Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in FIA-GT3 ( FIA-GT3 )
Porsche hat heute zum Start der IAA MOBILITY 2021 in München ein erstes vollelektrisches Konzeptfahrzeug für den Rennsport vorgestellt. Die Konzeptstudie hört auf die Bezeichnung Mission R und soll eine Leistung von bis zu 800kW oder 1088PS auf die Räder bringen. Die verbaute Batterie von 80kWh würde unter diesen Umständen allerdings schon nach 10 Minuten einen erneuten Ladevorgang benötigen, weswegen man zugunsten der Reichweite wahrscheinlich die Leistung auf das Niveau eines Cup-Porsche drosseln würde. Das Fahrzeug ist mit KERS-Systemen zur Rekupuration ausgerüstet, die auch normalen Piloten das Hybrid-Feeling verschaffen würden, das bislang nur die Porsche LMP1-Piloten erleben dürften.
Der im Qualifying-Modus knapp 1.100 PS starke Allradler beschleunigt in weniger als 2,5s von 0 auf 100 km/h und erreicht in der Spitze über 300 km/h. Auf der Rennstrecke ist damit trotz der weit höheren Leistung die gleiche Rundenzeit-Performance wie der aktuelle Porsche 911 GT3 Cup erreichbar, was damit indirekt ein höheres Gewicht des Wagens vermuten lässt. Dank neu konstruierter Elektromotoren und Batteriezellen – alle mit einer Öldirektkühlung ausgestattet – stellt der Wagen im Rennmodus eine konstante Leistung von 500 kW (680 PS) zur Verfügung. Das sogenannte „Derating“, also das Nachlassen der Batterieleistung aufgrund thermischer Voraussetzungen, entfällt durch diese Flüssigtemperierung.
An der Vorderachse arbeitet eine E-Maschine mit bis zu 320 kW (435 PS), am Heck sind es sogar maximal 480 kW (653 PS). Dank 900-Volt-Technologie genügt dem Akku eine gut 15-minütige Rennpause bei bis zu 340 kW Ladestrom, um von 5 auf 80 % SoC (State of Charge/Ladezustand) aufzuladen. Der Mission R zeigt zudem eine Weiterentwicklung der Porsche Active Aerodynamics (PAA) mit Drag Reduction System (DRS) an Bugteil und Heckflügel. Es umfasst je drei Lamellen in den beiden seitlichen Lufteinlässen am Bugteil sowie einen verstellbaren, zweiteiligen Heckflügel.
Die Karosserie der Konzeptstudie setzt bei der Herstellung auf CO2-Reduzierung und Nachhaltigkeit: Sie besteht zu großen Teilen aus Naturfaser-verstärktem Kunststoff (NFK). Die Grundlage liefern Flachsfasern aus der Landwirtschaft. Dieser ökologische Werkstoff findet auch für den Frontsplitter, den Diffusor und die Seitenschweller Verwendung. Im Interieur des Mission R kommt NFK ebenfalls großflächig zum Einsatz, so etwa für die Türinnenschalen, die hintere Schottwand und den Sitz.
Ein ergonomisch platziertes Display zwischen den Lenkhörnern zeigt während des Rennbetriebs relevante Daten an. Der Monitor oberhalb der Lenksäule bildet die Aufnahmen der seitlichen Spiegel- und der zentralen Heckkamera ab. Über ein Touchdisplay rechts vom Sitz lassen sich unter anderem biometrische Daten des Fahrers abrufen. Zahlreiche weitere Kameras im Innenraum liefern Signale für eine Livestream-Übertragung. Der Porsche Mission R misst in der Länge mit 4,326m etwas kürzer als die aktuelle 718 Cayman-Baureihe, ist mit 1.99m aber spürbar breiter und mit einer Außenhöhe von 1.190m auch deutlich flacher.
