Phoenix-Racing triumphiert nach Abbruch

0628_vln_5_startHans Joachim Stuck, Frank Biela und Marc Basseng machten den ersten Sieg eines Audi R8 LMS auf der Nordschleife in einem Rennen, dessen Schlussphase chaotische Zustände aufwies, perfekt. Neben dem ersten Sieg des R8 in der „Grünen Hölle“ durfte Basseng auch einen neuen Rekord feiern: Mit 20 Gesamtsiegen ist der Leutenbacher nun absoluter Spitzenreiter in der Siegerliste der BF Goodrich Langstrecken-meisterschaft Nürburgring. Mit dem 997 GT3 CupS, pilotiert von Chris Mamerow und Dirk Werner, folgte ein weiteres GT3-Fahrzeug auf Rang 2. Uwe Alzen und Lance David Arnold gelang es erneut, mit einem 997 GT3 Cup auf das Podium zu fahren.

Doch im Qualifying zog ein anderes Team die Augen auf sich: Dirk Adorf stellte den Ford GT der Raeder Mannschaft mit einer Zeit von 8:09,749 min auf Startposition eins, mit knapp sieben Sekunden Rückstand schafften die späteren Gesamtsieger im R8 LMS P2. Tiemann / Bernhard / Klasen standen am Ende des Zeittrainings mit 10 Sekunden Rückstand auf Rang 3, Mamerow / Werner dicht dahinter auf P4.

0628_vln_5_r8Der zweite R8 LMS von Phoenix-Racing nahm nach einem Unfall im Freitagstraining nicht mehr am Renntag teil.

Vom Start weg konnte Adorf seine Führung behaupten, bis zum ersten Boxenservice konnte sich der Ford GT auf bis zu 25 Sekunden vom Mamerow-Fahrzeug lösen. Uwe Alzen fuhr hingegen in der Startrunde mit dem Cup-Porsche auf Gesamtrang 3 nach vorn, konnte diesen jedoch nicht lange gegenüber stärker motorisierten Fahrzeugen wie dem R8 LMS verteidigen. Den Gesamtsieg musste man bei Manthey-Racing hingegen schon in der ersten Stunde abschreiben: Dem RSR machte ein Getriebeschaden einen Strich durch die Rechnung, der Cup S verunfallte zusammen mit dem MSpeed-Porsche im Bereich Wehrseifen.

Nach dem ersten Reigen der Boxenstopps führte der Mamerow-GT3 CupS mit Dirk Werner am Steuer mit etwas weniger als fünf Sekunden Vorsprung auf den Phoenix-R8, in dem „Strietzel“ Stuck Runde für Runde aufsschließen konnte und im zwölften Umlauf mit einem Überholmanöver Eingangs der Nordschleife den Grundstein zum Sieg legte. Lance David Arnold rangierte zu diesem Zeitpunkt auf Gesamtrang 3.

In den darauffolgenden Umläufen behauptete Stuck die Spitze, Basseng vergrößerte nach dem Fahrerwechsel den Vorsprung auf bis zu 50 Sekunden, was auch von Nöten gewesen wäre, da man bei Phoenix-Racing kurz vor Ablauf der Zeit noch einmal für einen Splash-and-Dash die Box hätte ansteuern müssen. Mamerow bediente sich hingegen einer Zwei-Stop-Strategie. Doch so weit sollte es nicht mehr kommen, um 15:55 Uhr brach die Rennleitung das 49. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit der roten Flagge ab. Grund war heftig einsetzender Regen im Bereich Hohe Acht, weshalb mehrere Fahrzeuge dort auch verunfallten. Das Unwetter hatte kurze Zeit später auch den Start-/Zielbereich erfasst, was ein Durchführen der Siegerehrung unmöglich machte.

Erneut im Pech war man bei der Raeder-Mannschaft: Kurze Zeit vor dem Abbruch hatte Dirk Adorf in Umlauf Nummer 24 Uwe Alzen in der Mercedes-Arena überholt und sich somit Rang 3 gesichert. Da jedoch der Stand nach 23 Runden gewertet wurde, war dieses Manöver ohne Bedeutung für das Resultat. Somit landeten Adorf / Tilke auf Position 4.

Zufrieden blickte Basseng im Ziel auf sein Rennen zurück, nachdem er aufgrund des anstehenden Boxenbesuches alles aus dem R8 LMS herausgequetscht hatte: „Mein Stint war einer der schnellsten, die ich je auf der Nordschleife gefahren bin. Der Audi R8 hat auf der Nordschleife einen extrem hohen Spaßfaktor und ich bin davon überzeugt, dass dies nicht der letzte Triumph im Zeichen der vier Ringe war.“ Auch Uwe Alzen fand entsprechende Worte zu Position 3:0628_vln_5_mamerow „Ich denke, das Verhältnis Leistung zu Rundenzeiten, was Lance und ich zustande bringen, ist nicht zu toppen.“

Die Cup3 entschieden Alzen und Arnold mit knapp fünf Minuten Vorsprung auf Weiland / Dzikevic und  Kräling / Scharmach für sich, in der Sp6 errang Dörr Motorsport mit dem Z4 M Coupé einen weiteren Klassensieg.

Zur Saisonhalbzeit liegt nun Marco Schelp mit 46,49 Punkten 0,53 Zähler vor Rolf Derscheid und Mechael Flehmer. Rang 3 belegen nach fünf gefahrenen Rennen Vorjahresmeister Alexander Böhm, Christer Jöns und der Brite Sean Paul Breslin.

In etwas weniger als drei Wochen findet am 18. Juli das Saisonhighlight der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2009 in Form des 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennens statt.

Link zum Ergebnis

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen