Auch in Frankreich treten seit heute erste Lockerungsmassnahmen in Kraft. In deren Verlauf wird lokalen Motorsport-Teams und Piloten nun auch das Testen ihrer Einsatzgeräte wieder gestattet – allerdings nur auf „Heimkursen“ die weniger als 100km vom Wohnort der Fahrer bzw. des Teams entfernt sind. Das berichten unsere britischen Kollegen von Dailysportscar.com.
Die französische Motorsportbehörde FFSA (vergleichbar mit dem deutschen DMSB ) hat die entsprechenden Vorschriften der französischen Regierung nun auch für die schrittweise Wiederzulassung automobilsportlicher Beätigungen übersetzt. In Frankreich dürfen sich Personen nun wieder im Umkreis von an die 100km von ihrem Wohnort entfernt bewegen. Dabei dürfen an einer Renn- oder Teststrecke nach vorangehender erlaubnis der lokalen Behörden maximal 10 Personen in einer Gruppe bzw. einem Team zusammen kommen. Dies betrifft jedoch nur den näheren Bereich z.B. einer Box, wobei jeweils in den Boxen Abstandsregeln und Hygiene-massnahmen (wie Mundschutz) einzuhalten sind. Allerdings können wohl in mehreren Boxen auch mehrere voneinander getrennte Teams untergebracht werden.
Gemäss eines Vorschlags des Verbandes, der noch von den nationalen und regionalen Behörden abgesegnet werden muss, soll der Rennbetrieb in Frankreich ab dem 1. August wieder aufgenommen werden. Dabei soll eine Obergrenze von 5000 Personen pro Veranstaltung festgelegt werden.
Auch der Kalender der FFSA GT-Serie wurde am vergangenen Wochenende auf der SRO-Gala in Paris vorgestellt. Die als reine GT4-Serie von der SRO wiederbelebte Serie hat 2018 6 Meetings mit insgesamt 12 Rennen in Planung.
In der vergangenen Saison errangen die beiden CD-Sport Porsche Cayman-Piloten Gilles Vannelet und Mike Parisy den Pro-Am-Titel in der auch als GT4-European Series Southern Cup benannten Serie. Amateur-Meister wurde CMR Ginetta-Pilot Stephane Tribaudini.
Der Pro-Am-Teamtitel in der mit durchschnittlich 30 Autos besetzten Meisterschaft ging an das Speed-Car-Ginetta Team. Bestes Team in der Amateur-Klasse war 2017 die CMR-Mannschaft mit ihren Ginettas.
Im Rahmen der französischen GT4-Runde in Barcelona, der vorletzten Runde des GT4 European Series Southern Cups, hat das Schubert Motorsport Team bei seinem ersten GT4-Einsatz mit dem neuen BMW M4 GT4 gleich den Gesamtsieg im 34 Wagen starken Feld erzielt. Die beiden Schubert Piloten Dennis Marschall und Beitske Visser gewannen nach 28 absolvierten Runden auf dem katalanischen Circuit den ersten Lauf am heutigen Samstag mit einem Vorsprung von 0,941s auf den von TFT eingesetzten Porsche Cayman GT4 des schweizer ex-Asiatischen Le Mans-Champions Niki Leutwiler und seines spanischen Co-Piloten Ander Vilarino. Den letzten Platz auf dem Podium eroberte das Ekris Motorsport Duo Max Koebolt und Ricardo van der Ende mit dem vom Team selbst aufgebauten BMW M4 Ekris GT4. Der Sieg von Schubert ist der erste Erfolg des Werks-M4 in einem Rennen der GT4-European Series.
