Le Mans Vorschau 3 - die LMP2

Signatech11 LMP2-Teams werden das 79. 24 Stunden Rennen von Le Mans unter die Räder nehmen. Die Teilnehmer rekrutieren sich nicht nur aus dem Intercontinental Le Mans Cup und der Le Mans Serie - auch ein Einzelstarter ist in Form des Oreca-Werksteams dabei. Dabei sollte die Klasse doch eigentlich den Privatiers vorbehalten bleiben.

Anstelle der in der Le Mans Serie regelmässig um die Führung kämpfenden Mannschaften von Boutsen Energy Racing und TDS stellt Hersteller Oreca einen Starter, der mit den Piloten Dominik Kraihamer – ausgeliehen von Boutsen Energy Racing - und den Franzosen David Hallyday und Alex Primat startet. Zumindest auf Fahrerseite hält man sich damit an die Vorgaben des ACO, was die Professionalität der Teams angeht. Das Werksauto ist nicht der einzige Oreca am Start. Die Teams von Signatech (Foto) – ebenfalls mit Nissan Motor – und die Judd-BMW befeuerten Eidgenossen von Race-Performance bringen zwei weitere Wagen der neuen französischen Konstruktion an den Start.

Oak2 Lola, 2 HPD, 2 Pescarolo, ein Zytek und ein Norma stellen sich den Orecas. Lola ist mit seinen neuen Konstruktionen in geschlossener (Level 5 Motorsport) und offener (Pecom Racing) Form am Start. Im letzterem Chassis wird mit Pierre Kaffer ein erfahrener deutscher LMP-Pilot ins Steuer greifen. HPD könnte mit Strakka Racing und der in Spa-Francorchamps leidgeprüften Mannschaft von Ray Mallock Ltd. die Kohlen aus dem Feuer holen, die man nun in der LMP1-Klasse nicht mehr ernten kann. Die Briten von Ray Mallock Ltd. haben sich nach dem schweren Unfall in Spa-Francorchamps ein neues Chassis bei HPD besorgt und gehen Le Mans daher mit einem runderneuerten Chassis an.

Oak Racing betreut mit den zwei LMP2 und den beiden LMP1 in diesem Jahr ähnlich wie AF Corse/Pecom Racing gleich vier Autos in Le Mans. Ob dies zu Lasten der Zuverlässigkeit einzelner Wagen geht, wird man erst im Rennen sehen können. Der Einsatz eines der beiden LMP2 soll als Testeinsatz gelten, ehe man im kommenden Jahr erstmals mit einer eigenen Konstruktion an den Start gehen will. Beim Greaves Motorsport-Zytek handelt es sich erneut um den von Karim Ojjeh an den Start gebrachten Wagen der damit sein drittes 24h-Rennen an der Sarthe in Folge – nun mit dem neuen Nissan Motor – erlebt. NormaDas Norma-Chassis (Bild) – letztes Jahr in den Händen von Pegasus Racing nach einem frühen Unfall einer der wenigen Ausfälle in der Klasse - erlebt in den Händen des Extreme Limite Teams das zweite Rennen an der Sarthe.

Angesichts des kompletten Motorenwechsels und der vielen neuen Chassis ist eine Voraussage über die Haltbarkeit der Teilnehmer oder gar des Rennausgangs mit vielen Fragezeichen behaftet. Für die Teams von Ray Mallock Ltd., Oak Racing und Strakka Racing spricht vielleicht deren Erfahrung. Andererseits lassen viele Fakten – so auch die Rennverläufe der Rennen in Le Castellet und Spa-Francorchamps - eher ein „last man standing“ vermuten, in dem das glücklichere Team mit den wenigsten Defekten und der besten Boxencrew den Sieg davon tragen wird. Sollten mehr als 3-4 Teams die Zielflagge in Empfang nehmen, wäre dies eine positive Überraschung.

Italienische GT - Misano - Ergebnis Lauf 2

Mit einem Gesamt-Sieg eines Teams aus der GT Cup-Klasse endete das sonntägliche Regenrennen der Italienischen GT-Meisterschaft in Misano: Stefano Livio / Giacomo Piccini (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP570; Bild) gewannen vor Paolo Ruberti / Mario Cordoni (Autorlando Sport-Porsche 911 GT3 R; +1,518s) und Marco Bonanomi / Andrea Sonvico (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +5,441s). Die Ränge 4 bis 6 belegten Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Autocarrozzeria Imperiale-Lamborghini Gallardo LP570; +22,247s / 2. GT Cup), Michele Merendino / Davide di Benedetto (RC Motorsport-Corvette Z06R; +25,307s) sowie Alessandro Cicognani / Alberto Cola (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +40,850s).

