DSC-Finale in Assen

dscfinaleassen.jpgAm Wochenende fand in Assen das finale Rennwochenende der Dutch Supercar Challenge statt. Den ersten Lauf am Samstag gewann der Mosler von Tas Bouwhuis. Zweiter wurde Rick Abresch in der Corvette CR6 GT1 und dritter Diederik Sijthoff in der Viper. Dahinter steuerte Dave Basu die zweite CR6-Corvette auf Platz 4 ins Ziel vor der CR5-Corvette von Roger Grouwels. Jan Versluis beendete mit seinem Ferrari F430 als Sechster das Rennen vor Alex van´t Hoff im zweiten Mosler. In der S1-Klasse siegte Bert van der Zweerde im BMW M3. Der Meisterschaftsdritte Cor Euser hatte mit technischen Problemen an seinem Marcos LM 600 zu kämpfen und belegte nach drei Boxenstopps nur Platz 15. Dieses kostete ihn die Chance auf den Titelgewinn.

Im zweiten Rennen am Sonntag siegte Dave Basu mit der Corvette vor Cor Euser im Marcos, Diederik Sijthoff wurde erneut Dritter. Platz 4 ging an die Corvette von Rick Abresch, Fünfter wurde Jan Versluis im Ferrari. Der Sieger vom Vortag, der Mosler von Tas Bouwhuis, wurde Sechster. In der S1-Klasse siegte erneut Bert van der Zweerde im BMW. Der Meisterschaftszweite Roger Grouwels kam nur auf Platz 18 ins Ziel. Damit sicherte sich Diederik Sijthoff in der Viper SRT10 die Meisterschaft 2011 in der GT-Kategorie.

STT-Finale Nürburgring - Siege für Kamm / Titel für Bunkus

sttbunkus1.jpgJoachim Bunkus heißt der neue Champion der Spezial Tourenwagen Trophy 2011. Der Triumph Dolomite-Pilot setzte sich in den beiden Finalläufen gegen seine zwei verbliebenen Mitbewerber durch. Während Ford GT-Pilot Pertti Kuismanen im ersten Rennen patzte, hielt Christopher Gerhard auf Porsche das Titelrennen offen. Am Ende sicherte sich Bunkus mit einem Pünktchen Vorsprung den zweiten STT-Meistertitel nach 2005.

Dieser eine Punkt war hart erkämpft. Das berühmte Zünglein an der Waage war Klassenkonkurrent Jörg Bernhard im Honda S2000. Schon im Zeittraining hatten sich die 2-Liter-Piloten wenig geschenkt. Das Rennen hielt dann auch, was das Training versprochen hatte. Positionswechsel, enge Zweikämpfe und das alles ganz fair ohne Berührung. Um 0,342s setzte sich der graue Honda gegenüber dem 35 Jahre alten Triumph Dolomite durch. „Das erste Rennen hat tierisch Spaß gemacht. Es war ein toller und fairer Kampf, wir haben fünfmal die Position gewechselt“, freute sich 2-Liter-Sieger Bernhard. 

Die Prämisse für Bunkus für das zweite Rennen war klar – nur ein Sieg würde zum Titel reichen. Joachim Bunkus erwischte den deutlich besseren Start und machte so Boden gut. Zudem plagten Jörg Bernhard Zündaussetzer, so dass gegen Rennende nichts mehr zu holen war. Störungsfrei lief es für Joachim Bunkus dennoch nicht. Der fünfte und sechste Gang hatte sich zwischenzeitlich in den vorzeitigen Winterschlaf verabschiedet. Der Klassensieg vor Jörg Bernhard, Marc Roth (Toyota Corolla) und Jörg Heinemann (Opel Astra) bedeutete den einen entscheidenden Punkt Vorsprung vor Christopher Gerhard.

