12 LMP1, 11 LMP2, 9 GT1 und 19 GT2 werden ab morgen auf der Ardennenachterbahn in Spa-Francorchamps für die 21. Ausgabe der 1000km von Spa erwartet. Mit nun insgesamt noch 51 Wagen stünde damit das bislang grösste Feld der Saison parat.
In letzter Minute haben sich noch einige Änderungen ergeben. Wie bereits gemeldet hat das Swiss-Spirit Team derzeit den Betrieb eingestellt. Jean-Denis Deletraz sucht derzeit noch nach einem neuen Einsatzteam für den Lola mit Audi-Power. In der LMP2-Klasse sind die beiden Wagen von T2M Motorsport und Noel del Bello auf der letzten Version der offiziellen Entry-Liste nicht mehr vermeldet. In der GT1-Klasse verstärken die beiden Wagen von Jetalliance Racing und der belgische JMT-Porsche 996 Turbo, ein ehemaliges Belcar-Auto, das Feld. Das Proton-Felbermayr-Team hat sich in der #88, dem Wagen von Horst Felbermayr Jr und Christian Ried, mit Marc Basseng verstärkt. In der LMP1-Klasse soll laut Informationen unserer Kollegen von Endurance-Info.com Vitali Petrov in einen der Werks-Courage gewechselt sein.
Nur drei Wochen nach den 24h von Spa-Francorchamps steht damit ein weiterer Langstrecken-Höhepunkt in den Ardennen an. Wird es ähnlich spannend werden? Ab übermorgen wissen wir mehr.
Zero-Hero Situation für Klaus Graf bei seinem geplanten US-Doppelengagement: Der geplante NASCAR-Start im BAM-Dodge in Watkins Glen (Bundesstaat New York) kam auf Grund von Regenfällen nicht zu Stande. Ein weiteres Erfolgserlebnis gab es dafür beim American Le Mans-Rennen in Elkhard Lake (Bundestaat Wisconsin), als der Schwarzwälder zusammen mit Greg Pickett im Lola-AER in der LMP1-Kategorie auf Platz drei fuhr.
Wegen Regenfällen war in Watkins Glen die Qualifikation abgesagt worden, so dass für die Startaufstellung des NASCAR-Rennens das Teamsranking der laufenden Meisterschaft herangezogen wurde. Grundsätzlich wird in der NASCAR-Series bei Regen nicht gefahren. Für die Rennen sind 43 Starter zugelassen. Das BAM-Team rangierte vor Watkins Glen aktuell auf Platz 44, was für Graf den Nichtstart bedeutete. Geschichte wiederholt sich: Exakt das gleich Malheur war Graf bereits in der Saison 2004 passiert. Dem entsprechend zeigte sich Graf an der ehemaligen Grand Prix-Rennstrecke zunächst sehr enttäuscht und machte einen Vorschlag: „Vielleicht sollte bei Regen das Freie Samstagtraining für die Qualifikation herangezogen werden.“
Mit Nichtstart erübrigte sich auch das Chartern einer kleinen Turbopropmaschine, um rechtzeitig wieder nach Elkhard Lake zum ALMS - Rennen (Link zum Rennbericht) zu gelangen. Auf dem 4,4 Kilometer langen Rundkurs von „Road America“ hatte Graf bei einem Zwischenstopp am Donnerstag freie Testfahrten mit dem Cytosport-Lola unternommen. Die offiziellen Trainingsessionen übernahm Teameigner Greg Pickett. Für das erlaubte Fehlen von Graf gab es eine Sondergenehmigung, wobei der Silberpfeil aber in die letzte Startreihe verbannt wurde. „Die Abstimmung für das Rennen hat dann nicht ganz gepasst. Das Auto hat immer leicht untersteuert,“ hatte Graf schnell bemerkt. Die neue 07er-Fronthaube mit einer großen Kühlöffnung fand nach dem Test noch keine Renneinsatzverwendung. „Die neue Nase verspricht zwar deutlich mehr Abtrieb, aber wir wollen das erst noch genau austesten“.
Den Start des vier Stunden dauernden Rennens übernahm Pickett, welcher nach 1:10 Stunden das Auto an Graf übergab, der schnell einen guten Rhythmus fand. Regen machte den Rennverlauf zu einer schwierigen Angelegenheit. Die Zielflagge sahen Pickett / Graf hinter den beiden Werks-Audis als dritter in der LMP1-Kategorie, im Gesamtklassement langte es auf den zehnten Platz. „Von den Zeiten her waren wir von den Dyson-Porsche gar nicht so weit weg,“ freute sich der 38jährige Graf über den Rennverlauf, bei dem es im Überrundungsverkehr an den GT-Fahrzeugen vorbei einige heikle Situationen gegeben habe. „Die Boxenstopps liefen jetzt beim zweiten Renneinsatz deutlich besser“, lobte Graf seine Crew.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Auch in Südamerika beginnen die GT3-Fahrzeuge Fuß zu fassen: Die neue brasilianische GT3-Meisterschaft hatte ihr Debut auf dem rund drei Kilometer langen Autodromo Internacional de Taruma. Aus der Entryliste verblieben letztlich zehn Autos - je vier Dodge Viper und Ferrari F430 sowie je ein Gallardo und ein Porsche 997.
