WEC-Auftakt in Sebring - die Hypercars

963testAm kommenden Wochenende beginnt mit dem offiziellen Prolog-Testtag in Sebring die 11. Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. 37 Wagen stehen auf der Nennliste für den in der darauffolgenden Woche geplanten Auftaktevent der 1000 Meilen von Sebring. Dies ist nur einer weniger wie die vor 2 Monaten veröffentlichte Nennliste der langstrecken-WM ausweist.

Es fehlen die beiden privaten Porsche 963 LMDh vom Team Jota und Proton Competition die noch nicht ausgeliefert wurden. Während das team Team Jota in Sebring mit einem LMP2-Oreca die Wartezeit überbrückt konzentriert sich Proton Competition auf die beiden eigenen GTE-Porsche und den Kundeneinsatz für Iron Lynx und Iron Dames, die angesichts des bald anstehenden Wechselns auf ein Lamborghini-LMDh-Programm die Überbrückungssaison mit Porsche statt mit Ferrari bestreiten.

In Sebring werden somit 11 der 13 geplanten Top-Wagen in der Hypercar-Klasse an den Start gehen. 3 LMDh - die beiden Werks-Porsche mit Cameron/Christensen/Makowiecki und Estré/Lotterer/Vanthoor sowie der einzelne Cadillac V-LMDh mit Bamber/Lynn/Westbrook treffen auf insgesamt 8 Hypercars von denen 6 - Toyota , Peugeot und Ferrari – mit Hybridtechnik ausgestattet sind und 2 – der Floyd Vanwall Racing Vanderwell des ByKolles Racing Teams und der Glickenhaus - ohne elektrischen zusatzantrieb auskommen. Der Alpine LMP1 ist hingegen Geschichte; hier überbrückt das Werksteam die Wartezeit auf den eigenen LMDh mit einem 2-Wagen LMP2-Programm.

Während bei Toyota die Crews aus dem Vorjahr fast unverändert übernommen wurden (lediglich als Ersatzfahrer ist nun Veteran Kazuki Nakajima anstelle von Nyck de Vries verpflichtet worden) gibt es bei Peugeot eine Änderung: Nico Müller hat bereits beim Finale in Bahrain im letzten Jahr auf der #94 den Sitz von James Rossiter übernommen der den Teamchef-Posten in Maseratis Formel E Programm übernommen hat. Ferrari vertraut auf die beiden Trios Fuoco/Molina/Nielsen und Pier Guidi/Calado/Giovanazzi. Testfahrer Alessio Rovera ging hingegen bei der Besetzung der Werkscockpits leer aus.

James Glickenhaus hat beim zweiten USA-Auftritt seines Boliden weiter vollstes Vertrauen in sein Stamm Trio Pla/Dumas/Briscoe. Und Colin Kolles konnte als PR-Coup ex F1-Weltmeister Jacques Villeneuve neben Stammpilot Tom Dillmann und Esteban Guerrieri für sein Vanwell-Hypercar-Programm gewinnen.

Am Mittwoch den 15.März starten die 1000 Meilen von Sebring mit den ersten Trainingssessions. Freitag um 12 Uhr Ortszeit wird dann das Rennen gestartet. Weitere detaillierte Betrachtungen der beiden anderen Klassen der Meisterschaft werden wir zuvor in den kommenden Tagen nachreichen.

Maserati GT2 bekommt erste Testkilometer

Maserati MC20 GT2 varanoMaserati hat einen ersten Test seines neuen MC20 GT2 -Modells in varano absolviert. Die italienische Marke, die mittlerweile zum Stellantis Konzern gehört, hatte im vergangenen Sommer die Rückkehr in den Motorsport mit einer für die GT2-Klasse konstruierten Version seines aktuellen Supersportwagens bekannt gegeben. Daneben ist man als Top-Programm auch in der Formel E engagiert. Der Wagen wurde nun auf der Test und Rennstrecke von Varano vom 4 maligen GT1-Champion Andrea Bertolini - zwischen 2006 und 2010 4 mal Meister auf einem Maserati MC 12 des deutschen Vitaphon Racing Teams - einem ersten Shakedown unterzogen.

Offiziell soll der von einem 3l V6 Twin-Turbo Maserati Nettuno Triebwerk mit 630 PS befeuerte Wagen erst im Rahmen der 24h von Spa-Francorchamps vorgestellt werden, wobei man erste Einsätze im Rahmen der GT2-Europaserie der SRO noch in diesem Jahr absolvieren möchte, bevor der Wagen an interessierte Kunden verkauft wird. Der Bolide ist ferner noch mit einem 6-Gang Renngetriebe, einer Rennkupplung und einem Renndifferential sowie einem verstellbaren Renn-ABS ausgestattet. Maserati ist damit nach Porsche, Audi, KTM, Lamborghini, Brabham und AMG der siebte Hersteller der ein für die GT2-Klasse vorbereitetes Einsatzfahrzeug anbietet. Auf internationale Einsätze der GT2 werden die Fans freilich noch etwas warten müssen nachdem die SRO unter Stephane Ratel die ursprünglich für dieses Jahr geplante Einrichtung einer GT2-Am-Klasse innerhalb der Intercontinental GT Challenge auf die kommende Saison 2024 verschoben hat.

MaseratiGT2Shakedown KopieMaserati hatte in der jüngeren Vergangenheit Renngeschichte mit seinen GT1 und auf Cup-Modellen basierenden GT4 geschrieben. Die GT3 wurde hingegen nie bespielt. Lediglich ein privat aufgebautes Fahrzeug mit einer eher bescheidenen Einsatzbilanz ist hier bekannt. Mit der GT2-Plattform umgeht die italienische Marke die mittlerweile recht hohen Homologationsanforderungen in der GT3 und GT4-Szene und kann den spektakulären MC20 einer solventen Rennkundschaft als spektakuläres Einsatzgerät andienen. Die SRO kann somit dank des offenen GT2 Konzepts nach Brabham einen weiteren neuen Hersteller zu ihrem Markenportfolio hinzufügen.

Frikadelli Ferrari F296 GT3

frikadellif296Das langjährige Porsche-Kundenteam Frikadelli Racing wagt in diesem Jahr einen Wechsel des Einsatzgerätes. Die Mannschaft von Klaus Abbelen wird in Zusammenarbeit mit Rinaldi Racing einen Ferrari F296 GT3 bei den 24 Stunden Rennen am Nürburgring und bei ausgewählten Läufen der Nürburgring Langstrecken Serie an den Start bringen. Am Steuer des #30 Ferrari 296 GT3 werden sich David Pittard, Nick Catsburg, Felipe Ferdinand Laser und Earl Bamber abwechseln. Daneben soll auch weiter der Porsche 992 GT3 Cup in der CUP2-Klasse der NLS eingesetzt werden, den sich Klaus Abbelen und Kundenpilot „Jules“ teilen werden. Darüber hinaus wird das Programm mit dem Ligier LMP3 im Michelin Le Mans Cup fortgesetzt.

Mit dem Frikadelli Racing Team, dem Wochenspiegel Team Monschau und racing one sowie möglicherweise auch der schweizer Octane 126 Mannschaft könnten somit dieses Jahr bis zu 4 Ferrari in der SP9-Klasse beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring starten.

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