Der Porsche-Pilot kämpfte bis zum Schluss. Dabei war der Viersener deutlich gehandicapt ins Finale gegangen. „Ich bin froh, dass ich überhaupt fahren konnte. Ich wurde vor einigen Tagen an der Hand operiert und konnte nur mit Schmerzmitteln fahren“, so Christopher Gerhard. Denn klar war, wollte der STT-Meister von 2009 erneut ganz oben stehen, müsste er Klassenkonkurrent Pertti Kuismanen schlagen. Der Finne untermauerte seine Titelambitionen mit zwei zweiten Plätzen im Qualifying.

sttfinale.jpg Nachdem in Lauf 1 René Snel (Porsche 996 GT2) von Startplatz 3 aus in Führung geschossen war, fiel Kuismanen hinter Edy Kamm (Audi A4 DTM) auf den dritten Rang zurück. Der schnelle Schweizer biss sich im Heck des weißen GT2-Porsche von Gerhard fest und zog in der dritten Runde vorbei. Der DTM-Audi war nicht zu stoppen und holte sich mit 22,588s Abstand den fünften Saisonsieg. Im Grunde hätte sich Kuismanen mit der dritten Gesamtposition hinter Snel zufrieden geben können. Klassenkonkurrent Christopher Gerhard konnte trotz allem Einsatz dem leistungsstärkeren GT3-Renner nicht folgen. Dennoch attackierte Kuismanen den vor ihm fahrenden Snel. sttfinsnelkuiman.jpgIn der sechsten Runde riskierte der Titelanwärter zu viel. Quietschend verabschiedete sich Kuismanen aus dem Titelkampf, als sich der ultraflache Retro-Renner eingangs Start und Ziel drehte. Der Finne schien noch einmal ranzukommen, doch gegen Rennende machte die Kupplung Scherereien. Somit war der Weg zum Klassensieg für Christopher Gerhard frei. Zwar musste er den dritten Podestplatz noch an Viper GTS-R-Pilot Daniel Schrey abgeben, aber mit Platz 4 gelang der überaus wichtige Klassensieg vor Lukas Moesgen im Porsche 996 RSR und Alex Kindermann im Porsche 997 GT3 Cup.

Im zweiten Heat hätte Christopher Gerhard dank des Streichergebnisses eigentlich gar nicht mehr antreten müssen. Mehr als 150 Punkte waren nicht drin. Diesmal hielt sich Kuismanen schadlos und holte sich den Klassensieg vor Gerhard und Moesgen, der bei seinem ersten STT-Auftritt eine starke Leistung bot. „Das war heute natürlich nicht gut für mich. Im ersten Rennen brach die Kupplung, im zweiten bekam ich eine Stop and Go, wohl wegen Überfahrens der weißen Linie“ so ein enttäuschter Kuismanen, der nach 2007 erneut den Titel knapp verpasste. „Wir werden über den Winter die Viper wieder richten. Vielleicht fahre ich auch im nächsten Jahr, je nach Strecke, mit der Viper und dem Ford GT“, kündigte der Finne an. Christopher Gerhard konnte mit dem Vizetitel gut leben. Noch auf der Start- und Zielgeraden gratulierte er dem neuen Meister der STT. „Natürlich wäre ich lieber Meister geworden. Aber mit Joachim Bunkus hat es einer geschafft, dem ich das auch wirklich gönne. Es hat halt nicht sollen sein. Ich fahre aber trotzdem, sagen wir mal, zu 95 Prozent zufrieden nach Hause“, so Christopher Gerhard.

Durch den spannenden Titelkampf ging der sechste Saisonsieg für Edy Kamm fast unter. Der Schweizer war erneut nicht zu schlagen, so dass die GT-Piloten René Snel und Daniel Schrey das Nachsehen hatte. Dennoch holte sich der Niederländer durch den Sieg in der großen STT Klasse die entscheidenden Zähler für Rang 5 in der Endabrechnung. Jeweils zweimal auf dem klasseninternen dritten Rang landete Ralf Karst im Porsche 997 GT2. Mit den Gesamtplätzen 7 und 8 beendete der Porsche-Pilot eine starke Debütsaison als Gesamt-Elfter. Hinter Karst landeten in beiden Rennen Ed Nicelife (Corvette C6R) und Petr Zrubecky (Porsche 996 Turbo) auf den weiteren Plätzen.

