Silverstone-Runde der GT1-WM nicht live im TV

Phoenix-CorvetteAm kommenden Wochenende hält die FIA-GT1 Weltmeisterschaft ihr zweites Meeting auf dem umgebauten Kurs in Silverstone ab. Das Rennen wird die Premiere der Arena-Variante des nun auf 5,9 km verlängerten Traditionskurses beinhalten. Im Vergleich zur Premiere auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi vor zwei Wochen haben sich einige Änderungen im Fahrerfeld ergeben.

So hat Hans Reiter seinen unsprünglich mit zwei Brasilianern besetzten Murcielago nun mit Frank Kechele und Jos Menten besetzt. Kechele, der im Winter noch als einer der professionellen Piloten an der GT-Eins-Langstreckenserie 2010 teilnahm, konnte den Lamborghini-Konstrukteur bei einem Test auf dem Salzburgring überzeugen. Der Belgier Jos Menten kennt den Murcielago bereits von vereinzelten Einsätzen der Vorgängerversion her. Fehlen wird nach wie vor der in Abu Dhabi verunfallte Matech-Racing Ford GT von Natacha Gachnang und Cyndie Allemand. Auf der Mad Croc Corvette soll Xavier Maassen einen neuen Teamkollegen bekommen. Bei Phoenix Racing kehrt dagegen Anthony Kumpen neben Mike Hezemans ans Steuer der Corvette zurück, nachdem der Niederländer bei der Auftaktrunde noch auf die Dienste Andrea Picchinis gesetzt hatte. Und bei Hexis Racing ersetzt Thomas Accary Jean-Denis Deletraz auf dem Aston DBR9. Technisch gibt es ebenfalls einige Änderungen - so haben die Nissan-Teams das umstrittene Zusatzgewicht aus Abu Dhabi ausladen dürfen.

23 Autos starten demnach in Silverstone zu dem Qualirennen am Samstag und dem Hauptrennen am Sonntag. Sport1 verzichtet diesmal auf eine Live-Übertragung und bringt lediglich am Montag um 14:30-15:00 Uhr eine halbstündige Zusammenfassung der Rennaction. Daher sei Rennfans hier die Online-Live-Übertragung auf GT1-TV empfohlen. Die Rennen laufen am Samstag um 17:15 Uhr und am Sonntag um 15:15 Uhr Ortszeit (MEZ: 1h später!) ab.

FIA-GT3: Vorschau auf den Saisonauftakt in Silverstone

0429_gt3_1Die fünfte Saison der FIA-GT3 Europameisterschaft steht in den Startlöchern. Morgen werden auf der Insel die Motoren angelassen. Hierbei scheint es schon zur Tradition geworden zu sein, den jährlichen Meisterschaftsauftakt auf dem Silverstone GP Circuit auszutragen, der nun auch erstmals in seiner neuen Streckenführung befahren wird. Die gut gefüllte Nennliste spiegelt einmal mehr die Attraktivität und den Stellenwert der GT3-Serie wieder, zahlreiche Teams und Fahrer sind zudem der EM treu geblieben. Aber über den Winter gab es auch einige Umstrukturierungen. Während die neuen Fahrzeuge und Teams bereits vor gut zwei Wochen beleuchtet wurden (Link zum Bericht), soll der Schwerpunkt nun auf den Fahrerpaarungen liegen.

Als Gewinner des Teamtitels in der letzten Saison geht Hexis Racing mit dem Aston Martin DBRS9 an den Start. Dieses Jahr ist man die einzige Mannschaft, die auf die Fahreigenschaften des britischen Boliden setzt. Ziel wird es sein, die Teammeisterschaft ein weiteres Jahr zu verteidigen. Mit Manuel Rodrigues, Frederic Makowiecki und Thomas Accary hat man drei bekannte Gesichter dabei, Luc Paillard vervollständigt das französische Quartett. Das Kontingent an Porsche-Boliden erfüllen Mühlner Motorsport, Trackspeed und ProSpeed Competition. Bernhard Mühlner hat mit Gilles Vannelet einen ehemaligen GT3-Champion ins Auto geholt, sein französischer Landsmann Kevin Estre gehört ebenfalls zum Kader des belgischen Teams. Mit Tim Bergmeister und Martin Ragginger hat Trackspeed auf dem neuen 911 GT3 R zwei Porsche-Spezialisten verpflichtet, Marco Holzer greift für ProSpeed an.

Gleich vier Teams setzen auf den Audi R8 LMS – eigentlich liegt die Grenze bei maximal sechs Fahrzeugen pro Modell. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Da Phoenix Racing auch in der GT1-Weltmeisterschaft aktiv ist, darf man in der GT3-EM nach Belieben zwei Boliden einsetzen. Noch hat das in Sainteloc-Phoenix Racing umbenannte Team aber noch keine Fahrer bekannt gegeben. Bei Rosberg setzt man hingegen nahezu auf den Masters-Kader, Kenneth Heyer, Michael Ammermüller und Johannes Seidlitz werden durch Paolo Bonifacio ergänzt. Beim Neueinsteiger Black Falcon greift unter anderem Johannes Stuck ins Lenkrad, Matthew Bell, Bruder von Rob Bell, ist in der amerikanischen Mannschaft von United Autosports eingegliedert. Bei allen R8 LMS ist die Drehzahllimitierung auf 7.500 Umdrehungen wieder vorgeschrieben, morgen wird sich dann zeigen, wie die Piloten und Teams im „Home of British Motorsport“ damit zurechtkommen.

