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Team Kolles - ein Finish wie ein Sieg

Kolles R10Für ein Debüt war es wie ein Klassensieg: Gleich beim ersten Antreten in Le Mans gelang der privaten Mannschaft vom Team Kolles eine Zielankunft mit beiden Wagen in den Top-10. Die beiden Audi R10 Tdi kamen auf den Gesamträngen 7 und 9 ins Ziel. Diese Leistung wird um so bemerkenswerter, wenn man sich vor Augen hält, dass alle Piloten des Teams Rookies waren und der besser platzierte Wagen – die #14 – das gesamte Rennen über mit nur zwei Piloten unterwegs war.

Copilot Nahrein Karthikeyan unterlief nämlich am Vorstart ein peinliches Missgeschick: Weil er dringend noch mal austreten musste, sprang er eine halbe Stunde vor dem Start über die Boxenmauer und kam so unglücklich mit der Schulter auf, dass diese ihm auskugelte. Die Rennärzte des ACO verboten dem Inder den Einsatz, was zur Folge hatte, dass Andre Lotterer - am Donnerstag zum ersten Mal in seinem Leben in einem LMP unterwegs - und Charles Zwolsmann das Rennen abwechselnd alleine bestreiten mussten. Das Team machte aus der Not eine Tugend und polte Reifen und Piloten auf Vierfachstints ein. Damit war man die einzige Mannschaft ausser dem späteren Sieger Peugeot, die so im Rennen verfuhr. Mit dieser Taktik spülte sich das deutsch-niederländische Piloten-Duo bis auf P5 nach vorne. Ein technisch bedingter Stop am Sonntag morgen ließ die beiden dann auf P7 zurückfallen. Weitestgehend unspektakulär aber effizient waren die Teamkollegen Albers, Bakkerud und Mondini im Rennen unterwegs. Lediglich am Sonntag Vormittag nach dem Aston-Abflug gab es einen Schreckmoment, als der Wagen beim Anwärmen der Reifen vor dem Restart hinter dem Safety-Car vermittelt in die Reifenstapel an der zweiten Schikane abbog. Die Reparatur der beschädigten Front kostete das Team etwa 30 Minuten und neun Runden Distanz.

Teamchef Kolles war nach dem Rennen voll des Lobes über seine Mannschaft: „Was dieses Team am Wochenende gezeigt hat, war einfach brilliant! Sowohl Mannschaft als auch Fahrer haben Grosses geleistet. Wir alle waren zum ersten Mal hier in Le Mans - und direkt bei der Premiere mit beiden Autos in den Top-Ten zu landen, ist einfach nur beeindruckend. Mein ganzer Respekt gilt André Lotterer und Charles Zwolsman, welche zu zweit eine absolute Meisterleistung vollbracht haben. Die 24 Stunden sind zu dritt schon hart, aber das Auto dann zu zweit auf Platz 7 zu bringen, verdient höchste Anerkennung!“

37 GT3 in Oschersleben

phoenixaudi37 Wagen von elf Herstellern bilden heute und morgen das beeindruckende Feld der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft in der Motorsport Arena Oschersleben. Sechs Ferrari, fünf Porsche, je vier Audi R8 LMS GT3, BMW-Alpina B6, Corvette und Ford GT sowie je zwei Aston Martin, Jaguar, Lamborghini, Dodge Viper und Morgan treten zu den beiden Rennen heute um 15.15 Uhr und morgen 14.45 Uhr auf dem Kurs in der Magdeburger Börde an. Mit Matech-Concepts (Ford), Callaway Competition (Corvette), Mühlner Motorsport (Porsche), Alpina (BMW), Phoenix Racing und Team Rosberg (Audi), Fischer Racing (Ford), Reiter Engineering (Lambo) und Zakspeed (Viper) kommen gleich neun Mannschaften - also fast die Hälfte - aus dem deutschsprachigen Bereich.

