Vor wenigen Wochen verkündeten die Veranstalter vom Miller Motorsports Park in Utah das Ende der in Zusammenarbeit mit der Grand Am ausgerichteten Mustang Challenge. Möglicherweise auch auf Grund von zuletzt stark schrumpfenden Starterfeldern wird der Markenpokal mit den seriennahen, 325 PS starken Fahrzeugen vom Typ Mustang FR500S im nächsten Jahr nicht mehr ausgerichtet.
Die in der Serie engagierten Teams müssen sich jedoch um zukünftige Einsatzmöglichkeiten für die Ponycars aus Dearborn keine Gedanken machen: Die SCCA World Challenge hat bereits angekündigt, dass die Mustang Challenge-Fahrzeuge ab sofort in der World Challenge GTS-Klasse startberechtigt sein werden. Schon für das am Wochenende stattfinden Rennen in Mid Ohio sind immerhin sechs Mustang Challenge-Autos eingeschrieben und treffen dann in ihrer Klasse auf drei Acura-Tourenwagen, einen Porsche Cayman und eine Dodge Viper ARC-X. Ob das Experiment aufgeht, muss sich noch zeigen: Gerade die nach Vorjahres-Regeln aufgebauten Hightech-Tourenwagen von Acura/Realtime Racing haben die Klasse bisher stark dominiert und wie die 640 PS starke Viper sich in das Feld der kaum halb so starken Konkurrenz einfügt, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Insgesamt hat sich für die beiden World Challenge Rennen am kommenden Samstag und Sonntag ein Rekordfeld von 42 Fahrzeugen angekündigt: Neben den 11 GTS-Autos werden auch 15 GTs und 16 Wagen in der Tourenwagen-Klasse erwartet.
Im spektakulärsten Porsche Mobil1 Supercup Rennen des Jahres hat Nicholas Tandy mit seinem zweiten Saisonsieg seine Titelchance gewahrt. Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Konrad Motorsport setzte sich der Brite auf dem Hungaroring vor den Toren Budapests souverän mit 2,056 Sekunden Vorsprung gegen seinen Landsmann Sean Edwards auf dem 911er des Team Abu Dhabi by tolimits durch. René Rast aus Steyerberg im Al Faisal Lechner Racing-Porsche verteidigte als Dritter seine Tabellenführung.
Während sich Nicholas Tandy mit einem perfekten Start von der Pole-Position schon vor der ersten Kurve leicht absetzen konnte, kamen sich weiter hinten zahlreiche Konkurrenten mächtig in die Quere. Erst kreiselten Norbert Siedler und Stefan Rosina von der Strecke, was den Slowaken um seine letzte kleine Titelchance brachte. Nur eine Kurve später dezimierte sich das Starterfeld mit einem Schlag um vier weitere Autos. Die Massenkarambolage verlief für alle Beteiligten ohne Blessuren, löste aber eine fast fünf Runden dauernde Safety-Car-Phase aus.
Beim Re-Start reagierte Nicholas Tandy am schnellsten. Der Supercup-Neuling ließ seine Verfolger fast stehen und fuhr seinen zweiten Saisonsieg sicher nach Hause, mit dem er sich vorzeitig den Gewinn der BBS Rookiewertung sicherte. In der Meisterschaft liegt er vor den letzten beiden Rennen in Spa-Francorchamps und Monza nur noch 10 Punkte hinter René Rast, der den niederländischen Titelverteidiger Jeroen Bleekemolen auf den vierten Platz verwies. Mit Jaap van Lagen landete ein weiterer Niederländer auf dem fünften Platz.
