Das Motorenkonzept des R18 - Audi erläutert ...

audi_r18motor.jpgAudi hat in der vergangenen Woche Details zum Konzept des neuen 3,7I-V6-Motor für den Audi R18 TDI veröffentlicht. Die Ingolstädter gehen im Gegensatz zu Peugeot, die in diesem Jahr auf einen V8 setzen, einen bewusst anderen Weg, um neue Effizienzpotentiale am LMP1 zu heben. Bei der Entwicklung des neuen LMP1-Sportwagens wurde auf eine zukünftige Elektrifizierung des Antriebs und verschiedene mögliche Konzepte der Energierückgewinnung Rücksicht genommen. Laut Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich befinden sich dazu eine Reihe von möglichen Konzepten bei Audi in der detaillierten Untersuchung.

Das neue Triebwerk ist rund 25 % leichter als der 5,5l V10-TDI des Vorgängermodells R15 TDI. Dieser Motor wiederum löste 2009 den 5,5l V12 des R10 Tdi ab. Laut Audi-Motorenentwickler Ulrich Baretzky entschied man sich aus Gründen der zukünftigen Hybridisierung gegen einen V8 und für den kompakteren V6. Um den Schwerpunkt so weit wie möglich abzusenken und die Durchströmung des Fahrzeugs zu verbessern, wanderten die Auspuffkrümmer von den Außenseiten des mit einem Zylinderwinkel von 120 Grad ausgestatteten Motors nach oben zwischen die beiden Zylinderbänke. "Heiße Seite innen" nennt sich dieses in ähnlicher Form schon einmal in den 80er-Jahren in der F1 realisierte Konzept. Zudem ist der R18 TDI nur noch mit einem Mono-Turbolader bestückt, der ebenfalls oberhalb des Motors sitzt und seine Atemluft auf direktem Weg über die Einlasshutze auf dem Dach bezieht. Möglich wurde das in Zusammenarbeit mit Garrett entwickelte Mono-Turbo-Konzept durch die bereits im R15 TDI eingesetzte variable Turbinengeometrie, die das Anspechverhalten des relativ grossen Laders verbessert.

audi_r18vhinten.jpgDas auf den ersten Blick ungewöhnliche Konzept bringt mehrere Vorteile. Der Staudruck bei hohen Geschwindigkeiten wird durch den kurzen Weg zum zentralen Lader verlustminimiert in Leistung umgesetzt. Der aus der mittigen Abgasführung resultierende zentrale Einrohrauspuff erspart Bauteile und Gewicht - zum Beispiel für einen zweiten Dieselpartikelfilter. Dank der freien Motoraussenflanken kann der Luftstrom aus den Kühlern wesentlich ungehinderter durch das Heck abfließen und sorgt so für eine höhere aerodynamische Effizienz des R18. Seit Juli 2009 arbeitet Audi an dem Motorkonzept, für das zahlreiche neue Wege eingeschlagen werden mussten. Um die enormen Zünddrücke und Belastungen, die sich nur auf 6 Zylinder verteilen, beherrschen zu können, wurde für das Aluminium-Triebwerk zum Beispiel eine ganz spezielle Zylinderkopf-Kühlung entwickelt, die in Zukunft auch in der Serie eingesetzt werden könnte.

Einen Punkt werden die puristischen Le Mans-Fans am meisten am neuen R18 bemängeln: den Sound! Sorgte schon der flüsterleise R10 für verhaltenen Unmut, so soll der R18 nun noch leiser geworden sein. "Lärm ist ungenutzte Energie", betont Dr. Wolfgang Ullrich gerne und freut sich entsprechend über das flüsternde Rauschen des R18 TDI. Ob er die Fans in seinem Enthusiasmus überzeugen kann?

C.I.P. – Imola - Ergebnis

Marco Visconti (BF Racing-Wolf GB08-Honda) gewann auf den Autodromo Dino & Enzo Ferrari den ersten Lauf der Italienischen Prototypen-Meisterschaft vor Ivan Bellarosa (Avelon Formula-Wolf GB08-Honda; +2,799s), Marco Falci (Nannini Racing-Ligier JS51-Honda; +7,239s) und Davide Uboldi (Uboldi Corse-Norma M20FC; +14,212s). Fabio Francia (Osella Racing-Osella PA21P-Honda), der die freien Trainings und das Qualifying dominiert hatte, fiel früh aus.

