Das zweite Rennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken Serie, der Sim-Racing-Version der Corona-bedingt ausgesetzten Top-Nordschleifenserie, ist erstmals von der Sim-Racing Abteilung eines bestehenden Formel 1-Teams gewonnen worden. Nachdem das Williams-F1 Team in den 70´er Jahren zuletzt bei den Nordschleifenrennen zwar angetreten, aber aufgrund der damaligen Lage des Teams nie erfolgreich war, holte sich nun die Sim-Sportsabteilung Williams eSports mit dem 18-jährigen finnischen Rallycross- und Sim-Racing Talent Sami Matti Trogen und dem Sim Racer Dominik Staib auf einem virtuellen Audi R8 LMS GT3 einen überlegenen Start-Ziel-Sieg beim zweiten, dreistündigen Lauf der Serie. Mit BMW-Werksfahrer Philipp Eng , der gemeinsam mit den beiden Sim-Racern Alexander Voss und Laurin Heinrich im BMW Z4 GT3 von BS+Competition antrat, schaffte es erstmals einer der auch am Ring bekannten Realpiloten auf das Podium der Serie. Dieses komplettierten Alex Arana und der 30-jährige, mehrfache argentinische Tourenwagenchampion Agustin Hugo Canapino im Audi R8 LMS GT3 des MAHLE Racing Teams, die bereits beim Debütlauf auf das virtuelle Stockerl steigen konnten.
Die Reglementsänderungen der Veranstalter der Nürburgring Langstrecken Serie für die Sim-Racing-Ausgabe der Nordschleifenserie für den 2. Lauf machten sich insgesamt positiv bemerkbar. Speziell das gesteigerte Interesse der Realpiloten – für jedes der gesamtsiegfähigen GT3-Teams war ein Realpilot obligatorisch; zudem mussten diese auch den Startstint fahren - führte speziell hinter der Spitze zu aufsehenerregenden Zweikämpfen. Während vorne das Duo des Rallycross-Ausnahmetalents Matti-Trogen (der Finne absolvierte schon im zarten Alter von 12 Jahren seine ersten Einsätze in der rustikalen Vierrad-Disziplin) und Staib zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen fuhr, lieferte sich speziell Eng in der Startphase einige beinharte Duelle mit Phillip Ellis und Agustin Canapino. Das harte Training des BMW-Piloten in den letzten Tagen zahlte sich am Ende jedoch aus. Eng konnte den Wagen auf P2 liegend an seine Sim-Kollegen Voss und Heinrich übergaben, die dann den Platz am Ende auch ins Ziel bringen konnten.
Auch insgesamt holten die Real-Teams und -Piloten bei der 2.Ausgabe der Serie auf: Rang 4 holte sich das HTP-Winward Team mit u.a. Phillip Ellis und Marvin Dienst am Steuer. Das Phoenix Racing eSports-Team mit u.a. Richard Westbrook, Mike Rockenfeller und Max Hofer belegte am Ende die Ränge 5 und 7. Mit einem komplett mit Profis besetzten virtuellen Z4 (Jody Fannin, Christian Krognes, Mikkel Jensen) belegte Walkenhorst Motorsport am Ende Rang 9, wobei sich die 3 BMW-Profis knapp von schweizer Ringpilot Yannick Mettler an Bord des RacingFuel Academy Mercedes AMG GT3 schlagen lassen mussten. Pech hatte dagegen Walkenhorst-Teamkollege David Pittard der nach einer spektakulären Kollision (Screenshot) mit dem Schwesterauto ausschied.
Neue Sieger gab es auch in den anderen Klassen. In der Cup 2 (Porsche 911 GT3 Cup) hatte Ascher Racing mit dem gelben #276 Porsche am Ende die Nase vorne. Martin Ascher und Robert Klotz verwiesen die Mannschaften SimRC mit Simon Grossmann und Claudius Wied und SimRacing-Academy Red mit Solo-Pilot Mario Juri auf die Plätze zwei und drei. Die Project GT-Eins.de Mannschaft kam nach 2 Fahrfehlern bei diesem Lauf lediglich auf Rang 7 ins Ziel. Noch weiter hinten mussten sich die Realteams von Raceunion, Manthey Racing und Black Falcon trotz teils namhafter Unterstützung (Matt Campbell, Felipe Fernández Laser) einsortieren.
