Verfasst von Hans-Theis Schmidt / Harald Gallinnis. Veröffentlicht in DMV-GTC
Bei der DMV-Tourenwagen Challenge am vergangenen Wochenende in Hockenheim debütierte mit dem Aquila SR1 eine neue Prototypen-Konstruktion. Der optisch ansprechend gestaltete Wagen aus Dänemark war erstmals in Deutschland am Start. Der extrem preiswert (knappe € 100.000,-) konstruierte Mittelmotor-GT mit Aluminiummonocoque verfügt derzeit über einen 330PS starken BMW 4l-V8 als Treibsatz. Aus Kostengründen hat man auf einen Serienmotor gesetzt. In Dänemark wurden angeblich 15 Exemplare für einen Markenpokal hergestellt. Gefahren werden soll dieser Cup in Dänemark und Schweden. Kim Rödkiaer und Michael Jacobsen pilotierten das 875kg leichte Fahrzeug in Hockenheim. Dort bekam allerdings die Zündanlage Wasser und quittierte ihren Dienst frühzeitig. Die Dänen sind am Nürburgring für einen weiteren Testeinsatz wieder dabei.
Angeblich soll der Aquila den neuesten Sicherheitsspezifikationen für CN- und LMP-Autos entsprechen, wobei man in der Produktbeschreibung allerdings freimütig zugibt, aus Kostengründen bisher auf die obligatorischen Crashtests für diese Fahrzeugklassen verzichtet zu haben. Mit 890kg inklusive Motor dürfte der Wagen ausserdem zu schwer für eine Verwendung als CN und zu leicht für eine Zulassung als GT sein. Ob sich angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage die angepeilte Stückzahl realisieren lässt und der Cup zusammenkommt, mag dahingestellt sein. Sonst würde dem optisch gut gelungenen Wagen lediglich eine Zukunft als ausgefallener Exot für Trackdays blühen.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Britische GT
Möglicherweise ist ein neues Hindernis für die Abhaltung des bereits von April auf Juli verschobenen 2h-Rennens der British GT in Donington aufgetaucht: Gemäß einer Presseaussendung jener Anwaltsfirma, die den Streckeneigentümer Wheatcroft & Son Ltd. vertritt, habe man den Streckenbetreiber Donington Leisure Ltd. auf rund zweieinhalb Millionen Pfund an ausständigen Mietzahlungen geklagt.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Einige Details zur bevorstehenden neuen Saison der Brasil GT3 sind nun bekannt geworden: Alceu Feldman, der im Vorjahr mit einem Lamborghini Gallardo bzw. später einer Dodge Viper unterwegs war, wird gemeinsam mit Ronaldo Freitas in einem der Porsche 997 Cup S von WB-Motorsport antreten. Die beiden anderen Besatzungen dieses Teams sollen Antonio Hermann /
Ricardo Mauricio und Thiago Camilo / Lico Kaesemodel sein.
CRT bringt drei Ferrari F430 GT3 an den Start, als Piloten wurden Claudio Ricci / Rafael Derani, Walter Derani / Josue Pimenta und Rodolpho Santos / Abramo Mazzochi genannt. Auch Blausiegel Racing ist wieder mit dabei - unverändert werden dort Marcelo Hahn und Allam Khodair fahren. Das Bild rechts zeigt den F430 GT3 des Teams am verregneten ersten Balance-of-Performance-Testtag in Sao Paulo.
Weiters ist zumindest eine Dodge Viper bestätigt: Für die Brüder Fabio und Wagner Ebrahim, die 2008 für Podestplätze gut waren, wird von Avalone Motorsport ein Competition Coupe eingesetzt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Nur elf Autos werden am kommenden Wochenende in Le Mans auf dem Circuit Bugatti zum zweiten Testtag der Le Mans Serie nach dem Auftaktwochenende am HTTT im März erscheinen - der zweite Testtag wird also nur widerwillig von den Teams angenommen. Vornehmlich sind dabei Mannschaften engagiert, die den Test auf dem kleinen Circuit Bugatti als Ersatz für den aus Kostengründen weggefallenen Le Mans Testtag auf dem Circuit La Sarthe, der klassischen 13 km langen Variante des Klassikers in Le Mans, oder als Zusatztest für die Abstimmung ihrer neuen Fahrzeuge nutzen wollen. Da dieser Test nun auf einer im Prinzip völlig anderen Strecke als der Klassiker stattfindet, verwundert das Rumpffeld kaum.