International GT-Open – Imola - Ergebnis Lauf 2

Beim zweiten GT-Open-Lauf in Imola setzte sich die einzige Porsche-Mannschaft in der Super GT-Kategorie gegen die Ferrari-Teams durch: Andrea Ceccato / Alvaro Barba (Autorlando-Porsche 997 RSR, Bild; 28 Runden) siegten vor Miguel Ramos / Raffaele Giammaria (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; +0,471s), Andrea Montermini / Emanuele Moncini (Villorba Corse-Ferrari F430 GT2; +11,401s) sowie Marco Frezza / Juan Manuel Lopez (Vittoria Competizione- Ferrari F430 GT2; +13,229s). Die GTS-Wertung gewannen Lorenzo Bontempelli / Stefano Gattuso (Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia; +26,085s / Gesamt-5.) vor Stefano Bizzarri / Andrea Rizzoli (AF Corse-Ferrari F458 GT3; 7.) und Gianluca Roda / Fabio Babini (Autorlando-Porsche 911 GT3 R; 8.).

In der Punktetabelle der Serie führen Frezza / Lopez mit 32 Zählern, gefolgt von Ramos / Giammaria (27), Ceccato / Barba (26) und Roda / Babini (24). Die nächste GT-Open-Runde findet Mitte Mai in Magny-Cours statt.

15 LMP1 in Spa - Neue Autos & Teams

r18testdaylm.jpgRekordverdächtige 15 LMP1 werden die 1000km von Spa-Francorchamps am kommenden Samstag in den Ardennen aufnehmen. Ein kurzer Blick in die Kategorie sei gestattet, um die Änderungen bezüglich der ersten Runden des Intercontinental Le Mans Cup in Sebring und der Le Mans Serie verglichen zum Saisonauftakt in Le Castellet zu verdeutlichen.

Das spannendste für die Fans sind natürlich immer die neuen Autos. Spa-Francorchamps bietet gleich drei technisch hochinteressante Premieren: Da ist zum einen die komplette Werksmannschaft des Audi Sport Team Joest die gleich mit drei der neuen R18-Tdi ausrücken wird. hpvhybridpres.jpgAudis zweiter geschlossener LMP1 konnte schon bei den Le Mans-Vortests vor einer Woche mit Top-Zeiten überzeugen. In Spa-Francorchamps erfolgt nun der erste Renneinsatz des Boliden, der in den kommenden Jahren der neue Rennsporttechnologieträger sein wird und in Zukunft auch in Hybrid-Versionen antreten soll.

Zwei private Hybrid-Autos sollen am kommenden Wochenende schon starten. Da ist zum einen der schon in Le Castellet vorgestellte Oreca-Bolide des Hope Pole-Vision-Teams, der mit einem Swiss Hy-Tech Flywheel-Hybridantrieb ausgestattet schon in Le Mans seinen ersten Test erlebte. Das Debüt dort war eher harzig – bis zu einem konkurrenzfähigen Einsatzfahrzeug scheint es angesichts der komplexen Technik noch ein langer Weg zu sein. Einen ähnlichen Weg wird der Zytek-Hybrid S09 des italienischen Rangoni-Teams vor sich haben, der in den Ardennen unter der Nennung von MIK-Corse antritt.

Peugeot wird in Spa-Francorchamps in voller Mannschaftsstärke und mit drei neuen 908 zuzüglich der Sebring-Siegermannschaft von Oreca mit dem alten 908 Hdi-FAP ausrücken. Fehlen wird hingegen einer der Oak Racing-Pescarolos. Die #24 wurde im Vorfeld des Rennens zurückgezogen. wolfganglola.jpgDa das Team dennoch mit zwei Autos (1 LMP1 und ein LMP2) vor Ort ist, sollte das Fehlen des Wagens nicht weiter ins Gewicht fallen. Da vermissen die Fans schon eher den auch auf dem Rennplakat präsenten AMR-One. Aston Martin zieht es angesichts des in Le Mans offensichtlich gewordenen Entwicklungspotentials des Autos vor, noch mal auf den heimischen Teststrecken in Klausur zu gehen, damit man sich wenigstens beim Klassiker im Juni nicht blamiert. Beide geplanten Einsatz-Wagen wurden zurückgezogen.

Ein weiteres neues Team soll in Form des belgischen Guess Racing-Lolas debütieren, auf dem Wolfgang Kaufmann (Foto) nun in einem geschlossenen B08/80 mit dem am HTTT noch im Race Performance-Oreca engagierten Thor-Christian Ebbesvik fahren wird. Bei dem Wagen handelt es sich um den ehemaligen zweiten Racing Box LMP2, den man von MIK-Corse erworben hat. Das Team steigt mit dem Einsatz nun in die Le Mans Serie ein.