Als allererste konnten sich Paulo Bonifacio / Alceu Feldman mit ihrem Lamborghini in die Siegerliste eintragen, den zweiten ein-Stunden-Lauf gewannen Andreas Mattheis / Xandy Negrao (Dodge Viper, Bild).
Die nächste von insgesamt fünf für heuer geplanten Veranstaltungen soll Anfang September in Curitiba stattfinden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Ein perfektes Debut feierte John Bowe mit dem dritten, nunmehr nach Australien gelangten GT3-Gallardo: Er holte für das Team Lamborghini Australia in Phillip Island sowohl die Bestzeit im Qualifying als auch die Siege in den drei Sprint-Läufen. Der orange lackierte Lamborghini (Bild links) war an diesem Rennwochenende das Maß aller Dinge, obwohl auch einige andere Teamchefs neue Top-Piloten für ihre Fahrzeuge engagiert hatten: Will Davison zeigte seine Qualitäten im Kaias-Aston Martin DBRS9 mit einem fünften und zwei zweiten Plätzen, wobei er die Position 2 im verregneten ersten Lauf nach einem Dreher beim Angriff auf den Führenden in der letzten Runde verlor. Craig Baird erzielte im betagten CCC-Ferrari F360 die Ränge 3, 5 und 4.
Nachdem Bowe, Davison und Baird jeweils zum ersten Mal in dieser Saison in der Australischen GT antraten, spielen sie in der Gesamtwertung keine Rolle: Unter den Titelanwärtern vermochte lediglich Allan Simonsen, der im neuen Ferrari F430 von Mark Coffey Racing (Bild rechts) unterwegs war, seine übliche Form auszuspielen. Simonsen kam als Zweiter in Lauf 1 sowie als Dritter in den beiden weiteren Rennen konstant auf das Podest. Mittelmäßig lief es hingegen für seinen Verfolger Bryce Washington (Natrad-Lamborghini Gallardo), der über zwei vierte Plätze und einen neunten Rang nicht hinauskam. Noch weniger konnte sich David Wall (Porsche 996 GT3 RSR) in Szene setzen, er blieb mit den Platzierungen 6, 7 und 10 deutlich hinter den Erwartungen. Ein weiteres Debut verlief eher diskret: Simon Middleton (Porsche 996 GT3 RSR) erreichte zweimal außerhalb der Top-Ten das Ziel.
Im Punkteklassement führt Allan Simonsen (482 Punkte) weiter vor Washington (457) und Wall (413). Die nächste Runde der Australischen GT soll Anfang September in Symmons Plains stattfinden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Das zwei-Stunden-Rennen der Britischen GT in Silverstone brachte einen Ferrari-Doppelsieg: Hector Lestor / Tim Mullen (CiM-F430) holten - nach dem Sieg beim Saisonauftakt in Oulton Park - ihren zweiten vollen Erfolg in diesem Jahr. Mit elf Sekunden Rückstand wurden Adam Wilcox / Phil Burton (VRS Finance-F430) Zweite, womit nach einer zuvor glücklosen Saison der Bann für dieses Team endlich gebrochen sein sollte - bislang hatten Burton / Wilcox lediglich drei sechste Plätze als zählbare Erfolge zu Buche stehen. Den dritten Rang auf dem Podest erreichten Jonathan Cocker / Paul Drayson (Barwell-Aston Martin DBRS9) vor G. Jones / D. Jones (Eurotech-Ascari KZ1R) und Harris / Ferrier (Tech9-Porsche 997 GT3).
Pech hatten die Lauf-Doppelsieger der vorigen Runde, Bradley Ellis / Alex Mortimer (RPM-Dodge Viper), die ein Reifenschaden zu Rennmitte aus der Spitze zurückwarf. Mehr als Rang 6 war danach nicht mehr zu holen. Die restlichen beiden Punkteränge gingen an Keen / Bryant (Damax-Ascari) sowie Jones / Owen (Team Modena-Lamborghini Gallardo). Den GTC-Klassensieg errangen Mundy / Smyth (RSS Performance-Porsche 996 Cup), die als Fünfzehnte abgewunken wurden.
