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SCCA World Challenge - Rennen 8 - Mid Ohio
Erster Sieg im ersten Rennen für Rookie Mike Skeen: Der 23-jährige Corvette-Pilot gewann mit eben jenem Fahrzeug, mit dem auch Ron Fellows in dieser Saison schon zweimal erfolgreich war, das Samstagsrennen der SCCA World Challenge in Mid Ohio. Auf den Podiumsplätzen folgten nach 50 Minuten Renndauer die beiden Porsche-Piloten James Sofronas (+1,453s) und Patrick Lindsey (+1,974s). Weniger gut lief es hingegen für den Meisterschaftsführenden Randy Pobst, der mit seinem Volvo S60 nur auf Rang 7 ins Ziel kam.
Der Sieg in der GTS-Klasse ging wieder einmal an Peter Cunningham im Acura-Tourenwagen - die neu in die Klasse gekommenen Markenpokal-Autos aus der Mustang Challenge konnten sein Tempo nicht annähernd mitgehen und verloren pro Runde etwa drei Sekunden auf den Klassensieger. Bester Mustang-Pilot wurde Devin Cates, der hinter Cunninghams Teamkollegen Nick Esayian immerhin den dritten Klassenrang erzielte. Die in der Entrylist noch in der Klasse verzeichnete Viper ARC-X ging gar nicht erst an den Start. Die Frage, wie man dieses 650 PS-Monster in eine Klasse mit lediglich halb so starken Gegnern integriert, erübrigt sich damit.
In der Tourenwagen-Klasse siegte Ryan Eversely auf einem Mazda RX-8 vor seinen beiden Markenkollegen Jason Saini und Eric Meyer. Das gesamte Rennergebnis gibt es hier.
Ärger um die Reifen bei den GT1
Bei den FIA-GT1 WM-Teams regt sich Unmut über die in der Meisterschaft gebräuchlichen Reifen. Wie unsere Kollegen von Msa recherchierten, stossen die von Alleinausrüster Michelin gestellten Pneus aufgrund ihres Abriebverhaltens nicht gerade auf grosse Gegenliebe. Für ein Rennwochenende sind aus Kostengründen nur vier Sätze zulässig. Diese bauen innerhalb eines Stints relativ schnell ab - dadurch verändert sich das Fahrverhalten während des Rennens massiv. Dies stösst bei einigen Teams, deren Wagen mehr Reifen fressen als andere, offensichtlich auf Ablehnung, während sich andere Teams damit arrangieren und den Reifenverbrauch als taktische Komponente einbauen.
Aktuell machte ein von Matech-Racing arrangiertes Protestschreiben bei der GT1-WM-Runde in Spa die Runde, das von einigen Teamchefs mit unterzeichnet wurde. Darin werden haltbarere Reifen gefordert, da besonders in Hinblick auf die abrasive Strecke in Interlagos in Brasilien befürchtet wird, dass es dort serienweise zu Reifenschäden kommen könnte. Ob sich die SRO und Michelin darauf einlassen werden, bleibt abzuwarten.
Spanische GT – Estoril - Zuwachs für das Teilnehmerfeld
Anfang September steht als vierte Veranstaltung der diesjährigen Spanischen GT-Meisterschaft die „Auslandsrunde“ in Portugal auf dem Programm. Statt zwei 50-Minuten-Läufen wird dabei auf dem Circuito do Estoril ein Rennen über 130 Minuten zur Austragung kommen. Das Feld soll rund 25 Wagen umfassen, neben einigen portugiesischen Mannschaften wird angeblich auch das italienische Autorlando-Team - mit einem GT3-Porsche - an den Start gehen.Drayson-Lola auf Pole in Mid Ohio
Johnny Cocker hat im Drayson Racing-Lola B09/10 die Pole-Position für den heutigen ALMS-Lauf in Mid Ohio erzielt. Dem Briten reichte eine 1:10,034 um sich um 0,932s gegen den Dyson Racing-Lola von Guy Smith durchzusetzen. Dahinter haben sich der Highcroft-HPD und der Intersport-Lola in Reihe 2 platzieren können.
Nicht mehr im Rennen dabei ist dagegen der noch in Lime Rock Park siegreiche Cytosport-Porsche RS-Spyder. Wagenbesitzer Greg Pickett hatte mit dem LMP am Freitag im freien Trainng einen schweren Unfall, der Schäden am Monocoque verursachte und dafür sorgte das Team einpacken musste. Man hofft den Wagen für den nächsten Lauf in Road America wieder herrichten zu können, allerdings verschlechtert sich durch das Auslassen des Rennens in Mid Ohio die Punktebilanz von Pickett's Partner Klaus Graf, der bis dato an P2 der LMP1-Fahrertabelle lag.
