Das Ende eines Bombenjahres ...

Le Mans So geht denn nun das alte Jahr 2008 dem Ende zu. Wie werden wir es in Erinnerung behalten? Aus Sicht der Sportwagenszene war es wieder einmal ein Bombenjahr! Volle LMS-Felder (im fünften Jahr in Folge), volle FIA-GT-Felder, eine sehenswerte Werks-Schlacht zwischen Audi und Peugeot an der Sarthe und in der Le Mans Serie mit jeweils einem verblüffenden Ende, ein prosperierendes ALMS-Feld, eine deutsche GT-Meisterschaft die diesen Namen verdient - die GT- und Sportwagenszene hatte dieses Jahr einiges zu bieten.

Ob wir von 2009 ähnliches erwarten können? Sicher wird es Einschnitte aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage geben - aber ein Grund zum Schwarzsehen ist es nicht wirklich. Es wird auch 2009 eine Le Mans Serie, eine ALMS und ein ADAC-GT-Masters geben. Vielleicht mit kleineren Feldern, aber sicher mit reichlich Rennaction - und auch wird auf unseren Seiten wieder darüber berichtet werden. Dies sogar schon im 10. Jahr in Folge!

In diesem Sinne wünschen euch die GT-Eins Autoren aller Newsartikel und Rennberichte an dieser Stelle einen guten Rutsch und ein frohes neues und gesundes 2009!

Australische GT – Saisonstart 2009 erst im März

08agtc600Die Saison 2008 begann für die Australische GT schon Anfang Februar in Rahmen des A1GP in Eastern Creek - 2009 ändert sich dieser frühe Termin zwangsläufig, nachdem die A1GP-Open-Wheeler nicht mehr down under auftreten. Somit wird die nationale GT-Meisterschaft ihren Saisonauftakt voraussichtlich von 19.-22.03. in Adelaide feiern, wo traditionell ein langes Rennsportwochenende rund um das Clipsal 500 der V8 Supercars abgehalten wird. Nur eine Woche später findet der F1-GP in Melbourne statt, wo die GT auch im letzen Jahr im Vorprogramm mitwirkten.

Diese beiden Veranstaltungen zählen zu den populärsten Motorsport-Events in Australien und wären eine ideale Bühne für das dann hoffentlich schon erweiterte GT Championship-Feld. Addiert man - etwas optimistisch - alle bisherigen Informationen über die GT3-Teilnehmer für 2009 auf, könnte mit vier Lamborghini Gallardo, drei bis vier Mosler MT900, zwei oder drei Maserati Gransport Light, je zwei Dodge Viper und Porsche Cup S sowie je einem Aston Martin DBRS9, Ferrari F430 und Lotus Exige gerechnet werden.

Letzte LMP-Gerüchte 2008 um Audi und Aston

Beide Sebah-LolaGemäß eines aktuellen Gerüchtes im 10/10ths Forum soll die Besatzung des Speedy-Sebah Racing LMP1-Lolas bereits fixiert worden sein. Demnach werden Andrea Belicchi, Marcel Fässler und Neel Jani die Piloten des kürzlich von Charouz Racing erstandenen ex Aston Martin-Werksprototypen in der 2009´er Saison der Le Mans Serie sein. Damit würde auch auf die Besatzung des LMP2-Lolas der schweizer-britischen Mannschaft eine Umbesetzung zukommen, da Belicchi bislang Teil der Besatzung des Lola B08/80 war.

Weiter Rätselraten bereitet auch die Ankündigung von Audi, man werde zumindest als Motorenlieferant 2009 in der Le Mans Serie vertreten sein. So berichtet die Seite grandprix.com, dass das Futurecom-TME Team von Collin Kolles darüber nachdenkt, seine Aktivitäten von der DTM auf die 1000km-Serie auszudehnen. Aus verschiedenen Quellen kamen Überlegungen, dass dazu ein Lola B09/60 Chassis zum Einsatz kommen würde, das Motor und Antriebsstrang eines Audi R8 LMP1 aufnehmen könnte. Eine ähnliche Kombination gab es schon einmal: 2007 setzte das schweizer Swiss Spirit Team einen Lola mit dem R8-Treibsatz in Le Mans ein. Da man aber seinerzeit lediglich den Motor verwendete und den Antriebsstrang des Audi-Seriensiegers verschmähte, gab es nur wenige Auftritte des Paketes. Hier dürften in den kommenden Wochen ebenfalls klärende Ankündigungen ins Haus stehen.