Als Sechster kam Kuba Giermaziak ins Ziel. Der polnische ADAC-GT-Masters-Laufsieger startete auf dem Verva Racing Team-Porsche. Einen sehenswerten Zweikampf um P7 lieferten sich Supercup-Rekordsieger Patrick Huisman und Jan Seyffarth. Das bessere Ende hatte der für Konrad Motorsport fahrende Niederländer für sich. Der Veltins-MRS Racing-Pilot aus Querfurt-Leimbach, der zuletzt bei seinem Heimrennen in Hockenheim mit einem zweiten Platz überzeugt hatte, konnte immerhin Sascha Maassen hinter sich halten. Der Aachener vom Team Abu Dhabi by tolimit wurde Neunter.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Am 08.08. findet in Sepang das über 12 Stunden führende Merdeka Millennium Endurance Race statt, für welches 36 Fahrzeuge - darunter 13 GT - gemeldet sind. Im Entry finden sich als Verstärkung für die Piloten aus Asien unter anderem Frank Biela und Marco Werner (Audi Race Experience Team Joest-Audi R8 LMS), Peter Kox und Christopher Haase (Arrows Racing-Lamborghini LP560), Richard Lietz und Craig Baird (Porsche Club Singapore-Porsche 997 RSR) sowie Dominik Farnbacher (Kencana Racing-Porsche 911 GT3). Erwähnenswert ist auch das Antreten von David Wall, dem Führenden der Australischen GT-Meisterschaft, im Mosler MT900 GT3 von Andrew MacPherson.
Insgesamt war es schon die 62.te Ausgabe des mit Unterbrechungen seit 1924 ausgetragenen Klassikers. Das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps ist damit mindestens ebenso traditionsreich wie der fast gleich alte, aber etwas bedeutendere Marathon an der Sarthe.
Der BMS Scuderia Italia gelang nach dem Sieg mit dem Prodrive Ferrari F550 2004 der zweite Gesamtsieg. Insgesamt war es schon der fünfte Klassensieg (2003 und 2004: GT1; 2007, 2008 und 2010: GT2) in den Ardennen für die italienische Truppe. Mit Ferrari und Porsche hatte man die beiden klassischen GT-Hersteller im Programm.
Ebenfalls fünf Klassensiege - aber alle in der selben Kategorie - hat nun Mühlner Motorsport zu Buche stehen. Die in Spa-Francorchamps ansässige Truppe von Bernhard und Renate Mühlner brachte ihre Porsche-Besatzungen nun nach 2004, '05, '07 und '08 ein fünftes Mal ganz oben auf dem GT3/G3-Podium ans Ziel – und das jedes mal mit einer anderen Besatzung. Gegen stärkste Konkurrenz (Phoenix-Audis, Marc VDS-Fords, ...) wurde auch heuer ein reines Kundenteam Klassensieger. Mühlners Vorbereitung und die Zuverlässigkeit der Weissacher Einsatzgeräte sind eine dauerhafte Kombination, die in Spa-Francorchamps mittlerweile als Zielvorgabe für den Klassensieg bei den 24h angesehen werden kann.
Erster Klassensieg für Aston Martin bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps seit Beginn der neueren GT-Ära! Diese Ehre gebührt dem neu in die GT-Szene eingestiegenen Team Jota, das einen störrischen, mit zahlreichen Kurzschlüssen und elektrischen Widrigkeiten kämpfenden GT4-Vantage ins Ziel manövrierte. Die Konkurrenz war zum Glück noch schwächer – mehr dazu in den nächsten Tagen.
A propos GT-Ära: Es war die zehnte GT-Ausgabe, seitdem die 24h 2001 von einer reinen Tourenwagen-Veranstaltung zu einem GT-Marathon umgewidmet wurden. Zum ersten Mal startete man mit einer anderen Klassenstruktur, nachdem die GT1 eliminiert und die GT4 neu in das Programm mit aufgenommen wurden.
Es war das einzige verbliebene Rennen der geplanten GT2-Europameisterschaft, die 2011 mit dem Format der 24h als Langstreckenserie neu aufgelegt werden soll. Ein FIA-GT-Championnat mit nur einem Rennen hatten wir unseres Wissens auch noch nicht. Sieger wurde die BMS Scuderia Italia vor IMSA-Performance und AF Corse.
Zum sechsten Male siegte ein Porsche nach 1967, '68, '69, '93 und 2003. Damit hat man in Weissach nun ebenso viele Siege wie Ford zu Buche stehen. Erfolgreicher waren nur Alfa-Romeo (7 Siege von 1928-38) und BMW (21 Gesamtsiege).
Zum ersten Mal nach 1949 (Luigi Chinetti) gewann mit Romain Dumas wieder ein Fahrer die 24h von Le Mans und den Marathon in den Ardennen im selben Jahr.
