi / Maurizio Fratti (Autorlando-Porsche 997 Cup; 63).
24 GT3-Wagen - knapp die Hälfte des Feldes - startet beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps in der GT3-Klasse. Mit Audi, Porsche, Lamborghini, Aston Martin, BMW-Alpina und Ford sind sechs Hersteller involviert. Einigen der Teams ist durchaus ein Eingreifen in den Kampf um den Gesamtsieg zuzutrauen.
Acht Audi R8 LMS GT3 Teams sind gemeldet. Phoenix Racing - im letzten Jahr Dritte mit einem R8-LMS in Nordschleifenkonfiguration - hat zwei Wagen, die mit Luhr / Rockenfeller / Fässler / Kumpen sowie Moser / Winckelhock / Hennerici / Margaritis exzellent besetzt sind. Ein drittes Auto wird unter der Nennung von Sainteloc-Phoenix an den Start gebracht. Die anderen R8 werden von den Teams United Autosports und WRT eingesetzt. Die belgische Manschaft hat sich mit Piloten wie Stephane Ortelli, Frank Biela und Stephane Lemeret verstärkt, jedoch sind die Besatzungen auf den ersten Blick nicht so homogen zusammengestellt wie bei Phoenix.
Porsche konzentriert seine Werksfahrer im Kampf um den Gesamtsieg wie gestern erläutert in der GT2-Klasse. Die drei Teams von Prospeed Competition, Mühlner Motorsport und Speedlover (je zwei Wagen) werden daher hauptsächlich auf Kundenpiloten zurückgreifen, wobei allerdings bis gestern die genaue Besatzung bei der in Spa-Francorchamps beheimateten Mühlner-Mannschaft nicht bekannt war.
Vier Lamborghini der Teams Reiter Engineering, Argo-Racing und des Gulf Team First (zwei Wagen) treten an. Details zu den Besatzungen sind derzeit noch nicht bekannt. Diese werden ergänzt um die drei Alpina der Teams S-Berg Racing und Sport Garage (zwei Autos), drei Ford GT von Marc VDS und vom britischen Team RPM sowie zwei Aston Martin DBRS9 des belgischen BRS-Teams. Diese komplettieren die GT3-Flotte, ohne bei ihren Besatzungen - soweit bisher bekannt – zwingend eine Assoziation an das Gesamtpodium aufkommen zu lassen.
Insbesonders die Phoenix-Autos werden im Kampf um den Gesamtsieg sicherlich eine Rolle spielen. Auch den GT3 von Porsche und Lamborghini – die nur wenig langsamer, aber in Einzelfällen effizienter als ihre GT2-Konkurrenten sind – könnte die ein oder andere Überraschung im Kampf um das Gesamtpodium gelingen.
Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg hat sich Nicolas Armindo im Porsche Mobil1 Supercup zurückgemeldet. Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Al Faisal Lechner Racing siegte der Franzose auf dem Hockenheimring mit 2,226 Sekunden Vorsprung vor Jan Seyffarth vom Team Veltins MRS Racing. Der Köschinger Christian Engelhart bestätigte seine starke Vorstellung aus dem Qualifying und sicherte sich als Dritter seinen ersten Podiumsplatz auf dem Sanitec/Giltrap Racing-Porsche.
Obwohl er als Vierter knapp am Podium vorbeifuhr, war der Slowake Stefan Rosina, Armindos Teamkollege einer der großen Gewinner des siebten Saisonrennens. Tabellenführer René Rast aus Steyerberg und sein britischer Titelrivale Nicholas Tandy kamen sich nämlich gleich in der ersten Runde vehement in die Quere und mussten sich schließlich mit leeren Händen auf den Heimweg machen. Stefan Rosina verbesserte sich in der Punktewertung auf den dritten Platz, liegt nur noch einen Zähler hinter dem Briten. Damit gehört er plötzlich wieder zum engeren Kreis der Titelkandidaten.
