Verfasst von Andreas Lutz. Veröffentlicht in US-Sport ( US-Sport )
Das letzte Rennen der Saison stand am vergangenen Wochenende nicht nur in der ALMS, sondern auch in der SCCA World Challenge auf dem Programm. Anders als in den Vorjahren trat man hierfür jedoch diesmal nicht im Rahmen des Petit Le Mans an, sondern veranstaltete ein eigenes Event im Miller Motorsports Park in Utah. Nachdem sämtliche Titelentscheidungen schon bei den beiden letzten Läufen in Virginia gefallen waren, ging es auf der knapp fünf Kilometer langen „äußeren“ Variante des Wüstenkurses nur noch um die Laufsiege in den einzelnen Klassen.
In der GT-Klasse sicherte sich diesen Kuno Wittmer auf einer Dodge Viper knapp vor Volvo S60-Pilot Any Pilgrim (+0,346s) und Meister Randy Pobst (ebenfalls Volvo, +10,142s). Der Sieg in der mit 14 Fahrzeugen – darunter sechs Wagen aus der mittlerweile eingestellten Ford Mustang Challenge – stark besetzten GTS-Klasse ging einmal wieder an Peter Cunningham (Acura TSX) vor Ben Crosland auf einem der besagten Mustangs (Bild). Im Vergleich zum ersten Antreten der Mustangs in Mid Ohio zeigten sich die Pony-Cars allgemein stark verbessert: Crosland holte neben dem zweiten Platz auch die schnellste Rennrunde in seiner Klasse. In der Tourenwagen-Wertung konnte Meister Robert Stout auf einem Scion tC einen weiteren Rennerfolg verbuchen.
Auch bezüglich der nächsten Saison gibt es schon etwas Neues zu vermelden: Pirelli wird neuer Reifenlieferant der Serie und verdrängt damit Toyo, die diese Serie bisher mit profillosen Straßenreifen versorgt hatten. Im Gegensatz dazu wird Pirelli für die nächsten fünf Jahre echte Rennreifen zur Verfügung stellen. Dies ist nicht nur wegen der zu erwartenden deutlich schnelleren Rundenzeiten interessant, sondern auch vor dem Hintergrund, daß Pirelli bis zum Ende der aktuell laufenden Saison noch alleiniger Reifenlieferant für die rivalisierende Rolex Sportscar Series der Grand Am war, dort aber mittlerweile von Continental verdrängt wurde.
Das gesamte Rennergebnis zum Nachlesen gibt es hier.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sportscar Challenge ( SCC )
Ebenfalls als Nachtrag aus Monza fehlt uns noch der Blick auf die beiden Sportscar Challenge-Rennen im königlichen Park. Beim sechsten Meeting der zentraleuropäischen Prototyen-Serie schlug der Tiroler Wolfgang Payr gleich zweimal zu und beendete beide Rennen als Gesamtsieger.
Im Qualifying musste Payr zunächst noch zurückstecken. Mitch Mitländer hatte seinen Norma-Nissan mit 0,304 Sekunden Vorsprung auf den zweimaligen SCC-Meister auf die Position 1 gestellt. Mit den PRC-Piloten Bruno Küng, Andreas Fiedler und Siegmar Pfeifer lauerten dazu drei starke Fahrer im Rücken. Das zweite Qualifying sorgte für einigen Wirbel, nachdem es kurz vor dem Start stark zu Regnen begonnen hatte. Zum Pech für Ligier-Pilot Sven Barth wurde das Qualifying nicht gewertet und entschieden, dass die Startaufstellung analog dem Zieleinlauf des ersten Rennens erfolgen sollte.
Im ersten Rennen hatte es stark geregnet, so dass die Strecke nass und rutschig war. Dies sorgte für den einen oder anderen Dreher, die zusätzlich Spannung ins Renngeschehen brachten. Bruno Küng erwischte von der dritten Position aus den besten Start und bremste sich vor der ersten Schikane innen an Payr vorbei. Der schnappte sich Küng jedoch noch in derselben Runde und holte sich die Führung zurück. „Ich hatte eigentlich schon einen relativ guten Vorsprung herausgefahren. Beim Rausbeschleunigen bin ich auf die weiße Linie gekommen und habe mich gedreht“, erklärte Payr, warum in Runde 4 plötzlich Bruno Küng an der Spitze des Feldes lag. Da zudem der Motor abgestorben war, rutschten gleich noch weitere Mitbewerber vorbei. Der Tiroler gab nicht auf und hatte nach drei Runden Küng und Pfeifer eingeholt.
Bei einer Attacke auf Küng vor der Rettifilo drehte sich Pfeifer, der ins Nasse musste, um an Küng vorbei zu kommen. Mit Routine und der schnellsten Rennrunde im drittletzten Umlauf brachte Payr seinen ersten Gesamtsieg in diesem Jahr souverän ins Ziel. Hinter Payr teilten sich im ersten Rennen Siegmar Pfeifer und Bruno Küng die verbleibenden Plätze auf dem Stockerl. Pfeifer kämpfte sich nach seinem Dreher in der achten Runde wieder an Küng vorbei, der seinerseits gerade noch Andreas Fiedler auf Abstand halten konnte.
Schrammte der Bayer im ersten Rennen noch knapp am Podest vorbei, klappte es für ihn beim zweiten Versuch umso besser. Bis zur vierten Runde lag Fiedler auf der zweiten Position, ehe Mitch Mitländer am grünen PRC vorbeiging. Von hinten drückte Pfeifer heftig, kam aber nicht nach vorne und musste sich nach zehn Runden mit nur 0,252 Sekunden geschlagen geben. Mitländer, mit acht Gesamtsiegen in dieser Saison erfolgreichster SCC-Pilot, belegte nach P6 im ersten Rennen hinter Sieger Payr den zweiten Platz. Bei trockenen Bedingungen fühlte sich Mitländer deutlich wohler und sammelte mit dem zweiten Gesamtrang wertvolle Punkte hinsichtlich der Meisterschaft.
