Verfasst von Harald Gallinnis & Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Bei den diesjährigen 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) gab es im Vorfeld jede Menge Favoriten. Das am Ende Stadler Motorsport mit einem im Vorfeld eher unterschätzten Porsche gewann überraschte schliesslich nicht nur die Experten. Grund genug für uns mal die Zusammenstzungen aller Team aus der Riege der Top-6 unter die Lupe zu nehmen:
In der nebenstehenden Grafik haben wir über 4000 Rundenzeiten der Fahrerbesatzungen der Top-6-Teams analysiert. Auch hier überrascht zunächst das Abschneiden der Stadler-Mannschaft, die bei weitem nicht so viele schnelle Rundenzeiten wie etwa die beiden folgenden Mercedes-Teams, von All-Inkl.com Münnich Motorsport und Black Falcon oder gar der 7.plazierte Schubert BMW sammelte. 2 Schlüssel zum Sieg lassen sich hier konstantieren: zum einen lief der Porsche der eidgenössischen Mannschaft wirklich ohne irgendein technisches Problem, während an den SLS zum Beispiel die Bremsscheiben 2x gewechselt werden mussten. Zum anderen verzichteten die langsameren Privatiers auf dem späteren Siegerauto, Marcel Matter und Mark Ineichen, auf zu lange eigene Stints und überliessen den schnelleren Piloten, Christian Engelhard und Rolf Ineichen, das Gros der Lenkarbeit. Auch Engelhard war bei weitem nicht der schnellste Top-Fahrer im Dubai-Feld, zeigte jedoch eine auffällige Konstanz mit dem Gros seiner Rundenzeiten zwischen 2:03-2:05´er Zeiten, was in etwa auch auf Rolf Ineichen zutraf.
Die beiden Top-SLS-Lenker auf dem 2.plazierten All-Inkl.com Münnich Motorsport Mercedes, Marc Basseng und Rob Huff, waren zwar im Schnitt schneller , wobei insbesonders die Konstanz von Huff hervorzuheben ist, jedoch bedeuteten die ausserfahrplanmässigen Servicepausen das man diesen Vorteil am Ende wieder im Kampf um den Sieg beim einzigen Langstreckenrennen des Teams in diesem Jahr verspielte. Auch die ebenso schnelle Black Falcon-Mannschaft, bei der alle Piloten, einschliesslich der einheimischen Al Qubaisi und Al Feisal, ebenso schnell oder gar schneller wie die späteren Sieger waren, musste wegen technischer Stopps, die aufgrund leichter Karambolagen etwas zahlreicher ausfielen die späteren Sieger ziehen lassen.
Das der GT-Corse Ferrari P4 erreichen konnte war auf die homogene Privatiersbesatzung sowie ein ebenfalls Zwischenfallfreies Rennen – der Grundschlüssel zu einem Top-Resultat in Dubai - zurückzuführen. Ehret/Mattschull/Korgay waren in etwa auf einem ansprechenden Level und die fehlerfreie Fahrt und die beiden Pros Pierre Kaffer und Marco Seefried taten ein übriges um den am Ende besten Ferrari im Feld auf eine der vorderen Positionen zu hieven. Das die ehemalige GT2-Corvette von V8 Racing hier trotz deutlich schnellerer Rundenzeiten am Ende nicht mithalten konnte, lag daran das auf diesem Auto nur Polesetter Nicky Pastorelli das Potential des grossvolumigen V8 heben konnte.
2 deutschsprachige Teams haben wir noch bei der Betrachtung hinzugefügt Bei den BMW-Crews war der 6.plazierte Walkenhorst Motorsport Z4 dem am Ende 10.plazierten fahrerisch schnelleren Z4 von Schubert Motorsport nur überlegen weil letzterer 40 Runden Rückstand nach 2 Kollisionen akkumulierte. Ohne diese wären die Zeiten gut genug gewesen um mit den Mercedes mithalten und um den Sieg mitkämpfen zu können. Die 11.plazierte Attempto Racing Mannschaft, die ebenfalls nicht ganz ungerupft aus der Schlacht um Dubai hervorging, mag als Masstab dienen mit welch einer Fahrerleistung ein Top-10 Platz beim Wüstenklasssiker prinzipiell erreichbar ist. Hervorzuheben ist hier die Konstanz des schnellsten Piloten Fabian Thuner, die der des späteren Siegers Rolf Ineichen nur wenig nachstand.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Die 9. 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) sind mit dem Überraschungssieg des schweizer Porsche-Teams von Stadler Motorsport zu Ende gegangen. Die eidgenössische Mannschaft der 4 Schweizer Mark Ineichen, Rolf Ineichen, Marcel Matter Adrian Amstutz und des Deutschen ADAC GT-Masters- und Porsche Carrera Cup Deutschland-Piloten Christian Engelhart siegte gestern um 11 Uhr MEZ nach 603 gefahrenen Runden mit ihrem Porsche 997 GT3 R mit 3 Runden Vorsprung auf den All-Inkl.com Münnich Motorsport Mercedes SLS AMG GT3 von Rene Münnich, Rob Huff und Marc Basseng sowie weiteren 3 Runden auf den Black Falcon Mercedes SLS AMG GT3 der Piloten Khaled Al Qubaisi, Jeroen Bleekemolen, Abdulaziz Bin Turki Al Faisal, Hubert Haupt und Adam Christodoulu.
