Das Qualifikationsrennen zum 24 Stunden Rennen am Nürburgring hat das Walkenhorst MotorsportBMW M6-GT3-Trio Christian Krognes, David Pittard und Nick Yelloly den Sieg erringen können. Nach 41 Runden hatte das britisch-norwegische Trio einen Vorsprung von 12s auf das ROWE Racing Duo Jesse Krohn und John Edwards auf dem #99 BMW, den man in den letzten Runden noch seitens Walkenhorst abfangen konnte. Den BMW M6-GT3-Dreifachsieg machte die zweite ROWE Racing Besatzung Connor de Phillipi, Tom Blomqvist und Mikkel Jensen komplett, die knapp 3 Minuten hinter den Siegern einliefen.
97 Teams waren am Sonntag mittag in das bei feuchten Bedingungen getstartete Rennen gegangen. 79 Wagen beendeten den Lauf in Wertung. Im Vorfeld des Rennens hatte eine Kollision am Samstag morgen zwischen dem #2 Black FalconMercedes AMG GT3 und dem #16 GetSpeed PerformanceMercedes AMG GT3 die beiden Mercedes aus dem Rennen eliminiert. Getspeed-Pilot Dominik Baumann brach sich dabei das Schlüsselbein, während Manuel Metzger den Unfall mit Prellungen überstand.
Schon die Startphase hatte es in sich: Auf der feuchten Strecke hatten sich viele Teams bei der Reifenwahl scheinbar verpokert und waren auf Slicks gestartet. Marcel Fässler im Phoenix RacingAudi R8 LMS GT3 #4 konnte sich auf seinen Regenreifen deshalb perfekt in Szene setzen und Pole-Sitter Yelmer Buurman im Black-Falcon-Mercedes-AMG #6 sowie die versammelte Konkurrenz deutlich hinter sich lassen. Doch sein Feuerwerk währte nur kurz: Bereits nach vier Runden steuerte er die Box an, weil er auf der zunehmend trockenen Strecke immer mehr in Schwierigkeiten geriet. An der Spitze konnten sich bis zur Rennmitte nach drei Stunden vor allem die BMW M6 GT3 von ROWE Racing, Schnitzer Motorsport und Walkenhorst Motorsport sowie die beiden Porsche 911 GT3 R der Vorjahressieger von Manthey Racing in Szene setzen.
Die zweite Rennhälfte wurde dann immer mehr zur Galavorstellung der BMW-Mannschaften. Zeitweise fuhren die M6-GT3 8s schneller als die dahinter liegenden Porsche 991 GT3 R. Die 24h-Rekordsieger von Manthey Racing lagen bis wenige Minuten vor Rennende auf Podiumskurs, mussten dann allerdings wegen Problemen mit der Lenkung nochmals die Boxen ansteuern. Damit war der BMW-Dreifachsieg endgültig besiegelt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
BMW beendet das GTE-Programm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft mit dem Ende der Superseason im kommenden Monat in Le Mans. Damit bestätigte der Münchner Hersteller heute die seit längerem verlautbarten Gerüchte eines Ausstiegs. Das amerikanische IMSA-Programm mit den baugleichen BMW M8 GTE wird hingegen fortgeführt. Daneben sollen die Programme des deutschen Grossserien-Herstellers in der DTM, dem GT3 und GT4-Kundensport sowie der Formel E fortgeführt werden. Zusätzlich will man sich in Zukunft auch im E-Sport über entsprechende Sim-Racing Serien engagieren.