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG sieht im Mission R einen weiteren Beweis für Porsches Innovationskompetenz: „Zusätzlich zu unserem Engagement in der Formel-E-Weltmeisterschaft gehen wir bei der Elektromobilität jetzt den nächsten großen Schritt. Die Konzeptstudie ist unsere Vision vom rein-elektrischen Kunden-Motorsport. Der Mission R verkörpert alles, was Porsche stark macht: Performance, Design und Nachhaltigkeit.“
Ob in Kürze der Mission R den aktuellen Cup-Porsche, von dem der Zuffenhausener Hersteller seit 31 Jahren über 4400 Chassis aufgebaut hat ablösen wird bleibt abzuwarten. Der Porsche Mission R gibt zumindest einen Ausblick darauf, wie die Zukunft der Markenpokale mit rein-elektrisch angetriebenen Fahrzeugen aussehen könnte. Zu einem ernstgemeinten praktischen Ansatz das erste wettbewerbsfähige vollelektrische Einsatzfahrzeug auf den Markt zu bringen fehlen dem Mission R jedoch mindestens 2 weitere Innovationen....
Das erste wäre ein Akkuwechseltechnologie mit der man innerhalb von 1 Minute dem Fahrzeug einen vollständigen Energievorrat für einen Einsatzstint verschaffen könnte. Das Fahrzeug könnte sich sofort wieder auf den Weg ins Rennen machen während in der Box die ausgetauschte Zelle materialschonend an eine konventionelle Ladebuchse geklemmt werden könnte. Im Chinesischen Markt gibt es derzeit schon Hersteller die solch eine Technologie zur Serienreife entwickelt haben und auch bereits seit einigen Jahren für den Privatkundenmarkt vertreiben.
Als zweites scheint man was die Kennzahlen der Batterie (Grösse und Ladezeit) anbelangt, bei Porsche noch auf sehr konventionelle Lithiumzellen zu setzen (die offizielle PR von Porsche schweigt sich diesbezüglich über die Zellchemie aus). Weitsichtige Hersteller arbeiten dagegen schon an Graphen-Zellen, die nicht nur viel leichter sind, sondern auch weit höhere Ladeströme und damit kürzere Ladezeiten zulassen sollen. Auch hier stehen erste Serienfahrzeuge schon in den Startlöchern – freilich wiederum erneut nur in China...
Der erste Hersteller der es fertig bringen würde diese beiden Technologien zu kombinieren, würde im Rennsport ohne grosse Umstände ein langstreckentaugliches Einsatzfahrzeug auf die Räder stellen können, von dem die GT3-Verbrenner mit ihren Spritverbräuchen von bis zu über 50l/100km allenfalls die Rücklichter sehen würden. Zumal keines dieser Fahrzeuge auch nur ansatzweise die über 1000PS erreicht, die bei Elektrofahrzeugen schon aus unteren Drehzahlbereichen her anliegen. Die Uhr tickt für die konventionell betriebenen Rennfahrzeuge – und da sind die in naher Zukunft versiegenden Marketing-Millionen für die anachronistischen fossil betriebenen Rennfahrzeuge bei in Kürze vollelektrischen Fahrzeugpaletten der grossen Hersteller noch gar nicht als verschärfende Marktbedingung für den Kundensport berücksichtigt.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Die 22. Ausgabe der 24 Stunden von Barcelona geht mit einem Sieg von Herbert Motorsport zu Ende. Daniel Allemann, Ralf Bohn, Alfred und Robert Renauer sichern sich in dieser Besatzung im Porsche 911 GT3 R (991 II) nicht nur den dritten Saisonsieg, nach 2016 und 2018 (Matt Campbell statt Robert Renauer) auch den dritten Sieg bei den 24 Stunden von Barcelona.
Mit einer Rekorddistanz von 695 Runden hat man 6 Runden Vorsprung auf die zweitplatzierte Mannschaft - das Schwesterfahrzeug von Häring/Gonzalez/Triller/Seefried/Müller. Auf Rang drei folgt mit Rutronik Racing by TECE von Doppelmayr/Kaffer/Erhart/Herberger ein weiteres deutsches Team auf dem Podium. Vorangegangen war ein Kampf um die Rennspitze mit mehreren Führungswechseln je nach Boxenstopps. Das ebenfalls deutsche Team WTM powered by Phoenix konnte sich so bis kurz nach Rennhalbzeit teilweise in Führung, sicher aber auf Position 2 halten. Doch nach 377 Runden musste die Meuspather Truppe mit technischen Problemen aufgeben. Zeitgleich war auch der Dinamic Motorsport-Porsche mit Kühlerschaden nach einem Ausritt aus dem Rennen.