In der Cup 3 (Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing) setzte sich Solopilot Marcus Dec in einer spannenden Schlussphase im Sim Racing Channel Black Cayman gegen die beiden im Auftaktlauf erfolgreichen Cayman von CoRe SimRacing (Carl E Jansson/Baptiste Boudelier und Samuel Libeert/Sindre Setsaas) durch.
Das schnellste Audi TCR-Fahrzeug pilotierten Stehen Ledger und Joakim Franosch vom Full Send Racing-Team. Auf den weiteren Podiumspositionen wurden Fabio Schuermann und Martijn Asschertim Schubert Motorsport-Audi und , Dennis und Darius Neidhardt im DoT.ExE E-Sports-RS3 abgewinkt.
Der dritte Lauf der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie findet am 18. April statt. Ein Replay des gesamten Laufs ist unter diesem Youtube-Link verfügbar:
Die italienische Iron Lynx Mannschaft hat sowohl die Farben als auch die Besatzungen der beiden für die Europäischen Le Mans Serie vorgesehenen Ferrari F488 GTE der Mannschaft vorgestellt. Der rosa-schwarze Ferrari wird in neuem Muster erneut durch das Damentrio Rahel Frey, Manuela Gostner und Michelle Gatting pilotiert. Auf dem gelb-schwarzen Wagen kehrt erneut das männliche Trio Sergio Pianezzola, Andrea Piccini und Claudio Schiavoni in die Meisterschaft zurück. Die beiden letztes Jahr von Kessel Racing eingesetzten Ferrari bringt die italienische Mannschaft der beiden Co-Besitzer Pianezzola und Picchini wie bereits berichtet ab dieser Saison unter eigenem Namen an den Start.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in DMV-GTC
Dörr Motorsport wird in der GTC & Goodyear 60 in diesem Jahr mit 2 Fahrzeugen an den Start gehen. Neben dem bereits gegen Saisonende 2019 bekannt gegebenen Lamborghini Huracán Supertropheo für Pilot Georg Drasal wird auch Phil Dörr auf einem McLaren 570S GT4 antreten, der mit der Steer-by-Wire Technologie „Space Drive“ von Schäffler-Paravan ausgestattet ist. Das erklärt auch warum das GT4-Fahrzeug in der GTC und nicht in der DTM-Trophy antritt, die eigentlich im Rahmen des DTM-Pakets exklusiv für die GT4-Fahrzeuge reserviert ist.
Phil Dörr´s McLaren 570S GT4 ist in dieser Saison als Entwicklungsfahrzeug unterwegs, um mit der Steer-by-Wire Technologie Erfahrungen in einem GT4 unter extremen Belastungen im Rennbetrieb zu sammeln. Dabei besteht zwischen dem eigentlichen Impulsgeber für die Lenkung - dem Lenkrad - und den Rädern keinerlei mechanische Verbindung mehr. Vielmehr werden alle Lenkbefehle elektrisch über ein Steuergerät an einen Motor übermittelt, der die Lenkbewegungen schließlich ausführt und an die Räder weiterleitet. Das System war bereits in der vergangenen Saison in einem Audi R8 LMS GT3 des Phoenix-Teams zum Einsatz gekommen.
Auch der Europäischen Le Mans Serie bleibt zur Zeit nichts anderes übrig, als ihre Kalenderdaten der augenblicklichen weltweiten Situation anzupassen. Die europäische ACO-Serie will mit ihren Events nun Mitte Juli starten und dann in diesem Jahr lediglich 5 statt 6 Events ausrichten. Der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist dabei die Runde im britischen Silverstone, die wie ebenso auch die britische FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde gestrichen worden ist. Die 5 restlichen Termine in Frankreich, Italien, Spanien Belgien und Portugal sollen hingegen stattfinden, wurden jedoch allesamt auf andere Termine – die nun bis in den November herein reichen - verlegt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Das in Bremen ansässige Rennteam FK Performance hat die Teilnahme mit 2 BMW M4-GT4 in der für dieses Jahr neu geplanten DTM Trophy bestätigt. FK Performance ist das zweite Team, dass den Einsatz von BMW-Rennautos in der Serie fixiert, nachdem Walkenhorst Motorsport ebenfalls ein 2 Wagen-Programm bestätigt hatte. Einer der Wagen soll bereits fix besetzt sein. Für den zweiten befindet sich die Mannschaft von Teamchef Martin Kaemena noch in letzten Auswahlgesprächen.
