8.Ferrari-Sieg bei den Gulf 12h

Mit dem 8. Sieg eines Ferraris ist die 11. Ausgabe der Gulf 12 hours (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Am späten Sonntag Abend lokaler Zeit kreuzte der AF Corse Ferrari F488 GT3 von Antonio Fuoco, James Calado und Alessandro Pierguidi die Ziellinie nach 335 Runden auf der seit letztem Jahr auf 5,281km verkürzten Strecke. Beim 2. Rennen innerhalb eines Jahres (nach der Runde im Januar) gelang der Ferrari Werksmannschaft sogar ein Doppelsieg, nachdem der zweite AF-Corse Ferrari mit Gulf-Rekordsieger Davide Rigon, Alessio Rovera und Nicklas Nielsen nur 14s hinter den Teamkollegen ins Ziel einlief. Ausschlaggebend für den Sieg der #71 war am Ende ein taktischer Bremsscheibenwechsel nach einer Gelbphase für das spätere Siegerteam. Dieser wurde in rund 2 Minuten beendet, während der #50 Ferrari wenig später unter grün die Beläge wechseln liess die sich – an dann heiß gefahrenen Bremsen – kaum aus den Bremsbacken lösen liessen. Dadurch stoppte der #50 Wagen fast eine Minute länger. Das war eine Hypothek die man bis zum Ende des Rennens nicht wieder eingelöst bekam.

Mit dem Sieg errang die AF Corse Mannschaft ihren 4. Gesamttriumph beim Klassiker auf dem Yas Marina Circuit, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Finalrunde der Intercontinental GT Challenge fungierte und der mit 34 teilnehmenden Teams - 30 GT3 und 4 Porsche-Cup-Fahrzeuge – ein neues Rekordfeld verzeichnen konnte. Die anderen 4 Ferrari-Siege hatte die Kessel Racing Mannschaft verzeichnen können, die dieses Jahr mit nur 2 Ferrari in der Pro-Am und Am-Klasse glücklos beim Rennen engagiert war. Siegpilot Alessandro Pierguidi verzeichnete seinen 2. Sieg nach dem Erfolg mit Kessel Racing 2018. Mit 335 Runden blieb man 24 Umläufe unter der Rekorddistanz aus dem Januar. Für AF Corse war es der erste Gesamtsieg beim 12h-Klassiker seit 2014.

Den dritten Platz sicherte sich das Sainteloc Audi-Trio Christopher Haase, Patric Niederhauser und dem aktuellen GT4-European Series Meister Erwan Bastard, die den 2. Platz am Ende nur um 0,7s verpassten. Damit sicherte sich Audi zumindest einen Platz auf dem Podium nachdem der lange aussichtsreich um die führung mitkämpfende Attempto Racing Pro-Audi nach einem Fahrfehler des als Ersatz für Riccardo Feller nominierten Dennis Marschall mit einem Unfallschaden nach einer Kollision ausfiel.

Ferrari agierte mit dem Doppelsieg beim IGTC-Finale als Partycrasher für AMG-Mercedes. Die Werkstuner-Mannschaft wollte in Abu Dhabi eigentlich die perfekte Saison besiegeln und den vierten Sieg im vierten Rennen einfahren. Doch daraus wurde am Ende nichts.

Trotz einer Doppelpole für die Gruppe M-Mannschaft auf deren #89 das Pilotentrio Raffaele Marciello, Daniel Juncadella und Jules Gounon im Falle eines Sieges dank einer Streichpunktereglung punktegleich als Meisterschaftstrio die Saison abgeschlossen hätte, entwickelte sich das Rennen zu einer sehr zähen Veranstaltung für die Marke mit dem Stern. Das Gruppe M Schwesterauto mit der #98 wurde nach einem Folgeschaden eines Unfalls im freien Training schon nach einer Stunde als erster Ausfall des Rennens verbucht. Für das Titeltrio war eine Stunde später nach einem Kühlwasserleck ebenfalls vorzeitig Schluss. Fast wäre es so zur Sensation gekommen, das der Al Manar Racing by GetSpeed-AMG mit dem mit lediglich theoretischen Chancen ausgestatteten Luca Stolz an Bord trotz eines 25 Punkte Rückstands auf den nun als Zuschauer verdammten, alleinigen Punkteführenden Juncadella diesem die Meisterschaft noch auf den letzten Metern abgeluchst hätte. Doch dafür wäre ein Sieg nötig gewesen – und dem standen die beiden Ferrari und ein in der Schlussphase mangelndes eigenes Tempo entgegen.

AMG sicherte sich dennoch den schon seit der letzten Runde in Indianapolis feststehenden Hersteller-Titel und den Fahrertitel für Juncadella sowie den Pro-Am-Titel für das SunEnergy1-Duo Kenny Habul und Martin Konrad. Der Titel markierte den ersten Hersteller-Titel für AMG (nach 4 audi und 2 Porsche-Meisterschaften) und den 2.Fahrertitel für einen AMG-Piloten nach Tristan Vautier 2018.

Der Pro-Am-Klassensieg im Rennen ging an die vom deutschen SPS Automotive Performance-Einsatzteam unterstützte SunEnergy1-Truppe Habul/Konrad/Phillip Ellis die als Gesamt Fünfte vor den beiden McLaren 720 S GT3 der britischen Garage 59 Mannschaft ins Ziel kamen, auf deren zweitplaziertem GT3 unter anderem Marvin Kirchhöfer und Benjamin Goethe zusammen starteten. In der AM-Wertung gab es einen AF Corse-Ferrari Dreifachsieg zu vermelden dessen Sieg an das Pilotenquartett Louis & Phillipe Prette, Jean Claude Saada und Conrad Grunewald fiel. In der Cup-Klasse triumphierte die schweizer Centi Porsche Ticino Mannschaft mit Ivan Jacoma, Alex Fontana und Ashish Patel.