Die Stadler-Mannschaft verzeichnete damit den ersten Sieg eines schweizer Teams bei den 24h von Dubai und den 4. Sieg für Porsche. Zuvor hatten schon von 2008-2010 die Teams von VIP Petfood (AUS), Land Motorsport (D) und IMSA-Performance (F) Siege für die Weissacher Sportwagenschmiede erzielt. Porsche ist damit nach BMW (3 Siege) und Mercedes (2) der erfolgreichste Hersteller beim Wüstenklassiker.
Das in Reinach in der Schweiz beheimatete Stadler Motorsport-Team erzielte damit einen waschechten Überraschungserfolg. Vor dem Rennen hatten die wenigsten Experten die bereits mit BPR- und FIA-GT-Erfahrung versehene Mannschaft um Teamchef Matthias Stadler als Kandidat für die Top-5 beim fahrerisch bestens besetzten Wüsten-Enduro auf dem Schirm. Als aber während des Rennens die favorisierten Teams von Black Falcon, Schubert Motorsport, AF Corse, Fach Auto Tech und Craft Racing AMR der Reihe nach durch Unfälle und technische Gebrechen ins Straucheln kamen, schlug die Stunde der vermeintlichen Nobodys. Nach insgesamt 20 Führungswechseln an der Spitze des im Rennen 77 Autos starken Feldes hatte Stadler Motorsport unter den 9 Teams die an der Spitze registriert wurden ab der 17.ten Rennstunde das bessere Ende für sich.
„Wir hatten während des ganzen Rennens über keinen Kontakt und keine technischen Schwierigkeiten. Ich glaube unser Auto hat keinen einzigen Kratzer abbekommen. Wir haben einfach immer nur aufgetankt und Reifen und Fahrer gewechselt – das wars“ beschrieb ein glücklicher Christian Engelhart nach dem Rennen die Siegerformel. Engelhart war es auch der auf dem Sieger-Porsche die schnellsten Runden markieren konnte. „Dies war mein erstes 24h-rennen – und gleich ein Sieg. Ich kanns nicht fassen!“. Zusammen mit dem annährend gleich schnellen Stadler-Stammpiloten Rolf Ineichen, der die letzte Saison im Porsche Carrera Cup Deutschland in der B-Wertung bei Konrad Motorsport startete, war Engelhardt für das Gros der schnellen Rundenzeiten der eidgenössischen Mannschaft verantwortlich. Die Privatiers Adrian Amstutz, Marcel Matter und Mark Ineichen komplettierten das Lineup, überliessen das Gros der Fahrarbeit aber den beiden schnelleren Piloten der schweizer Crew die ihren Porsche wie das sprichwörtliche Uhrwerk über die Ziellinie brachten.
Trotz mancher Kritik am spezifischen Regelwerk der 24 Stunden von Dubai - etwa der Strafstopps für die führenden Top5 bei Boxenstops unter Gelb und die Limitierung der Mindestrundenzeit hat sich das Prinzip des Reglements der Creventic-Organisation damit in diesem Jahr in Duabi wieder bewährt. Gewonnen hat nicht etwa eines der Top-Teams sondern eine Privatiers-mannschaft die mit strikter Befolgung der grundlegensten Langstreckensport-Tugenden den Erfolg am Ende eingefahren hat. Dies unterstreicht die Erfolgsformel, die nicht nur dem Klassiker in Dubai sondern auch der neuen 24h-Serie in diesem Jahr volle Felder bescheren soll. Man darf auf die noch ausstehenden 4 Rennen gespannt sein!
Verfasst von Thomas Bauer. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Zu guter Letzt folgt die Preview der SP3 Klasse bei den 24 Stunden von Dubai , die man mit der GT4 vergleichen kann. In dieser Klasse sind 7 Fahrzeuge gemeldet. 3 Ginetta G50, 1 Aston Martin Vantage GT4, 1 BMW M3-GT4, 1 Lotus Evora und ein Audi R8.
Der Audi R8 des Niederländischen Red Camel 2 Teams ist zwar kein GT4 Fahrzeug, sondern ein Eigenbau, der schon seit einigen Jahren bei den Creventic Rennen am Start ist. Dieses Mal ist man mit einer International besetzten Mannschaft am Start. Allerdings leidet dieser Eigenbau an notorischen Problemen mit der Zuverlässigkeit.
Die 3 Ginetta G50 stammen vom italienischen Team Nova Race, und den britischen Teams von Optimum Motorsport und Speedworks Motorsport, die jeweils alle Fahrer aus dem jeweiligen Land am Start haben. Das größte Hauptaugenmerk der hiesigen Fans dürfte aber dem BMW M3-GT4 von Bonk Motorsport gebühren. Die Deutsche Mannschaft hat schon einige gute Platzierungen herausfahren können. Dieses mal sind Ralf Oeverhaus/Michael Bonk/Max Partl/Jörg Hatscher und die Niederländerin Liesette Braams am Start.
Ein weiterer Stammgast bei diversen Langstreckenrennen ist Cor Euser Racing mit ihrem Lotus Evora GT4. Der ehemalige Marcos Pilot Cor Euser teilt sich das Steuer mit 3 Amerikanern und einem weiteren Niederländer. Zu guter Letzt darf der Dänische Perfection Racing Europe Aston Martin Vantage nicht fehlen. Hier ist eine rein Skandinavische Besatzung am Start. 3 Dänen teilen sich das Steuer mit 2 Schweden.