Der Ausstieg kommt in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nach nur einen Saison, in der man bis dato als beste Resultate nur 2 zweite Plätze bei den 6h von Fuji und bei den 1000 Meilen von Sebring erzielen konnte. BMW liegt damit mit 101 Punkten an fünfter und somit letzter Stelle der Hersteller-Wertung. BMW ist somit nach Ford der zweite GTE-Hersteller der die FIA Langstrecken Weltmeisterschaftmit Ende der diesjährigen Superseason verlässt. Somit bleiben nur noch Porsche, Ferrari und Aston Martin in der kommenden Saison dem Feld erhalten. Der Einsatz wurde in diesem Jahr vom Team MTEK als Einsatzmannschaft durchgeführt, die aus der DTM in die WM aufgestiegen waren. Während MTEK gerne den Einsatz auf dem hohen Niveau der Weltmeisterschaft weiter durchgeführt hätte, fiel für BMW dem Vernehmen nach am Ende die „Return of Investment“-Bilanz aufgrund der Zuschauerzahlen in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zu unbefriedigend aus. Während MTEk sich angeblich nun nach Alternativen umsieht um eventuell 2019/20 doch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft antreten zu können, will man das IMSA-Programm mit den BMW M8 GTE - dort ist das Einsatzteam Rahal-Letterman-Lanigan Racing für den Einsatz verantwortlich - wegen des dortigen, deutlich lukrativeren Imagegewinns auf dem amerikanischen Markt weiter fortführen.
BMW hatte bereits 2010/2011 ein GT2-Programm (die Klasse gilt als Vorgänger der jetzigen GTE) im Intercontinental-Le Mans Cup, der Vorgängerserie der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft gestartet, das nach 2 Jahren endete. Der Hersteller hat als nächstes Programm die Neuentwicklung eines GT3-Modells geplant, das 2022 auf den Markt kommen soll.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Im Rahmen der DTM fand am Wochenende in Zolder der Saisonauftakt der Belcar Endurance Championship statt. Ein ansehnliches Feld von 49 Autos, darunter 11 CN Prototypen, hatte den Weg in die Startaufstellung gefunden. Ausnahmsweise gab es an diesem Wochenende 2 Sprintrennen über 60 Minuten an statt eines Langstreckenrennen. Im Qualifying hatte der Russell Racing Norma by PK Carsport die Pole Position erzielt. Und auch im Rennen sah dieses Fahrzeug der Gebrüder Thiers, Jeffrey van Hooydonk und Gilles Magnus nach einem Zweikampf mit dem Krafft Racing Norma von Bert & Stienes Longin als erster die Ziellinie.
Eine nachträgliche 30 Sekunden Zeitstrafe am späten Samstag Abend wegen eines Gelb Verstoßes hinter dem Safty Car ließ den Russell Racing Norma auf Platz zwei zurück fallen. Der Krafft Racing Norma erbte den Sieg. Auf den Plätzen drei und vier kamen die beiden Deldiche Racing Norma von Luc de Cock, Tim Joosen und Tim Verbergt sowie Sam Dejonghe, Tom Boonen und Thomas Piessens ins Ziel. John de Wilde siegte im Porsche in der Belcar 2 Klasse vor seinen Markenkollegen Fred Bouvy / Damien Coens sowie Nicolas Vandierendonck / Filip Teunkens. Ward Sluys und Bas Schouten gewannen im EMG Motorsport Lamborghini die Belcar 3 vor dem VR Racing Ford MARC von Eric Qvick, Tom van Rompuy und John Rasse. Kenneth Heyer und Wim Spinoy eroberten im GetSpeed Mercedes AMG GT4 den Sieg in der Belcar 4 vor ihren Teamkollegen Michael und Frans Cool. In der Belcar 5 war Dave van de Velde im Saker erfolgreich. Der Pokal in der Belcar 6 ging an Edwin Beyer, Nico Vangeel und Pascal Deckers im BMW.
Bei scheußlichem Wetter fand am späten Sonntag Nachmittag das zweite Belcar Rennen statt. Wegen dem vielen Wasser auf der Strecke wurde das Rennen hinter dem Safty Car gestartet. Als nach gut zehn Minuten das Rennen frei gegeben wurde krachte es direkt was zu einer weiteren Neutralisation führte. Für den Domec Radical, den QM Norma und den PG Motorsport Porsche war das Rennen nach den Unfällen vorzeitig beendet. Die Gelbphase nutzten einige Teams für den obligatorischen Pflichtboxenstopp. Nach dem der Russel Racing Norma den Sieg am Vortag durch die Zeitstrafe verlor blieben sie diesmal fehlerfrei. Hans und Frank Thiers, Jeffrey van Hooydonk und Gilles Magnus siegten vor ihren Markenkollegen Fracois Bouillon, Marco van Oppens und Koen de Witt im McDonalds Racing Norma. Mit dem dritten Gesamtplatz sicherte sich der No Speed Limit Porsche von Fred Bouvy und Damien Coens den Sieg in der Belcar 2 Klasse vor dem Markenkollegen John de Wilde. Die Vortagessieger Bert & Stienes Longin belegten im Krafft Racing Norma den fünften Platz.