Nachdem Nicholas Tandy sein Auto an der Box abstellen musste und René Rast mit einem Reifendefekt ausrollte, hatte Nicolas Armindo freie Fahrt. Der Gaststarter aus dem Porsche Carrera Cup Deutschland, wo er als Tabellenführer auf Titelkurs liegt, hielt seine Verfolger sicher auf Distanz. Als Zweiter holte Jan Seyffarth sein bisher bestes Saisonergebnis. In der hektischen Anfangsphase des Rennens war er, ebenso wie Christian Engelhart, mehr damit beschäftigt, seine Platzierung nach hinten abzusichern, als einen ernsthaften Angriff auf den Spitzenreiter zu versuchen. Danach hatte sich der Franzose schon zu weit abgesetzt.
In der Fahrerwertung des Porsche Mobil1 Supercup führt nach 7 von 10 Läufen nun René Rast mit 106 Punkten vor Nicholas Tandy mit 90 und Stefan Rosina mit 89 Zählern. Der nächste Lauf findet am 1. August im Rahmen des Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring statt.
Mit Richard Lietz / Gianluca Roda (Autorlando-Porsche 911 GT3 R; Bild) gewann eine GT3-Besatzung in Mugello den zweiten GT2-/GT3-Lauf zur Italienischen GT-Meisterschaft. Auf den Rängen 2 bis 4 folgten die Ferrari F430 GT2 von Michele Rugolo / Giuseppe Ciro (AF Corse; +0,786s), Massimiliano Mugelli / Andrea Palma (Vittoria Competizione; +2,096s) und Nicolo Valentini / Michael Dalle Stelle (Edil Cris; +45,303s). Die weiteren GT3-Podestplätze gingen an Bryan Lavio / Stefano Gattuso (Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia; +59,281s / 5.) sowie Filipe Albuquerque / Marco Bonanomi (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +1:01,691 / 6.).
Im GT2-Punkteklassement führen unverändert Andrea Montermini / Emanuele Moncini (Villorba Corse-Ferrari F430 GT2) mit nunmehr 110 Zählern vor Mugelli / Palma (102), neue Dritte sind Marco Cioci / Piergiuseppe Perrazzini (AF Corse-Ferrari F430 GT2; 86). Bei den GT3 konnte Gianluca Roda (110) die Spitzenposition gegen Albuquerque / Bonanomi (102) und Gianluca Giraudi (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; 96) verteidigen. Die sechste - und zugleich schon vorletzte - Runde der diesjährigen Italienischen GT findet Ende September in Vallelunga statt.
Am kommenden Wochenende starten die 63.ten 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Im Vergleich zu den neun vorangegangenen Ausgaben gibt es eine Neuerung: Erstmals sind nicht die GT1 die stärkste Kategorie, die eigentlich auf den Sieg abonniert ist. Statt dessen setzen SRO-Chef Stephane Ratel und die belgischen Veranstalter auf einen Mix an langstreckentauglichen Kategorien, der sich untereinander schon ein interessantes Rennen um den Sieg liefern könnte. 8 GT2, 24 GT3, 8 GTN und 4 GT4 sind für das Rennen auf der Ardennenachterbahn gemeldet. Abgesehen von den GT4 findet man in jeder Kategorie potentielle Sieganwärter. Die Teams fahren am Donnerstag das Qualifying aus und pausieren am Freitag zugunsten des regulären Programms der FIA-GT1 WM. Samstag erfolgt dann um 16 Uhr der Start zum 24h-Rennen.
Blicken wir heute einleitend auf das Feld der GT2: Dieses ist mit sechs Porsche und zwei Ferrari übersichtlich besetzt. Auf den beiden vom AF Corse-Team einesetzten Ferraris sitzt zumindest eine potentielle Favoriten-Mannschaft - Michael Bartels Vitaphone-Crew hat einen F430 angemietet, der mit Bartels, Eric van der Poele, Joel Camanthias und Gianmaria Bruni hinreichend stark besetzt ist, um um den Gesamtsieg ein Wörtchen mitreden zu dürfen. Auf dem anderen Auto sitzen einige amerikanische und italienische Langstrecken-Haudegen um Nikki Cadei und Michael Waltrip.
