Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Die GT & Prototype Challenge bestritt in Assen ihr letztes Rennwochenende in dieser Saison. 13 Fahrzeuge hatten sich auf dem 4,5 Kilometer langen Rundkurs in Nord Holland eingefunden. Der Deldiche Racing Norma von Sam Dejonghe sicherte sich im Zeittraining die Pole Position vor seinem Teamkollegen.
Auch im ersten Rennen sollten die beiden Norma nicht zu schlagen sein. Sam Dejonghe, Tom Boonen und Thomas Piessens siegten souverän vor dem zweiten Deldiche Racing Norma von Luc de Cock und Tim Joosen. Max Aschoff komplettierte im Ginetta LMP3 das Podest. Der BE Motorsport Ligier LMP3 beendete das Rennen als vierter. Max Weering siegte im Lamborghini in der GT Klasse vor den beiden Porsche von Huub van Eijndhoven und John de Wilde. Dahinter folgten Ward Sluys im BMW und Alain Berg im Radical.
Dem zweiten Rennen am Sonntag drückte Max Aschoff seinen Stempel auf. Nach einigen Problemen am Vortag steuerte der Deutsche den Ginetta LMP3 zu einem ungefährdeten Sieg. Den Rest des Siegerpodestes nahmen die Deldiche Racing Piloten mit ihren Norma ein. Diesmal waren Luc de Cock und Tim Joosen schneller als ihre Teamkollegen Dejonghe, Boonen und Piessens. Javier Ibran Pardo und Matthijs Bakker belegten im Ligier LMP3 den vierten Platz. Der Sieg in der GT Klasse ging erneut an Lamborghini Pilot Max Weering der den Porsche von Jos Jansen hinter sich halten konnte. Porsche Pilot John de Wilde sicherte sich den Meistertitel in der GT Klasse.
26 Teilnehmer stehen auf der Entry List des Michelin Le Mans Cup-Finales und erst bei dem letzten Rennen in Portimao (Portugal) fällt die Titel Entscheidung in beiden Klassen. Somit auch darum, welches Team sich eine automatische ACO Entry für die 24h Le Mans in 2020 sichern kann.
Es ist ein Zweikampf in beiden Klassen, bei den GT3 führen die beiden Schweizer Teams Kessel Racing mit 105 Punkten knapp vor Luzich Racing welche 96 Punkte auf ihrem Konto haben. Für Beechdean AMR im Aston Martin Vantage GT3) geht es darum ihren 3 Punkte Vorsprung vor der Spirit of Race Mannschaft (Ferrari 488 GT3) zu verteidigen, um somit den dritten Platz in dieser Kategorie zu behalten.
Bei den LMP3 hat Lanan Racing (UK) mit 91 Punkten die Nase knapp vor der DKR Engineering Mannschaft aus Luxemburg, die mit 84 Punkten aber auch noch alle Chancen auf den Titelgewinn haben. Nielsen Racing (UK) könnten ihren dritten Platz in der Tabelle, bei 16,5 Punkten Vorsprung auf Graff Racing aus Frankreich, nur durch einen Ausfall oder eine miserable Platzierung verlieren.
Das Qualifying startet am Samstag, 26.10.2019, ab 14.45h und zur Abwechslung steht das 2h Rennen nicht am Samstagnachmittag sondern am Sonntagmorgen um 9.00h an.
Beim 9. und 10. Saisonlauf des Porsche Mobil1 Supercup in Mexiko City können mit Michael Ammermüller, Larry ten Voorde, Porsche-Junior Julien Andlauer, Ayhancan Güven sowie Florian Latorre noch 5 Piloten die Meisterschaft für sich entscheiden. Das Quintett kämpft beim Doppellauf im Formel-1-Rahmenprogramm am kommenden Wochenende (25.-27. Oktober) um maximal 40 Punkte. Ammermüller (110 Punkte) reist als Spitzenreiter zum Saisonfinale. Ten Voorde ist mit 96 Zählern Zweiter und steht vier Punkte vor Andlauer. Güven (88 Punkte) belegt aktuell den vierten Rang vor Latorre der 76 Zähler auf dem Konto hat.
