Testtag zu den 24h von Spa
Am gestrigen Mittwoch fand der traditionelle Testtag zum 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps statt. 42 Teams, die zum Teil direkt von der Blancpain Endurance-Runde in Le Castellet anreisten, nutzten die Möglichkeit schon einmal erste Abstimmungsarbeiten auf dem Ardennencircuit mit der aktuellen BoP zu unternehmen bzw. ihre Kundenpiloten an Kurs und Einsatzgerät im Vorfeld der 66.ten Ausgabe des seit 90 Jahren ausgefahrenen Klassikers zu gewöhnen.
Schnellstes Team der beiden gezeiteten Sessions war der TDS Racing BMW Z4 GT3 des Pilotentrios Nicky Catsburg, Henry Hassid und Pierre Thiriet, der mit einer bei fast idealen Bedingungen herausgefahrenen 2:19,788 durch Pilot Catsburg fast eine Sekunde schneller als die Qualifying-Bestzeit aus dem vergangenen Jahr war. Nur 2 weitere Teams schafften es ebenfalls die 140s Marke für die Rundenzeit zu unterbieten:
in der zweiten Session gesellten sich der Gentleman-Trophy Ferrari von AF Corse mit Bachelier, Mallegol, Blank, Pierguidi sowie der HTP-Motorsport Mercedes SLS AMG GT3 von Buhk / Götz zu den schnellsten Wagen hinzu. Da auch der zweite HTP-Motorsport -Mercedes mit Vorjahressieger Bernd Schneider als 4.schnellstes Fahrzeug des Testtages mit von der Musik war, darf damit gerechnet werden, dass die SLS der Vorjahressieger wieder eine starke Rolle im Rennen spielen werden.
Die Ergebnisse des Testtages erlauben noch keine amtliche Einschätzung wie stark die unterschiedlichen Teams oder Konstuktionen im Rennen wieder sein werden. Während Mercedes und Ferrari einen Grossteil der Top-10 unter sich ausmachten, hing Audi auffällig weit zurück – dem schnellsten Wagen von Sainteloc Racing fehlten am Ende 1s auf die Bestzeiten an der Spitze. Etwa gleich gross war der Rückstand der Bentleys bei denen aber weniger die BoP (oder geschicktes Sandbagging?) sondern eher ein Erfahrungsrückstand beim Setup für die Differenz verantwortlich zeichnete. Positiv überraschten Aston Martin und Nissan, wo RJN-Motorsport mit zumindest einem Auto eine 2:20,3 schaffte, die im letzten Jahr noch für eine Pole gereicht hätte.
Während man auf eine ursprünglich geplante Werksbeteiligung von Aston Martin in diesem Jahr verzichten muss, sollen die Werkspiloten zumindest beim Rennen auf einige der 5-6 Kundenteams verteilt werden. Ebenfalls (noch) nicht vor Ort waren die Teams von van Ryan Racing und ART Grand Prix und Bruxelles AMR (Aston Martin). Dafür tauchte mit der tschechischen ISR Mannschaft ein bekanntes Team aus der World Series Formelszene auf, das im kommenden Jahr ein umfangreiches Langstreckenprogramm plant. Mit Fabian Hamprecht sitzt beim den 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps zumindest ein deutscher Pilot auf dem Audi R8 LMS GT3 des Teams.
Die beiden Sessions wurden durch mehrere Dreher und Abflüge immer wieder unterbrochen. Der schwerwiegendste Zwischenfall war ein Abflug Ausgangs Blanchimont von Kessel Racing Pilot Alessandro Bonacini, der in der weitestgehenden Zerstörung der #11 endete, während der Pilot das Wrack unbeschädigt verlassen konnte. Weitere Abflüge mit schweren, aber behebbaren Schäden betrafen den #333 GT-Corse-Ferrari und den HTP-Motorsport Mercedes #85. Noch an Ort und Stelle repariert werden konnte hingegen der McLaren von Boutsen-Ginion Racing nach einem Abflug in Radillion.