Damit ging eine sehr spannende Saison für die Spezial Tourenwagen Trophy zu Ende. Der positive Trend der Serie setzte sich mit 18 Gaststartern auch beim Finallauf fort. Anfang Dezember geht es für die Fahrer und Teams der STT mit der Siegerehrung auf der Motor Show in Essen weiter. Bis dahin wartet auf STT Organisator Rolf Krepschik einige Arbeit - denn nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison.

International GT-Open / Spanische GT - Barcelona - Vorschau

Das Finale der diesjährigen GT-Open-Serie findet von 28.-30.10. in Barcelona (und nicht wie einmal irrtümlich vermeldet schon in Monza) statt. Auf dem Circuit de Catalunya wird man gemeinsam mit der Spanischen GT antreten, die ebenfalls ihre letzte Saisonrunde austrägt. Vorgesehen sind ein 70-Minuten-Rennen an Samstag sowie nach Klassen (Super GT bzw. GTS + GT Light) getrennte 50-Minuten-Läufe am Sonntag. Die vorläufige Entry-Liste umfasst insgesamt 44 Wagen (17 Super GT, 22 GTS, 5 GT Light).

Chancen auf den GT-Open-Gesamtsieg haben noch Andrea Montermini / Emanuele Moncini (Villorba Corse-Ferrari F458 GT2; 168 P.), Soheil Ayari (JMB-Ferrari F458 GT2; 167), Miguel Ramos (Edil Cris-Ferrari F458 GT2; 151), Stefano Gattuso / Lorenzo Bontempelli (Kessel Racing-Ferrari F458 GT3; 144) und Marco Frezza / Juan Manuel Lopez (Vittoria Competizione-Ferrari F430 GT2; 143).

In der Spanischen GT-Meisterschaft  gibt es rechnerisch ebenfalls noch acht Titelanwärter: Manuel Giao (Drivex-Porsche 997 RSR; 152 P.), Celso Miguez / Hugo Godinho (Aurora Racing-Ferrari F430 GT2; 149), Alan Sicart / Brian Lavio (RSV Motorsport-Ferrari F430 GT2; 124), Miguel Angel de Castro (Drivex-Porsche 997 RSR; 112) und Cesar Campanico / Joao Figueiredo (Novadriver-Audi R8 LMS GT3; 110).

Die Stucks sind deutsche GT-Meister 2011

Der DMSB hatte in der Saison 2011 zum zweiten Mal die Deutsche GT-Meisterschaft (DGTM) ausgeschrieben. Acht Veranstaltungen mit insgesamt 13 Rennen umfasste der Veranstaltungskalender der Serie für die GT3-Fahrzeugklasse. In die Punktewertung gingen dabei wie bereits 2010 fünf Wochenenden des ADAC GT-Masters sowie zwei VLN Langstreckenmeisterschaft-Rennen sowie das 24 Stunden Rennen am Nürburgring ein. Wie schon 2010 wurden die Platzierungen in den einzelnen Rennserien gewichtet, um die Leistungen in den unterschiedlichen Formaten gerecht zu bewerten. So wurden die Punkte der zehn Erstplatzierten eines zur GT-Meisterschaft zählenden VLN-Laufs mit dem Faktor 1,25 multipliziert. Beim 24h-Rennen erhöhte sich der Faktor auf 1,5.

Gewinnen konnten am Ende die beiden Stuck Brüder Johannes und Ferdinand. Gemeinsam mit ihrem Vater Hans-Joachim Stuck hatten die beiden Reiter Engineering-Lamborghini-Piloten im Sommer das 24h-Rennen am Ring bestritten, welches das offizielle Karriereende ihres Vaters markierte. Während die beiden Youngster im GT-Masters gegen die beiden Engstler-Alpina-Piloten Margaritis und Lunardi den Kürzeren zogen, profitierten sie in der DMSB-Wertung davon, dass Alpina sich ganz auf das Masters konzentrierte – und die Hauptkonkurrenten somit in der DMSB-Wertung nicht eingeschrieben waren.

Insgesamt nahmen 2011 15 Piloten an der Wertung zur DGTM teil. Johannes und Ferdinand Stuck gewannen mit je 38 Punkten vor Phoenix Racing-Audi-Pilot Christopher Haase (37), Niklas Kentenich (35,5) und Titelverteidiger Luca Ludwig, der gemeinsam mit Abt Sportsline-Copilot Christopher Mies mit je 32,5 Punkten auf P5 landete.