Michael Ammermüller hat dank 14 Punkten Vorsprung als einziger Fahrer die Entscheidung in eigener Hand. In Mexiko gewann der 33-Jährige bereits in den vergangenen beiden Jahren die Meisterschaft. 3 Titel in Folge gelangen im internationalen Markenpokal zuvor nur Patrick Huisman und dem aktuellen DTM-Champion René Rast. Der Niederländer Huisman konnte den Porsche Mobil1 Supercup in den Jahren 1996 bis 2000 sogar viermal gewinnen.
Wie Ammermüller feierte auch ten Voorde fünfmal in der laufenden Saison auf dem Podium. In die Hauptstadt Mexikos reist der Niederländer selbstbewusst: Beim letzten Rennen im italienischen Monza fuhr der 22-Jährige zu seinem ersten Saisonsieg.
Porsche-Junior Andlauer kann sich zum 2. Mal in diesem Jahr zum Champion krönen. Seit Ende September darf sich der französische Youngster Meister im Porsche Carrera Cup Deutschland nennen. Auch im internationalen Supercup ist Andlauer erfolgreich unterwegs: Die Rennen in Barcelona (Spanien) und auf dem österreichischen Red Bull Ring entschied der 20-Jährige für sich ehe er durch einen Ausfall in Monza die Tabellenführung verlor.
Zum ersten Mal geht Güven im mexikanischen Autódromo Hermanos Rodríguez an den Start. Der türkische Nachwuchsrennfahrer kam als Meister des französischen Carrera Cup sowie der Porsche GT3 Cup Challenge Benelux in den Supercup. In Mexiko-Stadt kämpft der 21-Jährige nicht nur um den Titel in der Gesamtwertung, sondern möchte auch die Rookie-Klasse für sich entscheiden.
Über lediglich rein rechnerische Titelchancen verfügt Florian Latorre (Fach Auto Tech, 76 Punkte). Der Franzose muss in beiden Rennen eine Top-Platzierung erreichen und darüber hinaus auf Ausrutscher des gesamten Quartetts vor ihm hoffen.
Auch in allen anderen Wertungen fallen die Entscheidungen beim Finale: In der Rookie-Klasse führt Güven mit 88 Punkten. Erster in der ProAm-Wertung ist Roar Lindland (N/pierre martinet by ALMÉRAS), der bisher 140 Punkte sammeln und alle Rennen gewinnen konnte. An der Tabellenspitze in der Team-Wertung rangiert die Mannschaft von BWT Lechner Racing (202 Punkte).
An diesem Wochenende steigt parallel zum VLN-Finale auch das Saisonfinale der Europäischen Le Mans Serie in Portimao . Beim 4-stündigen Lauf am Sonntag werden die Meister der LMP2 und LMP3-Klasse 2019 ausgefahren. Ausserdem wird nach dem Titelgewinn der Luzich Racing Mannschaft in der GTE-Am-Klasse eine zweite Le Mans-Wildcard in der GTE unter 4 verbliebenen Teams vergeben.
Zum Feld: dieses ist gegenüber der letzten Runde in Spa-Francorchamps nominell um 2 Autos angewachsen. 18 LMP2, 13 LMP3 und 8 GTE stehen auf dem Autodromo del Algarve in Portimao am Start. De Facto sind es sogar 3 Rückkehrer die ins Feld zurückkommen: In der LMP2 ist der Carlin Dallara wieder dabei, nachdem Kundenpilot Jack Manchester seinen Unfall aus Silverstone endlich gesundheitlich verarbeitet hat. In der GTE kommen zudem der Ebimotors-Porsche – auf dem Gianluca Giraudi die beiden Stammpiloten Fabio Babini und Marco Frezza ergänzt – und der zweite Proton Racing Porsche wieder zurück auf dem Thomas Preining zusammen mit Adrian de Leener und dem deutschen Pilot Steffen Gärig an den Start geht. Allerdings fehlt in Portugal auch ein LMP3 – der zweite 360 Racing Ligier mit der #5 steht beim Finale nicht am Start.