Die 2013 gegründete Mannschaft hatte dieses Jahr eigentlich vor, mit bis zu 7 Fahrzeugen in der Nürburgring Langstrecken Serie zu starten. Zwar hat die DTM mittlerweile auch einen modifizierten Kalender veröffentlich – dessen 10 Termine (wovon 6 gemeinsam mit der DTM-Trophy stattfinden) stehen aber selbstredend unter Corona-bedingtem Vorbehalt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft beendet 2021 das Experiment mit dem Winterkalender und Le Mans als Saisonfinale und kehrt 2021 zu einem Sommerkalender mit dem Saisonstart im Frühling und einem Saisonende im Spätherbst zurück. Das hat WEC-Serienchef Gerard Neveu in einer Videopressekonferenz anlässlich der gestrigen Bekanntgabe der Resttermine der laufenden WEC-Saison (wir berichteten) verkündet. Damit werden auch unsere gestrigen Spekulationen hinfällig, ob auch die kommende Saison aus Kostengründen auf 1 ½ Jahre gestreckt werden könnte.
ACO und FIA erwarten, das der im Nachgang der augenblicklichen Corona-Krise zu erwartende globale Wirtschaftseinbruch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Hersteller und Teams derart gravierend ändert, das der erst 2018 im Rahmen der Superseason erstmals eingeführte Winterkalender – mit einer analog einer Fussballsaison 2 Monate nach Le Mans im Herbst startenden und beim Klassiker an der Sarthe endenden Saison – nun mehr Nach- als Vorteile brächte. Die Privatteams hatten bereits von Anfang an mehr Schwierigkeiten vermeldet bei potentiellen Sponsoren von einem Geschäftsjahr abweichende Saisonbeträge einzusammeln.
Auch würde die parallele Einführung neuer Fahrzeugklassen in mehreren Meisterschaften des ACO (FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und Europäischen Le Mans Serie) durch die Rückumstellung vereinfacht. So sollen die LMH-Hypercars potentiell auch in der IMSA zugelassen werden (eine Entscheidung darüber steht auf Seiten des amerikanischen Verbandes noch aus) und die LMDh im Gegenzug auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft starten können. 2022 könnten nunmehr die LMDh parallel in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der IMSA an den Start gehen und die Einführung der neuen LMP2 2023 könnte man ebenfalls synchronisieren. Schliesslich nimmt die Entscheidung auch den potentiellen Hypercar-Konstrukteuren etwas Druck aus der Pipeline, die angesichts der Krise und des weltweiten Lockdowns nun mit ihren Projekten in arge Zeitnöte gekommen waren.
Neveu bestätigte ferner das auch Überlegungen im Gange wären den Kalender der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ab 2021 um mindestens ein Rennen auf dann nur noch 7 Läufe zu straffen. Auf Einschätzungen der Veranstaltungsorte (Sebring als Saisonstart?) wollte sich der Serienchef angesicht der dynamischen Situation der Corona-Krise und ihrer derzeit unvorhersagbaren potentiellen Auswirkungen auf den Rennbetrieb nicht festlegen lassen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die FIA hat heute eine überarbeitete Terminliste der laufenden FIA Langstrecken Weltmeisterschaft vorgestellt. Diese umfasst 3 Termine mit denen die 8 Rennen umfassende Saison 2019-20 weitestgehend komplettiert. werden soll. Die 6h von Spa-Francorchamps werden demnach auf August verschoben ehe am 19-20 September das 24 Stunden Rennen von Le Mans eine Woche vor dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring stattfinden soll. Le Mans markiert jedoch in diesem Jahr nicht das eigentlich geplante Ende der Saison, da das Finale im November in Bahrain mit einer 2. Ausgabe der 8h von Bahrain als Ersatz für die abgesagten 1000 Meilen von Sebring stattfinden werden. Der 2. Besuch auf dem arabischen Circuit innerhalb dieser Saison bekam dabei den Zuschlag weil sich in Europa im fraglichen Zeitraum derzeit keine freien Terminslots auf geeigneten Strecken mehr fixieren liessen.