Yannick Hoogaars und Jimmy de Breucker siegten im Leipert Motorsport Lamborghini in der Belcar 3 Klasse. Michael und Frans Cool gewannen im Getspeed Mercedes die Belcar 4 Division. In der Belcar 5 war der AR Performance BMW erfolgreich. Selbiges galt für die Teamkollegen in der Belcar 6.
Das nächste Rennen findet am 02.06.2019 beim Super Prix in Zolder statt.
Der Auftritt der Spezial Tourenwagen Trophy im Rahmen des ADAC GT-Masters in Most bot in beiden Rennen jede Menge Spannung. Einen Überraschungssieger gab es beim ersten Rennen. Andreas König feierte im Ferrari F458 GT3 Italia seinen ersten Gesamtsieg in der STT. Es war der erste Ferrari-Sieg in der langen Geschichte der Traditionsrennserie.
Von der ersten Runde an setzte sich Andreas König an die Spitze des Starterfelds. Polesitter Henk Thuis rutschte dagegen gleich zu Beginn mit seinem spektakulären Pumaxs RT auf die vierte Position zurück. Zumindest Jürgen Bender in seiner Corvette knackte der Niederländer wieder schnell. Ulrich Becker war eine weitaus härtere Nuss. Nach der fünften Runde ging Thuis auch wieder an Becker vorbei. Der Pumaxs-Pilot wollte unbedingt auf Rang eins. Was folgte, war ein extrem packender Zweikampf mit dem Gesamtführenden Andreas König. Doch König verteidigte sich gegenüber den Angriffen clever. Als Thuis eine Lücke sah, berührten sich die beiden GT-Piloten. Für den Niederländer bedeutete dies das Aus. Ulrich Becker drehte nun noch einmal richtig auf und kam noch bis auf 0,444s an König heran. Trotz des starken Schlussspurts gabs am Sieg von König nichts mehr zu rütteln.
Der Ferrari-Pilot hat sich damit bereits in seinem dritten STT Rennen in den Kreis der Gesamtsiegfavoriten gefahren. Rang drei ging an Jürgen Bender. Die weiteren Plätze in der Division 1 gingen an Jörg Lorenz im Porsche dp 935 und Johannes Kreuer im Donkervoort D8R. Henk Thuis konnte zumindest etwas Schadensbegrenzung betreiben und noch ein paar Punkte als Siebter der Division 1 mitnehmen.
Spannung war im ersten Rennen der Division 2 geboten. Hier führte lange Stefan Wieninger im Audi TT RS2. Doch in der letzten Runde schnappte sich Torsten Klimmer im Porsche 991 GT3 Cup den Führenden und übernahm Platz eins. Damit landete der Porsche-Pilot seinen ersten Divisions-Sieg in der STT. "Ich brauche immer 15 Minuten bis ich warm werde. So entstand zum Audi zu Beginn eine große Lücke. Der schnelle Audi hatte kein ABS und hat sich durch ein, zwei Verbremser nach Start und Ziel einen Bremsplatten eingefahren. Er machte einen Ticken langsamer und in der letzten Runde, nach Start-Ziel, war ich dran und konnte ihn an der Schikane ausbremsen", berichtete Torsten Klimmer.
Dritter hinter Wieninger wurde Jürgen Gerspacher im Audi TT RS. Dahinter setzte sich Sophie Hofmann im Seat Leon TCR gegen VW Golf-Pilot Stefan Schäfer durch. Sechster der Division 2 wurde Philipp Pfalzgraf im Porsche Cayman GT4.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
DasADAC GT-Masters Wochenende in Most (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) endete mit 2 Siegen für Audi und Corvette. Doch die eigentliche Story des Rennens lieferten wieder einmal die Rennkommissare des DMSB. Umstrittene Entscheidungen und eine nicht immer klare & einleuchtende Linie sorgten im Nachklang der beiden Rennen für jede Menge Diskussionen und Unmut.