In der GT3-Punktetabelle führen Bonanomi / Sonvico mit 70 Zählern vor Cordoni (52), Cicognani (50) und Ruberti (40). Auf den vordesten Positionen der GT Cup-Zwischenwertung liegen Matteo Malucelli / Flavio Pierleoni (27 Baldini Mode-Ferrari F430; 49), Sanna / Stancheris (43) und Piccini / Livio (40). Die dritte Runde der Italienischen GT wird Mitte Juni in Magione stattfinden. 

Le Mans Vorschau 2 - die Benzinerfraktion der LMP1

Zusätzlich zu den sieben Dieseln starten zehn Benziner in der LMP1-Klasse bei den 79.ten 24 Stunden von Le Mans. 2 Aston Martin AMR-One, 3 Pescarolo, 2 Rebellion Racing Lola B10/60, ein Zytek, ein Lola-Aston und ein Oreca-Hybrid-LMP1 bilden die Benziner-Fraktion, die im Vorfeld leider mit dem Highcroft-HPD den vielversprechendsten Vertreter verloren hat.

Beste Chancen auch dieses Jahr wieder den inoffiziellen Titel des besten Benziners abzuräumen, hat die französische Truppe von Henri Pescarolo. Die Langstreckenlegende bringt mit dem drei Jahre alten V10-Judd-Motor (nur dieses Jahr noch zugelassen) und dem alten Chassis aus eigenem Hause zwar die rüstigste Konstruktion an den Start - doch alt bedeutet in diesem Fall auch erfahren. Aus dem selben Grund stehen auch der ASM-Zytek und die beiden Oak Racing-Pescarolos zumindest mit auf der Rechnung für den besten Benziner-Rang. Dabei vertrauen die beiden Chassis der Truppe um Pescarolo-Retter Jacques Nicolet auf eine Befeuerung durch den Judd DB V8 Motor während Henris Mannschaft noch den 5l GV5.0S V10 verbaut hat.

Neue Autos oder Motoren haben in Le Mans immer den Makel, dass sie ihre Zuverlässigkeit erst beweisen müssen. Insofern ist zumindest beim Aston Martin-AMR One der Fall klar: Auf eine Zielankunft dieser beiden Wagen dürfte in Le Mans kaum einer einen Euro setzen wollen. Der Kronos Racing-Lola-Aston hat somit wie schon mal hier angedeutet realistische Chancen, zu Astons Speerspitze an der Sarthe zu werden – wenn man sich nicht von den GTE-Teams abhängen lässt – doch zu denen später.

Ähnlich liegt der Fall bei den beiden Rebellion Racing-Lola-Toyotas. Eine Zielankunft in Sebring (12h) stehen zwei problembehaftete Rennen in Le Castellet und Spa-Francorchamps gegenüber. Für Le Mans ist eine deutliche Steigerung der Zuverlässigkeit vonnöten.

Einziger verbliebener Hybrid-Wagen an der Sarthe ist in diesem Jahr der Hope Pole-Vision Swiss Hy-Tech-Oreca. Hier hat man bei einigen Testläufen nach dem Le Mans Testtag zumindest die Kinderkrankheiten ausmerzen können. Eine Zielankunft wäre gleichwohl eine positive Überraschung.

Italienische GT - Misano - Ergebnis Lauf 1

C.I.G.T. - Misano 2011 R1 - www.icasportitalia.itDie von der Pole gestarteten Paolo Ruberti / Mario Cordoni (Autorlando Sport-Porsche 911 GT3 R; Bild) siegten beim Samstags-Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft auf dem Misano World Circuit vor Marco Bonanomi / Andrea Sonvico (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +25,943s) sowie deren Teamkollegen Alessandro Cicognani / Alberto Cola (+26,195s). Als Gesamt-Vierte gewannen Simone Iacone / Salvatore Tavano (Petri Corse-Porsche 997 Cup; +1:18,815) die GT Cup-Wertung gefolgt von Christian Passuti / Andrea Gagliardini (Passuti-Porsche 997 Cup; +1:20,634) und Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Autocarrozzeria Imperiale-Lamborghini Gallardo LP570; +1:34,558).