Das detaillierte Ergebnis der DGTM 2011 kann unter diesem Link als PDF heruntergeladen werden.

Belcar-Finale in Spa

belcarfinale.jpgDas Saisonfinale der  Belcar Endurance Championship 2011 fand auf dem Ardennenkurs in Spa-Francorchamps statt. Es war nicht nur das letzte Rennen in diesem Jahr sondern auch das letzte in diesem Format. Im kommenden Jahr werden die Belcar und die Belgian Touring Car Series (BTCS) zusammengelegt, so dass in Zukunft Tourenwagen und GT-Fahrzeuge in einem Rennen gegeneinander antreten werden. Dazu werden die Fahrzeuge in zwei Klassen eingeteilt - eine wird lediglich Sprintrennen bestreiten, die andere Langstreckenrennen. In diesem Zusammenhang gab der belgische Automobilclub bekannt, dass die bisherige Topklasse der Belcar, die GT3, nicht mehr Teil dieser Meisterschaft sein wird.

Den letzten GT3-Belcar-Titel konnte sich Prospeed Competition bereits beim vergangenen Rennen in Zolder sichern, sodass es lediglich um die allerdings hart umkämpfte Vizemeisterschaft ging. Im Gegensatz zu den letzten Rennen gab es einige Änderungen bei den Teilnehmern: Vita4One-Racing setzte als Gaststarter ebenso einen Ferrari ein wie Chad Racing und Swiss Racing. Raeder Motorsport war mit dem aus der VLN Langstreckenmeisterschaft bekannten Audi TT RS am Start. Das Freeman Team setzte zwei, Brunstedt Motorsport einen Cup-Porsche ein. Marc VDS war erstmals mit einem BMW Z4 GT3 in der Belcar vertreten, nachdem man zuvor einen Ford GT eingesetzt hatte. Nicht am Start waren der KRK Racing-Mercedes SLS von Kris Wauters / Raf Vanthoor, der Lamborghini vom DVB Racing Team und der Scuderia Monza-Ferrari der Thiers-Brüder.

Im Qualifying sicherte sich der Vita4One-Racing-Ferrari die Pole Position. Der Prospeed Competition-Porsche komplettierte die erste Startreihe.

Am Start übernahm Ferrari-Pilot Frank Kechele die Führung, diese hielt allerdings nicht lange. Bereits in der ersten Runde eroberte Marc Goossens im Porsche den Platz an der Sonne. Dahinter fuhr Maxime Martin im Marc VDS-BMW auf der dritten Position vor den beiden WRT Racing-Audis. Während sich Goossens etwas absetzten konnte, überholte Martin Frank Kechele und übernahm Platz 2. Aber Vita4one holte sich durch einen schnellen ersten Boxenstop diese Position zurück. Nachdem der Swiss Racing-Ferrari wegen technischer Probleme in Blanchimont parkte, kam das Safety Car zum Einsatz. Da der bis dato Führende Marc Goossens seinen Boxenstop noch nicht absolviert hatte, verlor er etwas Zeit und fiel hinter den Ferrari zurück.

belcarfinale2.jpgAber auch dieses mal hielt die Führung nicht lange. Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde überholte Maxime Soulet, der nun den Prospeed Porsche pilotierte, in Eau Rouge erneut den Ferrari. Dahinter verlor der BMW zwei Positionen an den SLS von Kumpen / Wauters und den Audi von Longin / Maassen / Jousse. Doch Frederic Bouvy übernahm beim zweiten Boxenstopp das Steuer des BMW Z4 und startete eine Aufholjagd, welche am Ende mit Platz 3 belohnt wurde. An der Spitze machte Vita4One Racing noch mal kräftig Druck auf den Prospeed Competition-Porsche, schaffte es aber nicht mehr vorbei.