Vier LMP1, drei LMP2, kein GT1 und vier GT2 werden am kommenden Samstag und Sonntag zumindest die Start und Zielgerade in Le Mans sowie die Dunlop-Schikane für Simulationen in Hinblick auf die 24h nutzen können. Die beiden neuen Pescarolo-Boliden (Foto), der Signature Oreca-Courage und der Lola-Aston Martin des Speedy-Sebah-Teams sind in der Top-Klasse gemeldet. Speedy-Sebah bringt auch den LMP2- Lola an den Start, der sich gegen die klasseninternen Konkurrenten von Karim Ojjehs GAC-Team sowie den Team Essex-Porsche behaupten wird. Bei den GT2 starten der Hankook-Ferrari des Teams Farnbacher, der Drayson Racing-Aston Martin Vantage GT2, das aus der Grand Am in die ACO-Szene gewechselte Team Seattle mit dem GT2-Ferrari und der Endurance Team China-Porsche, hinter dem Thierry Perriers Perspective Racing Mannschaft steckt. Das Rahmenprogramm des Testwochenendes ist ebenso spartanisch wie das Hauptfeld: An beiden Testtagen hält lediglich der Chinesische Clio Cup (!) angeblich zwei Rennen ab.
Verfasst von Holger Mayer. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Ein Rennwochenende voller Höhen und Tiefen erlebten die beiden Farnbacher Loles Racing Piloten Wolf Henzler und Dirk Werner mit ihrem 911 GT3 RSR beim ALMS-Lauf in Long Beach. Nach einem Trainingsunfall am Donnerstag mussten ihre Mechaniker eine unfreiwillige Nachtschicht einlegen, doch die Überstunden haben sich gelohnt: Im Qualifying am Freitag holte Wolf Henzler mit dem Sportwagen aus Weissach die nach Sebring zweite GT2-Pole-Position des Teams in dieser Saison.
Im Rennen hatte Porsche-Werksfahrer Henzler dann allerdings erneut Pech: Nachdem er die meiste Zeit in Führung gelegen hatte, fiel er wegen eines Aufhängungsdefekts ans Ende des Feldes zurück. Mit einer sehenswerten Aufholjagd kämpfte sich sein Teamkollege Dirk Werner noch auf den zehnten Platz nach vorne und rettete damit wenigstens einen Meisterschaftspunkt. „Mir tut es vor allem für unsere Jungs leid, die 36 Stunden am Stück gearbeitet haben, um uns fürs Qualifying ein perfektes Auto hinzustellen“, sagte Wolf Henzler. „Irgendwie scheinen wir das Pech in dieser Saison anzuziehen. Wir dürfen uns dadurch aber nicht entmutigen lassen, denn auch Long Beach hat gezeigt: Wir können jederzeit um den Sieg mitfahren. Wir müssen nur mal ohne Probleme durchkommen.“
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Oreca-Courage hat auf ihrer Videowebsite erstmals Bilder des neuen Oreca-01 LMP1-Prototypen veröffentlicht, den man als erstes komplett selbst entworfenes Top-Fahrzeug des französischen Rennsport-Unternehmens bei den 1000km von Spa debütieren will. Der Wagen ist der erste LMP der Firma, der nicht mehr auf Courage referenziert, gleichwohl man ihn eigentlich als Courage-Evolution ansehen muss.
Nach vielen technischen Verbesserungen, so dem Wechsel des Motorenpaketes auf die britisch-japanischen AIM-Blöcke, ist mit dem lang erwarteten Aero-Paket die rundum-Erneuerung des Wagens, der ursprünglich auf dem von Yves Courage entworfenen LC70 basierte, abgeschlossen. Der Oreca-01 unterscheidet sich von seinem Vorgänger vor allem im Design der Fronthaube und der Seitenkästen. Bei den Windkanalversuchen zur Entwicklung wurde auf eine effektive Anströmung der Kühler und eine aerodynamische Verkleidung der Radaufhängungen Wert gelegt. Mit dem neuen Modell hat Oreca-Courage nun eine adäquate Waffe zu den Entwicklungen der Konkurrenz, so Zytek und vor allem Pescarolo im Köcher, die man bei der nächsten Runde der Le Mans Serie in den Ardennen erstmals von der Kette lassen wird.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Nur wenige Tage vor dem ersten Rennwochenende der neuen Brasil GT3-Saison, das von 24.-26.04. in Sao Paulo auf dem Programm steht, fanden auf dem Autodromo do Interlagos auch Balance-of-Performance-Tests für die Serie statt. Der wesentliche Punkt, den es dabei abzuarbeiten galt, waren die Reifen, welche heuer von Pirelli (anstatt wie in den Vorjahren von Michelin) gestellt werden.