Schliesslich wartet man noch darauf, was Aston Martin macht. Die britische Manufaktur war in der letzten Saison mit dem Charouz Racing-Lola B08/60 eines der Überaschungsteams 2008. Das nun bei Speedy-Sebah weiterfahrende Fahrzeug sollte 2009 gemäß dem Plan von Aston Martin & Prodrive durch ein eigenes LMP1-Fahrzeug ersetzt werden. Nun könnte die Reglementsumgestaltung für 2011, wenn motorentechnisch aus der LMP2-Klasse von heute die LMP1 von morgen wird, Aston Martin dazu bewegen, eine weitere Option zu ziehen: Die Entwicklung eines LMP2-Motors, der das Werk 2011 zum Kampf gegen Gegner wie Audi Peugeot und Porsche in der Top-Klasse an der Sarthe und in den ACO-Serien befähigt. Pläne für einen LMP2-Motor existieren wohl bereits (Ray Mallock Ltd. hatte den Treibsatz als Option für das Upgrade seines Lolas erwogen). Ob er freilich nun kommt, werden die genauen Ankündigungen Astons zeigen müssen, die noch der Veröffentlichung harren.

Spanische GT - Kalenderentwurf für 2009 - Update

Der Terminplan für die Spanische GT-Meisterschaft soll 2009 offenbar doch wieder sechs - statt wie zuletzt angekündigt sieben - Veranstaltungen umfassen. Der aktuelle Stand des provisorischen Rennkalenders lautet: 03.05.09. – Valencia, 07.06. oder 14.06.09. – Jarama, 12.07. oder 19.07.09 – Estoril, 13.09.09 – Albacete, 18.10.09 – Jerez, 08.11.09. – Portimao / Algarve.

V de V Endurance Proto – Aufrüsten für 2009?

08vdev605Obwohl Julien Schell und David Caussanel den Prototypen-Langstrecken-Fahrertitel mit einem Ligier JS49 holten, war in der abgelaufenen Saison erkennbar, dass die Norma M20 F in der Breite das VdeV-Feld dominieren. Daher entwickelten sowohl Ligier - am neuen JS51 - als auch Juno - an einer verbesserten Version des SSE (im Bild einer der Wagen aus 2008) - weiter, um ihre Kunden konkurrenzfähig zu halten. Die britische Firma Juno wird das 2009er-Fahrzeug voraussichtlich am 11.01. auf der Autosport Show in Birmingham präsentieren. Alle drei genannten Chassis wären bei der VdeV gemäß dem Entwurf für eine Reglementsänderung künftig in der Klasse „CN Championnat A“ eingestuft.

Edil Cris prüft LMS-Engagement

edilcrisf430Das italienische Edil Cris Racing Team prüft derzeit für die kommende Saison neben der italienischen GT-Meisterschaft und der GT Open auch ein Engagement in der Le Mans Serie. Das in Seriate bei Bergamo stationierte Team war in der letzten Saison vornehmlich in den beiden vorangenannten Serien unterwegs. In der abgelaufenen Saison belegte man Rang 5 in der Teamwertung der GT-Open, wobei als bestes Ergebnis ein 2. Rang beim ersten Lauf auf dem neuen Stadtkurs von Valencia zu Buche stand. Teambesitzer Cristiano Cavalleri vertraute dabei auf die Dienste seiner vier Landsleute Matteo Cressoni, Lorenzo Bontempelli, Marco Frezza und Ferdinando Monfardini. Für die kommende Saison sind allerdings noch keine konkreten Fahrerverpflichtungen bekannt. Es wird daher davon abhängen, ob die italienische Mannschaft ein Trio interessierter Kundenpiloten für die Le Mans Serie verpflichten kann, um ihre Einsätze in den Endurance-Bereich zu erweitern.

Endurance GT Serie – 2009 keine Terminkollisionen mit Italienischer GT?

Geht man davon aus, dass die EGTS auch 2009 bei den meisten Rennveranstaltungen der Peroni-Gruppe dabei sein wird, könnte nach bisherigen Informationen eine Saison ohne Überschneidungen mit dem Terminplan der offiziellen Italienischen GT-Meisterschaft bevorstehen. Als zweites Auslandsrennen soll im kommenden Jahr neben Brünn erstmals der Hungaroring auf dem Programm von Peroni Promotion stehen, weiters wird man voraussichtlich in Imola, Misano, Monza, Mugello und Vallelunga fahren.