Der Start der Saison 2020/21, der ursprünglich in Monza oder zwischenzeitlich alternativ in Silverstone stattfinden sollte, wird gleichzeitig auf den März 2021 verschoben. Damit deutet sich an das die FIA und der ACO, so auf die noch unsichere Lage und Südeuropa und Grossbritannien reagieren, die beide erst am Beginn der Corona-Pandemie stehen. Somit könnte eine pragmatische Lösung sein, das man statt 3 Saisons in 3 Jahren nun nur 2 Saisons im selben Zeitraum komplettiert, um auch die Kosten für diese angesichts des in Aussicht stehenden Wirtschaftseinbruchs zu reduzieren. Zudem verschafft man den aktuellen Hypercar- und LMDh-Projekten für die anstehenden Reglementsumwälzungen so zusätzliche Atemzeit zur Realisierung.
Die Digitale Nürburgring Langstrecken Serie macht ihr Versprechen wahr und wertet das Teilnehmerfeld für die 2. Runde der als Ersatz für die Nürburgring Langstrecken Serie ausgestragene iRacing-Sim-Serie deutlich auf. Für den zweiten Lauf am morgigen Samstag (4.4) werden weitere Realpiloten, darunter auch einige ausgemachte Sim-Racing Spezialisten, das Teilnehmerfeld der 60 teilnehmenden Teams ergänzen. Besonders die neue Grundvoraussetzung für eine Teilnahme in der gesamtsiegfähigen GT3-Klasse mindestens einen Realpiloten mit an Bord zu holen, hat nun das entsprechende Feld noch einmal mit weiteren bekannten Piloten gespickt: neben vielen am Nürburgring bekannten Namen sind auch vier DTM-Champions mit von der Partie: Mike Rockenfeller im Team Phoenix Racing eSport, Timo Scheider im Team Nürburgring, Bruno Spengler an Bord des im bekannten DTM-Design des Team BMW Bank antretenden BMW Z4 GT3und Martin Tomczyk an Bord des BMW Team Green Hell-Z4 werden beim Lauf am Samstag starten. Ihnen gegenüber steht unter anderem der 26-fache VLN-Rennsieger Marc Basseng im VRS Coanda Simsport und weitere Nordschleifen-Spezialisten. 24 Fahrzeuge sind für die GT3-Klasse genannt.
Zu den Debütanten bei Lauf 2 zählen das Black Falcon-Team AM Solutions mit Dirk Müller im Mercedes AMG GT3 sowie das eTeam WRT mit 2 Audi R8 LMS GT3 und den beiden Profirennfahrern Dries Vanthoor und Mirko Bortolotti. Aus den Reigen der Simracing-Topteams gibt sich Williams Esports, das digitale Team des britischen Traditionsrennstalls, erstmals die Ehre. Der Audi R8 LMS wird pilotiert von dem aufstrebenden Rallye-Talent Sami-Matti Trogen aus Finnland. Natürlich sind auch weitere aus der Nürburgring Langstrecken-Serie bekannte Teams am Start: GetSpeed Performance, Car-Collection, Walkenhorst Motorsport, HTP-WINWARD-Motorsport, Raceunion und Adrenalin Motorsport schicken unter anderem am Samstag ihre Renn- und Simprofis ins Rennen. Und auch das reale BMW-Junior-Team wird mit einem eigens designten Z4 komplett in das Geschehen eingreifen.