So konnte die siegreiche Mannschaft das Rennen von der Spitze aus kontrollieren (so gut das bei einem 24 Stunden Rennen eben geht). Die Teamkollegen konnten dank beherzter Fahrweise von Marco Seefried auf Position 2 aufschließen, nachdem zu Rennhalbzeit noch Position 6 zu Buche stand und Seefried das erste Mal ins Cockpit geklettert ist. Gesamtrang 6 geht an die rein mit Amateuren besetzte Car Collection-Mannschaft, nach Problemen im Getriebebereich (Max Edelhoff konnte nicht mehr runterschalten) konnte man nicht mehr von Problemen anderer profitieren. Klassenrang 6 geht an den CP Racing-Mercedes: nach 20 Stunden noch auf Podiumskurs, kostet ein Radverlust samt Reparatur zu viel Zeit für eine gute Platzierung.
Die Premiere des Audi R8 LMS Evo 2, eingesetzt von Car Collection Motorsport, endet auf Gesamtrang 5 und darf somit als Erfolg verbucht werden. Nach einer fehlerfreien Fahrt von Berthon/Joens/Lechmann/Niederhauser hat die Mannschaft nur die Einstufung gebremst, denn der Veranstalter Creventic stuft noch nicht homologierte Modelle grundsätzlich schlechter ein, damit diese nicht mit neuem Material den etablierten Teams vor der Nase herumfahren.
Die GTX-Wertung sieht den Reiter Engineering-KTM von Felbermayr Jr./Angermayr/Siljehaug als Gewinner, vor dem True Racing-Pendant von unter anderem MotoGP-Piloten Miguel Oliveira und dem Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 von Red Camel-jordans.nl. Diverse Probleme der KTM-Teams haben hier für einige Zeitverzögerungen gesorgt, das siegreiche Reiter-Team hatte "nur" Zeitverzug beim Rennstart zu beklagen.
Ähnlich gebeutelt präsentierte sich auch die 991-Klasse mit Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeugen der Modellreihe 991: Willi Motorsport by Ebimotors siegt als einziges Team ohne Probleme vor DUWO Racing. Der drittplatzierte Elfer von Speed Lover hatte schon einen Rückstand von 255 Runden und sich knapp in die Wertung gerettet.
In der GT4-Klasse setzt sich nach Pech in den vergangenen Rennen wieder die kanadische ST Racing-Mannschaft durch und gewinnt mit ihrem BMW M4 GT4. Rang zwei geht nach mehreren Reifenschäden an den RHC Jorgensen-Strom by Century-M4 GT4. Rang drei erreicht der Audi R8 LMS GT4 von Car Collection Motorsport. Nach schnellen Runden von Jeff Westphal konnte man grundsätzlich ein Wörtchen um den Sieg mitreden, doch kleinere Probleme und schlussendlich ein ABS-Problem haben das Team zurückgeworfen.
Doppelsieg auch in der TCR-Klasse: Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing sieht mit dem Quartett Geciauskas/Ambrazevicius/Gulbinas/Sieljes. Die zweitplatzierten Teamkollegen /Heyerdahl/Preisig/Kletzer/Ferri liegen nach 24 Stunden nur 41,195 Sekunden zurück - und das, obwohl ein Besuch ins Kiesbett in der ersten Rennstunde 1,5 Runden gekostet hat: Constantin Kletzer wurde beim Überrunden von Charles Espenlaub im CP Racing-Mercedes abgedrängt und musste ins Kies ausweichen. Position drei in der Klasse geht an das spanische Team Rail Equip by Totcar Sport.