Einizige nennenswerte fahrerische Ergänzung ist in der LMP2 Nicolas Minassian, der auf dem IDEC-Sport-Ligier selber anstelle des beim Vorlauf engagierten Eric Maris ins Steuer greifen wird. Das Schwesterauto mit dem Trio Rojas/Lafargue/Chatin kämpft dagegen gegen das G-Drive-Trio Rusinov/Vergne/vanUitert um den Titel in der Klasse. Das vom TDS Racing-Team betreute Oreca-Trio hat 93 Punkte und damit 13 Zähler mehr als die IDEC-Sport Mannschaft. Für G-Drive wäre es im Falle eines erneuten Titels der vierte ELMS-Titel in Folge. Allenfalls mathematische Chancen verbleiben zudem für das 25 Punkte zurückliegende Graff Racing Trio Hirschi/Gommendy/Coignau, das bei maximal 26 zu vergebenden Zählern schon die Pole erringen und zusätzlich das Rennen gewinnen und auf einen Ausfall der G-Drive Mannschaft hoffen müsste. Aber man in dieser Meisterschaft schon so manches Pferd sich vor der Apotheke übergebend gesehen. Zudem werden die beiden ersten Teams in der Wertung mit einer Le Mans-Wildcard bedacht, was die Graff-Mannschaft zusätzlich motivieren dürfte.
Noch klarer ist der Titelkampf in der LMP3 aufgestellt, in der es auf jeden Fall einen deutschen Champion geben wird. Das Eurointernational-Duo Jens Petersen und Mikkel Jensen sowie das Inter-Europol Competition Duo Martin Hippe und Nigel Moore stehen nach 5 Läufen punktgleich mit 94 Zählern an der Tabellenspitze. Wer vor dem anderen ins Ziel kommt ist Meister und holt sich die Le Mans-Fahrkarte. Andere Teams sind hier nicht mehr im Titelrennen.
In der GTE steht das Meisterteam mit Luzich Racing zwar schon seit Spa-Francorchamps fest, da aber auch hier 2 Le Mans-Fahrkarten zu Saisonende vergeben werden geht es dahinter heiß her: Dempsey Proton liegt hier mit 75 Punkten 7 Zähler vor der Kessel racing Mannschaft und weitere 4 Zähler vor dem JMW-Motorsport Ferrari-Team. Das Spirit of Race Trio Cameron/Griffin/Scott liegt mit 56 Punkten ebenfalls noch in mathematischer Schlagdistanz - Massenkollision der Konkurrenten in der ersten Kurve vorausgesetzt...
Wahrscheinlicher ist da der offene Schlagabtausch über die gesamten kurzweiligen 4h Renndistanz am Sonntag ab 12.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr MEZ). Dieser kann über die Webseite der Europäischen Le Mans Serie oder dem Youtube-Kanal der Serie live verfolgt werden.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Am vergangenen Wochenende fand das Finale der Supercar Challenge auf dem TT Circuit in Assen statt. Da die Supercar Challenge und die GT & Prototype Challenge unsinniger Weise in zwei getrennten Feldern fuhren war in der SC leider nur ein dürftiges Feld von 22 Fahrzeugen am Start. Im Qualifying sicherte sich der Ferry Monster Autosport Leon Cupra von Veels / van der Ende die Pole Position. Im Rennen fiel man aber auf Grund eines Reifenschaden und einer Durchfahrtstrafe auf Platz sechs zurück. Dafür sprangen die anderen zwei Fahrerpaarungen vom Team Ferry Monster in die Bresche. Nabuurs / van Riet siegten nach 33 Runden mit 2,8 Sekunden Vorsprung vor Steenmetz / Polderman. Bas Schouten und Oscar Graper belegten im Audi den dritten Platz. Maxime Oosten und Milan Teekens gewannen im BMW die Supersport 2 Klasse und sicherten sich damit die Meisterschaft. In der Sport Division siegte Rob Nieman im Renault Clio.
Das zweite Rennen am Sonntag lief deutlich besser für Vells / van der Ende. Nach dem Pech vom Vortag schafften sie dieses Mal den Sieg. Steenmetz / Polderman sorgten mit dem zweiten Platz für einen erneuten Doppelsieg des Team Ferry Monster. Huisman / de Kimpe komplettierten im VW Golf TCR als dritte das Podest. Trotz vieler technischer Probleme an diesem Wochenende gewannen Dennis de Borst und Stan van Oord im Leon Cupra des Team Febo Racing die Meisterschaft in der Supersport 1 Division. Maxime Oosten und Milan Teekens gewannen erneut im BMW die Supersport 2 Klasse. Henk Tappel siegte im Honda in der Sport Division.
