Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Der 5. VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf – das 54.te Reinoldus-Langstreckenrennen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) - wird noch für einige Zeit für Diskussionen sorgen. Die VLN-Organisation hatte wohl vor, nach den Vorfällen beim 24h-Rennen ernst zu machen und Vergehen unter Doppelgelb konsequent zu bestrafen. Pech nur das nach einem Abflug am Flugplatz – mutmasslich war der Opel Astra von Mario Merten und Jürgen Nett der Auslöser – gleich über 50 Teams wegen Geschwindigkeitsvergehen in der Doppelgelbzone gemeldet wurden.
Uns liegen derzeit keine Informationen vor warum es an dieser Stelle so viele Teams erwischte; waren es ungenau angezeigte Flaggensignale oder wirklich ein nicht regelkonformes Verhalten der meisten Teilnehmer? Jedenfalls sorgte die Fülle der ausgesprochenen Strafen, Rundenstreichungen und Startzurückversetzungen, sowie zahlreich vorgetragene Einsprüche dagegen dafür, das das Rennen erst mit 2 Stunden Verspätung starten konnte,
nachdem eine offensichtlich mit den Auswirkungen ihrer Konsequenz überforderte Rennleitung die entgültige Startaufstellung erst nach ca. 80 Minuten Verspätung erstellen konnte – und das obwohl mit nur 148 Teilnehmern das bislang kleinste Feld der Saison am Start stand. Bei der Fülle der Verstösse waren auch einige aufgrund von Verwechslungen zu Unrecht zur Rennleitung zitierte Teams dabei.
Zudem erfolgte während der über 2-stündigen Wartephase nur eine äusserst spärliche Information an die Teilnehmer, warum es zu den Verzögerungen kam. Zum Teil wussten Zuschauer und Teilnehmer bis kurz vor dem Rennstart nicht wann und wie die Startaufstellung erfolgen sollte. Ein hier ungenannt bleibender Teamchef machte seinem Unmut Luft: „Anscheinend ist der Rennleitung nicht bewusst, das es neben Werks und Hobbyteams auch zunehmend professionelle Kundenteams gibt die zahlende Piloten auf dem Auto betreuen – denen dann erklären zu müssen wer jetzt wegen dem verküzten Rennen nicht auf dem Auto sitzen kann ist eine äusserst unglückliche Situation die der VLN Langstreckenmeisterschaft auf lange Sicht viele Teilnehmer vergraulen kann.“
Das dann nur noch über 2 ¾ h Restdistanz ausgetragene Rennen wurde angesichts eines überschaubaren GT3-Feldes - von den 6 genannten Startern verzichtete Uwe Alzen mit seinem BMW Z4 GT3 aus Verärgerung über die Streichung aller seiner Zeiten komplett auf den Start – ausnahmsweise in den Top-10 mal von Teams aus den kleineren Klassen dominiert. Während sich die Frikadelli-Mannschaft von Sabine Schmitz, Frank Stippler und Patrick Huisman an der Spitze zum 2. Saisonsieg davon machte (die Porsche Mannschaft ist nun das erste Team dem in dieser Saison ein 2. Sieg gelang)
kämpften dahinter die beiden Cup2-Teams von GetSpeed Performance performance und raceunion Teichmann Racing in einem von mehreren Überholmanövern geprägten Zweikmpf um Gesamtrang 2, wobei sich erst in der letzten Runde das GetSpeed Performance Trio Adam Osieka, Christopher Mies und Steve Jans durchsetzen konnte. Ebenfalls in der letzten Runde – bzw letzten Kurve – gelang dem Manthey-SP7-Porsche von Kräling/Gindorf/Brück das entscheidende Manöver um P4 gegen den Black Falcon-Porsche von Weisshaupt/Scherbarth, die einen besseren Platz nach einem Leitplankenanschlag in der Tiergartenschikane verspielten. Der beste SP3T Audi TT RS wurde auf Gesamtrang 6 mit dem Wagen von Oestreich/Schmid klassiert, die sich noch vor dem zweitbesten SP9, dem Walkenhorst-BMW auf P7 klassieren konnten.
Allerdings sorgen weitere Strafen die nach dem Rennen ausgesprochen wurden nun schon wieder für weitere Verwirrung und zeitweise als „vorläufig“ vermeldete Rennresultate. eEs wird sich nun zeigen müssen ob bei den nächsten Läufen die Organisatoren aus den gemachten Erfahrungen lernen und ihre Disziplinarstrafen in akzeptabler Zeit und mit transparenter Kommunikation aussprechen können oder ob das Chaos des 5.Laufs dann zum Prinzip wird.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Am gestrigen Mittwoch fand der traditionelle Testtag zum 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps statt. 42 Teams, die zum Teil direkt von der Blancpain Endurance-Runde in Le Castellet anreisten, nutzten die Möglichkeit schon einmal erste Abstimmungsarbeiten auf dem Ardennencircuit mit der aktuellen BoP zu unternehmen bzw. ihre Kundenpiloten an Kurs und Einsatzgerät im Vorfeld der 66.ten Ausgabe des seit 90 Jahren ausgefahrenen Klassikers zu gewöhnen.