FIA-GT3: AF Corse sichert sich ersten EM-Erfolg

fiagt3_silver_1.jpgFederico Leo und sein Teamkollege Francesco Castellacci haben beim ersten Lauf der FIA-GT3 Europameisterschaft in Silverstone einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg eingefahren. Von der Pole-Position aus gestartet, kontrollierte Leo das Rennen im Ferrari 458 Italia von AF Corse souverän und übergab mit großem Vorsprung an Castellacci, der den Boliden nur noch ins Ziel fahren musste. Für AF Corse war es der erste Sieg im GT3-Segment überhaupt.

Die zweite Stufe auf dem Podium erklommen Gael Lesoudier und Maxime Martin im Aston Martin DBRS9 von LMP Motorsport, nachdem man von Startplatz 8 aus ins Rennen gegangen war. Von noch weiter hinten war Philippe Giauque im Mercedes Benz SLS AMG GT3 gestartet, ein Überholmanöver in der letzten Runde von Graff Racing-Kollege Mike Parisy machte dann den Sprung von 15 auf 3 perfekt. Auf den Plätzen 4 bis 8 wurden die BMW Z4 GT3 von Need for Speed Team Schubert sowie Faster Racing by DB Motorsport gewertet, durch ihren siebten Rang mit Csaba Walter verlor die Deutsche Claudia Hürtgen allerdings die Tabellenspitze in der Fahrerwertung. 

Die haben nach drei Wertungsläufen nun Federico Leo und Francesco Castellacci übernommen, beim zweiten Rennen am Sonntag starten sie von Position 3, abermals eine gute Ausgangsposition, um den Platz an der Sonne womöglich zu festigen. Die Pole-Position hat dabei Nicky Catsburg von Faster Racing inne. Startzeit ist voraussichtlich 11:45 Uhr.

Le Mans Vorschau 1 - die Diesel

Audi R18Am kommenden Samstag starten die 79.ten 24 Stunden von Le Mans. Das Feld besteht wie gehabt aus 55 Teams, die in offiziell vier Klassen (LMP1, LMP2, GTE-Pro & GTE-Am) antreten werden, wobei die Diesel-LMP1 wegen ihrer bisherigen Überlegenheit und der fast 100%igen Werksunterstützung fast schon als eigene Klasse angesehen werden können. Zwar hat der ACO – wie schon in den vergangenen Jahren – gelobt, diesen Unterschied zu den Benzinern mittels Balance of Performance eindampfen zu wollen, jedoch liessen die 1000km von Spa-Francorchamps erkennen, dass dies wahrscheinlich auch dieses Jahr nicht gelingen wird, zudem aussichtsreiche Kokurrenz aus dem Benziner-Lager nicht in Sicht ist. Daher beginnen wir erneut den Überblick über das LM-Feld mit einem Blick in die LMP-Diesel-Klasse.

Audi und Peugeot treten mit jeweils drei Werkswagen – dem neuen R18 und dem neuen 908 – an. Zusätzlich ist mit dem Semi-Werks-Oreca 908 Hdi-FAP ein siebter Wagen genannt. Die Teamumfänge entsprechen den langjährigen Strategien der beiden Werksteams: Audi schickt werksseitig – gerade wenn man eine neue Konstruktion bringt – immer drei Werkswagen an die Sarthe. Peugeot startet immer mit drei Werksautos 908und hat seit drei Jahren zudem ein privates Backup-Team mit einem Vorjahresauto parat, das allerdings voll in die Teamstrategie des Werksteams eingebunden ist.

Bei den Besatzungen gibt es keine grossen Überraschungen. Das Audi Sport Team Joest vertraut wie im Vorjahr auf die Trios Kristensen / Capello / McNish (#3), die letztjährigen Sieger Rockenfeller / Bernhard / Dumas (#1) und Lotterer / Fässler / Treluyer (#2). Peugeot hat die Crews leicht rochiert und vertraut auf die Trios Wurz / Gene / Davidson (#7), Sarrazin / Montagny / Minassian (#8) und Bourdais / Pagenaud / Lamy (#9). Bei Oreca wird das Trio Panis / Duval / Lapierre ins Lenkrad greifen.

