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Dayvtec Ligier LMP3 für DSC und ELMS

Das dayvtecligiertest.jpgniederländische Dayvtec Team, unseren Lesern besser bekannt aus der Dutch Supercar Challenge als Einsatzteam der Volvos, steigt in die Riege der LMP3-Kundenteams auf. Die Mannschaft von Teammanager Davy Lemons, seines Zeichens ex-Teammanager der Racing for Holland LMP1-Mannschaft von Jan Lammers, hat sich einen Ligier JS P3 LMP3 zugelegt und will mit dem Wagen neben der Dutch Supercar Challenge auch die Europäische Le Mans Serie bestreiten. Damit will die Mannschaft, die in der niederländischen GT4-Serie und der DSC zeitweise auch eine Corvette GT4 an den Start brachte die Rückkehr zur LMP-Szene wagen. Derzeit ist man noch auf der Suche nach Piloten.

LMP2-Rückblick auf die ELMS 2015

5 spannende Rennen, 3 verschiedene Siegerteams und eine Titelentscheidung in der Top-Klasse die erst im letzten Rennen fiel. Die Europäischen Le Mans Serie 2015 enttäuschte nach der spannenden Saison 2014 auch 2015 nicht ihre Anhänger. Die wohl umkämpfteste Sportwagenserie der vergangenen Saison bietet seit ihrer Wiederbelebung 2013 den spannendsten Sport aller ACO-Serien. Im folgenden ein Überblick über die Top-Ergebnisse der Rennen:

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Je 2 Siege gingen an TDS Racing und Greaves Motorsport. Das Team Jota holte sich mit dem Triumph am Red Bull Ring den fünften Sieg. Neben diesen 3 über die Saison dominierenden Teams schafften es nur SMP Racing mit dem neuen BR01 Prototypen 3 Podiumsplätze und Murphy Prototypes mit einem zweiten Platz bei der zweiten Runde in Imola auf die vorderen 3 Plätze. Auffällig war das es in der vergangenen saison keines der Kundenteams von Onroak mit einem Ligier oder Morgan auf das Podium schaffte.

Obwohl Greaves nur 3 Podiumsplätze erzielte während TDS Racing und das Team Jota 4 mal auf dem Stockerl standen setzte sich in der Punktewertung die britische Mannschaft von Tim Greaves und seinen 3 Piloten Björn Wirdheim, Jon Lancester und Gary Hirsch dank zweier vierter Plätze in der Punktewertung am Ende knapp durch. TDS Racing kostete ein Bremsdefekt bei der vorletzten Runde in Le Castellet wichtige Punkte. Das Team Jota vergeigte mit einem Berechnungsfehler der Pilotenstints den Sieg in Paul Ricard. Ein Fahrfehler von Silber-Pilot Simon Dolan im Finale kostete der britischen Mannschaft endgültig den Titel.

Die beiden Gibson-Einsatzteams Greaves Motorsport und Jota haben sich zwar für die kommende Saison zusätzliche Einsatzchassis von Ligier bzw. Oreca zugelegt, diese sollen jedoch wahrscheinlich für die zusätzlichen FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Programme beider Mannschaften zum Einsatz kommen die beide Teams 2016 auch noch bestreiten. Während Ligier darauf hofft das eines der 6 Einsatzteams 2016 (Krohn Racing, Algarve Pro, DC Racing, Pegasus Racing, IDEC Sport, Tech1 oder SO24) zumindest die Flagge von Onroak auf dem Podium hoch halten könnte, darf man auf die ELMS-Pläne von SMP Racing gespannt sein, deren aussichtsreiches neues LMP2-Chassis in der europäischen Serie das Potential für einen nächstjährigen Sieg mit 3 Podiumsplätzen aufgezeigt hat.

AKKA-ASP wird Mercedes-Team

Das amggt3.pnglangjährige französische Ferrari GT3-Einsatzteam von Teamchef Jerome Policand, AKKA-ASP (vormals Sofrev) steigt nach einer Meldung unserer Kollegen von Endurance-Info.com in der nächsten Saison vom Ferrari F458 GT3 Italia auf den neuen Mercedes AMG-GT3 um. Die Mannschaft mit Sitz in Rabastens bei Toulouse hat sich 3 der deutschen Boliden bestellt und will damit das Hauptprogramm in der Blancpain Endurance Serie und Blancpain Sprint Serie bestreiten. Nebenbei sollen auch Gastauftritte im GT-Sports-Cup der SRO, dem Michelin GT3-Le Mans Cup des ACO, der französischen GT-Tour-Serie und der VdeV-Serie absolviert werden. Die Mannschaft behält noch eines der Ferrari-Chassis um dieses bei Gelegenheit einsetzen zu können.