Last but not least sieht auch der CWS Engineering-Ginetta von Teamchef Colin White das Ziel. Die TCX-Klasse mit zwei Startern kann man durch den Speedvorteil und Probleme beim Team ACP gewinnen; deren brandneuer BMW M2 CS Racing hat nach 180 Runden einen Motorschaden zu beklagen.
Die nächste Runde der 24h Serie findet am ersten Oktoberwochenende auf Sizilien mit den Coppa Florio 12h Sicily statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCE by AWS) hat heute im Rahmen des Langstreckenmeetings am Nürburgring den Kalender für 2022 bekannt gegeben. Dieser enthält im Vergleich zum diesjährigen Kalender nur eine Änderung – und die betrifft ausgerechnet die Eifelrunde. Denn statt am Ring will die SRO-Serie ihren ersten Event nach dem 24h-Klassiker in Spa-Francorchamps in Zukunft bei der badischen Konkurrenz in Hockenheim austragen!
Damit bekommt Hockenheim nach den 12h-Rennen der Creventic 24 Stunden-Serie einen weiteren Langstrecken-GT-Event. Dieser soll am 2-4 September stattfinden und wird damit gut einen Monat nach der 74.ten Ausgabe des Ardennenklassikers als 4. Runde der Meisterschaft stattfinden. Zuvor wird die Langstreckenmeisterschaft der Serie erneut in Monza und Le Castellet Station machen. Das Finale bleibt weiterhin in Barcelona als Endtermin der Gesamtserie Anfang Oktober stationiert. Die Sprintserie wird unverändert weiterhin in Brands Hatch, Magny Cours, Zandvoort , Misano und Valencia ausgefahren.
Der Gesamtkalender der Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services 2022 lautet demnach wie folgt:
8-9.3.22: Le Castellet (F) – Testtag
10.4.22: Monza (I) – Langstrecke
30.4-1.5.22: Brands Hatch (GB) – Sprint
14-15.5.22: Magny Cours (F) – Sprint
5.6.22: 1000km Le Castellet (F) – Langstrecke
18-19.6.22: Zandvoort (NL) – Sprint
21-22.6.22: Testtage 24h Spa-Francorchamps
2-3.7.22: Misano (I) – Sprint
28-31.7.22: 74. 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps (B) – Langstrecke & Intercontinental GT Challenge
4.9.22: Hockenheimring (D) – Langstrecke
17-18.9.22: Valencia (E) – Sprint
2.10.22: Barcelona (E) – Langstrecke
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Das Grasser Racing Team will sein Programm im kommenden Jahr reduzieren und sich dafür auf maximal 2 Serien fokussieren. Das vermelden unsere Kollegen von Sportscar 365. Die derzeit im ADAC GT-Masters, der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und der Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services engagiert Lamborghini-Mannschaft, die 2017 den Fahrertitel in der SRO-Serie mit Christian Engelhart, Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti einfahren konnte, erwägt demnach sich für das kommende Jahr auf nur noch 2 Serien - eine nationale und ein Programm in der IMSA-Serie – zu konzentrieren.
Laut Gottfried Grasser bringt das Engagement in 3 Serien die Knittelfelder Mannschaft derzeit an ihr Kapazitätslimit. Dabei steht das SRO-Programm am ehesten in Frage weil man hier nur ein Fahrzeug einsetzt, was sich bezüglich des logistischen Aufwands nicht rechnet. Im ADAC GT-Masters ist man derzeit sogar mit 4 Wagen und 2 Einsatzteams engagiert. In der IMSA-Serie war ursprünglich auch ein 2 Wagen Engagement geplant wobei man das Engagement nach Daytona auf einen Wagen eindampfen musste. Für das kommende Jahr ist ein neuer Anlauf geplant ein Mehr-Wagen Engagement in der amerikanischen Serie zu starten.