Porsche wirft mit Prospeed Competition, IMSA-Matmut (beide je zwei Wagen), Trackspeed und der BMS Scuderia Italia sechs Autos in die Waagschale. Prospeeds A-Auto kann mit Westbrook, Holzer, Lieb und Goossens schon auf dem Papier ganz vorne genannt werden. IMSA Performance hat auf seinem schnellsten Wagen mit Narac, Long, Pilet und Lietz ein nicht minder schnelles Quartett versammelt. Die zweiten Autos der beiden Mannschaften werden jeweils von einem Privatiersquartett pilotiert. Die BMS Scuderia Italia bündelt dagegen ihre Anstrengungen auf nur ein Auto. Hier wird wahrscheinlich das selbe Chassis wie in Le Mans (dort Dritter in der GT2) zum Zuge kommen, auf dem dann mit Romain Dumas, Jörg Bergmeister, Martin Ragginger und Wolf Henzler vier anerkannte Porsche-Spezialisten sitzen werden. Wer dagegen im Trackspeed-Porsche neben Pilot David Ashburn antritt, ist auf der uns zur Verfügung stehenden vorläufigen Starterliste noch nicht verzeichnet.
Somit sind bei den GT2-Autos, die gemäß den Wünschen von SRO-Boss Stephane Ratel die Hauptprotagonisten der Veranstaltung sein sollen, drei favorisierte Porsche und ein siegfähiger Ferrari am Start. Doch die Opposition aus den anderen Klassen ist stark - mehr dazu in den nächsten Tagen.
Cytosport-Teambesitzer Greg Pickett (Bild rechts) und Klaus Graf haben in Lime Rock Park ihren ersten ALMS-Gesamtsieg mit dem Porsche RS-Spyder erzielt. Nach 171 Runden auf der nur 2,4 km langen Naturstrecke kreuzte der weisse Porsche der beiden LMP2-Piloten die Ziellinie mit 27s Vorsprung auf das zweitplazierte Highcroft-HPD-Team von Brabham / Pagenaud, die im zweiten Jahr in Folge den Sieg durch einen Reifenschaden zehn Runden vor Schluss verloren.
Die Schlüsselszene ereignete sich zwölf Minuten vor dem Rennende. Brabham hatte im Highcroft-HPD, mit dem er streckenweise bis zu 20s gegenüber dem Porsche zurücklag, aufgrund des besseren Reifenverbrauchs seinen Rückstand eindampfen können und setzte zum Überholmanöver gegen Graf auf der Start-/Zielgerade an. Der scherte jedoch beim Überrunden mehrerer GT aus und drängte den grünen Boliden auf das Gras, was Brabham einen Reifenschaden einbrachte. Graf, der nachher angab, den HPD neben sich nicht gesehen zu haben, bekam zwar eine Stop-&Go-Strafe, jedoch musste der Highcroft-Wagen eine langsame Runde zum Reifenwechsel an die Box zurücklegen und hatte daher keine Möglichkeit mehr, noch einmal in den Kampf um den Gesamtsieg einzugreifen.
Zuvor hatte das Cytosport-Team schon vom Verlauf des Rennens proftieren können. Drei frühe lange Gelbphasen - wegen eines Drehers des #23 AJR-Porsche, des Abflugs des Risi-Ferraris #62 und des Aufhängungsschadens der #3 Corvette - liessen Greg Pickett nicht zu viel Zeit auf den normalerweise deutlich schnelleren Simon Pagenaud verlieren. In der letzten Gelbphase konnte man den Wechsel auf Picketts deutlich schnelleren Partner Klaus Graf vornehmen, der für die maximal erlaubte Fahrzeit in das Cockpit des RS-Spyder wechselte.
Marco Cioci / Piergiuseppe Perrazzini (AF Corse-Ferrari F430 GT2; Bild) siegten beim Samstags-Rennen der Kategorien GT2 und GT3 in Mugello nach 25 Runden mit 4,905 Sekunden Vorsprung auf Andrea Montermini / Emanuele Moncini (Villorba Corse-Ferrari F430 GT2). Bereits auf den Rängen 3 und 4 folgten die Audi-GT3-Besatzungen Rinaldo Capello / Gianluca Giraudi (+23,457s) und Filipe Albuquerque / Marco Bonanomi (+30,246s). Eng wurde es im Kampf um Platz 5 zwischen den GT2-Ferrari von Nicolo Valentini / Michael Dalle Stelle (Team Edil Cris; +44,902s), Massimiliano Mugelli / Andrea Palma (Vittoria Competizione; +45,227s) sowie Niki Cadei / Alessandro Garofano (AF Corse; +45,604s).
