GTC-Chef Monschauer: "4-6 Rennen"

ralphmonschauerGTC Organisator Ralph Monschauer ist mit seiner Serie auch direkt vom Verbot von Grossveranstaltungen in Deutschland bis Ende August betroffen. Gegenüber GT-Eins gab der Promotor der GT3- und Sportwagenserie, die dieses Jahr ins DTM-Paket gewechselt ist einen aktuellen Ausblick in die nun anstehenden Kalenderänderungen, die nun eine Saisonkürzung umfassen.

„Die DTM, mit der wir dieses Jahr zusammen gespannt haben, hatte ja erst just vor etwas mehr als einer Woche einen neuen Kalender aufgestellt. Solange wir hier noch keine konkreten Absagen seitens der Rennstrecken vorliegen haben, können wir offiziell keine Änderungen bekannt geben und müssen mit unseren Planungen für diese Events fortfahren. Eigentlicher Saisonauftakt sollte gemäß des aktuellen DTM-Kalenders für uns der Norisring sein. Allerdings gehe ich nun intern davon aus das der Termin dort in Kürze abgesagt wird. Sollte es so kommen dann werden wir wahrscheinlich stattdessen am Nürburgring in die Saison starten. Das nächste Rennen wäre dann am Eurospeedway Lausitzring sowie in Hockenheim. Darüber hinaus zeichnet es sich ab das wir in Monza antreten werden, wobei konkrete Gespräche dazu noch am Laufen sind. Mindestens eine weitere Strecke würden wir dann noch versuchen mit hinzu zu nehmen.“

alzenaudiWenn es nach dem Plänen von Monschauer ginge, würde der Kalender der GTC-Serie in dieser Ausnahmesaison um die 5 Rennen umfassen. „Vielleicht werden es auch 6, vielleicht auch nur 4. Weniger als 4 machen für eine Meisterschaft keinen Sinn; dann würden wir diese als offene Versanstaltungsreihe deklarieren. Als Organisator und Unternehmer muss man in dieser schwierigen Ausnahmesituation derzeit positiv denken und optimistisch handeln. Wenn ich Trübsal blasen würde und erst alles abwarten würde bis ich im letzten Augenblick weiss was stattfindet, wäre ich ein schlechter Serienpromoter.“

Monschauer muss wie alle Organisatoren von grösseren Sportevents mit der Unsicherheit bezüglich der Rechtslage bei Sportveranstaltungen leben. „Es gibt ja derzeit für die Behörden auch wichtigere Themen. Aber es wird ja auch viel davon abhängen wie man jetzt organisatorisch eine Grossveranstaltung definiert, wobei wir da erst mal die Regelungen für den Profi-Fussball abwarten. Wenn die bekannt sind, kann man detailliert planen wie Rennveranstaltungen organisatorisch ablaufen könnten. Mit „Geisterrennen“ ohne Zuschauer hätte ich zum Beispiel absolut kein Problem – streng genommen waren die GTC-Rennen schon jahrelang Geisterrennen weil wir kaum zahlende Zuschauer hatten. Erst in der letzten Saison ist es durch die eigenen Veranstaltungen etwas besser geworden. Am Nürburgring hatten wir zum Beispiel 4000 zahlende Zuschauer, was immer noch im deutschen Bereich im Vergleich zu etwa DTM oder ADAC-Raceweekends wenig ist, aber dennoch für uns ein Achtungserfolg war. Diskutiert werden zum Beispiel Einschränkungen, die eine Maximalanzahl von 1000 Personen im Fahrerlager pro Veranstaltung vorsehen. Das würde sich auf eine grosse Fläche verteilen und wäre dann unter Beibehaltung der Abstandsregeln machbar.“

