Vita4One - nach Comeback USA-Saison geplant.

bartels.jpgNach einem Jahr Rennpause hat Vita4One-Racing am vergangenen Wochenende bei der Blancpain Sprintserie sein Comeback gegeben. Teamchef Michael Bartels hat bei dieser Gelegenheit seine Pläne für 2015 verkündet. Demnach steht für die deutsche Mannschaft eine Saison in den USA auf dem Plan.

vita4onebmw.jpgDort will das Team die 24h von Daytona und das 12 Stunden Rennen von Sebring , also die beiden Auftaktrunden zur NAEC, der nordamerikanischen Langstreckenmeisterschaft, bestreiten. Daneben sind Auftritte in der Pirelli World Challenge und in der Global GT Serie geplant in der Bartels mit seiner Truppe einige der von ihm aufgebauten Maserati MC12 GT1 an den Start bringen kann.

Ein volles Serienengagement steht nach den derzeitigen Plänen nicht an. Nach dem Rückzug von Turner Motorsports, die nach dem Titelgewinn in der GTD- Klasse in die Pirelli World Challenge wechseln, wäre Vita4One-Racing das einzige Einsatzteam der BMW Z4 GT3 in der Tudor-USCC-Serie. Ob dort aber zumindest ein volles Programm in der NAEC zusammen kommt, ist noch unklar.

STT-Finale Nürburgring - Klüber neuer Champion

sttnringfinstart.jpgAuf dem Nürburgring holten sich beim Finale der Spezial Tourenwagen Trophy Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RSR und Audi A4 DTM-Pilot Edy Kamm die Gesamtsiege. Der zweite Platz ging im ersten Rennen an Christian Franck im Porsche 997 GT3, der den H&R Cup abräumte. Zweimal Dritter und damit neuer nationaler Spezial Tourenwagen Trophy Meister wurde Josef Klüber auf Mercedes SLS AMG GT3 .

Bei fast sommerlichen Temperaturen fanden in der Eifel die beiden letzten Rennen zur diesjährigen Spezial Tourenwagen Trophy Saison statt. Schwierige Bedingungen herrschten im ersten Durchgang, wo sich Ulrich Becker den Sieg vor Christian Franck und Edy Kamm sicherte. Der Marler feierte damit seinen zweiten Saisonsieg innerhalb von nur zwei Wochen. „Die Bedingungen heute sind mir, so glaube ich, zugute gekommen. Mit Slicks im Feuchten bin ich schon immer ganz gut zurechtgekommen. Ich hatte dann schnell gemerkt, wo die Stellen mit Grip sind. Da konnte man dann doch einen Takt schneller fahren. Das war dann der Schlüssel zum Erfolg“, berichtete der Gesamtsieger. Dahinter war es ein stark aufgelegter Christian Franck, der das schwarz-weiß karierte Tuch als Gesamtzweiter und Sieger der Klasse 3 sah. Nach und nach schnupfte der Porsche-Pilot Sven Fisch im V8 STAR, Edy Kamm und Josef Klüber auf. Für den Luxemburger war es die Krönung einer perfekten Saison, die ihm am Ende den begehrten Titel im STT H&R Cup bescherte. Rang drei sicherte sich Edy Kamm vor Sven Fisch und Josef Klüber.

kluebersls.jpgIm Finallauf holte sich Edy Kamm seinen 8. Gesamtsieg in diesem Jahr. Dabei musste sich der Eidgenosse mächtig ins Zeug legen, denn Becker war nicht einfach von der Spitze zu verdrängen. Am Ende entschieden 2,4s zu Gunsten des Audi-Piloten. Ulrich Becker tröstete sich mit der schnellsten Rennrunde. Dritter wurde Josef Klüber, der damit gleich in seiner ersten kompletten STT Saison den Titel in der nationalen Meisterschaft abräumte. „Gleich im ersten Jahr den Titel zu holen, da kann es ja nicht besser gehen. Es hat mir auch riesig Spaß gemacht hier zu starten. Ich muss auch sagen, das familiäre Umfeld in der STT hat mir auch sehr gefallen. Es ist Wettbewerb, aber man achtet aufeinander und das macht es schön“, fasste der Mercedes-Pilot den Titelgewinn in Worte.

In der Division 2 war Andreas Schmidt auf VW Scirocco an diesem Wochenende nicht zu schlagen. Mann des ersten Rennens war aber eindeutig Joachim Bunkus mit seinem Triumph Dolomite Sprint. Der 2-Liter Pilot trumpfte auf der glitschigen Piste groß auf und jagte den deutlich leistungsstärkeren Scirocco in den ersten Runden um dem Eifelkurs. Erst als die Strecke trockener wurde, fand Jürgen Gerspacher im Seat Leon Supercopa einen Weg am Norddeutschen vorbei. Für Andreas Schmidt bedeutete der Sieg im zweiten Rennen vor Joachim Duscher (Audi 80 Turbo) und Jürgen Gerspacher den erneuten Gewinn der H&R Cup Division 2.