Während des 24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps wurde im Fahrerlager von AMG ein erstes Showcar des Mercedes SLS GT3 ausgestellt. Die Entwicklung des in der Rennversion 330.000 € teuren Boliden (Serienpreis ca 145.000 €) liegt gemäß der AMG-Vertreter vor Ort im Plan. Im September soll das erste komplettierte Chassis an einem VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf - dem ADAC-Barbarossa Preis am 25.09. - teilnehmen. Nachdem dann im Oktober ein zweiter Lauf bestritten worden ist, will AMG die ersten Bestellungen entgegen nehmen.
Laut Aussage vor Ort könnten 2011 maximal bis zu 20 Chassis des GT3 aufgebaut werden. Realistisch betrachtet dürfte etwa eine halb so grosse Zahl an SLS abgesetzt werden können. Interessentenanfragen gäbe es bereits jede Menge, doch sei man derzeit eben noch nicht in der Phase das konkrete Bestellungen aufgenommen würden. Ob die in Spa gezeigte Lackierung, der Wagen war komplett in Silber beklebt, auch bei den ersten Rennen beibehalten wird, ist derzeit ebenfalls noch offen.
Christian Menzel und Lance David Arnold sicherten sich beim sechs-Stunden-Rennen den zweiten Sieg in dieser Saison, gefolgt von Christian Hohenadel, Arno Klasen und Timo Bernhard auf dem grün-gelben Manthey-Fahrzeug sowie Armin Hahne, Jochen Krumbach und Marc Gindorf auf dem dritten Manthey-997 GT3 R. Zudem wurde zum ersten Mal bei einem sechsstündigem Rennen für Tourenwagen auf der Nordschleife die 1000 Kilometer-Marke geknackt.
Der Bericht zum Rennen ist unter diesem Link zu finden.
„Da hast du keine Zeit mehr, viel drüber nachzudenken. Du merkst, dass was gebrochen ist und weisst innerhalb einer Sekunde, dass es aus ist und du das Rennen verloren hast.“ So beschrieb Dirk Werner den Moment als eine Dreiviertel Stunde vor dem Ende BMW´s Siegeshoffnungen bei der 62.Ausgabe der 24h von Spa (nicht die 63.te wie im Vorfeld mehrfach von uns behauptet) durch einen abrupten Querlenker-Bruch verrauchten. Dabei war das Werksteam schon in einem Schonmodus. „Wir hatten von den Rundenzeiten her schon runter geschaltet und waren 4-5s pro Runde langsamer unterwegs als die Konkurrenten. Eigentlich hätte der Wagen sicher nach Hause rollen sollen. Wir sind jetzt einfach nur enttäuscht und leer“.
Der Wagen der „Dirks“ (Werner, Müller, Adorf) wurde auf dem Podium dennoch von den Fans mit dem grössten Applaus begrüsst. Zu dominant war die Vorstellung der M3-GT2 gewesen, die von den Rundenzeiten her 2-3s auf die Konkurrenz der Porsche, Ferrari und Audi gut machen konnten. Die #78 hatte mit einem Kupplungsproblem und einer im Regen am Samstag Wasser ziehenden ECU zu kämpfen und verlor deswegen neun Runden. Ausserdem wurden parallel durch einen zeitweisen Ausfall der Klimaanlage die Piloten im Wagen durchgekocht, weswegen auch Uwe Alzen total dehydriert aus dem Wagen gezogen werden musste und bei der Pressekonferenz am Ende fehlte. Der Querlenkerbruch an der #79 in der letzten Rennstunde kostete den bis dato sicher führenden Wagen drei Runden.