Handeln wir zuerst die sportlichen Fakten ab: im Vorjahr hatten bei den ersten Rennen der Meisterschaft auf dem böhmischen Kurs Audi (BWT Mücke Motorsport) und Mercedes (HTP-Motorsport) die Lorbeeren abgegriffen. In Lauf 1 lieferten die Neueinsteiger von HCB Rutronik Racing ihr erstes Meisterstück ab und fuhren mit dem Audi R8 LMS GT3 von Patrick Niederhauser und Kelvin van der Linde nach der ersten Pole-Position einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg ein. Dahinter kletterten der #63 Grasser Racing TeamLamborghini Huracán GT3 von Bortolotti/Engelhart und - 2h nach dem Rennen - der Land Motorsport Audi von Hofer/Mies auf das Podium, nachdem zunächst die RWT-Corvette-Besatzung Barth/Jahn auf dem Treppchen gestanden hatte jedoch nach dem Rennen eine 1s Zeitstrafe für einen vermeidbaren Kontakt erhalten hatten.
Letztere zeichneten für den grossen Aufreger des Rennens verantwortlich. Das der Unfall von David Jahn mit Herberth Pilot Thomas Preining am Ende von den Rennstewards als normaler Rennunfall eingestuft und nicht geahndet wurde, überraschte wohl die beiden Corvette-Piloten mit am meisten. Bei aller Sympathie für die familiäre Truppe um Teamchef Gerd Beisel und seine beiden Piloten waren sich die Teilnehmer unisono einig, das die Kollision dem hinter dem Porsche fahrenden Jahn anzukreiden war, der in Turn 6 eine Lücke sah die der Porsche aber aufgrund der Ideallinie zum Anbremsen der Kurve wieder schliessen musste. „Wer hier zu überholen versucht, gehört therapiert!!“ fasste es ein Teamchef, dessen Name uns spontan entfallen ist, am Ende zusammen.
Lediglich die Stewards des Meetings konnten sich dieser Auffassung des Feldes nicht anschliessen und stuften den Vorfall als normalen Rennunfall ein. Eine Einschätzung, die der Rest der Teilnehmer angesichts der zuvor in beiden Rennen vergebenen Strafen mit Fassungslosigkeit und Kopfschütteln quittierte – denn da hatten Rennleiter und die Stewards sich noch in konsequenter Regelanwendung zu überbieten versucht. Eine Auswahl der Entscheidungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Startunfall in Rennen 1: HCB Rutronik Racing Pilot Dennis Marschall räumt nach einem Verbremser 3 Wagen in der ersten Schikane ab; er und der MRS-BMW von Sylvest sowie der Team 75 Porsche von Bernhard fallen aus. Strafe: Zurückversetzung um 10 Gridpositionen für Teamkollegin Carrie Schreiner (?) im darauf folgenden Rennen.
- 3 Wagen benutzen aufgrund des ausgebrochenen Chaos beim Start den Notausgang und gewinnen, da sie nicht Ping-Pong spielen oder im Kies landen wollen, trotz der Bremsreifenstapel aufgrund des ausgebrochenen Chaos einige Positionen. Der Zeitgewinn von etwa 5s wird am Ende mit einer 30s Zeitstrafe geahndet der 2 der 3 Wagen aus den Punkten wirft.
- Alle Strafen werden ausgesprochen, obwohl die Rennleitung 2 Runden nach dem Rennstart zur Verwunderung der Beobachter die Meldung „Start ok!“ über die Zeitnahmeschirme schickt.
- Sven Barth berührt im Kampf um P3 Chris Mies und verbiegt den Heckdiffusor des Land-Audi dabei. Die RWT-Corvette zieht vorbei. Der Rennleiter vermeldet nach kurzer Untersuchung „no further action“. Die Stewards des Meetings (beide Funktionen werden von DMSB-Mitgliedern ausgeübt) greifen den Vorfall trotz ausbleibendem Protest von Land Motorsport dennoch nach dem Rennen auf und verhängen gegen Barth einen 1s-Zeitstrafe, die die RWT-Corvette vom Podiumsplatz 3 auf P4 zurückfallen lässt.