Die Klassenpoles in den weiteren Kategorien gingen an die Teams von Level 5 Motorsport (LMPC), Risi Competitione (GT) und Black Swan Racing (GTC). Der Lauf startet heute abend um 21 Uhr MEZ.
GT4 in Spa: last man standing ...
Beim 62. 24h Rennen von Spa-Francorchamps fuhr erstmalig die GT4-Klasse als eigene Kategorie mit – und lieferte ein nicht in allen Bereichen überzeugendes Bild ab. Dennoch besteht Grund zur Annahme, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war.
Zur Rennhistorie: Auf dem Papier waren die beiden Porsche GT4 des Speedlover-Teams die klaren Favoriten. Ungeachtet ihrer fahrerischen Besetzung waren die beiden Porsche die einzigen Autos, die eine zentrale Radmutter hatten, während der RJN Motorsport-Nissan und der Team Jota Aston Martin Vantage GT4 jeweils fünf Radmuttern pro Felge und Rad zu lösen hatten. Dieser Nachteil bei den obligatorischen Reifenwechseln wäre nur schwer aufzuholen gewesen. Doch schon bei der technischen Abnahme fingen die Schwierigkeiten für das belgische Porsche-Team an. Der 911´er waren nicht mit einem für die 24h obligatorischen Sicherheitstank ausgerüstet. Da sich in der Kürze der Zeit nur ein Porsche mit einem derartigen Tank nachrüsten liess, setzte die Speedlover-Mannschaft ersatzweise ebenfalls einen Aston Martin Vantage GT4 ein.
Das Rennen der GT4 bei den 24h entschied sich dann im Prinzip schon nach einer Stunde. Zuerst verunfallte der Speedlover-Vantage nach nur drei Runden, was eine 7-stündige Reparatur erforderlich machte. Dann crashte in der 19. Runde - nach kaum einer Stunde - der Porsche des Teams, der ebenfalls erst nach sechs Stunden Reparatur ins Rennen zurückkehren sollte. RJN Motorsport-Pilot Rob Barff strandete nach der ersten Rennstunde mit einem Bruch im Antriebsstrang, den Barff noch fünf Stunden lang vor Ort zu reparieren versuchte, ehe er genervt von der einsetzenden Dunkelheit und dem einsetzenden Regen abbrach.
Das liess den Team Jota-Vantage schon früh eine komfortable 60 Runden-Führung aufbauen, obwohl der Wagen bei seinem ersten Renneinsatz mit regelmässigen Elektronikproblemen zum steten Pflegefall seiner Mechaniker-Crew wurde. Alleine dreimal musste das elektronische Gaspedal getauscht werden. Die letzten zwei Stunden liess man den Wagen dann wohlweislich in der Garage, nachdem der GT4 zum wiederholten Male mit Elektrikschaden auf der Strecke gestrandet war. Das Team Jota um Manager Sam Hignett und Teammitbesitzer und Pilot Sam Hancock fuhr mit einer letzten Out-Lap kurz vor Schluss seinen ersten GT4-Sieg ein.
Ein gut vorbereitetes KTM- oder Lotus Team hätte somit heuer den Klassensieg in der GT4-Kategorie in Spa-Francorchamps erzielen können. Rückblickend war es schade dass das 6h-Rennen am Nürburgring (Link zum Rennbericht) am gleichen Wochenende wie die 24h in den Ardennen angesetzt waren. Die Teams die dort in der SP10 starten - wie Mathol Racing, Gentle Swiss Racing oder Boes Motorsport - hätten mit ihrer 24h-Erfahrung vom Marathon am Ring möglicherweise den belgischen und britischen Mannschaften den Klassensieg streitig gemacht. Vielleicht gibt dies den deutschen GT4-Teams einen Anlass, mal über eine Teilnahme bei der neu ins Leben gerufenen FIA-GT-Langstreckenmeisterschaft nachzudenken. Für 2011 bleibt zu hoffen, dass es dort nicht wieder zu einer Terminkollision zwischen dem VLN-Saisonhöhepunkt und den 24h in den Ardennen kommt. Vielleicht gibt es dann ein paar deutschsprachige Teams die in der GT4-Klasse um den Klassensieg kämpfen könnten.
6h von Vallelunga 2010 ohne Prototypen
Das im kommenden November stattfindende sechs-Stunden-Rennen von Vallelunga wird laut einer Presseaussendung des Promotors heuer nur mehr für GT („Gold Cup“) sowie Touren- und Silhouettenwagen („Silver Cup“) ausgeschrieben, Prototypen werden nicht mehr zugelassen sein. Dabei soll großteils jenes Reglement zur Anwendung kommen, das bereits im Juli für die 6h von Misano gegolten hat.