Wie am bei den 24h am Nürburgring 2010 war auch dieses Rennen von Favoritenstürzen geprägt. Der AF-Corse Ferrari #2 war der erste Führende. Nach einem Zusammenkommen mit einem Konkurrenten zur zweiten Rennstunde fiel man durch einen Felgenbruch zwei Runden zurück. Bruni hatte sich im F430 bis zur Nacht schon wieder in Führung gekämpft ehe sein Kollege van der Poele um 4 Uhr morgens von Anthony-Kumpen im drittplazierten Phoenix-Audi #50 von der Strecke geräumt wurde. Beide Top-Autos hatten versucht, parallel einen Porsche links und rechts zu überholen, dabei war Kumpen mutmasslich zu früh eingeschert und in den Ferrari katapultiert worden, was für beide das Aus bedeutete. Die #51 von Phoenix war schon früh durch Elektronikprobleme zurückgefallen, die man erst beheben konnte, nachdem man die TC und das ABS abschaltete. Am Sonntag Morgen endete der Wagen als Totalschaden in den Reifenstapeln von Radillion. Die Phoenix-GT3-Audis hatten insbesondere im Regen auf feuchter Strecke alle anderen Konkurrenten abhängen können und waren während der Boxenstopps zeitweise sogar in Führung gelegen.
Das dampfte den Kampf an der Spitze auf ein Duell von drei Porsche gegen den #79 BMW zusammen. Prospeeds #13 verlor das Rennen durch einen Bruch des Antriebsstrangs (Kardanwelle). Damit blieben am Ende nur der französische IMSA-Porsche #16 und der italienische BMS-Porsche #23 über, die auf der Strecke keine Mittel gegen den Speed der BMW finden konnten. Nach dem Pech der von Schnitzer betreuten #79 gaben nur Details den Ausschlag zugunsten der italienischen Mannschaft, auf dessen Einsatzgerät mit Jörg Bergmeister, Wolf Henzler, Martin Ragginger und Romain Dumas immerhin drei Werksfahrer und ein werksunterstützter Pilot (Raggi) Dienst taten. IMSA-Performance hatte mit Lietz, Pilet, Long und Narac auch drei Werkspiloten und einen talentierten Teambesitzer am Steuer – vielleicht gab das den Ausschlag.
Es war jedenfalls der zweite Gesamtsieg für einen GT2-Porsche in den letzten zehn Jahren und der fünfte Klassensieg für die BMS Scuderia Italia, die sich in diesem Jahr lediglich auf die beide 24h-Klassiker in Le Mans und Spa-Francorchamps konzentriert hatte und beide Male auf das Podium kam. In der 86-jährigen Geschichte des Rennens war es der sechste Erfolg von Porsche. Mehr zu den Statistiken des Rennens in den kommenden Tagen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Zu Paul Whight / Michael Bentwood (Team Barwell Cadena) werden sich bei der nächsten Runde der British GT am 15.08. voraussichtlich zwei weitere Aston Martin-Besatzungen gesellen: Stuart Hall / Tom Black (Vantage Racing) sowie Andrew Howard / Darren Turner (Beechdean Motorsport) sollen jeweils mit einem DBRS9 das zwei-Stunden-Rennen in Silverstone bestreiten.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Beim GT Brasil-Debut der beiden Ginetta G50 von TNT Energy Racing in Rio de Janeiro fuhr Carlos Burza noch allein den Wagen mit der Nummer #81 (Bild). Ab der nächsten Runde der Serie (Sao Paulo, 07./08.08.) soll nun der 29-jährige Leonardo Burti als zweiter Pilot auf diesem Fahrzeug zum Einsatz kommen. Burti fährt unter anderem in der nationalen Porsche GT3 Cup Challenge und erzielte dort heuer bereits drei Laufsiege.
Titelverteidiger Christian Menzel (Team Starchase-Porsche 997 Cup; Bild) führt nach sechs Läufen des diesjährigen Porsche Carrera Cup Asia mit 98 Zählern vor dem Neuseeländer Craig Baird (PCS Racing-Porsche 997 Cup; 80), dessen malaiischen Teamkollegen Weng Sun Mok (74) sowie dem Chinesen Marchy Lee (Red Bull China Racing-Porsche 997 Cup; 72). Der 39-jährige Menzel feierte in Shanghai und in Beijing jeweils Doppelerfolge, in Zhuhai holte er nach einem Ausfall Rang 3 im zweiten Rennen - die Siege gingen dort an Marchy Lee.
Als Stationen der zweiten Saisonhälfte stehen Jeonnam / Korea (27.-29.08), Singapur (24.-26.09.) und nochmals Shanghai (22.-24.10.) auf dem Programm.