Dubai 2014 - die Detailanalyse der Top-Teams
Bei den diesjährigen 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) gab es im Vorfeld jede Menge Favoriten. Das am Ende Stadler Motorsport mit einem im Vorfeld eher unterschätzten Porsche gewann überraschte schliesslich nicht nur die Experten. Grund genug für uns mal die Zusammenstzungen aller Team aus der Riege der Top-6 unter die Lupe zu nehmen:
In der nebenstehenden Grafik haben wir über 4000 Rundenzeiten der Fahrerbesatzungen der Top-6-Teams analysiert. Auch hier überrascht zunächst das Abschneiden der Stadler-Mannschaft, die bei weitem nicht so viele schnelle Rundenzeiten wie etwa die beiden folgenden Mercedes-Teams, von All-Inkl.com Münnich Motorsport und Black Falcon oder gar der 7.plazierte Schubert BMW sammelte. 2 Schlüssel zum Sieg lassen sich hier konstantieren: zum einen lief der Porsche der eidgenössischen Mannschaft wirklich ohne irgendein technisches Problem, während an den SLS zum Beispiel die Bremsscheiben 2x gewechselt werden mussten. Zum anderen verzichteten die langsameren Privatiers auf dem späteren Siegerauto, Marcel Matter und Mark Ineichen, auf zu lange eigene Stints und überliessen den schnelleren Piloten, Christian Engelhard und Rolf Ineichen, das Gros der Lenkarbeit. Auch Engelhard war bei weitem nicht der schnellste Top-Fahrer im Dubai-Feld, zeigte jedoch eine auffällige Konstanz mit dem Gros seiner Rundenzeiten zwischen 2:03-2:05´er Zeiten, was in etwa auch auf Rolf Ineichen zutraf.
Die beiden Top-SLS-Lenker auf dem 2.plazierten All-Inkl.com Münnich Motorsport Mercedes, Marc Basseng und Rob Huff, waren zwar im Schnitt schneller , wobei insbesonders die Konstanz von Huff hervorzuheben ist, jedoch bedeuteten die ausserfahrplanmässigen Servicepausen das man diesen Vorteil am Ende wieder im Kampf um den Sieg beim einzigen Langstreckenrennen des Teams in diesem Jahr verspielte. Auch die ebenso schnelle Black Falcon-Mannschaft, bei der alle Piloten, einschliesslich der einheimischen Al Qubaisi und Al Feisal, ebenso schnell oder gar schneller wie die späteren Sieger waren, musste wegen technischer Stopps, die aufgrund leichter Karambolagen etwas zahlreicher ausfielen die späteren Sieger ziehen lassen.
Das der GT-Corse Ferrari P4 erreichen konnte war auf die homogene Privatiersbesatzung sowie ein ebenfalls Zwischenfallfreies Rennen – der Grundschlüssel zu einem Top-Resultat in Dubai - zurückzuführen. Ehret/Mattschull/Korgay waren in etwa auf einem ansprechenden Level und die fehlerfreie Fahrt und die beiden Pros Pierre Kaffer und Marco Seefried taten ein übriges um den am Ende besten Ferrari im Feld auf eine der vorderen Positionen zu hieven. Das die ehemalige GT2-Corvette von V8 Racing hier trotz deutlich schnellerer Rundenzeiten am Ende nicht mithalten konnte, lag daran das auf diesem Auto nur Polesetter Nicky Pastorelli das Potential des grossvolumigen V8 heben konnte.
2 deutschsprachige Teams haben wir noch bei der Betrachtung hinzugefügt Bei den BMW-Crews war der 6.plazierte Walkenhorst Motorsport Z4 dem am Ende 10.plazierten fahrerisch schnelleren Z4 von Schubert Motorsport nur überlegen weil letzterer 40 Runden Rückstand nach 2 Kollisionen akkumulierte. Ohne diese wären die Zeiten gut genug gewesen um mit den Mercedes mithalten und um den Sieg mitkämpfen zu können. Die 11.plazierte Attempto Racing Mannschaft, die ebenfalls nicht ganz ungerupft aus der Schlacht um Dubai hervorging, mag als Masstab dienen mit welch einer Fahrerleistung ein Top-10 Platz beim Wüstenklasssiker prinzipiell erreichbar ist. Hervorzuheben ist hier die Konstanz des schnellsten Piloten Fabian Thuner, die der des späteren Siegers Rolf Ineichen nur wenig nachstand.