Daneben will Grasser auch wieder mit mehreren Lamborghinis in zumindest einer nationalen Serie antreten. Derzeit überlegt man wohl ob dies weiterhin das ADAC GT-Masters bleibt oder ob man für die kommende Saison einen Wechsel in die DTM vornimmt. Dies würde einen weiteren Zuwachs für die mittlerweile ebenfalls um die GT3-Kundschaft buhlende Konkurrenzserie des Masters bedeuten.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Beim Qualifying zu den 24h von Barcelona hat das Herberth Motorsport Team eine weitere Pole eingefahren. Robert Renauer erzielte mit einer 1:46.587 in der siebten Runde seines Qualistints die schnellste Zeit in der Session und schlug damit den von Daniel Keilwitz pilotierten Wochenspiegel Team Monschau by Phoenix Ferrari F488 GT3. Das Duell der beiden ex-GT-Masters Champions ging mit 0,153s Vorsprung zugunsten des Porsche-Piloten aus. Platz 3 holte sich Pierre Kaffer im Rutronik Racing by TECE Audi, dem am Ende 0,723s auf die Polezeit fehlten. Der neue von Car-Collection eingesetzte Audi R8 LMS GT3 evo II qualifizierte sich mit Privatier Martin Lechmann am Steuer auf Platz 12 des 24 Wagen starken GT-Feldes.
In der Tourenwagen Kategorie holte sich erwartungsgemäss der CWS Engineering Ginetta mit einer 1:55,962 die Pole vor dem AC Motorsport Audi RS3 TCR. Das Rennen startet morgen um 12 Uhr und wird auf der Website der 24 Stunden-Serie live übertragen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die Wegberger Leipert Motorsport Mannschaft hat für die Saison 2022 die Rückkehr in den Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCEEC by AWS) bestätigt. Dabei will man unter anderem junge Fahrer aus dem Lamborghini-Junior Programm in der Serie einsetzen, was ein potentielles Engagement in der Silver-Klasse der SRO GT3-Meisterschaft vermuten lässt. Als Vorbereitung steht neben einem ausgedehnten Testprogramm bereits das 24h Rennen in Dubai der Creventic 24 Stunden-Serie fest. Als ersten Fahrer für das Programm bestätigt das Team bereits jetzt den diesjährigen Lamborghini-Junior Brendon Leitch aus Neuseeland, der seit 2019 zum festen Fahrerkader von Leipert Motorsport zählt.
Leipert hatte bereits zu Beginn des Jahres die Rückkehr in die GT3-Szene mit einem Lamborghini Huracán GT3 evo bekannt gegeben. Gleich der erste Einsatz bei den 12h von Hockenheim endete für die Mannschaft auf dem Podium: das Quartett Brendon Leitch, Tyler Cooke, Fidel Leib und Seb Morris errang nach 382 absolvierten Runden Gesamtplatz 3 beim süddeutschen Enduro.
Die Lamborghini und Mercedes AMG GT4-Mannschaft aus Wegberg ist derzeit in der ADAC GT4 Germany und in der Lamborghini Supertropheo unterwegs. Derzeit sind in der deutschen GT4-Serie Marc de Fulgencio und Robin Falkenbach sowie im Lamborghini Markenpokal ab der nächsten Runde Yury Wagner, Seb Morris und Fidel Leib für das Team unterwegs. Schon 2011 in der ersten Saison der Blancpain Endurance Serie war man in der SRO-Meisterschaft mit bis zu 2 Lamborghini Gallardo LP600 GT3 unterwegs ehe man sich von da ab im Lamborghini Markenpokal engagierte.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
An diesem Wochenende startet mit der 22. Ausgabe der 24h von Barcelona die 5. Runde der Creventic 24 Stunden-Serie , die nach den Rennen in Dubai, Mugello, Le Castellet und Hockenheim nun wieder ein 24h-Event unter die Räder nimmt. 33 Teams finden sich auf der Nennliste des Events der heute mit den ersten freien Trainingsfahrten gestartet ist und der am Samstag gegen Mittag beginnt. 9 GT3-Mannschaften und ein GT3 mit Sonderzulassung in der neu eingerichteten P4 Klasse werden um den Gesamtsieg kämpfen.