Im GT3-Gesamtklassement wurde es durch das Silverstone-Ergebnis noch spannender: Lagen schon zuvor fünf Teams nur um wenige Punkte voneinander getrennt, hat nun auch Hector Lester Anschluss an den Titelkampf gefunden. Zumal die Barwell-Aston Martin-Besatzungen Alexander / Bentwood und de Zille-Butler / Harrington diesmal punktelos blieben, konnten Ellis / Mortimer ihre Führung behaupten. Sie liegen mit 42 Zählern vor Cocker / Drayson (40), Jones / Jones (39), Alexander / Bentwood (38), de Zille-Butler / Harrington (37) und Lester (36). Die nächste Veranstaltung der Britischen GT ist für Ende August in Thruxton angesetzt, dort stehen dann wieder zwei ein-Stunden-Rennen auf dem Programm.
Die 2006 neu kreierte GT-Kategorie hat momentan einen klaren Dominator, nämlich den jungen Tiroler Martin Brückl mit seinem Porsche 997 Cup. Er konnte sich in der Mehrzahl der heurigen Rennen durchsetzen – wobei man konstatieren muss, dass die Teilnehmerzahl in dieser neuen Klasse noch recht stark schwankt. Es gab einige interessante Gastauftritte, manche von Erfolg gekrönt – wie der hart erkämpfte Klassensieg von Werner Gröbl mit dem Lamborghini Gallardo in Brünn – und manche eher schwierig, wie Michi Beslers Debüt mit dem edlen, aber auch anfälligen Gumpert Apollo.
Aber die Tendenz zeigt auch in dieser Kategorie aufwärts. Auch für die Neueinsteiger in die GT-Klasse führt der Weg zum Sieg jedenfalls weiterhin über Martin Brückl. Jetzt werden bei Teams und Fahrern Kräfte gesammelt und an der einen oder anderen technischen Neuerung gefeilt, als Vorbereitung für den Start in die zweite Saisonhälfte der SCC! Weiter geht die wilde Jagd am 25./26. August im Rahmen des Truck Grand Prix im tschechischen Most.
In der Division 2, den „Big Bangers" über 2 Liter Hubraum, hat der Deutsche Gerd Beisel momentan das Heft in der Hand. „In der Hand": wenn man bedenkt, dass er während der Winterpause eine überaus schwere Handverletzung vom letzten Rennmeeting 2006 auskurieren musste, ist die fulminante Form des RWT-Teamchefs umso bemerkenswerter. Er startete das Jahr 2007 mit seinem bewährten PRC mit BMW-Sechszylinder und hatte anfangs mit einigen Erzrivalen genauso zu kämpfen wie mit Gaststartern. Zu Anfang der Saison in Hockenheim ging gleich ein Sieg an „Einspringer" Emanuel Pedrazza, der kurzfristig den aus privaten Gründen pausierenden Schweizer SCC-Routinier Pius Truffer im brandneuen PRC der allerjüngsten Generation ersetzte; Lauf 2 , und den Radical-Weltmeister Andrej Dzikevic aus Litauen trumpfte im zweiten Rennen auf.
Beim dritten Meeting in Brünn gab es einen Gastauftritt von Thomas Gruber mit seinem viel bewunderten Ferrari 333 SP – 1 Rennen, 1 Sieg, also 100% Erfolgsbilanz für den Österreicher und seinen exotischen Boliden. Ansonsten hießen die Hauptrivalen Gerd Beisel und Wolfgang Payr. Im ewigen Match Deutschland gegen Österreich (beziehungsweise Frankreich, da Payr ja mit einer französischen Lizenz fährt) hat bei Halbzeit der deutsche Vertreter den Vorteil; Beisel holte bis jetzt vier Siege, zwei davon in Lauf 7 und 8 in Hockenheim, den ersten Rennen mit dem neuen PRC-Nissan V6 der Generation 2007. Payr konnte zwei Rennen für sich entscheiden, hatte aber das eine oder andere Mal auch technisches Pech. Als „dritte Kraft" etabliert hat sich Peter Kormann, voriges Jahr noch in der kleineren Klasse unterwegs. An seinem Auto hat sich nichts geändert - er vertraut weiterhin auf klassische Vierzylinder-Power von BMW in seinem PRC – aber am Reglement. Deshalb fährt er jetzt in einer Liga mit den Big Boys und kommt immer besser in Schwung.
Jetalliance Racing macht am 18./19. August einen Abstecher: Karl Wendlinger, Lukas Lichtner-Hoyer und Thomas Gruber werden mit einem Jetalliance-Aston Martin DBR9 beim fünften Lauf zu den „Le Mans Series" in Spa am Start sein. Das niederösterreichische Team kehrt also drei Wochen nach dem FIA-GT-Rennen auf den belgischen Traditionskurs zurück.