GT Brasil – Sao Paulo / Anhembi - Ergebnis Lauf 1

Pedro Queirolo (Corvette Z06) gewann den ersten Lauf der Brasilianischen GT-Meisterschaft auf Anhembi-Stadtkurs von Sao Paulo vor Marcelo Hahn / Allam Khodair (Lamborghini Gallardo LP600; +3,867s), Wagner Ebrahim (Dodge Viper Competition Coupe; +17,295s) und Rafael Derani / Claudio Ricci (Ferrari F430 GT3; 31,707s). In der GTBR4-Klasse gab es einen Dreifach-Erfolg für die Ferrari F430 Challenge durch Cristiano Federico / Caio Lara, Otavio Mesquita sowie Valter Rossete / Fabio Greco.

C.I.P. – Imola - Qualifying

Fabio Francia (Osella Racing-Osella PA21P-Honda; 2:15,529) holte sich am Samstag in Imola auf nasser Piste die Pole für den ersten Lauf der Italienischen Prototypen-Meisterschaft vor den drei Wolf GB08-Honda von Marco Visconti (BF Racing, Bild; 2:15,639), Marika Diana (BF Racing; 2:15,765) und Ivan Bellarosa (Avelon Formula; 2:17,949). Aus Reihe 3 werden Marco Falci (Nannini Racing-Ligier JS51-Honda; 2:19,934) sowie Davide Uboldi (Uboldi Corse-Norma M20FC; 2:20,087) starten.

Nick Tandy gewinnt PCC-Auftakt

pcc1.jpgEin Regenschauer kurz vor dem Start machte das Auftaktrennen des Porsche Carrera Cup Deutschland zum Pokerspiel. Der Brite Nick Tandy zog in seinem Konrad Motorsport 911´er die richtige Karte im Reifenpoker, blieb auf Slickreifen – und freute sich im Ziel wie im Vorjahr über den ersten Saisonsieg. Mit 1,072s Rückstand wurde der amtierende Champion des Porsche Mobil1 Supercup, René Rast, auf dem Hockenheimring Zweiter. Als Dritter fuhr nach 18 Rennrunden der Brite Sean Edwards im Tolimit-Porsche über die Ziellinie.

Zu den prominenten Pechvögeln, die vor dem Start auf Regenreifen gewechselt hatten und dann auf abtrocknender Strecke chancenlos zurückfielen, zählten unter anderem der Trainingschnellste Robert Renauer, Titelverteidiger Nicolas Armindo und sein dänischer Teamkollege Nicki Thiim aus dem Meisterteam des Vorjahres, Hermes Attempto Racing.

Dem Trainingszweiten Nick Tandy spielte alles in die Hände. Der Brite erbte praktisch die Pole-Position, weil Renauer wegen des Wechsels auf Regenreifen aus der Boxengasse losfuhr. Mit einem perfekten Start verschaffte sich Tandy dann schnell Luft nach hinten, während der Rest des 17 Wagen starken Feldes mit Zweikämpfen beschäftigt war. So konnte der Vizemeister des Vorjahres seinen Vorsprung so weit ausbauen, dass die Rivalen René Rast und Sean Edwards in der zweiten Halbzeit zwar näher kamen, aber keine Chance hatten, dem Briten den Sieg zu entreißen. „Das Rennen war unter diesen Bedingungen echt diffizil, hat aber genau deshalb auch großen Spaß gemacht. Speziell in den ersten paar Runden habe ich mehr als 100 Prozent gegeben, um mir den großen Vorsprung zu verschaffen. Im Mittelteil habe ich dann die Geschwindigkeit etwas reduzieren können. Und in den letzten Runden hat René enorm Druck gemacht und kam immer näher. Also musste ich auch noch mal zulegen, um meinen Sieg zu sichern.“

Der 2. Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland findet am 15. Mai auf dem Circuit Park Zandvoort in den Niederlanden statt.

1000km Spa mit Rekordfeld

1000km Spa 2010Insgesamt 57 Teams - das bislang grösste Feld in der jüngeren Geschichte des Klassikers - stehen eine Woche vor den 25.ten 1000km von Spa-Francorchamps auf der gemeinsamen Nennliste der Le Mans Serie und des Intercontinental Le Mans Cup. Auch wenn der Titel immer noch 1000km im Namen trägt: Eigentlich wird es ein 6h-Rennen mit einer Renndistanz von wahrscheinlich deutlich über 1000km werden. Aber aufgrund der Tradition des Rennformats in den Ardennen wurde der plakativere Name gewählt. Daran dürften sich allerdings nur Puristen stossen...