Bei letzterem handelt es sich um einen nominiell von Car-Collection eingesetzten Audi R8 LMS GT3 evo2 (wir berichteten) der in Barcelona sein Renndebüt feiert und mit der Besatzung Patric Niederhauser, Christer Jöns, Nathanael Berthon und Martin Lechmann relativ stark besetzt ist. Aussichtsreichste Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg dürften neben der Herberth Motorsport Mannschaft mit dem Seriensieger-Quartett Renauer/Renauer/Bohn/Allemann der Wochenspiegel Team Monschau by Phoenix Racing Ferrari F488 GT3 mit Daniel Keilwitz, Hendrik Still, Leonard Weiss, Jochen Krumbach und Georg Weiss und der IDEC Sport Mercedes AMG GT3 von Paul und Patrice Lafargue, Paul-Loup Chatin und Nicolas Minassian sein. Daneben starten noch ein Porsche von Dinamic Motorsport, ein älterer Ferrari F458 der spanischen Equipe von PCR Sport, 2 Audi von Rutronik Racing und Car-Collection der CP Racing AMG und ein zweiter Herberth Porsche. Somit werden sich je 3 Audi, und Porsche, 2 Ferrari und 2 AMG eine Schlacht um die Gesamtpodiumsplätze beim längsten spanischen Enduro im Automobilsport liefern.
In der GTX-Klasse kommen mit 4 KTM GTX (u.a. von True Racing und Reiter Engineering) , 2 Vortex und einem Porsche 7 weitere GT Boliden hinzu. 4 Teams (DUWO Racing MRS GT-Racing, Willi Motorsports und Speed Lover) kämpfen um den Klassensieg in der Porsche Cup-Klasse während in der GT4-Klasse nur 3 Mannschaften starten. Neben der STR Racing Truppe der kanadischen Rennamazone und Teamchefin Samantha Tan, die für nächstes Jahr einen Klassenumstieg mit 2 BMW M4 GT3 angekündigt hat, kommen das US-amerikanische RHC Joegensen Strom Team und ein Car-Collection Audi R8 LMS GT4 in der Klasse hinzu. Komplettiert wird das Feld von 6 TCR-Crews und 2 TCX-Autos unter denen sich erneut ein Ginetta der britischen CWS Engineering Mannschaft befindet.
Mit lediglich 3 spanischen Mannschaften im Teilnehmerfeld ist die nationale Bedeutung des von der niederländischen Creventic ausgerichteten längsten spanischen Langstreckenrennens überschaubar. Mit Herberth Motorsport, Wochenspiegel Team Monschau , Car-Collection MRS GT-Racing Rutronik Racing und Reiter Engineering kommen alleine doppelt so viele Mannschaften aus Deutschland (die zudem 3 mal so viel Autos am Start stellen). Dennoch dürfte trotz des überschaubaren Feldes wieder eine interessante Langstreckenschlacht ins Haus stehen.
Die letzte Ausgabe 2019 (vor Corona) gewann die britische Barwell Motorsport Truppe bei ihrem dritten Mannschafts-Sieg mit einem Lamborghini Huracán GT3 evo (dito 2016; 2013 gewann die Truppe zusätzlich mit einem Aston) . Davor trugen sich die Mannschaften von Ram Racing (AMG GT), die spanische NM Racing Mannschaft mit einem Ginetta, APO Racing mit einem Porsche-Cayman, die tschechische Ferrari-Mannschaft der Scuderia Praha, die Russian Bears Motorsport Ferrari-Truppe, sowie Schubert Motorsport mit einem BMW Z4 GT3 in die Siegerlisten des katalanischen Klassikers ein.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die italienische Ferrari Mannschaft Iron Lynx und die italienische Formelmannschaft des Prema Powerteam aus Mailand haben eine Kooperation zum Aufbau eines Sportprototypenprogramms geschlossen. Die beiden Mannschaften hatten im Juli unter dem schweizer Label DC Racing Solutions SA ein Talentförderprogramm und eine Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten vereinbart. Eines der Programme soll nun ein LMP2-Programm mit einem Oreca in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft umfassen. Ein erster Oreca soll nun in Kürze an die italienische Formelmannschaft ausgeliefert werden. Laut Infomationen unserer Kollegen von Sportscar 365 soll auch eine zweiter Wagen bereits in Planung sein.