Schnellstes Team der beiden gezeiteten Sessions war der TDS Racing BMW Z4 GT3 des Pilotentrios Nicky Catsburg, Henry Hassid und Pierre Thiriet, der mit einer bei fast idealen Bedingungen herausgefahrenen 2:19,788 durch Pilot Catsburg fast eine Sekunde schneller als die Qualifying-Bestzeit aus dem vergangenen Jahr war. Nur 2 weitere Teams schafften es ebenfalls die 140s Marke für die Rundenzeit zu unterbieten:
in der zweiten Session gesellten sich der Gentleman-Trophy Ferrari von AF Corse mit Bachelier, Mallegol, Blank, Pierguidi sowie der HTP-Motorsport Mercedes SLS AMG GT3 von Buhk / Götz zu den schnellsten Wagen hinzu. Da auch der zweite HTP-Motorsport -Mercedes mit Vorjahressieger Bernd Schneider als 4.schnellstes Fahrzeug des Testtages mit von der Musik war, darf damit gerechnet werden, dass die SLS der Vorjahressieger wieder eine starke Rolle im Rennen spielen werden.
Die Ergebnisse des Testtages erlauben noch keine amtliche Einschätzung wie stark die unterschiedlichen Teams oder Konstuktionen im Rennen wieder sein werden. Während Mercedes und Ferrari einen Grossteil der Top-10 unter sich ausmachten, hing Audi auffällig weit zurück – dem schnellsten Wagen von Sainteloc Racing fehlten am Ende 1s auf die Bestzeiten an der Spitze. Etwa gleich gross war der Rückstand der Bentleys bei denen aber weniger die BoP
(oder geschicktes Sandbagging?) sondern eher ein Erfahrungsrückstand beim Setup für die Differenz verantwortlich zeichnete. Positiv überraschten Aston Martin und Nissan, wo RJN-Motorsport mit zumindest einem Auto eine 2:20,3 schaffte, die im letzten Jahr noch für eine Pole gereicht hätte.
Während man auf eine ursprünglich geplante Werksbeteiligung von Aston Martin in diesem Jahr verzichten muss, sollen die Werkspiloten zumindest beim Rennen auf einige der 5-6 Kundenteams verteilt werden. Ebenfalls (noch) nicht vor Ort waren die Teams von van Ryan Racing und ART Grand Prix und Bruxelles AMR (Aston Martin). Dafür tauchte mit der tschechischen ISR Mannschaft ein bekanntes Team aus der World Series Formelszene auf, das im kommenden Jahr ein umfangreiches Langstreckenprogramm plant. Mit Fabian Hamprecht sitzt beim den 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps zumindest ein
deutscher Pilot auf dem Audi R8 LMS GT3 des Teams.
Die beiden Sessions wurden durch mehrere Dreher und Abflüge immer wieder unterbrochen. Der schwerwiegendste Zwischenfall war ein Abflug Ausgangs Blanchimont von Kessel Racing Pilot Alessandro Bonacini, der in der weitestgehenden Zerstörung der #11 endete, während der Pilot das Wrack unbeschädigt verlassen konnte. Weitere Abflüge mit schweren, aber behebbaren Schäden betrafen den #333 GT-Corse-Ferrari und den HTP-Motorsport Mercedes #85. Noch an Ort und Stelle repariert werden konnte hingegen der McLaren von Boutsen-Ginion Racing nach einem Abflug in Radillion.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Auch am zweiten Renntag der Supercar Challenge in Zolder präsentierte sich das Wetter von seiner wechselhaften Seite. Wobei sich wechselhaft darauf bezog, dass sich der Dauerregen mit vereinzelten Wolkenbrüchen abwechselte. Deshalb wurde das Rennen hinter dem Safty Car gestartet.
Nach dem Ausfall der beiden Volvo´s am Vortag hatte das Day-V-Tec Team am Sonntag Nachholbedarf. Und das gelang eindrucksvoll. Sie distanzierten die Konkurrenz um fast 30 Sekunden. Henry Zumbrink siegte vor Kelvin Snoeks. Peter Kox und Nico Pronk (Lamborghini) kletterten zum zweiten Mal an diesem Wochenende auf das Siegerpodest, eine gute Ausbeute bei ihrem ersten Supercar Challenge Auftritt. Auf Platz 4 kam der Vortagessieger Barry Maessen mit dem Vicora V8 ins Ziel vor der Viper von Grouwels/de Graaff und dem Ferrari von Lanting/Herber.
Den zweiten Sieg in der GT Klasse an diesem Wochenende sicherte sich Henk Thuis
(Radical RXC) vor dem Lamborghini von Verstreate/Dubois und der Viper von Wilkens/Scott. In der GTB Wertung gab es einen Porsche Doppelsieg. Marcel van Berlo siegte vor Dann Meijer und der Corvette von Kool/Koebolt die den Samstagslauf gewonnen hatten.
Bei den Superlight Prototypen schaffte Henk Haane die Überraschung und besiegte mit seinem Tatuus PY012 die sonst so überlegenen Radical´s, die sich mit Thuis/Schiff, Wibo Rademaker und Wim Jeuris die Plätze 2 bis 4 sicherten. Dahinter folgten die beiden Praga R1 von Nol Köhler und Carlo Kuijer. Der deutsche Heinz Kremer schaffte mit seinem Osella PR21 den zehnten Platz.
Die BMW Piloten aus der Supersportklasse profitierten vom Regen und belegten gleich die ersten vier Plätze. Bogaerts/van der Aa siegten vor Qvick/Bonneel, Eric van den Munckhof und Ronald van Loon. Bester nicht BMW wurde Lee Allen im Seat Leon auf der fünften Position. Die S2 Division gewannen de Borst/de Kleijn im Renault Clio.
Nun legt die Supercar Challenge eine kleine Sommerpause ein. Das nächste Rennen findet am ersten Augustwochenende in Assen statt.