Zwar ist die augenblickliche Situation auch für Monschauer sehr herausfordernd, aber ein kompletter Saisonausfall käme für ihn nicht in Frage. „Wir müssen jetzt erst mal Geduld haben und uns gut organisatorisch vorbereiten. Die Situation hat ja seit dem Frühjahr ein immens hohes Tempo und eine sehr hohe Dynamik an den Tag gelegt. Daher glaube ich das wir im September irgendeinen Weg finden müssen und werden, zumindest den Sport in Deutschland wieder zum Laufen zu bringen und in unserem Fall eine Restsaison über die Bühne zu bringen. Ob die nun 4 oder 6 Rennen umfasst lass ich mal dahin gestellt sein. Unseren Kundenteams würde sonst ein grosser wirtschaftlicher Schaden drohen. Und auch die Fans brauchen nach 5 Monaten Stillstand endlich wieder Unterhaltung – Stichwort Brot und Spiele – egal ob dies nun an der Strecke oder als Livestream vor dem Bildschirm geboten wird.“

Vorschau auf DNLS Lauf 3

dnls3 previewAm kommenden Samstag findet der 3.Lauf der Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO statt. Auf der digitalen Nordschleife kämpfen Profis aus dem realen Motorsport gegen ihre virtuelle Rennfahrerkollegen. Das Rennen startet am 18. April um 13 Uhr, der Gigaspeed-Livestream auf www.VLN.de beginnt bereits um 11 Uhr. In der unterhaltsamen Vorberichterstattung stimmen die Streckensprecher Patrick Simon und Olli Martini nicht nur auf das bevorstehende Rennen ein, sondern blicken auch auf die Historie des Nordschleifen-Championats zurück.

Die Konkurrenz in der virtuellen GT3-Klasse ist gewohnt stark. Das reale Meisterteam Adrenalin eMotorSport trifft erneut auf die virtuellen Abteilungen der NLS-Mannschaften vom Vodafone Team GetSpeed, Black Falcon, Phoenix Racing, Car-Collection, Walkenhorst Motorsport und Raceunion. Daneben streben auch drei mit realen Werkspiloten besetzte BMW Z4 GT3 sowie die eSports-Rennställe Heusinkveld, VRS Coanda, Williams Esports, Mahle Racing, Ringfiziert und BS+Competition nach Podesträngen.

Die Beteiligung von Teams aus der realen Nürburgring Langstrecken Serie ist auch in den „kleinen“ Klassen groß. Am Start sind neben Schmickler Performance auch Aimpoint Racing, Manthey Racing, Team Securtal Sorg Rennsport, WS Racing, Huber Motorsport, Schubert Motorsport sowie das Girls only by Nürburgring eSports. Die Siege in der TCR-Klasse und der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing waren beim letzten Lauf bis zum Fallen der Zielflagge hart umkämpft.

Zurück auf Los!

Die gestrigen Bekanntgaben sowohl der deutschen als auch der belgischen Regierungen in Bezug auf die Dauer weiterer COVID19-Eindämmungsmassnahmen lassen jetzt schon weitere Einflüsse auf die Kalender der immer noch nicht gestarteten europäischen Rennsaison erahnen. Die deutsche Regierung hatte gestern in einer offiziellen Pressekonferenz öffentlicher Gross- und Sportveranstaltungen bis zum 31.8 mit einem generellen Verbot belegt. Zwar gibt es noch keine Stellungnahmen der deutschen Verbände – diese dürfte jedoch in Kürze folgen. Ein kurzer Blick in die bislang veröffentlichten Kalender zeigt das hier weitere Terminverwerfungen und sogar mögliche Saisonkürzungen anstehen werden. So ziemlich alle Serien dürften die Saisonplanungen und Terminverhandlungen mit den Strecken nun von vorne beginnen dürfen.