172 Mannschaften sind auf der Nennliste des VLN Langstreckenmeisterschaft-Finalrennens, dem 44.DMV Münsterlandpokal am kommenden Wochenende verzeichnet. 15 Teilnehmer werden dabei in der siegfähigen Top-Klasse der SP9-Fahrzeuge erwartet. Das würde damit das drittgrösste Feld der Saison darstellen - nur zu VLN2 und VLN3 waren mehr Mannschaften gemeldet.
Bemerkenswert: das Comeback der Viper die bei diesem Lauf durch Daniel Keilwitz und Hendrik Still pilotiert wird, sowie der Soloauftritt des mcchip-dkr-RacingLamborghini Huracán GT3 evo, weil Konrad Motorsport an diesem Wochenende wegen dem Supertropheo-Finale in Jerez de la Frontera aussetzen muss. Auf Seiten von Audi gibt Francois Perrodo mit seiner WRT-Crew und seinen Copiloten Emmanuel Collard und Matthieux Vaxiviere ein erneutes Gastspiel während Falken entgegen der ursprünglichen Planungen mit dem durch Sven Müller und Patrick Pilet pilotierten Porsche 991 GT3 R noch ein weiteres Rennen dranhängt. Damit erhält sich die Mannschaft die mathematische Chance in der Rowe-Speedtrophy, die die Autoarena-Mannschaft mit 26 Punkten Vorsprung anführt. Derzeit liegt der Falken-Porsche hier auf Platz 4 3 Punkte hinter dem Phoenix-Racing Audi und 10 hinter dem #2 GetSpeed Performance AMG.
Zu den restlichen Klassen: 5 Porsche in der SP7 (einer weniger wie beim Vorlauf – der Kappeler Porsche musste nach dem Startunfall die Saison vorzeitig beenden) und 2 in der CUP2-Klasse werten das GT-Feld auf. Wie beim Vorrennen starten wieder 4 SP8 und 7 SP8T-Fahrzeuge. In der SP10-Klasse muss man gegenüber dem Vorlauf auf die KKrämer Ginetta verzichten. Einen interessanten Mix verzeichnet die SP3-Klasse in der mit 3 Toyota-GT86 einem Subaru einem Honda S2000 und einem Clio 6 Fahrzeuge starten.
In der Produktionswagenklassen hält das Wachstum der Top-Klasse der V6 an: nun sind es wieder wie zu Saisonbeginn 7 Fahrzeuge (6 Porsche und ein Mercedes) die hier am Start stehen. Zwischenzeitlich waren in der Mitte der Saison nur 3 Teilnehmer in der Klasse gestartet. Hinzu kommen 11 Starter in der V5 (9 Cayman und 2 M3), 3 Porsche Cayman in der VT3 sowie satte 31 Wagen (darunter endlich auch wieder mal ein Z4) in der V4-Klasse. Die Gruppe H ist mit 2 Porsche in der H4 und 10 H2-Wagen besetzt. Die Cup-Klassen steuern zusätzlich 16 BMW M240i, 10 Porsche Cayman für die Manthey Trophy sowie 3 KTM und lediglich 3 TCR-Fahrzeuge bei.
Das Qualifying beginnt am Samstag um 8.30 Uhr und das Rennen wie gewohnt um 12 Uhr. Alle Sessions werden wie gehabt auf der VLN Website live im Stream übertragen.
Aston MartinWerkspilot Maxime Martin hat heute die Gründung eines eigenen GT-Teams bekannt gegeben. Der belgische Aston-Martin Racing Werkspilot, der für den britischen Hersteller in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf dem Vantage AMR GTE mit der #97 startet und 2019 auch im ADAC GT-Masters als Pilot eines der beiden Propeak Vantage AMR GT3 startete, will sich im Debütjahr 2020 mit 2 Vantage AMR GT4 in der GT4-European Series und dem ADAC GT4 Germany engagieren.
“Die GT4-Kategorie ist eine schnell wachsende, extrem populäre Rennklasse in der viele junge Piloten und Gentlemanpiloten ein neues Betätigungsfeld finden. Ich trug mich schon einige Zeit mit dem Gedanken ein eigenes Team zu gründen und will jetzt etwas starten was mir abseits meiner eigenen Fahrerkarriere eine Zukunftsperspektive bieten kann.” wird Martin bezüglich seiner Motivation zitiert.