Iron Lynx hatte erst Anfang dieses Jahres ein umfangreiches Ferrari Programm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft , der Europäischen Le Mans Serie, dem Michelin Le Mans Cup und dem Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services bekannt gegeben. Mit dem Sieg beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps errang das Team den bis dato grössten Eerfolg.
Allgemein wird in den einschlägigen Medien spekuliert, das die italienische Mannschaft, die mit dem Bankier Claudio Schiavioni einen solventen Geldgeber und Kundenpiloten hat, sich mit dem Schritt in den Prototypensektor für ein potentielles zukünftiges LMH-Programm mit einem Top-Kunden-Ferrari-Prototyp in Stellung bringen will. Der Hersteller Ferrari, zu dem beide Mannschaften enge Beziehungen pflegen, hatte Ende Februar ein LMH-Projekt für den Kampf um Gesamtsiege an der Sarthe und in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ab 2023 angekündigt.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Nachdem es für Audi R8 LMS GT3 evo-Pilot Uwe Alzen beim Saisonstart in Oschersleben nicht rund lief, schlug der Titelverteidiger in Assen doppelt zu. Das erste Rennen entschied Alzen vor Jürgen Bender in der Corvette C7 GT3-R für sich, während im zweiten Heat Ulrich Becker auf der zweiten Position landete.
Uwe Alzen fackelte im ersten Rennen gar nicht erst lange. Schnell konnte der erfahrene Profi dem restlichen Feld wegfahren und seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. Genau wie Alzen setzte sich auf Rang 2 Jürgen Bender gleich zu Beginn von seinen Verfolgern ab. Der Neckarsulmer bestätigte in Assen seine starken Eindrücke vom Saisonstart. Über 20 Sekunden machte Bender auf den drittplatzierten Henk Thuis im Pumaxs RT gut. Der Kampf um den letzten verbliebenen Podestplatz war besonders spannend. Denn zunächst setzte sich in der zweiten Runde Ulrich Becker (Porsche 991 GT3 R) nach einem Fahrfehler des Niederländers vor den Pumaxs. Doch Thuis blieb am Heck des Porsche dran und attackierte immer wieder. Dadurch rückte Stefan Wieninger, der erstmals im Audi R8 GT3 Evo antrat, immer näher an das Duo heran. In der sechsten Runde wechselten die Positionen erneut. In der Ruskenhoek setzte sich Thuis beim Anbremsen neben Becker, der dadurch gerade aus über die asphaltierte Auslaufzone musste. Durch das Manöver des Niederländers kam auch noch Wieninger vorbei. Während Becker im Überrundungsverkehr an Boden verlor, ließ Wieninger hinter Thuis nicht locker. Doch der 76jährige Niederländer spielte gegen Schluss seine ganze Routine aus und brachte den dritten Gesamtrang vor Wieninger unter Dach und Fach.
Kurios war dagegen das zweite Rennen am Sonntag. Auch auf noch nasser Strecke zog Alzen wieder davon, wurde aber nach zehn Runden vom Safety-Car eingebremst. Am Streckenrand hatten sich Gasflaschen entzündet, wodurch die Feuerwehr auf die Strecke musste. Die Löschaktion dauerte so lange, dass das Rennen hinter dem Safety-Car beendet wurde. Nachdem es im ersten Rennen für Ulrich Becker mit dem fünften Platz nicht nach Plan gelaufen war, wollte der Marler im zweiten Heat Wiedergutmachung betreiben. Im Sonntagsrennen war an diesem Wochenende aber irgendwie der Wurm drin. Der Marler verdrängte in der zweiten Runde Henk Thuis von Rang zwei, hatte jedoch wenig später wieder einen Verbremser. Wieder war Thuis vorbei. Wegen eines Gelbverstoßes bekam dieser jedoch eine Drivethrough aufgebrummt, die nach dem Rennen in eine 30 Sekunden Strafe umgewandelt wurde. Stefan Wieninger profitierte ebenfalls von der Zeitstrafe und sicherte sich damit seine erste Podiumsplatzierung in der STT. Und das gleich beim ersten Renneinsatz im neuen Audi R8 GT3 Evo.