Nürburgring Langstrecken Serie: Im schon auf 8 Events gekürzten Kalender der Nordschleifenlangstreckenserie sind 5 der 8 Termine betroffen. Das als fünftes Rennen geplante ROWE 6h-Ruhrpokalrennen am 29.8 liegt knapp innerhalb des nun angekündigten Eventbanns. Angesichts einer nun in Aussicht stehenden Restsaison von lediglich 3 Monaten (der noch gar nicht belegte September mit dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring bis zum hoffentlich schneefreien November) wird selbst bei „Doppelrennen“ mit Läufen am Samstag und Sonntag oder gar verlängerten Rennen mit doppelter Punktezahl (8 statt 4h) die geplante Anzahl von 8 Läufen kaum noch zu halten sein. Weitere Kürzungen der Saison sind hier im Rahmen der aktuellen Eskalationsstufe zu erwarten. Die Nürburgring Langstrecken Serie ist besonders vom Veranstaltungsverbot betroffen, da alleine von der Teilnehmeranzahl im optimistischst kalkulerten Falle mindestens 1000 Personen pro Lauf auf dem Boxengassengelände zusammen kommen (150 Autos, pro Auto eine reduzierte Crew von 3 Piloten, mindestens 2 Mechaniker und ein Teamchef/Chefmechaniker) was die Klassierung der Veranstaltung als Geisterrennen oder Clubsportveranstaltung quasi ausschliesst.

24 Stunden Rennen am Nürburgring: liegt mit dem neuen Termin am 24-27.9 zwar ausserhalb des neuen Verbotszeitraums, allerdings schwebt ein ausstehendes Seuchenhygiene- und -Eindämmungskonzept seitens des veranstaltenden ADAC Nordrhein latent als Damoklesschwert über der Veranstaltung. Für die international besetzte 24h-Veranstaltung kommen zwar in etwa so viele Wagen wie bei einem NLS-Lauf zusammen, allerdings verdoppelt sich grob die Mindestanzahl der Personen pro Auto (3-4 Piloten, 4-6 Mechaniker, ein Teamchef/Chefmechaniker = 8-10 Personen – wobei die Frage ist ob sich Werksteams mit professionellen Siegambitionen mit dieser geringen Mechanikeranzahl einem solch anspruchsvollen Wettbewerb ernsthaft stellen würden). Zudem beim 24h-Rennen sich rein statistisch 4 Teams und somit 40 Personen eine Box teilen. Dann noch eventuell bestehende Reisbeschränkungen würden die Veranstaltung vor zusätzliche Schwierigkeiten stellen.

ADAC GT-Masters: Im erst letzte Woche bekannt gegebenen aktuellen GT-Masters-Kalender haben sich somit die 3 ersten August-Runden in Most/Eurospeedway Lausitzring, am Nürburgring und in Zandvoort erledigt. Hier wird die Zahl von 7 geplanten Rennwochenenden kaum noch zu halten sein. Zudem man im Oktober zusätzlich nach Österreich (Einreisebeschränkungen?) an den Red Bull Ring wollte. Nach der obigen , schon sehr optimistischen VLN-Beispielsrechung kommen so zwar bei limitiertem Boxenbesatz nur 200 Leute (3*66) in der Boxengasse zusammen – doch das macht alleine im Paddock bei 5 Serien im ADAC-Paket (Masters, GT4, Carrera Cup, TCR, Formel 4 & Orga) gut über 1000 Personen aus – und das bei einem wie hier angenommen fast auf Ineffizienz reduziertem Personalstab.

DTM-Paket: Mal ganz abgesehen davon, das der in Sachen Tourenwagensport zugegebenermassen kompetenzbefreite Autor dieser Zeilen seine Zweifel hat, das sich ein aktuelles DTM-Auto mit nur 2-3 Mechanikern für einen Renneinsatz in Gang setzen lässt, bringen die Termineinschränkungen auch die dieses Jahr neu im Paket geplanten GT-Serien der GTC-Serie und der neuen DTM-Trophy in Bedrängnis. d6finale udell schramm audi r8Das just veröffentlichte Kalenderupdate der Serie verliert zumindest die beiden Termine am Norisring und im belgischen Zolder (9.8), da die belgische Regierung ebenfalls Sportveranstaltungen bis Ende August ausgesetzt hat. Die geplanten Events in Igora (RUS)/Anderstorp (S), sowie Brands Hatch sind zwar noch offen, dürften aber bald von ähnlichen Regelungen betroffen sein. Mit Ausnahme Brands Hatch wäre bei allen diesen Rennen die DTM-Trophy am Start gewesen. Im noch nicht endgültig fixierten DMV-Kalender fällt zumindest die Norisring-Runde aus, womit die Saison jetzt frühestens Mitte September am Nürburgring beginnt.

