GTC-Chef Monschauer: "4-6 Rennen"

ralphmonschauerGTC Organisator Ralph Monschauer ist mit seiner Serie auch direkt vom Verbot von Grossveranstaltungen in Deutschland bis Ende August betroffen. Gegenüber GT-Eins gab der Promotor der GT3- und Sportwagenserie, die dieses Jahr ins DTM-Paket gewechselt ist einen aktuellen Ausblick in die nun anstehenden Kalenderänderungen, die nun eine Saisonkürzung umfassen.

„Die DTM, mit der wir dieses Jahr zusammen gespannt haben, hatte ja erst just vor etwas mehr als einer Woche einen neuen Kalender aufgestellt. Solange wir hier noch keine konkreten Absagen seitens der Rennstrecken vorliegen haben, können wir offiziell keine Änderungen bekannt geben und müssen mit unseren Planungen für diese Events fortfahren. Eigentlicher Saisonauftakt sollte gemäß des aktuellen DTM-Kalenders für uns der Norisring sein. Allerdings gehe ich nun intern davon aus das der Termin dort in Kürze abgesagt wird. Sollte es so kommen dann werden wir wahrscheinlich stattdessen am Nürburgring in die Saison starten. Das nächste Rennen wäre dann am Eurospeedway Lausitzring sowie in Hockenheim. Darüber hinaus zeichnet es sich ab das wir in Monza antreten werden, wobei konkrete Gespräche dazu noch am Laufen sind. Mindestens eine weitere Strecke würden wir dann noch versuchen mit hinzu zu nehmen.“

alzenaudiWenn es nach dem Plänen von Monschauer ginge, würde der Kalender der GTC-Serie in dieser Ausnahmesaison um die 5 Rennen umfassen. „Vielleicht werden es auch 6, vielleicht auch nur 4. Weniger als 4 machen für eine Meisterschaft keinen Sinn; dann würden wir diese als offene Versanstaltungsreihe deklarieren. Als Organisator und Unternehmer muss man in dieser schwierigen Ausnahmesituation derzeit positiv denken und optimistisch handeln. Wenn ich Trübsal blasen würde und erst alles abwarten würde bis ich im letzten Augenblick weiss was stattfindet, wäre ich ein schlechter Serienpromoter.“

Monschauer muss wie alle Organisatoren von grösseren Sportevents mit der Unsicherheit bezüglich der Rechtslage bei Sportveranstaltungen leben. „Es gibt ja derzeit für die Behörden auch wichtigere Themen. Aber es wird ja auch viel davon abhängen wie man jetzt organisatorisch eine Grossveranstaltung definiert, wobei wir da erst mal die Regelungen für den Profi-Fussball abwarten. Wenn die bekannt sind, kann man detailliert planen wie Rennveranstaltungen organisatorisch ablaufen könnten. Mit „Geisterrennen“ ohne Zuschauer hätte ich zum Beispiel absolut kein Problem – streng genommen waren die GTC-Rennen schon jahrelang Geisterrennen weil wir kaum zahlende Zuschauer hatten. Erst in der letzten Saison ist es durch die eigenen Veranstaltungen etwas besser geworden. Am Nürburgring hatten wir zum Beispiel 4000 zahlende Zuschauer, was immer noch im deutschen Bereich im Vergleich zu etwa DTM oder ADAC-Raceweekends wenig ist, aber dennoch für uns ein Achtungserfolg war. Diskutiert werden zum Beispiel Einschränkungen, die eine Maximalanzahl von 1000 Personen im Fahrerlager pro Veranstaltung vorsehen. Das würde sich auf eine grosse Fläche verteilen und wäre dann unter Beibehaltung der Abstandsregeln machbar.“

Zwar ist die augenblickliche Situation auch für Monschauer sehr herausfordernd, aber ein kompletter Saisonausfall käme für ihn nicht in Frage. „Wir müssen jetzt erst mal Geduld haben und uns gut organisatorisch vorbereiten. Die Situation hat ja seit dem Frühjahr ein immens hohes Tempo und eine sehr hohe Dynamik an den Tag gelegt. Daher glaube ich das wir im September irgendeinen Weg finden müssen und werden, zumindest den Sport in Deutschland wieder zum Laufen zu bringen und in unserem Fall eine Restsaison über die Bühne zu bringen. Ob die nun 4 oder 6 Rennen umfasst lass ich mal dahin gestellt sein. Unseren Kundenteams würde sonst ein grosser wirtschaftlicher Schaden drohen. Und auch die Fans brauchen nach 5 Monaten Stillstand endlich wieder Unterhaltung – Stichwort Brot und Spiele – egal ob dies nun an der Strecke oder als Livestream vor dem Bildschirm geboten wird.“

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