Im Gegensatz zur großen Division gab es in der Division 2 verschiedene Sieger in Monza. Im Regenrennen war es Thorsten Rüffer im Norma-Honda, der diesem seinen Stempel aufdrückte. In der siebten Runde fing der von hinten gestartete Norma-Pilot Sven Barth, ab. Mit der letzten Runde ging Rüffer sogar noch an Mitländer vorbei, was beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge P5 bedeutete.
Das zweite Rennen schien für Rüffer wegen eines Ausritts schon gleich zu Rennbeginn gelaufen. Nach einer erneuten Aufholjagd sah der Norma das Ziel als Zweiter in der Klasse. Sieger wurde Sandro Bickel, der damit erstmals ganz oben bei der Division 2 zu finden war. „Ich bin überglücklich und muss das erst einmal realisieren“, freute sich der Bludescher über seinen ersten Sieg. Zunächst war Barth vorne, der in Runde 3 die Klassenführung an Bickel abgeben musste. In Runde 7 wechselte die Führung erneut, als Mirco Schultis P1 in der Division 2 übernahm. Der war unterwegs zum Sieg, als er mit lädierter Heckpartie das Tempo drosseln musste.
„Zu viel gewollt, gedreht und eingeschlagen“, erklärte Schultis, der vor dem Rennen in Monza den Motor aus dem neuen Auto in das ältere Chassis umgebaut hatte. Bickel lag nun wieder vorne und konnte sowohl Barth, als auch den nach vorne eilenden Thorsten Rüffer bis zum Überqueren des Zielstrichs erfolgreich in Schach halten.
Jürgen Bender gewann als Solist die Division der GT-Fahrzeuge. Bei den Crosslé-Fahrzeugen war Andy Feigenwinter einmal mehr der dominierende Fahrer am Wochenende. Mit zwei souveränen Start- und Zielsiegen belegte er zweimal Platz 1 in der Wertung vor Beat Eggimann. Kaspar Huggenberg holte sich Platz 3 im ersten Rennen, während in Rennen 2 Heinz Grau die dritte Position belegte.
Vor Hockenheim ist beim Kampf um die Sportscar Challenge-Meisterschaft indes noch nichts entschieden. Zwar kommt Mitch Mitländer mit 44 Punkten Vorsprung auf Sven Barth als Titelfavorit nach Hockenheim, doch ein Ausrutscher könnte das Blatt kurz vor Schluss doch noch wenden. Das Finale vom 09.-10. Oktober wird also eine spannende Angelegenheit.
Verfasst von Hans-Theis Schmidt / H.Gallinnis. Veröffentlicht in DMV-GTC
Angesichts des DMV-Touringcar Championship-Saisonfinales am kommenden Wochenende in Hockenheim wird es höchste Zeit, das Ergebnis des zweiten Laufes in Monza vor zwei Wochen nachzureichen. Dort bildeten die um den Kurs verteilten feuchten Stellen auf dem Asphalt echte Probleme für viele Fahrer. Albert Kierdorf war nicht der einzige der abflog, sich drehte oder kurz von der Strecke geriet. Kierdorf fiel dabei wohl einem Reifenschaden zum Opfer.
Die Pace ganz vorne machte auch die Farbe Gelb. Jürg Aeberhard gewann im prächtig heulenden Porsche 993 GT2 von der Pole. „Schnelle Runden, darunter die Schnellste des Rennens, waren aber unbedingt nötig.“ Denn von ganz hinten ging Aeberhards Landsmann Pierre von Mentlen durchs Feld wie das heiße Messer durch die Butter. Höchstgeschwindigkeiten nahe 300 und gemessene Querbeschleunigungen von ca. 4G zeigen, dass Monza die Meisterprüfung für Fahrer und Material ist und bleibt.
Bereits der Start der 37 Autos führt vor den ersten Schikanen zu Gedränge. Runde 1 wurde in Monza zur „Rushhour“. Nach einer Runde ist von Mentlen im gelben SRM-GT bereits vorbei an 27 Gegnern. Von Mentlen macht weiter Boden gut. Platz 5 in Runde 6. Für die Kollegen Beat Glanz, Manuel Pabst und Sepp Melkus, den Dresdener GT-Hersteller, kommt ebenfalls das verfrühte Aus. In Runde 7 ging von Mentlen dann an Christian Novak vorbei. Dem CN-Cobra-Piloten gelang in Monza der sensationelle Sprung auf das Treppchen mit seinem mit Porsche-Power ausgestatteten Boliden.
Der Wahlschweizer Hans Christian Zink gewann erneut seine Klasse und damit nach 2009 nun zum zweiten Mal den EM-Trophytitel. Auch in der DMV-Tabelle liegt Zinky zwei Rennen vor Saisonende auf Platz 1. In den Klassen siegten Markus Huggler (CH, Toyota), Hans Christian Zink (CH, uhc-BMW, EM-Trophygewinner 2010), Frank Schreiner (Porsche GT3 Cup), Hans Peter Koller (FMT-Porsche 997 GT3 Cup), Jürg Aeberhard (CH, Porsche 993 GT2) sowie Pierre von Mentlen (CH, NOVIDEM-SRM-GT). Die schnellste Rennrunde ließ sich Jürg Aeberhard notieren.