Im vergangenen Jahr hatte die FFSA-GT Serie der GT Tour angesichts darbender Starterzahlen sich ein neues Konzept verschrieben. Angesichts immer weiter zurückgehender Starterzahlen bei den GT3 wollte man die französische GT-Serie mit der Einführung einer neuen Kategorie für LMP3-Fahrzeuge unterstützen, die neben dem GT-Titel einen eigenen nationalen Prototypentitel in der Sprintserie ausfahren sollten. Zusätzlich war das europaweit übliche 2* 1h-Format in den letzten Jahren einem immer längeren, aber dadurch auch kostenintensiveren Mittelstreckenformat gewichen (wir berichteten). Beim Saisonauftakt in Nogaro am vergangenen Wochenende wurde nun der "Erfolg" dieser Massnahmen offensichtlich: ganze 4 LMP3 (nur Ligiers) und 4 GT3 (nur Ferraris) stellten sich dem Saisonauftakt. Das zusätzlich auch noch ein Auto nach einem massiven Crash als Totalschaden auf der Strecke blieb, lässt die Aussichten für das kommende Meeting der Serie nicht gerade rosiger erscheinen.
Die Reaktion erfolgte prompt: die SRO liess in einer Pressemitteilung nach diesem Wochenende wissen, das man sich sofort an eine Wiederbelebung der darbenden französischen GT-Szene machen würde und für 2017 eine neue GT-Serie mit einem reinen GT-Konzept aufsetzen würde. Angekündigt wurden 7 Meetings mit 5 Rennen in Frankreich, einem in Spanien und einem in Portugal. Dabei bot die SRO an dies – falls die FFSA Interesse signalisieren würde – in voller Kooperation mit dem französischen Verband zu tun.
Bei diesem hervorgehobenen Angebot war die zwischen den Zeilen stehende Alternative „..notfalls auch ohne euch!“ nur zu leicht zu erkennen. Für Aussenstehende ist schwer zu erkennen warum der GT-Tour in den letzten Jahren die Kunden massiv davon gelaufen sind. Der eskalierende Konstenfaktor bei den GT3 wurde immer wieder als Argument bemüht; der erklärt aber nicht warum dann in Deutschland in der kommenden Saison 30+ Autos im GT-Masters erwartet werden. Fakt ist das es alleine im eigenen Land und der näheren Umgebung reichlich Konkurrenzserien gibt, die alle für die immer noch reichlich vorhandenen GT-Teams attraktiver sind und wohlmöglich auch einen besseren Job machen als die Organisatoren der französischen Serie, die sich 2011 bei Feldgrössen von an die 30 Autos von der SRO getrennt hatten. Mit der VdeV-Serie, dem neuen Michelin GT3-Le Mans Cup, der GT-Open, der 24 Stunden-Serie und der Blancpain Endurance Serie stehen den immer noch reichlich vorhandenen französichen GT-Teams genug Alternativen zur Verfügung.
Statt sich wieder um die landeseigene Kundschaft aus dem GT-Sektor zu bemühen setzte der Verband auf den Ratschlag des ACO und der mit ihm verbundenen Firmen aus dem LMP3-Herstelleroligopol die Prototypen ins Boot zu holen und das Langstreckenformat zu fördern – und vergraulte damit den Rest der GT-Kundschaft der sich hinter den LMP3 nicht als 2. Liga im Kampf um Klassensiege abspeisen lassen wollte. Vielleicht wäre eine Erweiterung nach unten in preiswertere Fahrzeugklassen angebrachter gewesen. Für die neue Serie werden bereits jetzt Subklassen für GT4 und Cup-Fahrzeuge diskutiert.
Die SRO dürfte jedenfalls wieder massig Arbeit vor sich haben um die französische GT-Szene von der Notwendigkeit einer eigenen nationalen GT-Sprintserie zu überzeugen. Details zur neuen Serie sollen im Rahmen der Presekonferenz zum 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps im Juli bekannt gemacht werden.