Die Auswirkungen auf weitere Serien im Deutschen Motorsport (Audi Sport Seyffarth Cup, Rundstrecken Challenge Nürburgring, DMV NES 500-Serie) die zum Teil ihre Corona-Updates noch nicht veröffentlicht hatten lassen wir hier aussen vor. Gerade für die kleineren Serien – auch in Österreich, der Schweiz und Luxemburg (Sports Car Challenge, P9 Challenge) - wird es schwer werden noch freie Termine auf den grossen, namhaften Rennkursen zu finden, wenn sich schon die Premiumserien um die freien Plätze gegen Ende der Saison balgen werden. Dies könnte zumindest den kleinen Clubkursen in Deutschland und Umgebung (Racepark Meppen, Driving Center Gross-Dölln, Anneau du Rhin), in die Karten spielen, die sich trotz vorhandener Einschränkungen bei der Infrastruktur hier in der Krise als Alternative anbieten könnten. Sollte das Veranstaltungsverbot über den 31.8 heraus verlängert werden dann droht der deutschen Motorsportszene allerdings ein Totalschaden was die Saison 2020 angeht. Dann stünde endgültig das zweite Szenario unserer vor gut 2 Wochen veröffentlichten Corona-Folgenabschätzung an. Seitens der Motorsport-Community bleibt bis Mitte August daher nichts anderes übrig als auf Fortschritte bei der Bekämpfung der Seuche zu hoffen.

GT-Eins Forum-Status

Aufgrund eines Serverupdates ist das GT-Eins Forum wider Erwarten heute nacht am 16.4.20 vorübergehend ausser Betrieb gegangen. Wir arbeiten mit unserem Webhoster an einer kurzfristigen Lösung des Problems.

HB Racing F488 vor 3.Masters-Saison

Das HB-Racing-Team wurde am vergangenen Sonntag im Rahmen von Patrick Simons Masters-Podcast als 33.Mannschaft im ADAC GT-Masters bestätigt. Der Ferrari 488 GT3 des österreichischen Teams aus Neumarkt kehrt damit für eine dritte Saison in die deutsche Top-Sportwagenserie zurück. Grund genug für uns bei Teamchef Dietmar Hirsch noch einmal nachzufragen.

„Unser Ferrari wird natürlich auch 2020 wieder im GT-Masters als Hauptprogramm antreten. Unser Chassis ist neu überholt worden und hat nun auch das evo-Update-Kit mit den Änderungen am Bodywork und am Antriebsstrang bekommen. Die Fahrerverhandlungen sind zwar noch nicht abgeschlossen aber ich kann schon einmal verraten das wir am liebsten mit der selben Konstellation wie in der letzten Saison weiter machen würden.“

Seit 2 Jahren tritt das erwiesenermassen erfahrene GT-Duo Luca Ludwig und Sebastian Asch auf dem Ferrari-Rosso-farbenen Boliden an. In der vergangenen Saison kam das sowohl von der BoP als auch vom Rennglück nicht gerade verwöhnte Duo im zweiten Lauf am Nürburgring auf einen fünften Platz als bestes Saisonresultat. Zudem musste das Team einen Saisonunfall beim Blancpain GT Endurance Cup-Einsatz am Circuit Paul Ricard verzeichnen. „Der war allerdings halb so schlimm. Wir haben den Wagen umgehend nach Padua zu Michelotto gebracht und schon am nächsten Wochenende war er wieder einsatzbereit.“

Auch 2020 plant Hirsch wieder ein Zweitprogramm mit seiner Crew. „Hier würden wir wieder die GT World Challenge Endurance bevorzugen. Das ist allerdings davon abhängig, inwiefern sich da Überschneidungen mit dem Hauptprogramm im GT-Masters ergeben, da wir nur ein Einsatzchassis besitzen und auch unsere Crew nicht so umfangreich ist das wir diese noch aufteilen könnten. Nach dem derzeitigen Stand ist das zwar nicht der Fall, wenn das Terminchaos mit den Verlegungen allerdings anhält dann könnte es zu Terminkollisionen kommen. In diesem Fall erwägen wir das Sekundärprogramm auf die 24 Stunden-Serie der Creventic umzuschwenken. Das ist allerdings alles noch in der Schwebe.“