Spannend ging es auch in der Porsche-Klasse zu, wo sich Georg Vetter (Porsche 964) zwei Siege erkämpfte. Der Schwarzwälder fing dabei im ersten Rennen den Porsche 911 RSR des Teams Breuer/Schmidtmann noch ab und verwies diese auf Rang 2. Im zweiten Durchgang setzte sich Vetter gegen Tjarco Jilesen und Jan van Es (beide Porsche 964) durch.

ELMS Estoril - die LMP2-Analyse

Das Finale der Europäischen Le Mans Serie 2014 ist vorüber – und Signatech hat mit dem Alpine-Oreca-Nissan den Titel knapp aber eindrucksvoll verteidigen können. Wie eng es bei den 4h von Estoril zuging enthüllt unsere Übersicht der Rundenzeiten die zeigt wie die Teams und ihre Piloten sich durch das Rennen schlugen.

Die schnellsten Piloten sassen am vergangenen Wochenende in den Autos von Murphy Prototypes und dem Team Jota. Während Murphy-Oreca-Pilot Pipo Derrani trotz der schnellsten Rennrunde vergeblich auf Unterstützung seiner neuen Teamkollegen hoffte - der grün-weisse Oreca kam am Ende mit 2 Runden Rückstand nicht über P6 heraus –,  hätte die gewohnt schnelle Darbietung von Fillipe Alburquerque und dem mittlerweile mindestens gleich schnellen Harry Ticknell (angesichts dessen Zeiten wird ersichtlich warum Audi dem als „ELMS-Rookie of the Year“ ausgezeichneten Briten mittlerweile eine Testfahrt im Audi R18 e-tron Quattro anbot) durchaus für den Sieg gereicht. Es war lediglich ein klitzekleiner Fahrfehler von Silberpilot Simon Dolan der dem Team den Sieg und möglicherweise auch den Titel kostete. Denn gegen Ticknells Speed hätte Loeb-Pilot Vincent Capillaire am Ende nichts mehr entgegen zu setzen gehabt. Dennoch kann dem britischen Jota-Piloten Dolan kein Vorwurf gemacht werden. Die britische Truppe hat sich in diesem Jahr teuer verkauft und mit dem LMP2-Le Mans Sieg hat man sich mehr als Bestens aus der Affäre gezogen.

Die Zeiten der beiden siegreichen Sebastian Loeb Racing Piloten  zeigen auf wie sehr der Faktor der Michelin-Reifen an diesem Wochenende auf dem hochabrasiven Asphalt in Portugal entscheidend war: Die einzige Michelin-Mannschaft setzte konsequent auf Doppelstints und konnte trotz der abbauenden Pneus - besonders gut sichtbar an Erikssons Rückgang der Rundenzeiten (GP3-Pilot Jimmy Eriksson sass an diesem Wochenende zum ersten Mal in einem LMP2) die knapp 1s die man im Schnitt langsamer war dennoch in einen Sieg ummünzen. Mehr Michelin-Teams oder die in Aussicht stehende Konkurrenz von Yokohama düften hier im nächsten Jahr noch mehr Würze in die Reifentaktik bei den Läufen bringen.

Allerdings waen die Doppelstints nur die halbe Miete: 1s pro Runde hätte 140s Rückstand am Ende bedeutet. Nur 60 Sekunden sparte man bei den beiden eingesparten Reifenstopps. 2 weitere Faktoren waren am Ende für den Sieg entscheidend: sowohl Morand (loser Gurt bei Pilot Gary Hirsch) als auch Race Performance (Strafstopp wegen Auslösen einer roten Flagge im Qualifying) als auch Signatech (2 Strafstopps wegen zu forschem Losfahrens bzw 1 Mann zu viel am Auto) mussten mindestens einen Stopp mehr ausführen. Letztlich bewies Debütant Jimmy Eriksson eine bemerkenswerte Konstanz bei seinen Rundenzeiten und machte dadurch Zeit wett.

Vielleicht hätte angesichts der abgefahrenen Reifen der Signatech Mannschaft sogar Michel Frey im Race Performance Oreca den ersten Sieg für die Schweizer Truppe einfahren können, doch ein Kontakt mit einem zu überrundenden Fahrzeug kurz vor dem Ende kostete den sicheren Rang 2. Der am Abend bei der ELMS-Gala im Casino von Estoril vergebene Titel „Gentlemandriver of the Year“ dürfte zumindest ein schwaches Trostpflaster für das entgangene Podium gewesen sein.

Die Teams von TDS Racing und der schnellere der beiden Greaves Motorsport Zytek ZN11 fielen durch technische Defekte aus – daher schafften es Pegasus Racing und der 2. Greaves-Wagen trotz ihrer Speed-Defizits in die Top10.

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