Als Geschäftsführer hat sich Martin seinen ehemaligen DTM-Renningenieur Thomas Matton ins Team geholt, mit dem er seit 11 Jahren zusammenarbeitet. Martin war Ende 2017 nach 4 Jahren als BMW-Werksfahrer in den Werksfahrerkader von Aston Martin gewechselt. Die Basis des neuen Teams befindet sich im belgischen Charleroi, in der Nähe des Brüsseler Flughafens. Damit würde das ADAC GT4 Germany auch im nächsten jahr wieder ein regelmässig teilnehmendes Aston Martin-Team am Start sehen, nachdem die deutsche Prosport Performance-Mannschaft ihr Engagement just wie berichtet beendet hat.
Neben dem Engagement in den beiden Sprintserien denken Martin und Matton (auf dem Bild links) laut unseren Kollegen von Sportscar 365 auch über Langstreckeinsätze im Rahmen der Creventic 24 Stunden-Serie und der VLN Langstreckenmeisterschaft nach, was besonders für die letztere Serie eine Bereicherung wäre. Insbesonders auf der Nordschleife sind Einsätze von Kundenteams derzeit eher die Ausnahme, während das Entwicklungsteam des Aston Martin Testcenters regelmässig verschiedene Vantage in der SP8T und der SP10 Klasse zum Einsatz bringt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Propeak Performance, das Aston Martin-Einsatzteam der bekannten Ring- und Langstreckenmannschaft Prosport Performance, beendet die Zusammenarbeit mit dem britischen Hersteller nach nur einer Saison. Das hat uns Teamchef Christoph Esser im Rahmen der letzten VLN-Runde am Ring verraten. Damit werden die neuen GT3- und GT4-Vantage AMR der Mannschaft 2020 weder im ADAC-Paket mit den beiden Serien ADAC GT-Masters und ADAC GT4 Germany noch in der 24 Stunden-Serie und auch nicht auf der Nordschleife zu den angedachten Debüts in der VLN Langstreckenmeisterschaft und beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring antreten.
„Die Autos stehen alle zum Verkauf. Wir wollen einen Schlussstrich unter das Engagement ziehen. Zwar ist noch nicht entschieden worden in welcher Form wir weiter machen werden, aber das Team wird mit Sicherheit weiter hier auf der Nordschleife mit unseren existierenden Porsche-Fahrzeugen engagiert bleiben. Was wir darüber hinaus machen würde von eventuellen neuen Partnern abhängen“
Prosport Performancehatte nach einer problemreichen und ausfallgeplagten Saison gegen Saisonende zum Teil einzelne Veranstaltungen ganz oder teilweise ausgelassen. Eine Tatsache die nach Erklärungen verlangt. Dazu Esser: „Aston Martin selber ist 2018 auf uns zugekommen weil man aus Marketinggründen ein Einsatzteam in Deutschland gesucht hat, das die neuen Vantage AMR im ADAC GT-Masters einsetzt. Wir waren anfangs nur auf die GT4 aus, haben uns aber schiesslich zu einem parallelen Einsatz auch der GT3 im Masters überreden lassen, nachdem man uns ein umfangreiches Supportpaket zugesagt hatte. Dieses umfasste eine sichergestellte Ersatzteilversorgung, einen Engineering-Support durch von Aston Martin gestellte Techniker und eine Kostenunterstützung. So wie der Vertrag formuliert war, hatten wir den Eindruck ein gutes Paket bekommen zu haben.“
Leider blieb der zugesagte Support nach Essers Angaben von Anfang an hinter dem vertraglich vereinbarten Rahmen zurück. „Es fing schon damit an das wir die Autos erst sehr spät bekamen und im Vorfeld nur mit einem GT3 und einem GT4 testen konnten. Wir haben dann die ersten Ausfälle in Oschersleben hinnehmen müssen weil die zugesagten Ersatzteile nicht vor Ort verfügbar waren. Das hat sich dann bei den folgenden Rennen wiederholt. Erst nach mehreren Beschwerden und erst ab Zandvoort hat sich die Situation gebessert. Das selbe galt beim Engineering-Support. Den Leuten, die man uns für die ersten Rennen gestellt hatte, fehlte augenscheinlich noch die Erfahrung mit dem Auto.“