„Wir haben uns aus mehreren Gründen kurzfristig für diesen Einsatz entschieden", erklärt Teameigner Lichtner-Hoyer, „vordergründig deshalb, weil wir planen, im nächsten Jahr einen Aston Martin mit zwei schnellen Amateuren in der LMS einzusetzen. Zum anderen haben wir die Möglichkeit, nach unserem Ausfall vor drei Wochen noch einige Sachen zu testen. Und schließlich freut es mich ganz besonders, das Thomas Gruber wieder bei uns an Bord ist, und ich mit ihm das Rennen fahren kann."
Für Karl Wendlinger („er ist die Referenz im Auto", so Lichtner-Hoyer) ist es eine Premiere - der Tiroler fährt erstmals ein Rennen im Rahmen der LMS: „Selbstläufer wird das keiner", so Karl, „es sind einige sehr starke Teams in der GT1 am Start. Mit Piloten, die auch in der FIA-GT im Einsatz sind. Aber diesmal können wir ohne Druck drauf los fahren."
Die beiden Läufe Nr. 5 und 6 brachten den ersten Sieg eines Nicht-Gallardos in Lauf 1 (Martini Callaway-Chevrolet Corvette) und den fünften Sieg eines Lamborghinis in Lauf 2.
Mit Patrick Gerling und Toni Seiler (Bild) siegten erstmals zwei Schweizer, die damit als vierte Siegernation nach Deutschen, Niederländern und Italienern verzeichnet sind.
Mit Kox / Thurn & Taxis sowie Haase / Morbidelli sind nun zwei Paarungen mit jeweils zwei Siegen registriert.
Die schnellste Runde auf der Kurzversion am Eurospeedway liess Gianni Morbidelli im Qualifying zu Lauf 2 für sich notieren: Eine 1:23.443 bedeutete trotz 80kg Basisgewichterhöhung die Pole für Lauf 2.
Dank des 2. Platzes von Bert / Kissling in der Kissling-Corvette haben Corvette-Teams nun zwei Podiumspositionen zu Buche stehen. Zum Vergleich: 12 Podiumsplazierungen stehen für die Lambo-Teams zu Buche.
Der vierte Sieg für Reiter-Engineering bringt das Team dem Gewinn der Teamwertung 2007 einen weiteren Schritt näher.
Nach den Rennen in Hockenheim genießen die Teilnehmer der Sports Car Challenge derzeit ihre verdiente Sommerpause; die zweite Saisonhälfte der SCC 2007 beginnt am 25./26. August mit zwei Läufen in der Tschechischen Republik, im Rahmen des Truck Grand Prix in Most. Zeit für ein kurzes Resümee des bisherigen Renn-Jahres 2008!
In der Division 1 tobt ein harter Zweikampf zwischen dem Österreicher Karl-Heinz Matzinger auf seinem PRC-Honda und Yvan Haberkorn aus Frankreich mit dem Norma. Gegenüber stehen sich nicht nur zwei Fahrer, die im Laufe des letzten Jahres ihre Sportwagen-Form gefundne haben und sich heuer bereits Rennen mit Hunderstelsekunden-Entscheidungen geliefert haben. Dahinter steht auch der Kampf zweier sehr unterschiedlicher Teams: Haberkorn fährt für den deutschen Rennstall RWT Racing, der in der Sports Car Challenge gewissermaßen zum „Inventar" gehört. Das Team rund um Division-2-Fahrer Gerd Beisel setzt neben Haberkorns Auto noch (mindestens) zwei weitere Fahrzeuge ein: Gerhard Münch fährt einen weiteren Norma M20, Teamchef Gerd Beisel hat nunmehr einen brandneuen PRC-Nissan zur Verfügung und nennt außerdem noch einen Norma M2000 sein eigen.
Dagegen ist das österreichische Team Hoffmann Racing, dessen Auto Karl-Heinz Matzinger steuert, ein kleinerer und – zumindest in der Sportwagenszene – auch jüngerer Rennstall. Teamchef Roman Hoffmann ist iener der Routiniers der österreichischen nationalen Rennszene, er hat langjährige Erfahrung in der Formel 3 und bei den Tourenwagen, aus der nicht mehr existenten Tourenwagenserie Österreichs sind er und sein Fahrer Matzinger auch in die SCC umgestiegen. Obwohl erst in ihrer zweiten vollen Saison mit dem Prototypen, hat sich das Ein-Auto-Team als Frontrunner in der Sports Car Challenge etabliert. Matzinger führt die derzeitige Wertung der Division 1 mit 220 Punkten knapp vor Haberkorn (195) an, dahinter Münch mit 130 Zählern. Bereits etwas abgeschlagen sind die Deutschen Mirco Schultis (Dress-for-Less Racing), Thomas Wolfert und Georg Hallau (beide Mobi Racing Team).