Der Porsche gewann das Rennen nach 72 Runden in einen Fotofinish mit 0,057s Vorsprung vor dem Ferrari. Auf dem dritten Platz querte der Marc VDS-BMW vor dem KRK Racing Mercedes SLS AMG GT3 die Ziellinie. Auf Platz 5 kamen Longin / Maassen / Jousse im WRT Racing-Audi vor den Teamkollegen Verbist / Ide / Ortelli ins Ziel. P7 ging an Verbergt / Van Hooydonk im Aston Martin, denen auf P8 der Raeder-Audi TT von Hohenadel / Piccini folgte.

V de V Endurance Proto - Magny-Cours - Ergebnis

Das sechs-Stunden-Rennen der VdeV-Endurance Proto endete in Magny-Cours nach 195 Runden mit einem Doppelsieg für das TFT-Team: Jean Lou Rihon / Nick Padmore (Norma M20FC) gewannen überlegen vor ihren Teamkollegen Philippe Noziere / Remy Brouard / Sebastien Morales (Norma M20FC; - 4R.). Auch der verbleibende Podestplatz ging an eine Norma M20FC-Besatzung - Gerard Le Corre / Didier Beck / Marc Bertolino (Team Palmyr; -4R.) wurden Dritte. Für die anderen beiden im VdeV-CN-Feld vertretenen Chassis-Hersteller gab es durch Daniel Bassora / Stephane Raffin / Sebastien Dhoually (IRS-Wolf GB08; -8 R.) und Manuel de Mello Breyner / Pedro de Mello Breyner / Julien Schell (Pegasus Racing-Ligier JS51; -10 R.) die Ränge 4 bzw. 5.

12h Bathurst 2012 mit einigen europäischen Startern

bathurst12h.jpgIm kommenden Februar sollen auch die 12 Stunden von Bathurst eine weitere Auflage erleben. Das australische Rennen ist für den 24.-26. Februar 2012 geplant und wird - wie bereits von uns gemeldet - von der Creventic Organisation mit unterstützt, die selber mehrere Langstreckenrennen veranstaltet. Creventic bietet den interessierten europäischen Teams - bislang haben ein knappes Dutzend Porsche-, GT4- und Tourenwagen-Teams zugesagt - die Organisation des Materialtansportes an. Organisiert wird das Rennen vor Ort von der australischen Gruppe Yeehah Events.

Die 12h werden auf dem traditionsreichen 6,213km lange Kurs am Mount Panorama abgehalten, der einer der spektakulärsten Kurse auf der Südhalbkugel ist. Sieger in diesem Jahr war Audi mit dem Audi R8 LMS GT3 von Mark Basseng / Christopher Mies / Darryl O‘Young, die vor dem Schwesterauto von Greg Lowndes / Warren Luff / Mark Eddy und dem VIP Petfoods-Porsche von Tony Quinn / Klark Quinn / Craig Baird gewannen.

GT Brasil - Campo Grande - Ergebnis Lauf 2

GT Brasil - Campo Grande 2011 R2 - www.itaipavagtbrasil.com.brMit einem Sieg im sonntäglichen Rennen der Brasilianischen GT-Meisterschaft in Campo Grande konnten Valdeno Brito / Matheus Stumpf (AH Competicoes-Ford GT) ihre Führung in der GTBR3-Gesamtwertung ausbauen. Die Ränge 2 bis 5 dieses Laufes belegten mit knappen Rückständen Marcelo Hahn / Allam Khodair (Equipe Blausiegel-Gallardo LP600; +0,129s), Chico Longo / Daniel Serra (Via Italia-Ferrari F458 GT3; +1,154s), Bruno Garfinkel / Ricardo Mauricio (Scuderia 111-Lamborghini Gallardo LP560; +1,872s) sowie Xandy Negrao Sr. und Jr. (Mattheis-Lamborghini Gallardo LP600; +2,314s). In der GTBR4-Klasse gewannen Valter Rossete / Fabio Greco (TNT Team Greco-Maserati Gran Turismo GT4) vor Cristiano Federico / Caio Lara (ATW Racing-Aston Martin Vantage GT4).