15 LMP1, 12 LMP2, 5 Formula Le Mans, 14 GTE-Pro und 11 GTE-Am versprechen auf dem Ardennenkurs ein Feld von Le Mans-Dimensionen, was sich angesichts der nur halb so langen Strecke in einem doppelt so dichten Verkehr niederschlagen sollte. Wetterkapriolen mal ausgespart steht schon so eine actionreiche Le Mans-Generalprobe ins Haus. Ach wenn Aston Martin just angesichts der unbefriedigenden Performance seiner AMR-One das Rennen in Spa-Francorchamps auslässt, dürfte alleine der erste ernstzunehmende Zweikampf zwischen den neuen Wagen von Peugeot und dem Audi Sport Team Joest genug Stoff für Schlagzeilen bieten.

Peugeot will in den Ardennen seine Erfolgsgeschichte fortschreiben. Die Franzosen haben zuletzt viermal in Folge gewonnen und den 908 Hdi-FAP damit zum erfolgreichsten Wagen des belgischen Sportwagenklassikers gemacht. Peugeot ist hinter Porsche (7 Siege) der erfolgreichste Hersteller in der Geschichte der 1000km von Spa-Francorchamps. Aus dem aktuellen Starterfeld haben die Peugeot-Volanteure Pedro Lamy, Nicolas Minassian und Simon Pagenaud die Chance, sich mit ihrem jeweils dritten Sieg als dritterfolgreichste Piloten des Klassikers hinter Jacky Ickx (5 Siege) und Brian Redman (4) in den Annalen des Klassikers zu verewigen. Audi könnte im Gegenzug mit einem Sieg, der dann der Dritte der Ingolstädter in der Geschichte des Wallonischen Klassikers wäre, den Anschluss auf die Löwen wieder herstellen. Wie es auch ausgeht - es wird auf jeden Fall am kommenden Samstag Geschichte geschrieben werden.

V de V – Le Mans - Ergebnis Endurance GT/Tourisme / Qualifying Endurance Proto

Die Vorjahres-Champions Pascal Gibon / Christophe Bourret (IMSA Performance-Porsche 997 RSR, Bild; 127 Runden) gewannen in Le Mans das vier-Stunden-Rennen der VdeV Endurance GT/Tourisme vor Eric Mouez / David Loger (Nourry Competition-Porsche 997 Cup S; +36,084s), Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier / Jean-Bernard Bouvet (Visiom-Ferrari F430; +42,471s) und Gabriel Abergel / Xavier Pompidou (Ruffier Racing-Mosler MT900 GT3; -1 R.). 27 von 35 gestarteten Mannschaften kamen in die Wertung.

Beim sonntäglichen 4h-Lauf der Endurance Proto werden die ersten beiden Startreihen von vier der neuen Norma M20FC besetzt sein: Die Pole-Position holten Fabien Rosier / Jean-Claude Poirier (Extreme Limite; 1:35,520) vor Mathieu Lecuyer / Arnaud Santamato (CD Sport; 1:36,437), Gregory Fargier / Jean-Michel Ogier (Palmyr; 1:36,591) sowie Jean Lou Rihon / Nick Padmore (TFT; 1:37,199).

International GT-Open – Imola - Ergebnis Lauf 1

Vittoria Competizione-Ferrari F430 GT2 - www.acisportitalia.itDie Podiumsplätze beim ersten Saisonlauf der International GT-Open-Serie blieben Piloten der bewährten Ferrari F430 GT2 vorbehalten: Marco Frezza / Juan Manuel Lopez (Vittoria Competizione, Bild) gewannen in Imola nach 33 Runden vor Alessandro Garofano / Luca Rangoni (AF Corse, +3,355s) sowie Soheil Ayari / Nicolas Misslin (JMB Racing, +3,810s).

Schon auf Rang 4 folgten die Sieger der GTS-Klasse Gianluca Roda / Fabio Babini (Autorlando-Porsche 911 GT3 R; +5,943s), mit auf das Podest dieser Kategorie stiegen Stefano Bizzarri / Andrea Rizzoli (AF Corse-Ferrari F458 GT3; +38,856 / 8.) und Thomas Gruber / Marco Seefried (Racingteam Debouef-Porsche 911 GT3 R; +48,986s inkl. 30s Zeitstrafe / 10.).

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