Creventic füllt weiter die Strecken...

start2_12hmugello15.jpgFür die VLN-Mannschaften, die sich angesichts der Wirren am Ring ein alternatives Rennprogramm zurecht legen wollen, werden die Ausweichmöglichkeiten langsam eng. Die 24 Stunden-Serie der niederländischen Creventic-Organisation rund um Promoter Gerrie Willems vermeldet für 2016 bereits volle Felder bei fast allen Rennen. Das Erfolgsmodell der Serie – Langstreckenevents auf attraktiven Kursen in ganz Europa für gemischte GT und Tourenwagenfelder vornehmlich aus dem Amateurbereich – scheint hier ganz aufzugehen.

Bei der in nicht ganz 2 Wochen anstehenden 11.ten Ausgabe der 24 Stunden von Dubai steht ein Feld von mittlerweile 99 Teams am Start. Für den Traditionsevent am Golf, der die 24h von Daytona mittlerweile als Saisonauftakt der Sportwagensaison offiziell abgelöst hat, waren im Vorfeld über 110 Nennungen eingegangen. Daher ist zu vermuten das kurzfristige Rennabsagen einzelner Teams immer noch über die Nennung von mit an den Golf eingeflogenen T-Cars ausgeglichen werden können.

Im März geht es mit der dritten Ausgabe der 12h von Mugello weiter. Für den ersten der in 2 Etappen ausgetragenen 12h-Events der Serie sind nach dem aktuellen Stand 58 Mannschaften, davon 15 Teams in der gesamtsiegverdächtigen Klasse A6 gemeldet. Neue Wege beschreitet man hingegen mit dem als reinen Tourenwagenevent angelegten 24h von Silverstone. Für den in Kooperation mit der Britcar wiederbelebten Event haben sich schon jetzt 67 Mannschaften angemeldet, was durchblicken lässt das auch dieser Event ein Erfolgsmodell für die Serie werden wird.

44 Nennungen (10 A6) sind bislang für die 3 Ausgabe der 12h von Zandvoort registriert worden. Der Event für die verhältnismässig engen Dünenkurs an der Nordsee ist derjenige der am Meisten mit Feldrestriktionen aufgrund der Streckenhomologation zu kämpfen hat. Der folgende 24h-Event in Le Castellet hat 48 Voranmeldungen erhalten. Für die Rennen in Barcelona und Brünn liegen auf der Webseite der 24 Stunden-Serie noch keine aktualisierten Nennlisten vor.

Insgesamt sollen mit den Saisonnennungen – die in etwa mit den Nennungen für Zandvoort und Paul Ricard identisch sind – schon 400 Nennungen für die gesamte Saison eingegangen sein. Zumindest für das Finale in Brünn und die beiden 24h-Events im Sommer dürften aber noch reichlich Startplätze vorhanden sein, und auch der sich als Alternativevent für die Test- und Einstellfahrten am Ring anbietende Event in Mugello hat angesichts des Vorjahresfeldes von 73 Startern noch Luft für rechtzeitige Einschreibungen.

IWSC * offizielle Entry zum ROAR 2016

Die erste offizielle Teilnehmer-Liste zum "ROAR before the Rolex24" wurde mittlerweile veröffentlicht.

Einige Überraschungen sind dabei. Mit Andreas Wirth gibt es den ersten deutschen DeltaWing Piloten, der Österreicher Thomas Gruber startet auf dem Highway to Help Riley-Dinan/BMW #50 und Maro Engel nimmt auf dem #88 Starworks Oreca FLM Platz. Die beiden Rahal BMW in der GTLM-Klasse starten dieses Jahr in Daytona mit den Startnummern #25 und #100. Auch Black Swan Racing startet mit ihrem GTD-Porsche mit einer dreistelligen Startnummer (#540).

Die größste Überraschung in der Entry ist aber das Einsatzteam des fünften 2016er GT3-Porsche. Lange wurde gemunkelt und auch ein europäisches Team nicht ausgeschlossen. Nun steht mit dem VLN-Team von Frikadelli Racing, rund um Klaus Abbelen und Sabine Schmitz, das fehlende Team fest.  