Die Punktestände lauten: GTBR3 - Brito / Stumpf (204) - Negrao Sr. / Negrao Jr. (188) - Rafael Derani / Claudio Ricci (CRT-Ferrari F458 GT3; 166) - Hahn / Khodair (152); GTBR4 - Federico / Lara (266) - Rossete / Greco (244) - Sergio Lagana / Alan Hellmeister (M2 Competicoes-Ferrari F430 Challenge; 200). Mitte November wird die neunte - und zugleich vorletzte - Runde der GT Brasil in Nova Santa Rita ausgetragen.

Nick Tandy - Portrait des Carrera-Cup-Meisters

pcctandy.jpgNick Tandy ist der neue Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland . „Für mich ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen“, sagte der neue Champion. „Es war die beste Entscheidung meines Lebens, in die Porsche-Markenpokale zu gehen. Nie zuvor war ich im Motorsport erfolgreicher.“ Es ist nach dem Titelgewinn von Nicolas Armindo im Vorjahr erst das zweite Mal in der 22-jährigen Historie des schnellsten deutschen Markenpokals, dass der Meister keinen deutschen Pass besitzt – und das erste Mal, dass ein Brite Champion wird.

Für den 26-jährigen Tandy bedeutet der Titelgewinn in Hockenheim auch eine stille Genugtuung. Denn hier im Motodrom hatte er beim Finale im vergangenen Jahr durch einen Unfall in der ersten Rennrunde seine Chancen auf die Meisterschaft eingebüßt. Trotz einer überragenden Premierensaison mit 5 Siegen in 9 Rennen musste er mit der Vizemeisterschaft vorlieb nehmen, während Nicolas Armindo den Titel feiern konnte. Und auch im internationalen Porsche Mobil 1 Supercup setzte sich am Ende Routinier René Rast durch, Tandy wurde auch dort Vizemeister. In die neue Saison ging er als Favorit – und wurde mit dem Auftaktsieg den Erwartungen gerecht. „Ich fuhr nach dem Rennen von Hockenheim weg und war mir sicher: Dieses Jahr wirst Du Meister“, gibt er offen zu. „Das war nicht arrogant, ich war mir einfach sicher, dass ich so stark bin.“

Stattdessen gab es eine Achterbahnfahrt. Schon beim zweiten Rennen in Zandvoort ging zunächst alles schief. Tandy überschlug sich im freien Training und bekam auch noch eine Strafe aufgebrummt, weil er unter gelber Flagge zu schnell gefahren war. In strömenden Regen in Spielberg gewann Jaap van Lagen, Tandy baute als Zweiter die Tabellenführung aus. Dritter auf dem Lausitzring, aber weiterhin an der Spitze der Gesamtwertung. „Die Meisterschaft ist viel härter geworden als im letzten Jahr“, analysiert er. „Der Grund dafür ist aber, dass die Leistungsdichte noch einmal enorm zugelegt hat. Außerdem hatte ich ja 2010 gelernt, dass man auch mit fünf Saisonsiegen nicht automatisch Meister wird.“

Dann kam der Tiefpunkt. Als Spitzenreiter reist Tandy zum Saisonhöhepunkt in die Eifel, wo auf der Nordschleife der Porsche Carrera World Cup ausgetragen wurde. Übermotiviert knallte Tandy nach zehn Minuten in der Aremberg-Kurve ins Aus und rutschte in der Meisterschaftstabelle auf den dritten Platz ab. „Mein erster Gedanke, nachdem ich da im Wald neben meinem havarierten Auto stand, war: Was für eine blöde Idee, zum Nürburgring gekommen zu sein. Dann habe ich mich selbst beschimpft: Was bist Du für ein Idiot! Ich hatte durch den Unfall sowohl die Tabellenführung im Carrera Cup als auch die im Supercup verloren, dazu sehr viel Preisgeld verspielt. Und das hätten wir dringend gebraucht“.

pcc7a.jpgMit einem falsch abgestimmten Elfer, den er kaum auf der Strecke halten konnte, schwamm er auf dem regennassen Norisring nur auf Rang 5. Beim zweiten Eifellauf, diesmal auf dem Grand-Prix-Kurs, wendete sich das Blatt. Am Porsche 911 GT3 Cup des führenden Edwards platzte in der letzten Rennrunde ein Reifen, Tandy, der ihm wie ein Schatten folgte, erbt den Sieg und setzt sich erneut an die Tabellenspitze. Mit einem blitzsauberen Sieg baut der Brite beim vorletzten Saisonlauf in Oschersleben seine Führung weiter aus. Beim Finale holte er die Pole-Position und sicherte sich mit dem dritten Rang den ersehnten Meistertitel.