Stuck, Arnold & Lindholm testen Vici-Porsche

vicitestDas amerikanische VICI-Racing Team hat bei einem zweitägigen Test in Sebring drei potentielle Piloten für die kommende Saison der ALMS unter die Lupe genommen. Die Namen der Piloten dürften hierzulande in Motorsportkreisen hinlänglich bekannt sein: Johannes Stuck, Christer Lindholm und Lance David Arnold sind die Volanteure, die beim Test auf der verkürzten Variante des 12h-Kurses auf einem der beiden 2008´er Porsche 911 RSR des Teams der Teammitteilung nach eine gute Figur machten.

Der in Duisburg lebende 22-jährige Lance David Arnold dürfte hierzulande aus dem Porsche Carrera Cup und dem ADAC-GT-Masters bekannt sein, in dem er mit Frank Stippler zusammen den ersten Sieg eines Porsche GT3-Cup S im vergangenen Jahr am Nürburgring einfuhr. Den Schweden Christer Lindholm kennt man vorrangig aus der heimischen 2-Rad Szene. Der dreimalige deutsche Superbike Champion hat sich mittlerweile in drei Saisons im umkämpften schwedischen Porsche Carrera Cup einen Namen gemacht. Johannes Stuck schliesslich bedarf keiner gesonderten Vorstellung – der Sohn von Sport- und Tourenwagenlegende Hans Joachim Stuck war in den vergangenen Jahren nicht nur in der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft sondern auch der Le Mans Serie unterwegs. Freilich fehlte in den internationalen Serien noch ein Festengagement, das der 21-jährige nun für 2009 in der ALMS anstrebt.

VICI-Racing hatte vor wenigen Wochen angekündigt das Engagement in der ALMS, das 2008 einen Porsche 997 RSR sowie zeitweise ein zweites Fahrzeug umfasste, auf bis zu drei Porsche ausdehnen zu wollen. Freilich fehlten bislang die entsprechenden Piloten dafür. Wenn man davon ausgeht, dass Stammfahrer Marc Basseng dem Team erhalten bleibt, dann könnte auch das zweite Fahrzeug nun mit einer potenten Besatzung bemannt werden. Zusammen mit den Teams von Flying Lizzard Motorsport und Farnbacher Loles Racing würde sich VICI-Racing damit als dritte Porsche-Kraft in der in 2009 hart umkämpften GT2-Klasse der ALMS etablieren.

Racing Box LMP2 mit Bobbi, Piccini & Hezemans

Das italienische Team Racing Box hat alle Bausteine für einen Angriff auf der LMP2-Wertung der Le Mans Series 2009 beisammen. Als dritten Fahrer hat man den ehemaligen FIA-GT-Champ Matteo Bobbi verpflichtet. Er wird gemeinsam mit Andrea Piccini und Corvette-Haudegen Mike Hezemans an den Start gehen. Pilotiert wird ein Lola B09/80, der Motor kommt von Judd.

Vorschau auf die Daytona24

 In den letzten Wochen hat sich hinsichtlich Starterliste für den Januartest "Roar before the Rolex 24" sowie dem 24-Stunden-Rennen Ende Januar einiges getan.

So hat das Alegra-Team seinem Wagen einen BMW-Motor verliehen. Als Fahrer stehen unter anderem der Tscheche Tomas Enge und der Brite Ryan Dalziel fest. Des weiteren hat man vor kurzem den zweiten Tracy-Riley erstanden, für den man wohl ebenfalls einen Einsatz im Laufe der Saison plant.

Childress-Howard Motorsports hat der Starterliste nach ebenfalls zwei neue Crawford's erstanden. Für das 24-Stunden-Rennen wurde aber nur ein Wagen gemeldet, dessen Cockpit sich Rob Finlay und Andy Wallace möglicherweise mit Kevin Harvick und Danica Patrick teilen werden. Chip Ganassi nimmt wie sonst auch immer beim D24 mit zwei Lexus-befeuerten Riley's teil. Hier stehen die Fahrer allerdings - ähnlich wie beim Penske Team - offiziell noch nicht fest. Hinsichtlich des Einsatzes eines Coyote beim Forsythe Team ist es extrem ruhig geworden. Vermutlich wird die Spirit of Daytona-Mannschaft das einzige Coyote-Team bei der 24-Stunden Hatz sein.

Aus deutscher Sicht stehen bisweilen fünf Fahrer fest. Sascha Maassen startet beim neuen Team Wright Motorsports auf einem Porsche in der GT-Klasse. Ebenfalls in der GT-Klasse unterwegs sind Wolf Henzler, Dominik Farnbacher, Dirk Werner und Robert Renauer beim Farnbacher-Loles Team.

Bis zum Testbeginn am 3. Januar bzw. der 24-Stunden wird sich aber wohl noch einiges ändern können. Eine vorläufige Starterliste gibt es wie immer auf GrandAm.de.

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