STT Zolder: Siege für Mercedes und Viper

sttzoldera.jpgBeim dritten Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy im belgischen Zolder gab es den ersten Sieg eines Mercedes SLS AMG GT3 zu feiern. Im ersten Rennen wurde Florian Stoll seiner Favoritenrolle gerecht. Der Mercedespilot siegte vor einem stark fahrenden Christopher Gerhard im Porsche 997 GT3. Pertti Kuismanen, der sich bei der Reifenwahl im ersten Durchgang noch verpokert hatte, holte sich mit seiner Chrysler Viper den Sieg im zweiten Heat. Zuvor war der bis dato Führende David Sigacev mit einer Durchfahrtsstrafe bestraft worden - dennoch reichte es zu Gesamtrang 2 vor Teamkollege Oliver Mayer.

Nachdem es in der Nacht von Samstag auf Sonntag geregnet hatte, entschied sich nur Pertti Kuismanen am Start zu Lauf 1 für die profilierten Pneus. Der siegverwöhnte Finne stand hinter Florian Stoll und Oliver Mayer nur in der zweiten Startreihe. Zumindest in der Anfangsphase zahlte sich die Entscheidung aus. Knapp über sechs Sekunden nahm er dem slickbereiften grün-weissen SLS von Stoll in der ersten Runde ab. Die Strecke trocknete jedoch zu schnell ab, so dass Stoll bereits nach vier Umläufen wieder rangefahren war. Kuismanen stoppte und wechselte auf Slickreifen. Während die Viper auf den 16. Gesamtrang abrutschte, übernahm Florian Stoll vor Sven Fisch die Führung. Der rote V8 STAR war von der sechste Startposition aus ins Rennen gegangen. In der sechsten Runde musste der STT Champ von 2001 seinen V8 STAR jedoch an zweiter Position liegend abstellen. Eine gebrochene Radnabe verhinderte die Podestplatzierung. Damit war für den Führenden der Sieg nur noch reine Formsache.

Durch den Ausfall von Sven Fisch erbte Christopher Gerhard die zweite Position. Mit 42,425 Sekunden Rückstand fuhr der Viersener als Zweiter über den Zielstrich. Dritter wurde Reiner Lutz im Porsche Cayman, der damit erstmals auf dem Gesamttreppchen der STT stand. „Das Auto fährt sich bei den Wetterbedingungen einfach traumhaft. Auf dem Podest hatte ich dann schon Tränchen in den Augen“, war Lutz überglücklich. sttzolderb.jpgIm ersten Durchgang war Mercedes-Pilot Oliver Mayer bereits in der ersten Runde nach einem Dreher auf der Start- und Zielgeraden weit zurückgefallen. Bei seiner Aufholjagd verfehlte Mayer nur um 4s den Platz auf dem Treppchen.

Für das zweite Rennen wechselte Stolls Teamkollege David Sigacev ins Cockpit des MS-Racing Mercedes SLS AMG GT3. Der in Berlin lebende Russe behauptete zunächst vor Pertti Kuismanen die Spitzenposition. Durch die vielen Überrundungen schwankte der Vorsprung zwischen 1-4s. Kurzzeitig ging Kuismanen sogar vorbei. Doch Sigacev holte sich im Verlauf der fünften Runde die Führung zurück. Zwei Runden später bekam der SLS-Pilot jedoch eine Drivethrough-Strafe wegen Überholens unter Gelb aufgebrummt. Kuismanen ließ sich seinen dritten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Sigacev kam zwar noch einmal auf knapp 6s heran - doch mehr war am Ende nicht drin. Teamkollege Oliver Mayer holte dahinter den dritten Rang. Dabei profitierte er vom zweiten Reifenplatzer an diesem Wochenende für René Snel. Der Niederländer lag an zweite Stelle im Gesamt, als der Reifen seinen Dienst quittierte. Vierter wurde Christopher Gerhard, der sich mit dem SLS einen tollen Zweikampf lieferte. Zwar hatte Mayer am Ende 9,794 Sekunden Abstand herausgefahren, dennoch konnte der letztejährige STT-Vizemeister zeigen, dass er trotz einem unterlegenen Fahrzeug mithalten kann. Hinter dem Porsche von Gerhard wurde Reiner Lutz Gesamtfünfter und Zweiter in der Klasse bis 6000 ccm.

sttzolderc.jpgStark unterwegs waren in Zolder die 2-Liter-Piloten. In beiden Rennen begeisterten Jörg Bernhard (Honda S2000) und Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) mit packenden Positionskämpfen. Zunächst lag der Dolomite immer zwei bis drei Sekunden in Front. In Runde 13 nutzte Bernhard aus, dass Bunkus den Gang nicht richtig rausbekam und ging vorbei. Nach 17 Runden sah der graue Honda mit knapp über zwei Sekunden Vorsprung das schwarz-weiß karierte Tuch. Wie schon im ersten Durchgang landeten beide 2-Liter-Fahrzeuge unter den ersten Zehn.

In der Gesamtwertung führt nach dem Rennwochenende in Zolder weiterhin Pertti Kuismanen. Dahinter kletterte Christopher Gerhard punktgleich mit Reiner Lutz auf den zweiten Gesamtrang. Vierter ist Dr. Heinrich Spies vor Joachim Bunkus und Alexandra Irmgartz. Nach drei Rennwochenenden in zwei Monaten dürfen sich die Spezial Tourenwagen Trophy-Piloten auf eine kleine Pause freuen. Vom 22.-24. Juli geht es dann in Spa-Francorchamps weiter.

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