Die französische GT-Meisterschaft GT-Tour, die 2016 neben den GT3 auch eine LMP3-Klasse mit einer eigenen Prototypenmeisterschaft ausschreibt, ändert ihr Rennformat. Während man schon im letzten Jahr 2 90 Minuten-Rennen am Samstag und Sonntag abhielt werden nun die Samstags-Runden weiter verlängert. Bei 3 der Runden (Nogaro, Le Mans, Imola) wird das Samstagsrennen auf 2h ausgedehnt. Die 3 weiteren Runden in Lédenon, Magny-Cours und Paul Ricard bekommen gar ein 165 Minuten-Format (2h45min) – ähnlich dem das man bisher aus der amerikanischen USCC-Serie gewohnt ist
Damit wird auch die französische Profi-Serie zunehmend zu einer Langstreckenserie und geht damit landesintern in Konkurrenz zur bisher der Pro-Am-Szene vorbehaltenen VdeV-Serie, die bereits Rennen zwischen 3 und 12h ausführt. Während im Rest Europas das TV-freundliche SRO-Standard-Sprint Format von 2*1h sich durchgesetzt hat wird nun in Frankreich das Langstreckenformat gepflegt. Damit schafft man den Teams auch die Gelegenheit, bis zu 3 Piloten mit auf das Auto zu nehmen.
Der Kalender der GT-Tour für 2016 lautet wie folgt: 1) 27-28.3 Nogaro 2) 7-8.5 Marrakesch (MAR) 3) 4-5.6 Ledenon 4) 9-10.7 Magny-Cours 5) 10-11.9 Le Mans Bugatti 6) 1-2.10 Imola (I) 7) 29-30.10 Le Castellet
Auch die britische Meisterschaft hat ja schon längere Rennen mit ins Programm genommen – Vielleicht wäre dies auch eine zukünftige option für das ADAC GT-Masters ?
Die französische Mannschaft des zweifachen WTCC-Champions Yvan Muller – Yvan Muller Racing –, derzeit im Porsche Carrera Cup France, der Supertourisme Serie und der Mitjet-Serie engagiert, hat sich für die Saison 2016 2 Ligier JS P3 LMP3-Fahrzeuge zugelegt. Laut unseren französischen Kollegen von Endurance-Info.com steht allerdings das genaue Programm der Mannschaft noch nicht fest.
Zur Wahl stehen entweder ein Programm in der Europäischen Le Mans Serie oder in der französischen GT-Tour Serie, die sich ab 2016 auch den LMP3 öffnen wird. Dort soll parallel zum immer weiter schrumpfenden Feld der GT3 auch ein französischer Prototypencup mit LMP3-Fahrzeugen ausgefahren werden. Derzeit ist Muller noch auf der Suche nach Piloten, so das derzeit noch keines der Programme bestätigt werden kann.
Wie kürzlich angekündigt , kommt hier der erste Teil unserer Serie über
die kleinen GT-Klassen in Europa, in dem wir uns zunächst mit der
Situation in Frankreich beschäftigen wollen.
Im
Mutterland des größten aller Sportwagen- und GT-Rennen war es im
vergangenen Jahr um das nationale Rundstrecken-Championat „GT-Tour“
nicht unbedingt gut bestellt. Im Durchschnitt traten zwar noch knapp
20 GT3-Autos bei den sieben Veranstaltungen an. Allerdings
verschleiert dieser Wert einen erheblichen Durchhänger zur
Saisonmitte als bei drei auf einander folgenden Rennwochenenden nur
16-17 Starter erreicht wurden. Dazu kam eine für aktuelle
GT3-Verhältnisse recht hohe Ausfallrate, so dass in manchen Rennen
schon ein von größeren Fehlern freies Durchrollen ausreichend war,
um die Punkteränge zu erreichen.
Promoter
Oreca reagierte in der Winterpause auf den sich abzeichnenden
Handlungsbedarf und führte eine neue Kategorie, die „Open
Challenge“ ein, die auf den meisten Strecken circa 3 Sekunden pro
Runde langsamer sein soll als die GT3-Autos, in der sich eigentlich
aber wiederum gleich drei eigenständige Klassen, bzw. technische
Reglements verbergen: Zum einen erlaubt die neue Kategorie den Start
von Cup-Fahrzeugen von Porsche, Ferrari und (auf Hinterrad-Antrieb
umgerüstet) Lamborghini in der französischen GT-Meisterschaft.