Sämtliche deutsche Piloten aufzuzählen sparen wir uns aus Platzgründen -  stellvertretend für viele seien hier Klaus Ludwig und ADAC-GT-Vize-Champion Albert von Thurn & Taxis auf einem Reiter-Lamborghini, Wolfgang Kaufmann in einer Callaway Competition-Corvette und ADAC-GT-Ex-Champion Christopher Haase im Phoenix-Audi erwähnt. Die ersten Bestzeiten in den beiden Trainingssessions gestern gelangen Christopher Haase und Aston Martin-Pilot Fred Makowiecki. Zwei spannende Rennen sind garantiert.

International GT-Open – mehr als 30 Wagen für Spa erwartet

09bgtc321mBei den GT-Open-Läufen in Spa-Francorchamps am 27./28.06. dürfte ein ansehnliches Starterfeld zu Stande kommen - vor allem in der GTS-Klasse werden einige neue Teilnehmer zu sehen sein: Bereits vor ein paar Tagen wurde das Antreten des GDL-Porsche 997 GT3 Cup S und der Ventidue Motorsport-Corvette Z06R angekündigt. Auf einer provisorischen Entryliste für Spa finden sich in dieser Kategorie nun erstmals auch der britische M-Tech-Ferrari F430 GT3 (rechts ein Bild dieses Wagens aus der British GT), weiters ein Ferrari F430 der Mannschaft von Gianni Giudici sowie ein Dodge Viper Competition Coupe unter der Nennung des Italieners Andrea Perlini.

Italienische GT – Mugello – Freie Trainings

Zu den freitäglichen Trainings der Italienischen GT-Meisterschaft gingen 32 Wagen (acht GT2, zehn GT3 und 14 GT Cup) auf die Strecke. In beiden Sessions legten Matteo Cressoni / Mattia Pavoni (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; 1:54,431 bzw. 1:53,901) die schnellsten Zeiten vor, stärkste Porsche-Besatzung waren Sascha Maassen / Francisco Cruz Martins (Autorlando-997 RSR; 1:54,832) als Zweite am Nachmittag. Die GT3-Bestmarken wurden jeweils für einen der Mik Corse-Lamborghini Gallardo notiert.

C.I.P. – Mugello – Freie Trainings

Das Feld der Italienischen Prototypen-Meisterschaft besteht an diesem Wochenende aus 26 Fahrzeugen (acht Ligier, sieben Lucchini, sechs Norma, drei Osella sowie je ein Promec und Tiga). Davide Uboldi (Norma M20 Evo-Abarth) erzielte am Freitag eine Tages-Bestzeit von 1:47,810, ihm am Nächsten kamen Walter Margelli (Lucchini-Honda; 1:48,662) und Franco Ghiotto (Norma M20 Evo-BMW; 1:49,270).

18 GT4 in Oschersleben angekündigt

olebprev18 Autos – zwölf GT4 und sechs Supersports – stehen auf der Nennliste für die beiden FIA-GT 4 Europacup-Läufe in der Motorsport Arena Oschersleben am kommenden Wochenende. In der Topklasse der GT4 werden sich drei Aston Martin N24, drei Ginetta G50, zwei Nissan 350Z, zwei BMW M3 sowie eine Corvette und ein Porsche gegenüberstehen. Aus deutschsprachiger Sicht gilt es dabei, die von Callaway Competition eingesetzte Corvette für Jens Richter und Tobias Guttroff zu beobachten, die bereits bei der letzten Runde am Adria Raceway debütierte und dort in Lauf 2 Rang 6 holte.

In der kleinen Supersports-Kategorie sind sechs Nennungen verzeichnet. Sollten alle starten, so dürfte dies eines der grössten Teilfelder in dieser Klasse bislang darstellen. Drei Donkervoort der Piloten Wintenberger, Pronk und Donkervoort, zwei KTM-X-Bow des Österreichers Augustin Eder und des Griechen Athanasios Ladas und erstmals ein Peugeot THP Spider des deutschen Piloten Oliver Freymuth sind für die Runde in der Magdeburger Börde gemeldet.