Hinter den Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia von Bryan Lavio / Stefano Gattuso (+1:00,038 / 8.) und Lorenzo Bontempelli / Beniamino Caccia (+1:03,678 / 9.) wurden Richard Lietz / Gianluca Roda (Autorlando-Porsche 911 GT3 R; +1:03,731 / 10.) nach einer Kollision mit einem GT2-Fahrzeug nur Klassen-Fünfte bei den GT3.
Einen Porsche-Doppelsieg brachte das separate Samstags-Rennen der Klassen GT Cup und GT4 in Mugello: Fabio Villa / Valentino Fornaroli (GDL-Porsche 997 Cup) gewannen vor ihren Teamkollegen Guido Formilli-Fendi / Rino Mastronardi (+2,044s). Um den verbleibenden Podestplatz konnten sich Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP 570-4; +19,485s) knapp gegen David Amaduzzi / Dario Cerati (LaNa Squadra Corse-Ferrari F430 Challenge; +19,643s) durchsetzen. Nur einer der beiden GT4-Wagen im Feld kam auch in die Wertung - Pizzuti / Gagliardini (Best Lap-Porsche Cayman; -1 R.) wurden Gesamt-Fünfzehnte.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Matech-Concepts plant gemäß einer Meldung unserer Kollegen von Endurance-Info.com für Dezember die ersten GT2-Ford GT zu bauen. Diese Entscheidung ist bei der deutsch-schweizerischen Mannschaft nun gefallen, nachdem der ACO bei den 24 Stunden von Le Mans in diesem Jahr verkündet hatte, dass die GT1-Klasse ab dem nächsten Jahr nicht mehr für Rennen nach dem ACO-Reglement ausgeschrieben wird. Statt dessen will der französiche Verband die GT2-Klasse in Zukunft als einzige Kategorie für Produktionssportwagen unter seinem Banner fördern.
Martin Barteks Team baut damit nach dem GT3 und der GT1-Version die dritte Variante des Supersportlers von Ford auf. Das am Nürburgring stationierte Unternehmen wird den schon auf 24h-Rennen ausgelegten GT1 als Basis für den GT2 heranziehen, der dann ab Dezember 2010 für 500.000 Euro pro Stück an interessierte Kundenteams abgegeben werden soll. Anders als der in den USA aufgebaute Doran-Ford GT2, von dem bislang zwei Exemplare an Kundenteams ausgeliefert worden sind, sollen vom Matech GT2 bis zu zehn Exemplare für die diversen Serien (Le Mans Serie, ALMS, Asiatische Le Mans Serie, ILMC) aufgebaut werden.
Der von einem 5,3l Roush-Yates V8 befeuerte Bolide soll auf 500PS restriktiert werden. Damit dürfte man auf einem ähnlichen Leistungsniveau wie die GT2-Corvettes liegen, die neben den Porsche, Ferrari, Aston Martin, BMW, Spyker und Jaguar die direkte Konkurrenz des Ford GT bilden werden.
Jene beiden Piloten, die in den bisherigen fünf Saisonläufen der Italienischen Prototypen-Meisterschaft die Siege holten, werden beim sonntäglichen C.I.P.-Rennen in Mugello aus der vordersten Reihe starten: Davide Uboldi (Norma M20 Evo-BMW) erzielte mit 1:47,736 die Pole-Zeit vor Ivan Bellarosa (Wolf GB08-Honda; 1:48,079). Die Ränge 3 bis 5 im Qualifying gingen an Marco Jacoboni (Lucchini-Alfa Romeo; 1:48,483), Walter Margelli (Lucchini-Honda; 1:48,545) und Franco Ghiotto (Norma M20 Evo-BMW; 1:50,105).