Voraussagen über das Kräfteverhältnis erübrigen sich nach der engen Vorstellung in Spa-Francorchamps. Ein Kopf an Kopf-Rennen um den Gesamt-Sieg ist hier das zu erwartende Szenario.

Italienische GT und C.I.P. - Misano - Freie Trainings

Die freitäglichen Sessions in Misano gaben erste Aufschlüsse über die tatsächlichen Teilnehmerzahlen an diesem Wochenende: Zum freien Training der Italienischen GT-Meisterschaft gingen 26 Mannschaften auf die Strecke. Die vier GT3-Teams im Feld führten dabei die Ergebnisliste an, Paolo Ruberti / Mario Cordoni (Autorlando Sport-Porsche 911 GT3 R; Bild) erzielten eine Bestzeit von 1:38,245 vor den Audi R8 LMS-Besatzungen Marco Bonanomi / Andrea Sonvico (1:38,736) und Alessandro Cicognani / Alberto Cola (1:39,748) sowie Michele Merendino / Davide di Benedetto (RC Motorsport-Corvette Z06R; 1:40,156). Schnellste Mannschaft aus der GT Cup-Kategorie waren Valentino Fornaroli / Rino Mastronardi (GDL-Porsche 997 Cup; 1:41,349) als Gesamt-Fünfte knapp vor Giacomo Piccini / Stefano Livio (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP570; 1:41,371). Die beiden Wagen aus der GT2-Klasse belegten lediglich die Plätze 9 und 16, das Bestplatzierte der sechs GT4-Teams kam auf Rang 17.

Für das 23 Fahrzeuge umfassende Feld der Italienischen Prototypen-Meisterschaft (sechs Wolf, fünf Lucchini, je vier Osella und Ligier, drei Norma, ein Radical) standen am Freitag zwei freie Trainings auf dem Programm, wobei Ivan Bellarosa (Avelon Formula-Wolf GB08-Honda; 1:34,016) bzw. Fabio Francia (Osella Racing-Osella PA21 Evo-Honda; 1:33,398) die Top-Zeiten vorlegten.

GT4-EC mit 2. Runde in Silverstone

lotus_22_daste_r3.jpg19 GT4 werden am Samstag um 10:55 Uhr und 17:40 Uhr sowie am Sonntag um 16:15 Uhr die drei Rennen der zweiten Runde des FIA-GT4 Europacup in Silverstone bestreiten. Insgesamt starten 6 Ginetta G50, 5 Lotus Evora GT4, je 2 Camaro GT4, Aston Martin Vantage GT4 und je eine Corvette, Nissan, BMW M3-GT4, Nissan 370Z und ein Lotus 2-Eleven Supersport. Einziges deutschsprachiges Team in der Meisterschaft ist die Mannschaft von Renauer Motorsport. Die GT4 bildet zusammen mit der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft und der Lamborghini Blancpain Super Tropheo an diesem Wochenende das Rahmenprogramm der FIA-GT1 Weltmeisterschaft.

27 GT3 in Silverstone

db_msport_z4.jpgNeben der FIA-GT1 Weltmeisterschaft treten auch die Felder der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft und des FIA-GT4 Europacups in Silverstone im Rahmen der Tourist Trophy an. Das grösste Feld des SRO-Klassenkontingents werden wieder die GT3 stellen.

27 Wagen sind von 14 Teams gemeldet worden. Das Feld setzt sich aus 6 Audi R8 LMS GT3, 6 Mercedes SLS AMG GT3, 4 BMW Z4 GT3, 4 Ferrari F458, je 2 Aston Martin DBRS9, Porsche 911 GT3R und Ford GT sowie einem Lamborghini Gallardo LP600 zusammen. Die deutschen Teams sind Heico Motorsport (Mercedes), Fischer Racing (Ford), Schubert Motorsport (BMW) und Reiter Engineering (Lamborghini).

Die Bestzeiten in den ersten beiden freien Sessions am Freitag gingen an die Teams von LMP Motorsport (Aston Martin) und DB Motorsport (BMW, Foto). Die Rennen werden am Samstag um 13:30 und am Sonntag um 11:45 Uhr abgehalten.

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