Drei Erfolge für Ginetta und einer für den neuen BMW M3 sind bislang bei den vier Rennen in diesem Jahr zu vermelden gewesen. In der Meisterschaft liegt bei den GT4 Doppelsieger Joe Osborne (GB) mit 34 Punkten voran, gefolgt vom französischen BMW-Piloten Pierre Brice Mena, der nach seinem Sieg im turbulenten zweiten Lauf an der Adria bei 20 Punkten hält. In der Supersport-Wertung führt der Alpenländer Augustin Eder (32 P.) vor der Donkervoort-Meute. Zwei spannende Rennen am Samstag um 19.10 Uhr und am Sonntag um 16.10 Uhr sind in Oschersleben als Abschluss des jeweiligen Renntages garantiert.

Coppa Italia – Varano – Ergebnis

Sieben GT-Fahrzeuge starteten in der Division 1 der Coppa Italia in Varano. Fabio Valle im ex-DTM-Audi TT-R gewann den 22-Runden-Lauf auf dem Autodromo Ricardo Paletti vor Carlo Graziani (Ventidue Motorsport-Corvette Z06; -42,962s) und Marco Benusiglio (Aeffem-Ferrari F430; -50,224s). Guiseppe Di Pasquale, der vom zweiten Startplatz aus ins Rennen gegangen war, erreichte nach technischen Problemen am FR Motorsport-Dodge Viper Competition Coupe nur den sechsten Rang.

Le Mans 2009 in der Kurzfassung

Le Mans2009 – das Jahr des ersten Peugeot -Dieselsieges. Es war wieder einmal ein Klassiker! Wie wird man das Rennen dieses Jahres in Erinnerung behalten? Hier eine subjektive Zusammenfassung aus der Sicht des Autors dieser Zeilen:

Peugeot hatte auch in diesem Jahr wieder das schnellere Auto. Für einmal widerlegten die Löwen das Gesetz der Serie, wonach der Sieger in Sebring auch an der Sarthe das bessere Ende für sich hat. Im Training und auch zu Beginn des Rennens laborierten die Audi an mangelndem Handling auf dem High-Speed-Kurs,   das sich in einem schwer kurierbaren Untersteuern niederschlug. Später im Rennen wurden Defizite bei der Luftzuführung der Kühler des R15 offensichtlich, die Reifenabrieb und Dreck von der Strecke aufsaugten und am verbliebenen Top-Fahrzeug von Capello, Kristensen und McMish mehrere ungeplante Stopps nötig machten. Audi verlor zudem einen R15 (#2) durch einen Unfall und handelte sich an einem zweiten durch eine überhitzte Dieselpumpe (an der #3) einen unaufholbaren Rückstand ein.

908 und R15Hier zeigte sich eventuell eine Auswirkung einer taktischen Fehlentscheidung der Ingolstädter - dass man dachte, mit nur einem Testrennen den nagelneuen und radikal gestalteten R15 ausreichend für den Klassiker vorbereiten zu können. Bei einem zusätzlichen Rennen auf einem High-Speed Kurs wären die beiden technischen Mankos vielleicht vorab aufgefallen. Peugeots Einsatz in Spa bei den 1000km mag vielleicht den Löwen Erkenntnisse gebracht haben, die am Ende die beiden 908 an der Spitze aus der Schlagdistanz der R15 brachten. Das war entscheidend - denn die Löwen hatten ihre Nervosität unter Druck, die ihnen in der letzten Saison mindestens vier Pokale kostete, offensichtlich immer noch nicht abgelegt. Der Fehler beim ersten Boxenstop, als der Peugeot Lollipop-Mann den Werkswagen mit der #7 zielgenau in die Flanke des an die Box kommenden Pescarolo-908 starten liess, kostete die Franzosen möglicherweise einen vierfach-Sieg und bedeutete einen Rückfall in alte taktische Ungepflogenheiten, die man sich an der Sarthe eigentlich nicht erlauben kann. Die Löwen blieben nicht ungerupft. Pescarolos Kundenwagen flog in der Nacht vehement nach einem Boxenstop in den Esses ab. Pilot Benoit Treluyer musste von Rettungskräften aus dem Wagen geborgen werden, die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt.