Im ersten Rennen sah es lange Zeit danach aus, als könne Thomas König mit seinem Porsche 991 GT3 Cup in der Division 2 zum Sieg fahren. In der zweiten Runde hatte sich König vor Max Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) gesetzt, als er sich wenige Runden vor Schluss einen Dreher leistete. Dadurch war nicht nur die starke neunte Gesamtposition verloren, sondern auch der Sieg in der Division 2. Den holte sich Max Gruhn. Der zweite Heat war dagegen eine klare Beute für Thomas König, der auf der schwierigen Strecke mitten unter die Division 1 Boliden fuhr. Als Gesamtfünfter und Sieger der Division 2 feierte König sein bis dato bestes Ergebnis in der Spezial Tourenwagen Trophy.
Ähnlich wie sein letztjähriger Meisterschaftskonkurrent Uwe Alzen beherrschte Ralf Glatzel im Ford Fiesta ST die Division 3. Zwei ungefährdete Siege brachten den Schwaben in eine gute Ausgangslage für die Titelverteidigung.
Den Piloten der Spezial Tourenwagen Trophy bleibt nur eine kurze Verschnaufpause. Bereits vom 17.-19. September geht es zum dritten Saisonlauf nach Hockenheim.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
44 GT3 Wagen starten an diesem Wochenende bei der 4. Runde der SRO-Langstreckenserie des Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cups powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCEEC by AWS) am Nürburgring. Die deutsche Runde der Langstreckenserie wird am Sonntag statt über 6h wie im Vorjahr (Bild) über 3h Dauer ausgetragen und gilt dabei als inoffizielle Revanche für die 24h von Spa-Francorchamps die ja zu Beginn des vergangenen Monats erstmals in der GT3-Ära an Ferrari gefallen waren. Es wird auf jeden Fall das grösste GT3-Feld des Jahres am Nürburgring starten.
18 Pro-Mannschaften, 14 Silver-Cup-Teams und 12 ProAm-Wagen (und kein Am-Team mehr!) treten am Wochenende in der Eifel an. Aufgeschlüsselt nach Herstellern sind 11 Mercedes AMG GT3, je 7 Audi R8 LMS GT3, Lamborghini Huracán GT3 evo und Ferrari F488 GT3, 4 Porsche 991 GT3 R, je 3 Aston Martin GT3 und BMW M6-GT3 sowie je ein McLaren 720 S GT3 und Bentley Continental GT3 sollen am Start stehen.
Seitens der deutschen Mannschaften starten 13 Wagen der Teams Attempto Racing , Walkenhorst Motorsport, Rinaldi Racing, Haupt Racing Team, GetSpeed Performance, SPS Automotive Performance, Toksport-WRT, Winward Racing und Allied Racing bei der Heimrunde in der SRO-Meisterschaft. Auf Seiten der deutschsprachigen Mannschaften kommen aus der Schweiz noch 3 Emil Frey Racing Lambos und ein Grasser Racing Team Lambo aus Österreich hinzu.
Und auch pilotenseitig werden viele Fahrer am Nürburgring ihr Heimrennen bestreiten: von den nominell etwa 130 Piloten kommen 21 aus Deutschland (die detaillierten Besatzungen sparen wir uns an dieser Stelle). Da eine Reihe von Stammfahrern die Runde am Ring wegen ihres DTM-Engagements verpassen müssen hat es daneben eine Reihe von Umbesetzungen gegeben. So musste Walkenhorst Motorsport gleich 3 Piloten ersetzen, weswegen Jake Dennis, Nick Yelloly und Nicky Catsburg neu zum FGTWCEEC-Kader hinzustossen. Insgesamt 7 Piloten mussten wegen der Terminüberschneidung ihre Sitze räumen.
Das Rennen am Ring, zu dem auch wieder Zuschauer zugelassen sind startet am Sonntag um 14.45 Uhr. Im Rahmenprogramm des Wochenendes sind u.a. die GT4-European Series, die TCR Europe und die Lamborghini Super Tropheo Europe.