Die Saison 2011 ist im Grund ein Spiegelbild der Karriere des neuen Champions. Diese verlief nicht geradlinig. Und sie ist stark vom britischen Motorsport geprägt. „Ich bin kein typisches Kart-Kid“, sagt er. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Joe beginnt er als Zehnjähriger in so genannten Ministocks – mit einer Art Rammschutz ausgestattete Mini Cooper – auf kleinen Ovalen seine Fahrreflexe zu schulen. „Wir hatten vor allem einen Heidenspaß“, erinnert er sich. Dann gewinnt Tandy den Wettbewerb einer Formel-Nachwuchsklasse und steigt in die britische Formel-Ford-Meisterschaft auf, die auf der Insel Kultstatus genießt. 2007 gewinnt Tandy das Weltfinale der Serie, erhält ein Cockpit in der nationalen Formel 3 auf und schwimmt auf der Welle des Erfolges, als ihn ein Schicksalsschlag schwer trifft. Sein Bruder, der auch das Formel-3-Team führte, kommt im Mai 2009 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Und Tandys Karriere steckt in einer Sackgasse.

pcckonrad.jpgVielleicht wäre das große Ausnahmetalent in Vergessenheit geraten, wenn es denn Franz Konrad nicht gäbe. Der langjährige Teamchef des erfolgreichen Porsche-Rennstalls gibt dem Briten im September 2009 die Chance, ein Carrera-Cup-Rennen zu bestreiten. Tandy kommt nach Dijon mit der Erfahrung eines Gaststarts im britischen Cup, holt im Regen Startplatz zwei und wird im Rennen Zweiter hinter Jeroen Bleekemolen, der für das Konrad-Team den Supercup bestreitet. „Ohne Franz wäre ich heute weg vom Fenster und würde in meinem Beruf als Autoglaser und mit irgendeinem Zusatzjob im Motorsport mein Geld verdienen. Ich bin ihm sehr dankbar. Der Porsche Carrera Cup Deutschland ist neben dem Porsche Mobil1 Supercup sicher der am besten und am stärksten besetzte nationale Porsche-Cup. In diesem Jahr war der Wettbewerb enorm hart. Vielleicht waren wir, auch als Team, im letzten Jahr zu gut. Verglichen damit, haben wir in diesem Jahr, wenn mal nicht alles wirklich perfekt lief, einfach blöd ausgesehen. Aber es gab in diesem Jahr sechs verschiedene Sieger in den ersten sechs Rennen, das sagt eigentlich alles über die Leistungsdichte aus.“

PCC-Finale Hockenheim: Sieg für Edwards - Titel für Tandy

pcc9a.jpgAm Ende eines spannenden Rennens reichte Nick Tandy sein dritter Platz im Finallauf in Hockenheim, um den Titel im Porsche Carrera Cup Deutschland 2011 zu gewinnen. Es ist der größte Motorsporterfolg in der Karriere des 26-jährigen Briten vom Team Konrad Motorsport. „Wir haben zwei Jahre daran gearbeitet und nun haben wir es geschafft, die Meisterschaft zu holen. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es ist die beste Zeit in meinem Leben. Ich bin jedem, der im Team dazu beigetragen hat, diesen Erfolg zu feiern, unendlich dankbar. Das Rennen war natürlich unglaublich. Ich musste ja nicht gewinnen, um den Titel zu holen, aber zur Mitte des Rennens lag mein Auto so gut, dass ein Sieg drin war. Und dazu sind wir ja da: um Rennen zu gewinnen!“ Sein härtester Widersacher um die Meisterschaft, Landsmann Sean Edwards, krönte seine zweite Saison im deutschen Markenpokal mit dem Sieg beim Abschlussrennen. Er sicherte sich so außerdem den Vizetitel und verhalf seinem Team Deutsche Post by tolimit zum Gewinn der Teammeisterschaft. „Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, dass ich die Meisterschaft nicht gewonnen habe; das Pech am Nürburgring war der Grund. Wir haben aber am Wochenende gezeigt, dass wir das Auto haben, das es zu schlagen gilt. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Resultat. Alle sind total happy. Und ich möchte natürlich Nick gratulieren - immerhin ist ein Brite Meister geworden.“