„Das Problem war das bis Zandvoort, wo ein leichter Aufwärtstrend erkennbar war, die Ergebnisse schon so desaströs waren, das uns mitten in der Saison die Kundenpiloten abgesprungen sind. Zudem brach ab dort auch der Kontakt mit Prodrive zunehmend ab, so das unsere ehemaligen Verhandlungspartner dort nicht mehr für uns zu sprechen waren. Der ausbleibende Support und die nicht besetzten Wagen haben uns dann dazu bewogen die folgenden Veranstaltungen zum Teil auszulassen.“
Esser vermutet das die sich eintrübende wirtschaftliche Situation bei Aston Martin zu einem eingeschränkten Support geführt hat. „Rückblickend muss man sagen, daß Aston Martin möglicherweise das Level und den benötigten Aufwand im ADAC GT-Masters unterschätzt hat. Vielleicht hat man nicht berücksichtigt das hier reine Profibesatzungen unterwegs sind. Vielleicht hat man gedacht, das eine Standard-Unterstützung mit ein paar Technikern schon reichen würde. Aber wir hinkten schliesslich als Neueinsteiger mit einem in der Meisterschaft unerfahrenen Hersteller und einer komplett neuen Konstruktion von Anfang an hinterher.“
Die 4 Chassis des Teams sind nun zum Verkauf ausgeschrieben. Ob man nach der Trennung von Aston Martin einen weiteren Partner im GT3 oder GT4-Bereich sucht schiebt man laut Esser erst mal auf die lange Bank. „Es gibt eine Reihe von Herstellern die sich gemeldet haben. Aber zuerst wollen wir die Vantage alle verkaufen, bevor wir in der Richtung weiter sehen können.“.
Mit einem turbulenten Finale endete die 2019´er Saison der Spezial Tourenwagen Trophy. Der Nürburgring sorgte mit typischem Eifelwetter für die nötige Würze bei der Meisterschaftsentscheidung. Den Titel holte mit Victoria Froß erstmals eine Frau in in der 34.sten Saison der Serie.
Was war das für ein Finale in der Eifel. Viel mehr Spannung ging wohl nicht. Die Geschichte des ersten Rennens ist schnell erzählt. Von der Pole aus gestartet wollte Jürgen Alzen den ersten Sieg mit dem neu aufgebauten Ford GT. Die Hoffnung endete nach nur wenigen Metern mit einem heftigen Abflug in die Planken. Der Unfall bedeutete nicht nur das Aus für Alzen, sondern auch für das Rennen. Die Schäden an der Leitplanke waren zu groß.
Der zweite Durchgang am Sonntag fand im Gegensatz zum Vortag auf nasser Strecke statt. Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) hatte am Morgen die Polezeit vor Henk Thuis (Pumaxs RT) eingefahren. Als Dritter lauerte Klaus Abbelen im Ligier JS P3 LMP3. Den Start entschied Becker vor Thuis für sich, während Abbelen mit den schwierigen Bedingungen auf dem noch neuen Auto zu kämpfen hatte. Dadurch übernahm Stefan Wieninger im Audi TT RS2 zeitweise die dritte Gesamtposition. An der Spitze kämpften Becker und Thuis ihren Kampf aus, wobei der Niederländer von hinten mächtig drückte. Eingangs Mercedes-Arena sah der Pumaxs-Pilot eine kleine Lücke und war eine Spur früher auf dem Gas. Mit 0,574 Sekunden Vorsprung fuhr Henk Thuis seinen ersten Gesamtsieg in der STT ein. Rang 3 sicherte sich zum Schluss noch Jürgen Bender mit seiner Corvette Z06.R GT3. Drei Runden lang hielt sich Wieninger vor Bender auf der dritten Position, ehe die Corvette doch noch vorbeiging. Während so Bender noch auf das Gesamtpodium kraxeln durfte, feierte Wieninger den Sieg in der diesmal stark besetzten Division 2.