Die jetzige Corona-Krise kann Hirsch mit seiner Mannschaft derzeit noch abpuffern. „Wir sind nur ein kleines aber dafür schlagkräftiges Team. Meine 3 fest angestellten Mitarbeiter sind jetzt in Kurzarbeit oder feiern Überstunden ab. Für die Freelancer, die unsere Mannschaft bei den Einsätzen verstärken, ist die Situation schon ernster.“

Sausset Racing zieht LM-Nennung zurück

srt41 2020Eine erste Mannschaft hat ihre Nennung für das 24 Stunden Rennen von Le Mans zurück gezogen. Das Sausset Racing Team 41 hat den ACO davon unterrichtet, das man aufgrund der fehlenden Vorbereitungsrennen im Vorfeld des Klassikers aufgrund der ausgefallenen Läufe nun von einem Start absehen möchte. Die Crew aus 3 teils an den Rollstuhl gefesselten Piloten um den 4-fach amputierten Teamchef Frederic Sausset hatte eine Bewerbung um den „Garage 56“-Startplatz – eine für experimentelle Fahrzeuge reservierte Nennung – eingereicht. Die 3 Piloten Nigel Bailly, Takuma Aoki und Snoussi Ben Moussa hätten an der Sarthe einen speziell für sie umgerüsteten und von Graff Racing betreuten Oreca 07 LMP2 pilotiert.

Gleichwohl hält Sausset, der bereits 2016 mit einem ähnlichen Garage 56-Projekt als erster Pilot in dieser Spezialklasse überhaupt ins Ziel kam, an dem Projekt fest und will mit seiner Mannschaft zumindest 2 der anstehenden Europäischen Le Mans Serie-Runden bestreiten.

Durch den Rückzug der französischen Mannschaft rückt nun der Spirit of Race Ferrari 488 GTE von Duncan Cameron, Matt Griffin und Aaron Scott als erster Wagen auf der Reserveliste in das Feld des Klassikers auf. Der ByKolles Racing LMP1 steht nun als nächstes Fahrzeug vor dem Sprung ins offizielle Hauptfeld. Dieser könnte schon gesichert sein, da die bereits für das Rennen vorqualifizierte Luzich Racing Mannschaft den Betrieb bis auf weiteres eingestellt hat.

Madpanda Motorsport

madpanda httt testMit Madpanda Motorsports plant ein komplett neues Team den Einstieg in die GT World Challenge Europe. Das neu gegründete, spanische Team gehört dem 25-jährigen argentinischen Piloten Ezequiel Perez Companc, der damit in die Riege der fahrenden Teamchefs aufsteigt. Perez-Companc war in der letzten Saison der Serie noch mit dem Belgian Audi Club Team WRT unterwegs und startete 2018 unter anderem auch im ADAC GT-Masters als Pilot an Bord einer der Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 evo. Er hat schon Rennerfahrungen in der Blancpain GT Endurance, der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship, der GT-Open und der 24 Stunden-Serie gesammelt. Seinen bis dato einzigen Titel verdiente sich der GT-Sport-Spezialist 2014 in der Ferrari Callenge Europe, wo er den AM-Titel errang.

Der lange auf italienische Wagen (Ferrari/Lambo) setzende Argentinier hat sich für sein Teamdebüt für einen aktuellen Mercedes AMG GT3 entschieden, der vom aus der Formel E bekannten Einsatzteam von QEV Tech betreut wird, die damit erstmals in den Verbrenner-Langstreckensport einsteigen. Das neue Team will 2020 in der Silber-Kategorie für aufstrebende junge professionelle Piloten starten und dabei sowohl in der Sprint- als auch in der Langstreckenserie antreten. Im Rahmen der SRO-Testtage am Circuit Paul Ricard in Le Castellet testete man sowohl den Wagen als auch einige Kandidaten für die zu vergebenden Sitze, unter denen sich unter anderem auch der Am-Vizemeister der GT4 South European Series, der Spanier Jorge Cabezas Catalan, befand.

