STT Salzburgring - Edy Kam(m), sah und siegte ...
Für Edy Kamm hatte sich die Rückkehr in die Spezial Tourenwagen Trophy voll und ganz ausgezahlt. Auf dem Salzburgring siegte der Schweizer im Audi A4 DTM gleich doppelt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier gewinnen kann“, war Kamm selbst überrascht. Mit Auftaktsieger Pertti Kuismanen in der Chrysler Viper GTS-R hatte der Audi-Pilot einen starken Gegner. Der STT-Meister der Jahre 1997 und 1998 musste sich aber nach zwei spannenden Rennen dennoch geschlagen geben.
Im Zeittraining hatte sich der Finne noch zweimal die Pole für das Rennen gesichert. Edy Kamm stand dagegen nur in der zweiten Startreihe. Vor ihn hatte sich noch Daniel Schrey in einer weiteren Chrysler Viper GTS-R platzieren können. Die Gegner rätselten, ob Kamm wirklich schon die Katze aus dem Sack gelassen hatte. Zunächst behauptete Kuismanen seine Spitzenposition im Rennen. Kamm folgte knapp dahinter. In der fünften Runde war Kamm schließlich ganz dicht am Heck der Viper. Kuismanen spürte den Atem des Gegners und war wohl einen kleinen Tick zu optimistisch in der Bridgestone Schikane nach Start- und Ziel. Der Viper ging das Heck weg. Dadurch brachte Edy Kamm knapp 14 Sekunden zwischen sich und Kuismanen. Zudem schlüpften noch Schrey und Christopher Gerhard im Porsche 997 GT3 Cup vorbei. Während Kuismanen die beiden bald eingesammelt hatte, gab es an Kamm kein Vorbeikommen mehr. Am Audi biss sich die Viper die Giftzähne aus. Ein kleiner Zwischenspurt zum Schluss, inklusive der schnellsten Rennrunde, sicherte dem Schweizer mit über vier Sekunden Vorsprung den ersten Gesamtsieg in der STT.
Im zweiten Rennen hielt sich Kuismanen eine Runde lang an der Spitze, ehe der Audi A4 DTM erneut vorbeizog. Nach 18 Runden hatte Kamm den Abstand auf über 16 Sekunden ausgebaut. Damit sah er erneut als Gesamtsieger die Zielflagge. Die Viper von Kuismanen schien im zweiten Heat nicht wirklich rund zu laufen. „Irgendwie ist er auch beim Start nicht so richtig weggekommen“, meinte Markenkollege Rüdiger Klos, der im Rennen zuvor noch einen Schreckmoment zu verkraften hatte. Bei über 230 platzte der linke Vorderreifen und die Viper pflügte durchs Kiesbett. Kuismanen bemühte sich indes, den zweiten Platz zu sichern. Von hinten drückte Daniel Schrey, der seine Viper immer besser in den Griff bekommt. Neben diversen Modifikationen hatte es sich vor allem gelohnt, die Hinterreifen des Porsches aufzuziehen. „Hinten sieht das jetzt zwar etwas komisch aus, aber es funktioniert“, so Schrey. Erst durch den Überrundungsverkehr verlor Schrey den Anschluss, so dass am Ende etwas über 5s zu Rang 2 fehlten. Damit lief die Viper von Daniel Schrey wie schon im ersten Rennen auf dem dritten Gesamtrang ins Ziel ein.
Im ersten Rennen musste Schrey noch selbst den Rückspiegel im Auge behalten. Christopher Gerhard war im leistungsunterlegenen Porsche 997 GT3 Cup kein zu unterschätzender Gegner. Zwar reichte es für den Porsche-Piloten nicht für das Gesamtpodest, doch der Lohn für die starke Leistung winkte mit dem Klassensieg. Im zweiten Rennen hielt sich der STT-Champion von 2009 ebenfalls schadlos. Souverän ging der Klassensieg bei den Fahrzeugen bis 6000 ccm wieder an Christopher Gerhard."Ich bin mit dem Ergebnis und den Zeiten super zufrieden. Am Anfang konnte ich noch einige Runden mit den drei Führenden mithalten, aber mit so viel weniger Motorleistung und Abtrieb ist im Gesamtklassement nichts zu machen. Aber mit knapp einer Minute Vorsprung auf den Zweiten unserer Klasse nach Hause zu fahren ist super", so Gerhard. Klassenkonkurrent Reiner Lutz landete im Porsche Cayman jeweils dahinter auf der fünften Gesamtposition. Vor einem Jahr hatte Lutz auf dem Salzburgring sein Renndebüt gegeben. Mittlerweile hat sich der ehemalige Serienneuling fest etabliert. Durch die beiden Siege in der großen STT-Klasse baute Pertti Kuismanen seinen Vorsprung auf vier Punkte aus. Pierre Bonhôte verbesserte sich auf den zweiten Platz vor Reiner Lutz.
Bereits in drei Wochen geht es für die STT weiter. Dann findet nach vier Jahren Pause wieder ein STT Lauf in Zolder statt. Für die STT ist dies ein ganz besonderer Ort, denn vor 26 Jahren nahm die Geschichte der Rennserie hier ihren Anfang.