Das besonders BMW nun seine Präsenz bei der DNLS so verstärkt kommt nicht von ungefähr: die Münchner hatten schon im letzten Jahr ihre Verbindungen in die Sim-Racing Szene mit einem entsprechenden Sim-Cup für den M240i deutlich ausgebaut. Zudem hatte man die Realpiloten auch schon voriges Jahr ermutigt sich stärker in der Sim-Racing Szene zu engagieren. Eine kluge Investition des süddeutschen Herstellers die sich nun in der Corona-Krise gegenüber der Konkurrenz von Audi, AMG und Porsche doppelt und dreifach bezahlt macht. Mit den beiden Sim-Spezialisten Bruno Spengler – der das als Ersatz für Sebring veranstaltete IMSA-Sim-Event für BMW gewinnen konnte - und Philipp Eng bringt man 2 Piloten an den Start die auch in der Sim-Szene als starke Protagonisten bekannt sind. Was jetzt noch für einen perfekten BMW-Auftritt fehlen würde wäre ein aktuelles iRacing-Modell des BMW M6-GT3, in dessen Ermangelung nun auch die Werkspiloten auf den mittlerweile im Realsport ausrangieren Vorgänger des virtuellen BMW Z4 GT3 ausweichen müssen.
In der Klasse Cup 2 feiert Manthey Racing sein eSport-Debüt. Der Traditionsrennstall aus Meuspath setzt einen Porsche 911 GT3 Cup ein und muss sich unter anderem gegen die Teams von Raceunion und das Black Falcon Team Identica behaupten. De 3 Profi-Mannschaften müssen dort gegen ein starken Sim-Racing-Kontingent antreten, das unter anderem die Auftakt-Sieger von VRS Conda-Simsport und das Project GT-Eins.de Team umfasst, wobei letztere sich neben anderen in der nun obligatorischen, hart umkämpften Qualifikation in dieser Klasse durchsetzen konnten.
Black Falcon sind auch in der Cup 3 (Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing) vertreten und treffen dort auf W&S e-Motorsport, Nürburgring eSports, Sorg Rennsport e-Sports und die Auftaktgewinner CoRe SimRacing. Letzteres Team will auch den Sieg in der TCR-Klasse verteidigen. Die Gegner in der TCR-Klasse sind unter anderem GIRLS ONLY by Nuerburgring eSports mit Carrie Schreiner und das schon beim Auftakt vertretene Team Ultimate Nett Racing. Der Nürburgring schickt ebenfalls ein Team ins Rennen: Chef-Instruktor Andreas Gülden teilt sich den Audi RS3 LMS in der TCR-Klasse mit dem zweifachen DTM-Champion und World Rallycross-Piloten Timo Scheider.
Der Livestream auf der Website der Nürburgring Langstrecken Serie startet wie bei der Premiere um 11 Uhr mit den beiden Kultkommentatoren Olli Martini und Patrick Simon. Im Anschluss geht es ab 12:30 Uhr mit dem Qualifying in der SP9 direkt auf die Strecke. Das gegenüber dem Auftakt um eine Stunde verkürzte Rennen über die Distanz von 3 Stunden startet um 13 Uhr, wobei in der Startphase alle Realpiloten für den ersten Stint am Lenkrad sitzen werden. Der Livestream wird ab Rennen zwei von Telekommunikationsspezialist Vodafone als neuem Sponsor präsentiert. Darüber hinaus bindet Vodafone den „Gigabit Livestream“ in seine eigenen Kommunikationskanäle ein.
Die Porsche Carrera Cup Deutschland-Mannschaft Huber Racing aus dem bayrischen Neuburg am Inn plant einen Einstieg in die ADAC GT4 Germany. Unter der Nennung von Overdrive Racing by Huber will man mit zwei Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport in der deutschen Top-GT4-Serie an den Start gehen. Der Rennstall befindet sich aktuell in Verhandlungen mit verschiedenen Fahrern um die noch freien Fahrerplätze auf den beiden Cayman rechtzeitig vor dem Start der Saison besetzen zu können. Über den Winter hat man bereits intensive Testfahren mit den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport durchgeführt, die aufgrund der Wetterlage hauptsächlich in Spanien und Portugal stattfanden.
Overdrive Racing by Huber ist ein Zusammenschluss von zwei Rennställen. Zum einen handelt es sich hierbei um Overdrive Racing rund um den bulgarischen Rennfahrer Georgi Donchev, der schon seine Einsätze im Porsche Carrera Cup Deutschland im letzten Jahr durch Huber Racing aus Neuburg am Inn als Einsatzteam durchführen liess.