- Start Lauf 2 – im engen Pulk wird Pierre Kaffer von Aust Pilot Hackländer umgedreht und fällt aus. Hackländer kassiert eine Durchfahrtsstrafe.
- Jahn schickt in Runde 10 den mit der Haube vor ihm liegenden Herberth Porsche (definitiv keine gleiche Höhe !!) beim Anbremsen in Turn 6 in die Leitplanken und gewinnt dadurch einen Platz. Das Rennen muss mit roter Flagge kurzzeitig unterbrochen werden – laut Stewards nach Sichtung aller Aufnahmen ein normaler Rennunfall.
- Bei MRS GT-Racing steht beim Fahrerwechsel der ausgestiegene Jens Klingmann noch vor der weissen Linie an der Box als Teamkollge Sylvest losbraust: 30s Zeitstrafe.
- GRT-Pilot Bortolotti dreht den KÜS Team 75 Bernhard Porsche von de Leener in der ersten Schikane um; der fällt in der Folge wegen Kies in den Bremsen aus: es folgt die Durchfahrtsstrafe für Bortolotti.
- Callaway Competition Pilot Pommer legt seinen Gurt nicht richtig am HANS-System an. Dennoch darf die Mannschaft am Ende gegen Zahlung einer Geldstrafe den Sieg behalten.
Das beide Corvette-Mannschaften in Lauf 2 eher von den Entscheidungen der Kommissare profitierten, lässt die Publikumslieblinge bei den Konkurrenten, die mehrheitlich die C7 als von der BoP bevorzugt verdächtigen (das ist jedoch eine seperate Geschichte), nach diesem Wochenende nicht gerade beliebter werden. Doch die Verantwortung für das Strafmass und dessen nicht immer einleuchtender Dosierung liegt nun mal beim Rennleiter und den Stewards. Wenn die Vermeidung eines Unfalls oder einer möglichen Kollision (s.o. : 3 Wagen benutzen den Notausgang..) mit 30s Zeitstrafe geahndet werden und das Auslösen eines Unfalls dagegen gar nicht, dann ist das weder Fahrern noch Zuschauern zu vermitteln.
Was tun? Am Abend von Lauf 1 haben wir im Fahrerlager einen Interessanten Vorschlag vernommen. Ein Grandsteward, bei dem es sich um einen erfahrenen, aber nun nicht mehr aktiven Racer ohne noch vorhandene Markenbindung handeln sollte, könnte mit seiner Erfahrung ein Vetorecht bei derart strittigen Entscheidungen bekommen. Es müsste jemand sein der vom ganzen Feld akzeptiert ist, der genug eigene Schlachten auf ähnlichem Level wie jetzt im Masters geschlagen hat und der selber noch aus seiner eigenen Erfahrung praxisnah einschätzen kann, wann ein Kontakt als obligatorische Rennaction und wann als unfair eingestuft werden muss.
Das könnte in der Tat ein Weg sein eine klare allgemein akzeptierte Linie in die Beurteilung von Zwischenfällen ins Masters hineinzubekommen. Denn eins wurde in Most wieder einmal offensichtlich: bei bis zu 27 Fahrern innerhalb einer Sekunde hat diese Rennserie ein weltweit einmalig hochklassiges Niveau. Also braucht es auch bei der Rennleitung ein entsprechend weltweit einmalig hochklassiges Personal.
ImPorsche Carrera Cup Deutschland feierte Larry ten Voorde bei der Premiere der Serie auf dem Autodrom Most in Tschechien am Samstag seinen 3.Saisonsieg. Hinter dem 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup von ten Voorde belegten Lechner Racing-Pilot Julien Andlauer und sein Teamkollege Michael Ammermüller die weiteren Plätze auf dem Podium. „Ich hatte einen super Start und konnte mich knapp vor Ammermüller setzen. Danach war es ein enges Duell zwischen uns, aber von beiden Seiten stets fair geführt. Nach dem Re-Start konnte ich mich vom Feld lösen und habe keinen Fehler gemacht“, sagte ten Voorde.