Wieder ein grösseres ALMS-Feld für Mid Ohio
34 Autos - 7 LMP, 6 LMPC, 13 GT2 und 8 GTC - sind für die kommende Runde der ALMS auf dem Rundkurs in Mid-Ohio/Lexington gemeldet. Damit starten vier Autos mehr als noch auf dem letzten Kurs von Lime Rock Park, auf dem Klaus Graf und Greg Pickett ihren ersten ALMS-Gesamtsieg mit dem Cytosport-Porsche RS-Spyder erzielen konnten. Die zusätzlichen Teams finden sich in der LMP-Klasse und bei den Cup-Porsches.
Neben dem wieder antretenden Autocon Motorsports-Team, das seinen Lola B06/10-AER wieder für Bryan Wilman und Tony Drissi an den Start bringt, soll auch ein „neuer“ LMP2 in der Serie starten. Das britische Libra Racing-Team um Teammanager Ian Dawson hat einen Radical SR9 mit einem von IES aufgebauten Nissan-Motor nach 2011´er LMP2-Spezifikation genannt. Damit will Pionier Dawson, der schon 2004 den ersten Diesel-LMP mit seinem Taurus-Team an den Start brachte, den ersten LMP2 nach neuer ACO-Spezifikation einsetzen. Allerdings hat sich Dawson bezüglich der technischen Zuverlässigkeit seiner Gefährte mittlerweile einen zweischneidigen Ruf erarbeitet, den man hoffentlich mit dem von der LMP1-Konfiguration zurückgebauten Radical nun aufbessern kann. All zu viele Erwartungen sollte man daher in den Auftritt des von Chris Buncombe und Andrew Prendeville pilotierten Spiders nicht setzen.
Die GTC-Klasse verstärken wieder die beiden Porsche von 911-Design und Werks II Racing. In der GT2-Klasse wollen dagegen Jörg Bergmeister und Pat Long ihren dritten Flying Lizard Motorsport-Porsche Sieg in Folge einfahren. Insgesamt war Porsche schon neunmal in der GT2-Klasse erfolgreich – und zweimal gelang den Weissachern mit dem Penske-RS-Spyder der Gesamtsieg.
Das Rennen startet am kommenden Samstag um 21 Uhr MEZ und geht über die ALMS-Standard-Distanz von 2h 45 Minuten. Auf der ALMS-Webseite ist wie immer das Live-Timing verfügbar. Den Kommentatoren-Stream gibt es wie gehabt auf Radio Le Mans.
Keine afrikanische GT1-WM-Runde 2010
Wie im Rahmen der 24h von Spa-Francorchamps bekannt wurde, wird es in diesem Jahr keine FIA-GT1 Weltmeisterschaft Runde in Südafrika geben. Statt dessen soll eine Ersatzrunde auf dem neuen spanischen Kurs von Navarra (Bild) am 24.-25. Oktober veranstaltet werden. Die Verlegung wurde laut Organisator Stephane Ratel notwendig, da auf Teilen des ehemaligen Stadtkurses von Durban für die Fussball-WM ein neues Stadion gebaut wurde und ein alternativ vorgesehenes Layout bis dato keine FIA-Homologation bekommen hatte.
Zwar hat Ratel den Kurs von Durban für 2011 wieder im geplanten Kalender, jedoch liegen die Prioritäten in Asian und Nordamerika. "Wir arbeiten vorrangig daran, die GT1-WM in die USA oder nach Kanada zu bringen. Wir haben bei einigen Besuchen dort gute Kontakte aufgebaut und sind zuversichtlich dort im nächsten Jahr ein bis zwei Runden abhalten zu können, da Nordamerika einer der grössten Märkte für unsere Meisterschaft ist. Nach China haben wir ebenfalls sehr gute Kontakte. Dies ist einer der am Stärksten wachsenden Kernmärkte für den Automobilsektor." Ratel kündigte an, dass im Falle einer kontinentalen Erweiterung einige der europäischen Runden wegfallen müssten. „Wir richten eine Weltmeisterschaft aus und wollen daher auch auf allen Kontinenten präsent sein, speziell in den grössten, schnell wachsenden und wichtigsten Märkten so wie die USA oder China.“
Schon in diesem Jahr war eine Runde in Fernost geplant. Doch diese musste letztlich im Vorfeld aus organisatorischen Gründen gestrichen werden. Mit Rennen in Europa, dem Nahen Osten und Südamerika verbleibt immerhin 2010 noch die von der FIA für eine Weltmeisterschaft geforderte Mindestanzahl von drei Kontinenten, auf denen man präsent ist. Ob sich diese Situation für 2011 wie angekündigt bessert, bleibt abzuwarten.