"Wir haben festgestellt, dass es ein großes Interesse von Fahrern für die GT4 Germany gibt. Aus unserer Sicht ist es perfekt, dass sich jeweils zwei Piloten das Cockpit und somit das Budget teilen können. Darum haben wir uns für die GT4 entschieden", erklärt Team-Manager Aleksandar Tsvetkov. „Wir hatten im vergangenen Jahr aus nächster Nähe unseres Porsche Carrera Cup-Fahrerlagers die Chance, die ADAC GT4 Germany zu verfolgen und wussten da schon, dass es eine sehr gute Erweiterung unseres Programms sein würde."
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Auch der Deutsche Motorsport Bund reagiert nun auf die Corona-bedingte Zwangspause aller Rennaktivitäten und zieht den Start seiner geplanten Sim-Racing Meisterschaft vor. Bereits 2020 soll in der DMSB SimRacing Championship (DSRC) der erste offizielle Deutsche Meister im SimRacing ermittelt werden. Vor dem Start in die eigentliche Saison werden 3 Pilotrennen mit virtuellen GTE-Fahrzeugen im April und Mai stattfinden, mit denen sich die DSRC der Öffentlichkeit vorstellen möchte. Deren 3 Siegern winkt die Direktqualifikation für die Hauptsaison der Serie.
Ab voraussichtlich Juni sollen dann 6 Läufe mit der auf iRacing basierenden Sim-Serie ausgetragen werden. Die Struktur der neuen deutschen Meisterschaft wird dabei so aufgebaut, dass möglichst viele talentierte Teilnehmer eine Chance haben, sich zu qualifizieren. Für interessierte Sim-Racer, die die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen erfüllen, gibt es voraussichtlich ab Juni eine Qualifikationsrunde nach dem Hotlap-Modus, deren beste Teilnehmer sich für eine Shootout-Runde weiterqualifizieren. Aus dieser werden schließlich die schnellsten Piloten für die offiziellen Rennen zugelassen. Ausgetragen werden die sechs geplanten Läufe im Zuge öffentlicher Live-Stream-Übertragungen. Für die Teilnehmer werden neben Punkten und Platzierungen auch Preisgelder vergeben.
„Die Serie ist nach 2 Jahren intensiver Vorarbeit die erste rein digitale Rennserie, die das Qualitätssiegel des Deutschen Motorsport Bundes erhält”, erklärt Jan Seyffarth der als langjähriger Rennprofi und Vorsitzender der DMSB-AG SimRacing beide Seiten des Motorsports kennt und an der Ausarbeitung und Formulierung der Rahmenbedingungen der Serie beteiligt war. „Wir wollen dabei eine gut durchdachte Kooperation zwischen der Simszene und dem real existierenden Motorsport schaffen. Der Fokus liegt dabei darauf, den Simsport professionell und sportlich dauerhaft als Disziplin des DMSB einzubinden und zu professionalisieren. So werden die Rennleiter der virtuellen Rennläufe auch in die Abläufe einer realen Rennleitung geschult und bei der Administration der Sim-racing Läufe kommen auch ausgebildete Sportkommissare des DMSB aus den realen Rennserien zum Einsatz.“ so Seyffarth gegenüber GT-Eins.
Während Seyffarth die Befürchtungen des Autors dieser Zeilen, das auch die Sportkommissare des ADAC GT-Masters die digitalen Rennläufe beaufsichtigen könnten, spontan unkommentiert lassen wollte, zerstreute er Befürchtungen der Deutsche Motorsport Bund könnte die Hürden für einsteigewillige Sim-Racer zu hoch legen. So gehört zum Qualifikationsprozess auch der Erwerb einer SimRacing-Lizenz über ein obligatorisches, mit Kosten verbundenes E-Learning, das auf der gleichen Online-Lernumgebung beruht, die auch Profirennfahrer und andere Lizenznehmer des DMSB nutzen.