Auf der Strecke in Nordböhmen trug der nationale Markenpokal in seiner 30-jährigen Geschichte zum ersten Mal einen Meisterschaftslauf aus. Bei Sonnenschein und Temperaturen von 21°C zog ten Voorde nach dem Start direkt an Pole-Sitter Ammermüller vorbei. Doch der Lechner-Pilot gab sich nicht geschlagen und suchte nach einer Lücke für einen Konter. Durch eine Safety-Car-Phase musste Ammermüller seine Bemühungen zunächst allerdings unterbrechen. Den Re-Start nutzte ten Voorde, um sich von seinen Verfolgern abzusetzen. Nach 17 Runden überquerte der 22-Jährige als Erster die Ziellinie. Andlauer erreichte Rang zwei nachdem der Porsche-Junior im elften Umlauf an Teamkollege Ammermüller vorbeizog.
Enttäuscht zeigte sich Routinier Ammermüller nach dem Rennen: „Da war definitiv mehr für mich drin. In den ersten Runden war ich schneller als Larry ten Voorde – durch das Safety-Car musste ich dann aber zurückstecken. Nach dem Re-Start habe ich einen Fehler gemacht und bin leicht ins Kiesbett gerutscht. Somit ist es am Ende leider nur Platz drei.“
Den vierten Rang sicherte sich als bester Rookie Jaxon Evans vom Team Project 1. Auf der 4,212 Kilometer langen Rennstrecke sah Dylan Pereira als Fünfter die Zielflagge. Hinter dem Luxemburger folgten Igor Walilko vom Team Overdrive Racing by Huber, Förch Racing-Pilot Jaap van Lagen und David Kolkmann in einem Porsche von Black Falcon. Neunter wurde der 19 jährige Deutsche Jannes Fittje der damit bester Fahrer aus dem Talent Pool, dem Förderprogramm des Porsche Carrera Cup Deutschland, wurde. Rang 10 belegte Jean-Baptiste Simmenauer.
Über den Titel als bester Fahrer in der Amateur-Klasse jubelte Black Falcon-Pilot Carlos Rivas. Zweiter in dieser Wertung wurde der Deutsche Matthias Jeserich vor seinem Landsmann Stefan Rehkopf.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Dragonspeed schliesst das Kapitel LMP1 nach nur einer Saison in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft mit dem Rennen in Le Mans. Dort wird der BR1-Gibson der amerikanischen Mannschaft letztmalig antreten. Für die amerikanische Truppe von Teamchef Elton Julian hat statt dessen der Ausbau des dieses jahr begonnenen Indycar-Programms Vorrang.
Allerdings bleibt das Engagement in der ELMS mit dem LMP2 erhalten und soll einem Statement des Teams zu Folge auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Duie ELMS wird von der Mannschaft als stärkste Prototypenserie weltweit angesehen, zumal dort bis zu 19 LMP2-Mannschaften um den Sieg kämpfen. Auch die IMSA-Enduros in Daytona und Sebring stehen erneut auf dem Programm der amerikanischen Mannschaft.
Hingegen plant man in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nur vereinzelte Auftritte mit einem der beiden Oreca LMP2 des Teams. Hier wurden die Events in Sao Paulo, Spa-Francorchamps und - eine Einladung des ACO vorausgesetzt - Le Mans als potentielle Runden für die Saison 2019/20 genannt.
Beim ersten Qualifying zum 24h-Qualirennen auf dem Nürburgring lag am Samstagabend das BMW Team Schnitzer Motorsport vorne. Für die BMW M6-GT3-Mannschaft markierte der Brasilianer Augusto Farfus in 8:17.570 Min. auf der 25,378 km langen Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Kurs die schnellste Runde. Mit seinen Teamkollegen Martin Tomczyk und Timo Scheider liegt der BMW M6-GT3 mit der Startnummer #42 vor dem abschließenden Qualifying am Sonntagmorgen vor den Markenkollegen Christian Krognes, David Pittard und Nicholas Yelloly im Walkenhorst MotorsportBMW M6-GT3 #101 sowie dem Phoenix RacingAudi R8 LMS GT3 von Marcel Fässler und Rahel Frey.