AstonAston Martin lauerte als beste Benziner-Mannschaft hinter den Dieseln, um bei Schwächen der Werkswagen das Podium in Beschlag nehmen zu können. Lange zog nur ein Wagen der Briten das gesammelte Unglück auf sich. Als Harold Primat am Sonntag den Wagen in den Reifanstapeln der Porsche-Kurven parkte, hatte die #009 schon eine Mitleid erregende Leidensgeschichte hinter sich. Am Ende lag aber lediglich der Wagen von Mücke / Enge / Charouz in Schlagweite zum drittplazierten Audi. Oreca-Courage belegte Rang 5, dahinter kamen der abgeschlagene 908 mit der #7, die beiden Kolles-Audis sowie Henri Pescarolos eigene Konstruktion ins Ziel. Eine bemerkenswerte Leistung lieferte das Kolles-Team dabei ab: Mit vierfach-Stints, die sich auf der #14 nur die beiden Piloten Lotterer und Zwolsmann teilen mussten (Co-Pilot Kathakeiran brachte das Kunststück fertig, sich beim Sprung über die Boxenmauer vor dem Start die Schulter auszukugeln), gelang dem Duo ein sauberer siebter Rang. Da auch dem Schwesterfahrzeug die Zielankunft auf P9 gelang, kann das Debüt der deutschen Mannschaft mit den beiden Audi R10 als rundum gelungen bezeichnet werden.

FIA-GT Oschersleben - 24 Autos

ProspeedIn der Motorsport Arena Oschersleben steigt am kommenden Wochenende die dritte Runde der FIA-GT Meisterschaft. 24 Wagen – 12 GT1 und 12 GT2 – sind gemeldet. Dabei steigt ein kleines Jubiläum - zum zehnten Male gastiert die stärkste GT-Serie der Welt auf dem Bördekurs bei Magdeburg. Trotz eher verhaltener Akzeptanz bei den Teams, Piloten und eines Teils der Journalisten hat die dritte permanente Strecke in Deutschland einen fixen Platz im Kalender gefunden. Zur Genugtuung der Zuschauer, welche die übersichtliche Strecke eher mögen als die Aktiven.

Die Corvette-Teams von SRT, PK Carsport und Luc Alphand Aventures haben just vom GT-Bureau grössere Restriktoren zugestanden bekommen. Daher könnten die Maserati des Vitaphone Racing Teams und die Saleen von Full Speed Racing sowie K&K Motorsport weitere Konkurrenz bekommen. Inwieweit das den neuen GT-Konstruktionen von Nissan und Ford helfen wird, wo bei Matech-Concepts Marc Hennerici an der Seite von Thomas Mutsch ein rein deutsches Duo für die Heimrunde bildet, wird abzuwarten sein. In der GT2-Klasse hat Prospeed Competition mit den Porsches eine weisse Weste. In Motorsport Arena Oschersleben werden Emanuel Collard und Richard Westbrook daher 90kg Ballast heumfahren müssen. Nicht nur die Ferrari 430 GT2 sowie der von Hexis Racing AMR eingesetzte Aston Martin V8 Vantage von Fred Makowiecki und Stefan Mücke machen sich daher noch Hoffnungen auf Erfolge. Auch Westbrooks und Collards Teamkollege Marco Holzer, der mit Ex-GT3-Champion Sean Edwards den zweiten Porsche von Prospeed bewegt, dürfte sich für die Heimrunde Einiges ausrechnen.

Italienische GT und C.I.P. – Mugello – Vorschau

09gtit201pInnerhalb von vier Wochenenden steht nunmehr von 19. bis 21.06. der dritte Event der Italienischen GT-Meisterschaft auf dem Programm. In Mugello wird es erstmals in diesem Jahr gemeinsame Läufe der GT2-, GT3- und GT Cup-Wagen geben, wobei die Entryliste gemäß einer Aussendung des ACI insgesamt 35 Nennungen umfassen soll. Der Ablauf der Veranstaltung entspricht für die GT dem gewohnten Schema: Den freien Trainings am Freitag folgen die beiden Qualifyings und der erste Lauf am Samstag sowie das zweite Rennen am Sonntag um die Mittagszeit.

Auch die Teilnehmer des Italienischen Prototypen-Championnats gehen in Mugello an den Start, der dritte von acht C.I.P.-Saisonläufen findet wie üblich am frühen Sonntagnachmittag statt.

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