VdeV führt Juniorförderwertung in der Proto Endurance ein

Die VdeV-Serie vdev_6h_magnycours.jpgführt eine Rookie-Wertung im Rahmen ihrer Proto Endurance Serie ein. Die „V de V Junior Series“ genannte Subwertung in der CN-Serie ist jungen Talenten vorbehalten, die unter 26 Jahre alt sein müssen und ihre erste Saison in der Serie bestreiten. Sie werden dabei automatisch als Profi-Fahrer klassifiziert und müssen mindestens 6 Rennen ibestreiten um für die Junior-Wertung in Frage zu kommen. Jede Mannschaft darf maximal einen Junior pro Auto einsetzen und nach jedem Rennen werden die 3 besten Junior-Piloten mit einem Podium gewertet. Am Ende der Saison bekommt der Youngster mit der besten Gesamtplazierung in der VdeV-Proto-Endurance-Wertung den Junior-Titel, der mit einer freien Einschreibung für sein nächstjähriges CN-Team in der Proto Endurance oder LMP3-Team in der GT-Endurance verbunden ist. Damit spart sich das betreffende Förderteam 31.000€ für die kommende Saison.

Race Performance ändert AsLMS-Besatzung

Die raceperf_fuji.jpgin der Asiatischen Le Mans Serie führende Mannschaft, das schweizer Race Performance Team, ändert zu Saisonmitte die Besatzung. Für den Japaner Shinji Nakano wechselt nach 2 Läufen der 24jährige Brite Oliver Webb ans Steuer des Oreca 03 R Judd. In den letzten beiden Läufen der Asian Le Mans Series in Thailand und Malaysia startet der ELMS-Champion von 2014 auf Alpine an der Seite von Race Performance-Stammpilot Niki Leutwiler.

oliverwebb.jpg„Wir sind sehr froh, dass wir mit Oliver Webb einen der aktuell besten LMP2-Fahrer in der WEC für die letzten beiden Rennen zur Asian Le Mans Series verpflichten konnten“, erklärt Teamchef Michel Frey. „Er unterstützt uns einerseits dabei, unser Ziel, die Serie zu gewinnen, zu erreichen und andererseits ist er ein Top-Benchmark für unseren Stammpiloten Niki Leutwiler. Ich bin überzeugt, dass auch er aus dieser Zusammenarbeit nochmals Profit ziehen kann. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die kommende Saison in der ELMS ein gewichtiger Punkt.“

Race Performance plant nach dem Engagement in der Asiatischen Le Mans Serie, in der man als Tabellenführer kurz vor dem Erlangen eines Autoentrys für das 24 Stunden Rennen von Le Mans steht, auch ein Antreten in der LMP2- und der LMP3-Klasse der Europäischen Le Mans Serie 2016.

IWSC * Rennpremiere für Alex Wurz beim Rolex 24h Daytona

Nachflmaudi.jpg einem fünften Platz in der 2015er Pirelli World Challenge (mit Kevin Estre) und dem Sieg beim Thunderhill-25h-Rennen startet Flying Lizard Motorsports die 2016er Saison mit dem 24h-Rennen von Daytona und dem alten #45 Audi R8 LMS, in Kooperation mit Krohn Racing.

Da ein Transfer des in der ELMS eingesetzten Ligier von Tracy Krohn zu teuer und umständlich ist, spannt der texanische mehrfache Milliardär mit dem kalifornischen Flying Lizard Team zusammen, was seit kurzem von Darren Law geleitet wird. Als Fahrer konnte man bereits den ex-Risi GTLM-Piloten Pierre Kaffer sowie Christopher Haase verpflichten. Tracy Krohn himself und sein langjähriger Schössling Niclas Jönsson vervollständigen den Line-Up.

SMP Racing gab nun mit dem russischen IndyCar-Pilot Mikhail Aleshin seinen letzten Fahrer für den BR01-Nissan bekannt. Auf dem GTLM-Ferrari wird unterdessen Ferrari-Werkspilot James Calado den Platz von Toni Vilander übernehmen.