Die endgültige Entscheidung beim Kampf um die Pole-Position fällt am Sonntagmorgen. Nach dem einstündigen Qualifiying (8:30 – 9:30 Uhr) geht es für die besten 30 Teams in das Einzelzeitfahren beim Top-30-Qualyfing (ab 10:30 Uhr). Das sechsstündige 24h-Qualifikationsrennen wird um 12:00 Uhr gestartet. Das Rennen kann per Ticker, Livetiming und Video-Streams auf der 24h-Homepage sowie auf dem Youtube-Kanal des Rennens verfolgt werden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das Autodrom Most wird auch im kommenden Jahr Bestandteil des ADAC GT-Masters-Kalenders sein. Das haben offizielle Stellen des ADAC GT-Eins gegenüber in Most bestätigt. Damit widersprach man bislang im Umlauf befindlichen Gerüchten das die Strecke wohlmöglich in disem Jahr letztmalig besucht werden würde.
„Wir haben mit dem Autodrom Most einen gültigen Vertrag bis einschliesslich 2020. Dieser enthält darüber hinaus eine Option das wir auch in den Jahren danach hier antreten können“ erklärte uns GT-Masters Pressekontakt Oliver Runschke auf Anfrage.
Grund für die Gerüchte die etwa zur Essen Motorshow aufkamen, war wohlmöglich, das damals die Verhandlungen mit dem neuen Streckenmanagement noch nicht endgültig abgeschlossen waren. Das Autodrom hatte im letzten Jahr einen erneuten Besitzerwechsel erfahren. Das neue Managemant ist jedoch anscheinend bemüht nun Investitionen in die Infrastruktur zu unternehmen und hat unter anderem 40% der Strecke neu asphaltieren lassen, was aktuell in neuen GT3-Rekordzeiten auf der Traditionsrennstrecke in den Sessions des GT-Masters mündete. Die deutsche GT3-Rennserie und ihr Veranstaltungspaket sieht man mittlerweile als eines der Highlights im Saisonkalender an, der auch Rennen des Truck GP, der Nascar-Wheelen-Series und verschiedener Motorrad-Events umfasst.
Obwohl die Infrastruktur etwas angestaubt ist und die Überholmöglichkeiiten auf dem Kurs sehr begrenzt sind, geniesst die Strecke mit ihren schnellen bis mittelschnellen Kurven eine hohe Beliebtheit bei den Piloten und den Teams. Dem ADAC dürften zudem die günstigen Streckenpreise bei der Gestaltung der Saison zupass kommen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Fast unverändert ist das 31 Wagen starke Feld des ADAC GT-Masters gestern in die zweite Meisterschaftsrunde in Most gestartet. Lediglich eine Umbesetzung gibt es im Vergleich zum Meisterschaftsauftakt in Oschersleben zu vermelden. Im #4 Aust MotorsportAudi R8 LMS GT3 ersetzt der letztes Jahr im Schubert Motorsport Honda NSX engagierte Christopher Dreyspring den verhinderten Stammpiloten Wolfgang Triller an der Seite von Arlind Hoti.
Mit 4 Testsessions ist die Trackaction bereits am Donnerstag inoffiziell gestartet. In der letzten Session erzielte das Mann Filter Mercedes AMG GT3-Duo Indy Dontje und Maximilian Götz mit einer 1.31,110 die Bestzeit. Zuvor waren die Bestzeiten an den Land Motorsport Audi von Feller/Vanthoor (1:31,151), den Mann-Filter AMG von Götz/Dontje (1:36,756) und den zweiten Land-Audi von Hofer/Mies (1:43,622) gegangen. Zum Vergleich: Die schnellste Zeit aus dem Vorjahr von Maximilian Götz wurde im 2.Qualifying mit einer 1:31,730 notiert.
Morgen beginnt die offizielle Action der leider wohl nur noch in diesem Jahr im ADAC-Kalender vertretenen Strecke mit 2 freien Trainingssessions um 11.15 Uhr und um 15.50 Uhr. Die Rennen am Samstag und Sonntag finden jeweils um 15 Uhr nachmittags statt. Erneut werden wir vor Ort mit einem ausführlichen Rennbericht berichten.