Von der Pole-Position gestartet, ließ der zunächst vorsichtig agierende Nick Tandy noch in der ersten Rennrunde den Rivalen Edwards und Förch-Racing-Pilot Rene Rast ziehen. Während sich Edwards nach einigen Runden an der Spitze leicht absetzen konnte, hing Tandy mit dem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup förmlich am Heck von Rasts Elfer. In der zehnten Runde zog der Brite an dem Deutschen vorbei und machte nun Jagd auf den führenden Edwards. Der Schrecken für die Konrad-Mannschaft setzte vier Runden vor Schluss ein: Tandy wurde aufgrund von Problemen am Vorderrad langsamer. Tandy: „Einige Runden vor Schluss war dann irgendetwas mit dem rechten Vorderrad, ich weiß noch nicht, was es war. Aber mir ist das Herz in die Hose gerutscht. Dass es dann am Ende gereicht hat, macht mich überglücklich.“ Rast fuhr wieder auf Rang zwei vor. Von hinten kam bereits ein routiniertes Carrera-Cup-Trio näher, das Morgenluft auf einen Podiumsplatz witterte. Doch am Ende ging alles gut, Tandy konnte seinen Elfer auf P3 fahren – und das bedeutete den Gewinn der Meisterschaft für den dreimaligen Saisonsieger. pcc9b.jpg

Rene Rast machte mit Rang zwei beim Finale noch einen Platz im Gesamtklassement gut und schließt die Saison als Fünfter der Tabelle ab. Rast: „Mit dem zweiten Platz als Saisonabschluss bin ich wirklich zufrieden. Sean war an der Spitze zu schnell, da hatte ich keine Chance. Schön ist es auch, dass wir mit Förch Racing am Ende auf dem vierten Platz der Teamwertung gelandet sind.“

Als Vierter fuhr der nun entthronte Champion des Jahres 2010, Nicolas Armindo, über die Ziellinie. Der Franzose vom Team Hermes Attempto Racing beschloss damit eine äußerst schwierige Saison ohne einen einzigen Podiumsplatz ganz versöhnlich. Der fünfte Platz von Zandvoort-Sieger Jeroen Bleekemolen war ein Grund zur Freude für den Niederländer, der an diesem Tag seinen 30. Geburtstag feierte. Er sicherte dem zweiten tolimit-Piloten den dritten Platz in der Gesamtwertung des deutschen Markenpokals. Diese Platzierung ist umso bemerkenswerter, als der zweimalige Supercup-Champion Bleekemolen bei zwei Carrera-Cup-Rennen wegen Verpflichtungen in der ALMS aussetzen musste.

Für Christian Engelhart ging es als Gaststarter von Konrad Motorsport in erster Linie darum, dem Team zu weiteren Zählern zu verhelfen. Das klappte gut: Engelhart wurde Sechster, Franz Konrad freut sich über den zweiten Platz in der Teamwertung. Ein wenig enttäuscht war Lausitzring-Sieger Nicki Thiim über den siebten Rang beim Finale. Der Sohn des ehemaligen DTM-Meisters Kurt Thiim war beim vorletzten Saisonlauf in Oschersleben noch auf dem dritten Tabellenplatz gelegen, wurde nun aber von Bleekemolen auf Rang vier verdrängt. Die erstmals ausgeschriebene Sonderwertung für Gaststarter gewann der Schweizer Raffi Bader.

Am 28. Oktober strahlt der TV-Sender Sport1 von 17:30 bis 18:00 Uhr das Carrera-Cup-Magazin mit Rennrückblick, Interviews und Reportagen zum Finale aus und am 29. Oktober ab 13:45 Uhr einen einstündigen Saisonrückblick zum Porsche Carrera Cup Deutschland.

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