Doch für noch mehr Aufsehen sorgt Alexander Wurz, der eigentlich nach dem WEC-Rennen von Bahrain seinen Helm an den Nagel gehängt hatte. Nach einem überraschenden Anruf aus den USA konnte er nicht nein sagen. Bei seiner Rennpremiere in Daytona wird er gemeinsam mit dem neuseeländischen Porsche-Werkspiloten und WEC-Meister Brendon Hartley, ex BMW-Pilot Andy Priaulx und dem jungen kanadischen Williams-Testpiloten Lance Stroll auf dem #01 Ganassi Riley-Ford starten. Auf dem Schwesterauto mit der Startnummer #02 starten mit Scott Dixon, Tony Kanaan, Kyle Larson und Jamie McMurray altbekannte Ganassi-Piloten beim Eröffnungsrennen der IMSA WeatherTech Championship (IWSC).

 

Teichmann plant Radical European Masters Engagement

Einesteichmannradicalems.jpg der lukrativen Nebengeschäfte von Teichmann Racing ist die deutsche Vertretung von Radical, die man vor einigen Jahren übernommen hat. Dort hat die Mannschaft aus Adenau mittlerweile ein wirtschaftliches und sportliches zweites Standbein entwickelt, das auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden soll.

So hat man im vergangenen Jahr über 20 Radicals der verschiedenen Modelle des britischen Herstellers an den Mann gebracht. Diese sind Grundlage für eine Trackday-Saison die bereits im Winter auf dem Ascari Race Resort beginnt und danach in Europa fortgeführt wird.

Nebenbei unterhält man einen deutschen Radical Sportscup, der im Rahmen der Prototypenserie der Dutch Supercar Challenge ausgetragen wird, dort angesichts bescheidener Starterzahlen im vergangenen Jahr sicher noch ausbaufähig ist. Für 2016 ist ein zusätzliches Engagement im Radical European Masters angedacht, das im vergangenen Jahr mit 15-30 Teilnehmern pro Runde über die Bühne ging. Dort will man ein deutsches Team mit bis zu 2 Wagen an den Start bringen.

Leider nicht auf dem Plan steht ein Antreten im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft mit dem geschlossenen RXC. Dieser ist zwar in zahlreichen Meisterschaften wie der GT-Open oder der Dutch Supercar und der VdeV-Serie zugelassen, wird aber bislang aus technischen Gründen nicht in der Nordschleifenserie akzeptiert.

Saisonbilanz 2015 und Ausblick auf 2016

Geschafft! Nachdem die letzten Events nun abgearbeitet sind, können wir nun mal wieder nach einer weiteren ereignisreichen Saison (der 17.ten in der Geschichte von GT-Eins) den Blick zurück nach vorn wagen. Was hat uns im Laufe der letzten Saison beeindruckt, was war erwähnenswert, was erwarten wir vom neuen kommenden Jahr?

Beginnen wir mit einem Blick auf die WM: Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hat sich gut etabliert. Auch wenn diese Saison wegen der Überlegenheit der Porsche 919 Hybrid von der Spannung her nicht mit der 2014´er Kampagne mithalten konnte, so hat man doch guten Sport geboten und mit der Rückkehr der LMP1 an den Nürburgring ein weiteres Highlight im Kalender gelandet, das das Potential hat, die Basis des Langstreckensports hierzulande deutlich bekannter zu machen als es bislang der Fall ist. Was an Spannung an der Spitze fehlte, lieferten die Klassen dahinter in gewohnter Manier an Rennaction nach, wobei es hier angesichts nur mässig besetzter Felder (6-9 Teilnehmer pro Klasse) meist nur 3-4 Spitzenteams und einige Nachzügler gab.

Zumindest in der LMP2-Klasse scheint sich das für das kommende Jahr zu bessern. Die kleine Prototypenkategorie könnte 2016 vereinzelt 2-stellige Felder liefern. Sorgen macht da eher die Top-Kategorie die sich nach dem Nissan-Flop in Le Mans mit weniger als 10 Wagen präsentieren könnte. Während das Highlight an der Sarthe in der GTE-Klasse zudem gut gefüllt präsentieren könnte, ist die GTE-Am in der WM eher stagnierend. Die nun 8 Events sind für Privatiers mittlerweile zu teuer und zu aufwändig. Dennoch wird das Feld – nicht zuletzt auch dank des Neueinstiegs von Ford in der GTE-Klasse – 2016 eher grösser als dieses Jahr ausfallen.