Daneben
können im Rahmen der „Open Challenge“ aber auch
Silhouetten-Fahrzeuge vom Typ Solution-F antreten. Als mögliches
Bodykit kommt hier der BMW M3 der letzten Generation in Frage. Mit
Clairet Sport hatte ein Team angekündigt, einen solchen Wagen
einsetzen zu wollen, erschien aber dann nicht zum Saisonauftakt. Zusätzlich soll es auch die Möglichkeit einer
Nissan 370Z und Peugeot-RCZ-Silhouette geben, wobei beide Optionen
bisher wohl lediglich auf dem Reißbrett/CAD-Rechner existieren.
Das
dritte und letztes Standbein der „Open Challenge“ sollten
schließlich die im französischen Breitensport äußerst beliebten
Mitjet-Fahrzeuge sein, bei denen es sich um relativ stark
verfremdete Repliken populärer GT- und Tourenwagenfahrzeuge im
Maßstab 7:8 handelt, die sämtlich von einem
3,5-Liter-V6-Einheitsmotor befeuert werden. Vor allem die Inklusion
der letzteren Fahrzeuge sorgte wohl nicht nur beim Autor dieser
Zeilen für hochgezogene Augenbrauen.
Letztendlich
wohl eine unnötige Reaktion: Beim Saisonauftakt der GT-Tour in
Ledenon nahe Avignon standen schließlich 0 Solution-F, 0
Cup-Fahrzeuge und 1 Mitjet auf der Nennliste, wobei letzterer auch
lediglich an den freien Trainings teilnahm. Das GT3-Feld umfasste 16
Startern (und mit Audi, Porsche und Ferrari lediglich drei Marken). Neben der Einführung der Open Challenge hatte Oreca über
den Winter auch versucht, neue GT3-Teams für die Serie zu
begeistern, indem man die Renndistanzen auf 90 Minuten verlängerte
und so die Möglichkeit bietet, drei Fahrer pro Wagen einzusetzen.
Doch auch damit scheint den Veranstaltern bisher kein großer Wurf
gelungen zu sein. Die Suche nach einer Lösung dürfte also
weitergehen.
Dass man andernorts bei der Suche nach einer funktionierenden zweiten Klasse schon einen Schritt weiter ist, werden wir im nächsten Teil dieser Serie am Beispiel Italien sehen.
Das IMSA Performance-Team plant für nächstes Jahr, wieder mit einen Porsche 911 GT3 R in die Französische GT-Meisterschaft einzustiegen. Dabei wird voraussichtlich eines jener Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die man 2012 und 2013 bereits erfolgreich der VdeV Endurance GT/Tourisme eingesetzt hat.
Die Französische GT-Meisterschaft wird 2014 sieben Stationen umfassen: 26.-27.04. - Le Mans 31.05.-01.06. - Ledenon 21.-22.06. - Spa-Francorchamps 05.-06.07. - Val de Vienne 06.-07.09. - Magny-Cours 27.-28.09. - Nogaro 25.-26.10. - Paul Ricard
Wie am Vortag siegten beim letzten Saisonrennen der Französischen GT-Meisterschaft in Le Castellet Henry Hassid / Kevin Estre (TDS Racing-BMW Z4 GT3; 43 Runden) vor Luca Stolz / Alon Day (HTP Motorsport-Mercedes SLS AMG GT3; +1,465s), Rang 3 ging diesmal an Sebastien Loeb / Christophe Lapierre (Sebastein Loeb Racing-McLaren MP4-12C GT3; +2,943s). Für Fabien Barthez / Morgan Moullin-Traffort (Sofrev ASP-Ferrari F458 GT3; Bild) reichte der achte Platz zum sicheren Fahrer-Titelgewinn.
Der GT-Tour-Endstand 2013 lautet: Barthez / Moullin-Traffort (174 Punkte) - Anthony Beltoise / Laurent Pasquali (Sebastien Loeb Racing-McLaren MP4-12C GT3; 153) - Arno Santamato (Sport Garage-Ferrari F458 GT3; 129).