Aktuell hat das spanische Einsatzteam allerdings den Betrieb eingestellt und sich statt dessen auf die lokale Bekämpfung der COVID-19 Pandemie durch Komponentenfertigung für Beatmungsgeräte konzentriert.

racing one: Audi-Pläne und Corona-Programm

racingone2020ascariDas racing one Team aus Plaidt hat in diesem Jahr ein Programm in nicht weniger als 5 Rennserien geplant. Neben den Ferrari-Programmen (wir berichteten) in der Nürburgring Langstrecken Serie und der GTC-Serie (wir berichteten) will man auch mit einem Audi RS3 TCR in der ADAC TCR Germany und mit verschiedenen Audi R8 LMS GT4 in der ADAC GT4 Germany sowie der DTM-Trophy antreten. Auch bezüglich der GT4-Programme brachte uns Teamchef Martin Kohlhaas in der vergangenen Woche auf den aktuellen Stand:

„In der ADAC GT4 Germany haben wir mittlerweile eine erste Besatzung fixieren können. Dort werden Domenico Solombrino und Cristian Stingu den ersten in neuen Farben (siehe Bild re.) antretenden Wagen pilotieren. Beide kommen aus den GT4-Programmen von Mathol Racing wo sie bislang in der VLN Erfahrungen gesammelt haben. Für das zweite Audi-Cockpit waren wir schon relativ weit in den Verhandlungen fortgeschritten, ehe die Corona-Krise dort alle Gespräche auf Eis gelegt hat. Das Gleiche gilt auch für den Fahrerplatz in der TCR-Germany, den wir noch nicht fixieren konnten.“

racingone2020colorFür das parallel geplante Programm in der DTM-Trophy konnte Kohlhaas ebenfalls schon den ersten Cockpitplatz loswerden. „Hier hat der Niederländer Kelvin Snoeks den ersten Sitz fixiert. Kelvin ist unter anderem 2015 Meister der Dutch Supercar Challenge geworden und war in den letzten Jahren regelmässig in der Lamborghini Supertropheo unterwegs. Ausserdem startete er in der letzten Saison regelmässig im ADAC GT-Masters.“ Für die zweite deutsche GT4-Serie sieht Kohlhaas ein grosses Potential. „Ich denke das ist ein Konzept das schlagartig aus dem Stand heraus funktionieren wird. Wir haben ja bei den Fahreranfragen gesehen wie hoch das Interesse wird. Speziell das ausgelobte Preisgeld hat dazu geführt das eine Menge Piloten die Serie hoch attraktiv finden. Lediglich wegen Corona haben wir hier den 2.Sitz noch nicht vergeben können.“

Kohlhaas ist einer der ersten Teamchefs die sich uns gegenüber zu den Auswirkungen der Krise äusserten: „Wir hatten 2020 einen derartigen Run auf unsere Fahrerplätze das ich dachte so gut lief es noch nie. Wenn der Ausbruch der Pandemie nicht dazwischen gekommen wäre hätten wir das volle Dutzend an zu Verfügung stehenden Fahrerplätzen schon Anfang April besetzt gehabt. Aus meiner Sicht ist es jetzt wichtig das auch alle geplanten Termine stattfinden, auch wenn das Gros der Rennen nun verschoben werden muss. Rennabsagen würden dazu führen, das wir die vereinbarten Sponsorenverpflichtungen nicht mehr mit der versprochenen Anzahl an Events erfüllen könnten, und das würde dann einen Rattenschwanz an Rückforderungen und Ausfällen für die Teams auch für das nächste Jahr bedeuten. Martin KohlhaasHier sind also weniger die Fahrer als die Sponsoren der ausschlaggebende Punkt. Von daher wäre es der Worst Case für uns wenn hier die Saisons auf die Hälfte zusammengestrichen werden müssten. Wenn es dann wieder losgeht, werden wir von administrativer Seite her das Engagement in 3 Serienpaketen (ADAC/VLN/DTM) schon irgendwie stemmen können, da wir prinzipiell genug organisatorische Kräfte haben. Ich sehe da eher das Problem auf die Mechaniker zukommen – der gedrängte Terminkalender im 2.Halbjahr wird dann eher zu deren Lasten gehen weil sie dann wochenlang am Stück ohne freies Wochenende unterwegs sein werden. Das wird dann auf dem Rücken der Schrauber ausgetragen werden!“