Noch mehr trifft dies auf die Europäischen Le Mans Serie zu, die trotz der Auslagerung der in diesem Jahr schwach besetzten GTC/GT3-Klasse auf eine eigene Serie, den Michelin GT3-Le Mans Cup, einen signifikanten Zuwachs erwartet. Mit erwarteten 30 Prototypenteams – plus die europäischen GTE-Mannschaften – und einem zusätzlichen Rennen in Spa-Francorchamps wird die ELMS ihr Gesicht hin zu einer überwiegend von Prototypenteams bestrittenen Serie wandeln. Da man schon in den letzten 2 Jahren den besten Sport in der Szene bot, darf dem Auftakt in Silverstone besonders entgegen gefiebert werden. Inbesonders der Wandel in der sich als Ersatz für die immer teureren GT3 andienenden LMP3-Szene, der einige in diesem Jahr wenig beachtete Aspekte aufweist (hier dürften vor Saisonbeginn noch einige aufschlussreiche Storys in dieser Richtung auftauchen) bietet reichlich Potential für eine spannende Saison.

Auch aslms_sepang_start.jpgdie beiden im letzten Jahr noch kriselnden ACO-Ableger haben scheinbar die Kurve gekriegt. Mit einer Verdoppelung der Starterzahlen in der heruntergewirtschafteten Asiatischen Le Mans Serie - das hört sich jetzt spektakulärer an als der tatsächliche Zustand mit ca. 17 Autos wirklich ist, ist aber ein positives Zeichen - und einer wieder mit einem stärkeren Starterfeld liebäugelnden Weather Tech-USCC-Serie werden auch diese beiden Meisterschaften wieder verfolgenswert. Letztere hat sich zu einigen Umbrüchen entschlossen, weil sie den heissen Atem der Pirelli World Challenge im Nacken spürt, die sich als Durchbruch für die GT3 in Nordamerika herausgestellt hat. Insbesonders die Kooperation mit Ratels SRO und die Einführung eines ersten Versuchsballons zur Etablierung von Langstrecken-GT-Rennen in Nordamerika mit dem 6h-Lauf in Texas lassen erahnen das sich hier in den kommenden Jahren noch einiges tun wird.

Womit12hsepang2015start.jpg wir zum zweiten grossen Sportwagen-Verband kommen: die SRO plant mit der Einführung der Intercontinental GT Challenge ein neues WM-Konzept für GT3-Hersteller. Der Ansatz ist innovativ und überzeugend pragmatisch: statt bei den 4 teils etablierten Events in Australien, Nordamerika, Europa und Asien die Teams reichlich Material kostenaufwändig um die Welt karren zu lassen, sollen die Hersteller über Semi-Werksmannschaften vor Ort Punkte sammeln dürfen. Noch stehen Details zu evtl. Fahrerwertungen und Klassensystemen aus, aber auch diese Idee von Serienzampano Stephane Ratel ist zu seinen eher Besseren zu zählen, im Gegensatz zu diversen Silber- Bronze- und Blech-Sprintserien im Rahmen der SRO-Wochenenden in denen man diverse Spartenkunden zu bedienen versucht.

Aber auch die Blancpain Endurance Serie und ihr Highlight – das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps - haben sich zu einem permanenten Erfolgsmodell entwickelt, das seit Jahren für gut besetzte GT-Events mit riesigen Starterfeldern steht. Wie schon im letzten Jahr ist die einzige Bedrohung der Szene die Kosteneskalation bei den neuen Modellen, die mit Stückpreisen für zwischen 400 und 700T€ für einen neuen Lamborghini, Bentley , Porsche, Audi BMW oder Mercedes den Teams beim anstehenden Umstieg einiges an Investitionen abverlangt. Für ein professionelles 2-Wagen Team werden so mit T-Car und Ersatzteilpaketen schnell 1,5-2,5 Mio € nötig, die dann erst mal über 2-3 Saisons finanziert werden müssen.

startgt4redbull.jpgSelbst die GT4-Szene der SRO - lange ein ungeliebtes Stiefkind - scheint im nun 9.ten Jahr ihrer Existenz nach langer Zeit der Stagnation endlich wieder Fortschritte machen zu können. Die SRO hat die GT4-European Series wieder stärker in ihr Management eingebunden, der Kalender für 2016, der sogar 2 Langstreckenevent enthält, präsentiert sich aussergewöhnlich hochklassig und es sind sogar einige neue Autos homologiert worden, die auch in der Langstreckenszene gut im Einsatz sind. So hat die britische GT die GT4 als starke Zweitklasse unterhalb der GT3 etabliert und auch in der 24 Stunden-Serie stehen in 1 ½ Wochen bei den 24 Stunden von Dubai fast 16 GT4 am Start.