0429_gt3_2Nach einer eher durchwachsenen Saison für die Corvette Z06.R GT3 haben es sich nun drei Teams zur Aufgabe gemacht, wieder im vorderen Feld mitzumischen und an alte Zeiten anzuknüpfen. Callaway Competition, die mittlerweile zum Inventar der Serie gehören, bringen dabei mit Christian Hohenadel und Daniel Keilwitz eine starke Paarung an den Start, der Niederländer Marius Ritskes hat ebenfalls seinen Weg ins Team gefunden. Bei Graff Racing wird indes Arnaud Peyroles, der Fahrermeister des Jahres 2008, ins Lenkrad greifen. Toni Seiler, der selbst für sein Team starten wird, hat bislang Dino Lunardi mit ins Cockpit geholt, der 2009 bereits einen Sieg feiern durfte. Sein Debüt gibt an diesem Wochenende Schubert Motorsport mit dem BMW Z4 GT3. Claudia Hürtgen und Csaba Walter steigen vom B6 GT3 um, den nun nur noch s-Berg Racing einsetzen wird.

Fischer Racing bleibt dem Ford GT und der Europameisterschaft treu. Möglicherweise kann der Paderborner Mannschaft auch in diesem Jahr wieder ein Sieg gelingen, Christoffer Nygaard ist immerhin schon als Fahrer gesetzt. Argo Racing bringt in Zusammenarbeit mit Reiter den neuen Gallardo LP560 an den Start. Albert von Thurn und Taxis gehört dort mit zum Aufgebot. Chad Racing stellt heuer die einzige Ferrari-Mannschaft, möglicherweise kann Diego Alessi – wie 2009 auf der Corvette – ein paar gute Ergebnisse auf dem 430 Scuderia herausfahren. Zu guter Letzt ist noch Marc VDS zu erwähnen, die den Ford Mustang GT3 neu aufleben lassen. Die Zutaten für das Auftaktwochenende sind vielversprechend, nun muss sich zeigen, was die Akteure daraus machen. Morgen finden die Trainings statt, die Qualifikation sowie die beiden Rennen werden wie gewohnt am Samstag und Sonntag ausgetragen.

Classic Trophy bei den Hockenheim Historics

classictrophyhheimHockenheim scheint ein gutes Pflaster für Michael Roock zu sein. Bereits zum vierten Mal hintereinander konnte der 50-jährige Leverkusener den Saisonauftakt der Classic Trophy im badischen Motodrom für sich entscheiden. War er in den Vorjahren mit Michael Martin und Claudia Hürtgen erfolgreich, bildete er in diesem Jahr mit Ex-DTM-Pilot Hubert Haupt ein erfolgreiches Team. Als beste Mannschaft wurden die beiden im Porsche 911 ST nach 86 Runden in 3:03:00,654 Stunden abgewinkt. Der zweite Platz ging an das Porsche 914/6 Team Claudia Hürtgen (Aachen) und Siegfried Lapawa (Langenfeld). James Bellinger / Keith Ahlers genossen als Gesamt-Dritte die Frischluft im Morgan Plus 8.

Mit dem ältesten Fahrzeug des Feldes - 58 Jahre hat der Lancia Aurelia B 20 auf dem Buckel - gewannen Jason und Louise Kennedy und Tim Burret die Klasse der GTs bis 1961 vor Julius Kolb, wie Vater Alexander im Austin Healey unterwegs, aber einen Rang besser platziert.

Die stärkste Klasse war einmal mehr die 2-Liter-Kategorie, in der die Gesamt-Zweiten Hürtgen / Lapawa im 914/6er Porsche vor dem italienischen Team Andrea Damiani / Enrico Nervi (Porsche 911) siegten und somit die Tabellenführung in der Classic Trophy übernahmen. Wolfgang Schmidt / Lothar Wilms folgten auf dem dritten Rang im Alfa Romeo GTAM. Jürgen Pfleger, Michael Klotz und Patrik Bürgisser brachten in der 2-Liter-Klasse ein exotisches Fahrzeug an den Start. 43 Runden spulten sie bei der Jungfernfahrt im Opel GT ab. Man darf gespannt sein, welches Potential im Opel-Keil noch steckt. Bestes Sportwagenteam waren Paul Koppenwallner / Christian Graf von Wedel im Chevron B16.

Mit dem 500km Rennen in Spa-Francorchamps wartet Ende Mai die nächste Herausforderung auf die Classic Trophy, bevor es dann Mitte Juni im Rahmen des ADAC Eifelrennens auf der Nordschleife rund geht.

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