Christophe Bouchut und Chico Serra standen als Piloten zur Verfügung, wobei am ersten der beiden Testtage wegen Regens kaum verwertbare Aufschlüsse über die Kräfteverhältnisse zwischen den einzelnen Fahrzeugtypen gewonnen werden konnten.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Britische GT
Die zuletzt abgesagte Veranstaltung der Britischen GT-Meisterschaft in Donington soll am 18./19.07. auf dem dann fertig umgebauten Kurs nachgeholt werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Japanische Super GT
Bei der zweiten Runde der Japanischen Super GT Meisterschaft hat Lexus am vergangenen Wochenende einen Doppelsieg landen können. Nach 52 Runden auf dem GP-Kurs von Suzuka haben Richard Lyons und Yuji Tachikawa auf dem Zent Zerumo die Ziellinie 1,88s vor dem Deutschen Andre Lotterer und seinem Partner Jyuichi Wakisaka auf dem Petronas Toms-Lexus kreuzen können. Lotterer fuhr damit das erste Podium der laufenden Saison ein. 3,3s hinter den beiden Lexus kam die Nissan-Crew von Sebastian Phillipe und Tsugio Matsuda auf dem Impul Calsonic-GT-R ins Ziel.
Bis sieben Runden vor Schluss lag noch der Nissan GT-R von Satoshi Motoyama und Benoit Treluyer in Führung. Dann kostete ein nachlassender Reifengrip der Nissan-Crew die Führung. Wegen eines etwas rustikalen Manövers bei der Überholung durch den späteren Rennsieger bekam Treluyer zudem noch eine Zeitstrafe aufgebrummt die den Nissan mit der Nr.1 auf den elften Platz verbannte. Wegen einer Kollision von drei Wagen gegen Ende des Rennens wurde der Lauf unter Gelb beendet.
In der GT300-Klasse gab es einen Porsche-Sieg zu vermelden: auf dem Hankook-Porsche siegten Mitsuhiro Kinoshita und Masami Kageyama vor dem Mutiara Motorsamemiya RX7 und einem Nissan 350Z des S Road Mola-Teams. Insgesamt starteten 14 GT500 und 21 GT300 auf dem 5,807km langen Kurs. Die nächste Runde der Japanischen Super GT Meisterschaft findet am 4. Mai auf dem Fuji Speedway statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat aufgrund der Rennen in Sebring und Barcelona die Leistung der Diesel- und Benzin-getriebenen LMP analysiert und nun weiteren Handlungsbedarf in Bezug auf die Anpassung beider Motorenkonzepte erkannt. Ausserdem gab es ein Statement zur Homologationsprozedur, das sich vermutlich auf die aktuellen Streitigkeiten bezüglich der am R15 bemängelten Aero-Teile (wir berichteten) bezieht.
Um den nach Ansicht des ACO weiterhin bestehenden Perfomancevorteil der Diesel-Wagen einzuschränken, müssen Audi und Peugeot nun bei den Boxenstopps die selben Tankrestriktoren wie die Benziner-Teams (33mm statt wie bisher 36mm) verwenden, was die Standzeit bei den Stopps erhöhen dürfte. Ausserdem wird das Basisgewicht der Dieselprototypen auf 930kg erhöht, wobei 30 kg davon auf ein vom ACO bereitgestelltes Ballastgewicht entfallen müssen. Diese Änderungen gelten ab dem 1000km-Rennen in Spa. Profiteure der Änderungen werden die Top-Teams von Aston Martin, Zytek, Lola und Pescarolo sein, die nun in der zu erwartenden Schlacht gegen die Dieselflotte an der Sarthe bessere Karten haben dürften.
Darüber hinaus gab es vom ACO ein klärendes Statement zur Homologationsprozedur: So sollen - ebenfalls ab Spa - neue Autos spätestens 30 Tage vor Beginn eines Events, an dem sie teilnehmen wollen, homologiert werden dürfen. Genehmigungspflichtige Modifikationen an bestehenden Autos müssen spätestens 15 Tage vor Beginn des ersten Einsatzrennens homologiert werden. Damit gibt der ACO wohl möglich zwischen den Zeilen zu, dass einige Teile am unmittelbar vor den 12h von Sebring homologierten Audi R15 besser einer genaueren Prüfung unterzogen worden wären. Hier hatte es Reklamationen seitens der Konkurrenz aufgrund eines unter der Karosserie versteckten Flügelelementes gegeben, dessen Legalität zuletzt sehr umstritten war.