Die 24 Stunden-Serie ist ein Beweis, das auch andere Langstreckenkonzepte zur Zeit erfolgreich einschlagen können. Durch die starke Kundenorientierung des erfrischend klug agierenden Managements um Serienchef Gerrie Willems ist die für GT- und Tourenwagen ausgelegte Serie so erfolgreich, das man seit 2 Jahren am Anschlag operiert, was Feldgrössen, Anzahl der Events und das damit zusammenhängende Marketing anbelangt. Weiteres Wachstum scheint – zumindest in Europa - trotz des grossen Potentials nicht mehr möglich zu sein. Womit eine Option für die Organisation genant sein dürfte: zum einen die Verlagerung oder Lizenzierung auf andere Kontinente und zum anderen die Konzentration auf andere Sparten, wie zum Beispiel den 24h Tourenwagenevent in Silverstone, den man als Keimzelle einer Tourenwagen-Langstrecken-EM verstehen könnte. Jedenfalls werden auch die Events dieser Serie angesichts der interessanten Felder und des gebotenen Sports in Zukunft bei unserer Berichterstattung weiter im Fokus stehen.

Was die Creventic Serie in der Kundenorientierung alles richtig macht, das scheint zur Zeit bei einer gewissen deutschen Serie alles falsch zu laufen – und damit schlagen wir den Bogen zur nationalen Szene und zum Nürburgring der in diesem Jahr eine niederschmetternde Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft erlebte. Es bgann mit dem tragischen Zwischenfall beim Saisonauftakt der mit einem Toten und mehreren schwer verletzten Zuschauern endete und der das just eingeführte Nordschleifen Permit-system des Deutschen Motorsport Bunds ad absurdum führte. Es folgte ein Notmaßnahmenpaket zur Sicherstellung des vor der Absage stehenden 24h-Rennens das in Geschwindigkeitsbegrenzungen und weiter eingeengten Zuschauerbereichen auf der Nordschleife mündete. Was zunächst Mut machte war das viele Parteien sich hier gemeinsam an Lösungsvorschlägen beteiligten, wie die Heimstätte des deutschen Motosports auch weiter als Bühne für die Topteams und aktuelle Sportwagen erhalten bleiben könnte. Das nun gegen Ende des Jahres offenbar wird das hier ein Tauziehen um die Zuständigkeiten und Konsequenzen zwischen dem Deutsche Motorsport Bund (DMSB) und den Aktiven eingesetzt hat, hat einen bitteren Beigeschmack zur Folge, dessen Konsequenzen für die Ringszene nach der jüngsten Boykottandrohung einer nicht unerheblichen Anzahl an Ringmannschaften noch reichlich Schlagzeilen vor dem Beginn der Saison produzieren wird. Zum Nutzen für den Sport sollte hier die faktenbasierte Argumentation zwischen den Parteien wieder in den Vordergrund treten.

Die zweite grosse nationale Bühne für die Sportwagenszene ist das ADAC GT-Masters. Nach einer Saison mit einem eher mässig besetzten Feld und eher unspektakulärer Rennen sieht man hier am Horizont wieder Hoffnung aufkeimen. Letzte Meldungen lassen ein 25+ Feld für die 10.te Saison der Serie erwarten das zudem mit reichlich neuen Wagen gefüllt sein dürfte.

Die nationale Szene profitiert daneben bis in die unteren Ligen vom stetigen Strom der zahlreichen Gebrauchtfahrzeuge, die auch bei Ligen wie der DMV-GTC, der Spezial Tourenwagen Trophy und immer neuer weiterer mehr oder weniger erfolgreicher Ligen den Eindruck einer breiten GT-Szene aufkommen lassen.

Alles in allem steht uns also auch 2016 ein weiterhin interessantes Sportwagenjahr bevor. Dieses wird auch in der kommenden Saison von unsere Seite möglichst umfassend im Langstreckenbereich verfolgt werden. In diesem Sinne wünschen euch – den Fans und Aktiven – der Autor dieser Zeilen und seine Mitstreiter einen guten Übergang und ein erfolgreiches und gesundes 2016!

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