„Wir wollen damit einfach sicherstellen das im Sinne einer hohen Qualität der Serie ernstzunehmender Sport mit fairem Verhalten auf der virtuellen Strecke geboten wird. Das haben wir dem DMSB gegenüber auch klargemacht, das dies kein zusätzliches Profitcenter in Bezug auf die Simracing-Szene werden darf. Das e-Learning soll einfach nur sicher stellen, das alle beteiligten Sim-Racer zum Beispiel die Flaggensignale zweifelsfrei kennen und das Wissen um das Vorgehen bei virtuellen Gelb-Phasen und Safetycars einheitlich bei allen Teilnehmern vorhanden ist. Von daher wird lediglich ein Stufe 1-e-Learning obligatorisch sein das während der Hauptsaison für 28€/p.P. absolviert werden muss. Wir sind in Diskussionen mit dem DMSB diesen e-Learning-Lehrgang für die Teilnehmer an den 3 Vorläufen sogar ganz kostenlos anzubieten. Er wird für reale Rennfahrer (Inhaber einer DMSB-Automobil- oder -Motorradsport-Jahreslizenz ab Lizenzstufe Nat. C) auf jeden Fall kostenlos sein, da diese im Vorfeld der Saison bereits Geld für ihre nun zeitweise wertlosen Rennlizenzen ausgegeben haben. Ob das weitergehende Stufe 2-e-Learning für 21€ darüber hinaus notwendig wird, ist noch in der Diskussion. Also kommen so im ungünstigsten Fall maximal Kosten von 49€ pro Person auf die interessierten Sim-Racing Piloten zu.“
Informationen zu den Nenngeldern die die Veranstalter sich vorstellen liegen laut Seyffarth noch nicht vor. Ebenso muss das Rennformat mit Renndauer und Anzahl der Piloten pro Wagen noch festgelegt werden.
Das die Meisterschaft auf den in Deutschland und beim DMSB in keiner einzigen realen Meisterschaft zugelassenen GTE-Klasse statt auf der bei Sim-Racern beliebteren GT3-Klasse beruht bietet Raum zu Hintergrundspekulationen. iRacing bietet derzeit nur 4 GTE-Modelle – den aktuellen Porsche 911 RSR Racing , den Ferrari F488 GTE, sowie die beiden seit diesem Jahr nicht mehr im aktuellen Renngeschehen vertretenen Ford GT GTE und BMW M6 GTE – als lizenzierte Modelle in der Simulation an. Die beiden deutschen Hersteller Audi und Mercedes sind damit einleuchtenderweise aussen vor. Die in der SimRacing-Szene beliebtere GT3-Klasse ist in iRacing derzeit ebenfalls nur mit 5 Modellen – dem aktuellen Audi R8 LMS-GT3 evo, dem Vorjahres Mercedes AMG GT3, dem Ferrari F488 GT3 und den beiden älteren Modellen des McLaren MP4-12C GT3 und des BMW Z4 GT3 - vertreten. Porsche und BMW haben iRacing hier noch keine Lizenzen für ihre aktuellen Modelle ausgestellt. Seyffarth deutete GT-Eins gegenüber an, das für die 6 Rennen der eigentlichen Meisterschaft ein Switch auf die GT3-Klasse erwogen werden könnte.
Auch ist das Streckenangebot an real existierenden DMSB-Strecken in iRacing äusserst übersichtlich: neben dem GP-Kurs und der Nordschleifenversion des Nürburgrings als einziger deutschen Strecke finden sich allenfalls noch die Kurse von Zandvoort , Zolder , Spa-Francorchamps und vielleicht Monza im Portfolio der Simulation.
Als Promoter für das neue offizielle Motorsportprädikat wurde die Nürburgring eSports GmbH & Co KG ausgewählt. Sie wird zunächst in den kommenden 3 Jahren für die Ausrichtung der DSRC zuständig sein. Termine und Timing der neuen DMSB-Meisterschaft sind derzeit in der finalen Abstimmung und werden in Kürze veröffentlicht. Aktuelle Informationen gibt es jeweils auf den Websites des Promoters und des DMSB. Dort sollen auch rechtzeitig alle Regularien sowie der genaue Ablauf der Meisterschaft verfügbar sein.