Aufgrund der Krise läuft im Augenblick ein Plan B-Programm bei racing one an: „Zum einen haben wir in den letzten Tagen besonders oft die Demontage und den Wiederaufbau der einzelnen Wagen, speziell des Ferraris, durch die Mechaniker geübt. Zum Anderen haben wir das Glück das wir in der Vergangenheit auch eine kleine CNC-Abteilung in einem Teil der Werkstatt aufgebaut haben um ursprünglich einige Ersatzteile selber fertigen zu können. Diese erweist sich nun als Rettungsanker, da wir abseits des Rennsports auch andere Aufträge bewerkstelligen können. So sind wir unter anderem in den letzten Wochen in die lokale Fertigung von Schutzwänden für Supermärkte und Ladengeschäfte eingestiegen oder nehmen nun auch Aufträge für den Prototypenbau von Maschinen an. Darüber können wir einen Teil unserer Techniker noch beschäftigen und noch die Mieten für unsere Hallen bezahlen. Ich hoffe das uns das letztlich den Arsch in der Krise retten kann!!“

Le Mans ändert das Qualifyingformat

Der ACO hat schon im vergangenen Dezember eine Änderung des Qualifyingformats zum 24 Stunden Rennen von Le Mans beschlossen. Statt dreier je 2 stündiger langatmiger Qualifyingsessions, wird es nach dem Willen des französischen Verbandes eine kürzere und knackigere, besser vermarktbare 2 teilige Session geben deren Kern die sogenannte „Hyperpole“, eine halbstündige Session zum Auswürfeln der letzten entscheidenden Startpostionen, geben wird.

Das eigentliche Qualifying für alle Teilnehmer wird im Rahmen einer 45-minütigen Session am Mittwoch vor dem Rennen abgehalten werden. Diese startet um 23.15 am Abend und geht bis Mitternacht. Die jeweils 6 schnellsten Teams einer Klasse werden dann am nächsten Tag zu der zur Primetime um 20 Uhr-20.30 Uhr angesetzten Hyperpole zugelassen, bei der die 6 vordersten Startpositionen in jeder Klasse bestimmt werden. Dieses im TV besser vermarktbare Format wird nebenbei dazu führen das die Polesetter 3 Stunden früher wie bisher bekannt sind und sich auch die Arbeit der Medienvertreter ein wenig entspannen wird , die bislang bis in die Nacht hinein die entsprechenden Artikel formulieren mussten.

PS on Air - Folge 2

Derpatricksimon Ravenol ADAC GT Masters-Talk, das neue Podcast-Format von ADAC GT-Masters-Kommentator Patrick Simon, geht am morgigen 12.4 in die zweite Runde. Nach der erfolgreichen Premiere am vergangenen Wochenende steht am Ostersonntag ab 13.00 Uhr die zweite Folge der Online-Livetalkshow auf dem Programm.

Simon bringt am Sonntag aktuelle News aus dem ADAC GT-Masters, der ADAC GT4 Germany und der ADAC TCR Germany. Mit ADAC Vorstand Lars Soutschka spricht er über aktuelle Planungen für das GT Masters und mit HTP-Winward-Fahrer Indy Dontje über seine Erwartungen an die Saison. McLaren 570S GT4-Pilot Phil Dörr blickt auf die deutsche GT4-Meisterschaft und mit dem ADAC TCR Germany-Champion von 2018, Hari Proczyk, wirft Simon einen Blick auf die Tourenwagenserie.

Zu sehen ist „PS on Air - Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk“ online im Livestream unter anderem  unter diesem Link auf Youtube, auf dem Facebook-Kanal des ADAC GT Masters sowie auf adac.de/motorsport und ravenol.de.

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