WEC Kalender 2023 / Katar kommt ab 2024

LosailDie FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hat gestern einen Deal mit dem Lusail International Circuit in Katar bekannt gegeben der von der Saison 2024 ab für 5 Jahre gelten soll. Die Rennstrecke am persischen Golf soll ab 2024 den Saisonauftakt der WM beherbergen nachdem schon das Finale der kommenden 5 Meisterschaftssaisons vertraglich auf die Rennstrecke in Bahrain festgelegt wurde. Damit bekommt die Golfregion trotz der Abwesenheit einheimischer Hersteller und Teams in Zukunft 2 Meisterschaftsrunden der ranghöchsten FIA-Sportwagenserie zugeteilt.

Der Lusail International Circuit wird derzeit von der Infrastuktur des Paddocks her überarbeitet und soll dann neben der Formel 1 auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft für mehrere Jahre beherbergen. Der Deal ist offensichtlich Teil des finanziell höchst aufwändigen Image-Programms mit dem das derzeit über die Fussball-WM in aller Munde befindliche Golf-Emirat sich mittels prestigeträchtiger Sportevents weltweit als fortschrittliche aufstrebende Nation positionieren will.

Damit dürfte der Kalender der WM nach den Corona-bedingt mageren Jahren wieder von 6 auf 7 Events in 2023 und 8 in 2024 anwachsen Man erhofft sich wohl aufgrund des derzeit wachsenden LMDh & LMH-feldes sowie der Einführung der LMGT3 einen solchen Teilnehmerboom das aktuell sogar ein Ende der LMP2 als WEC-relevante Teilnehmerklasse diskutiert wird. Für das kommende Jahr hatten die FIA und die WEC bereits Ende September einen Kalender präsentiert der mit der Rückkehr eines Rennens in Portimao 7 Events für die Saison 2023 (davon 4 in Europa) vorsieht und der wie folgt aussehen wird:

0: 11-12.3.23 Prolog Sebring (USA)
1: 17.3.23 1000 Meilen von Sebring
2: 16.4.23 6h von Portimao
3: 29.4.23 6h von Spa-Francorchamps
4: 10-11.6.23 91.te 24h von Le Mans
5: 9.7.23 6h von Monza
6: 10.9.23 6h von Fuji
7: 4.11.23 8h von Bahrain

CP Racing siegt bei den 12h Kuwait

Start 12h Kuwait 2022Das letzte Saisonrennen der 24 Stunden Serie geht mit den ersten 12 Stunden von Kuwait zu Ende. CP Racing holt sich mit dem Mercedes-AMG GT3 und den Piloten Charles Putman, Charles Espenlaub, Joe Foster und Shane Lewis nicht nur den zweiten Saisonsieg, die Mannschaft ist auch der "Champion of the Continents". Rang 2 geht an das Team Kuwait by MRS GT-Racing. CP Racing kämpfte über weite Teile des Rennens mit dem Porsche-Team GP-Elite um die Führung. Nachdem Charles Putman im CP-Mercedes zwei Stunden vor Schluss bei einer Überrundung einem Missverständnis zum Opfer wurde und sich ins Kiesbett gedreht hat schien der Rennausgang klar; doch 45 Minuten vor Schluss rollte der GP-Elite-Porsche auf der Strecke aus, und die amerikanische CP Racing-Truppe konnte sich den Sieg sichern.

Die 992-Klasse der Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeuge der Generation 992 geht an Red Camel-Jordans.nl: Das Breukers-Familienteam siegt vor dem Willi Motorsport by Ebimotors-Team. Dritte in der Klasse und Sieger der Am-Wertung wird die deutsche HRT-Mannschaft. In der GTX-Klasse geht der Sieg an die deutsche Leipert Motorsport-Mannschaft in ihrem Lamborghini Huracán Super Trofeo. Nachdem aus Logistikgründen keine einzige Runde vor dem Rennen gedreht werden konnte, liefert die Mannschaft auch ohne Vorbereitung ein gutes Rennen ab. Rang 2 geht an die Vortex-Mannschaft, auf Rang 3 sieht der razoon-KTM X-Bow GTX nach mehreren größeren Problemen inklusive Motorwechsel das Ziel. Century Motorsport siegt mit dem Aston Martin Vantage AMR GT4 in der GT4-Klasse vor dem RHC Jorgensen-Strom by Century-BMW M4 GT4.

Die TCE-Wertung des Rennens und die TCR-KlasseSieger 12h Kuwait 2022 geht klar an BBR mit der thailändischen Fahrercrew. Mit einem Rückstand von 105 Runden folgt der Wolf-Power Racing-Ausi RS3 LMS TCR, der ebenso wie die Markenkollegen von AC Motorsport mit massiven technischen Problemen zu kämpfen hatte. BBR holt sich mit dem Sieg nach dem Titel der "24h Series European Championship" auch die "24h Series Championship of the Continents". In der TC-Klasse kommen die beiden Hofor Racing by Bonk Motorsport-BMW M2 CS Racing ins Ziel, beide hatten kurz vor Schluss den gleichen Defekt an der Radaufhängung.

 

Die Saison 2022 ist damit zu Ende, Saison 2023 startet aber bereits am 13.-15.01.2023 mit den 24 Stunden von Dubai. Die Middle East Trophy ist mit den 12 Stunden von Kuwait aber gerade erst gestartet, diese beinhaltet auch die 24 Stunden von Dubai sowie die 6 Stunden von Abu Dhabi im Januar. Übrigens: Die 12 Stunden von Kuwait sind für die nächsten 2 Jahre bereits bestätigt.

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