Umkämpft war vor allem der zweite Platz hinter dem Audi-Piloten. Zunächst recht souverän Edy Kamm an der fünften Stelle, während dahinter Klaus Horn (Porsche 997 GT3 Cup), Thomas König (Porsche 991 GT3 Cup) und Sophie Hofmann (Seat Leon TCR) sowie Eric van den Munckhof (BMW Z4) um den dritten Platz in der Division 2 rangelten. Eine Safety-Car Phase egalisierte schließlich alle Abstände. Und als das Feld für eine Runde noch einmal losgelassen wurde, musste sich Edy Kamm den beiden Porsche beugen. Damit machten Horn und König Rang zwei unter sich aus. Doch im Schumacher-S drehte sich Horn und fiel auf Rang 15 zurück. Den zweiten Platz und Gesamtrang fünf holte sich darauf Thomas König, der damit eine richtig starke Comeback-Vorstellung in der STT abgab. Direkt dahinter liefen Edy Kamm, Eric van den Munckhof und Sophie Hofmann ins Ziel ein.
Starke Gesamtneunte wurde indes die neue Titelträgerin Victoria Froß. Es waren hier auch nur 0,6s die über Sieg und Meistertitel entschieden. Dass der Titel durchaus verdient ist, zeigte Froß auch damit, dass neben Pablo Briones (Porsche 997 GT3 Cup) eben auch Torsten Klimmer auf der Strecke hinter sich ließ. Am Ende durfte Victoria Froß den Meistertitel in Empfang nehmen. Ein Novum in der 34. Saison. Erstmals holte eine Frau die Meisterschaft.
Im Grunde schien für die Opel Pilotin jedoch schon alles gelaufen. Als Zweitplatzierte in die Eifel gereist, musste sie auf einen Patzer von Torsten Klimmer hoffen. Der hatte mit seinem Porsche 991 GT3 Cup in der Division 2 bisher eine weiße Weste bewahrt. Zwei weitere Siege und der Titel wäre trotz Punktgleichheit perfekt gewesen. Gleich zu Beginn des ersten Rennens schien alles für Klimmer zu laufen. In der Startphase bekam Froß einen Treffer ab und fand sich mit Rückstand am Ende des Feldes. Doch kurz darauf wurde das Safety-Car nach dem Alzen-Unfall auf die Strecke geschickt. Als Froß wieder aufgeschlossen hatte, gingen die roten Flagge raus. Rennabbruch.
Somit kam es auf das Ergebnis des zweiten Rennens am Sonntag an. Diesmal hatte Klimmer jedoch die etwas schlechteren Karten. Im Quali war der Porsche auf der rutschigen Piste in die Leitplanke geflogen. Als Folge davon musste Klimmer von weit hinten starten. Zwar mühte sich Klimmer an Stefan Schäfer (VW Golf GTi Cup) vorbei, doch Sophie Hofmann im Seat Leon TCR konnte er im Regen nicht mehr einfangen. Dagegen war es für Victoria Froß bis kurz vor Rennende rund gelaufen. Souverän lag die schnelle Rennfahrerin vor Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) auf der ersten Position in der Division 2. Doch auch am Sonntag musste das Safety-Car ausrücken. Nachdem Restart lag plötzlich Glatzel vorne. Rund 500 Meter vor dem Ziel schien der Titel für Klimmer wieder greifbar. Doch Froß konterte und holte sich die erste Position wieder zurück. Das schwarz-weiß karierte Tuch erlöste die Opel-Pilotin.
„Wir hatten beschlossen das entscheidende Wochenende möglichst entspannt anzugehen und so wie jedes andere Rennwochenende zu arbeiten. Dass es jetzt gereicht hat, ist eine tolle Überraschung. Gestern nach dem Rennabbruch hatten wir eigentlich damit gerechnet, dass es nichts werden würde und es müsste schon viel passieren. Heute ist viel passiert und es hat gereicht. Es war von uns eine starke Teamleistung und ich bin megastolz auf meine Jungs“, freute sich Froß über die Meisterschaft in der STT.
SROChef Stephane Ratel hat im Rahmen des Blancpain GT Serien Endurance Cup-Finales in Barcelona auch den Kalender der Intercontinental GT Challenge 2020 vorgestellt. Dieser umfasst weiterhin 5 Rennen auf 5 Kontinenten wobei wie angekündigt die US-Runde nach 3 mässig besetzten Ausgaben in Laguna Seca erstmals auf den Indinapolis Speedway wechselt.