Die kleinen GT-Klassen in Europa - Teil 1: Frankreich

Wie kürzlich angekündigt , kommt hier der erste Teil unserer Serie über die kleinen GT-Klassen in Europa, in dem wir uns zunächst mit der Situation in Frankreich beschäftigen wollen.

Im Mutterland des größten aller Sportwagen- und GT-Rennen war es im vergangenen Jahr um das nationale Rundstrecken-Championat „GT-Tour“ nicht unbedingt gut bestellt. Im Durchschnitt traten zwar noch knapp 20 GT3-Autos bei den sieben Veranstaltungen an. Allerdings verschleiert dieser Wert einen erheblichen Durchhänger zur Saisonmitte als bei drei auf einander folgenden Rennwochenenden nur 16-17 Starter erreicht wurden. Dazu kam eine für aktuelle GT3-Verhältnisse recht hohe Ausfallrate, so dass in manchen Rennen schon ein von größeren Fehlern freies Durchrollen ausreichend war, um die Punkteränge zu erreichen.

13ffsa900a.jpg

Promoter Oreca reagierte in der Winterpause auf den sich abzeichnenden Handlungsbedarf und führte eine neue Kategorie, die „Open Challenge“ ein, die auf den meisten Strecken circa 3 Sekunden pro Runde langsamer sein soll als die GT3-Autos, in der sich eigentlich aber wiederum gleich drei eigenständige Klassen, bzw. technische Reglements verbergen: Zum einen erlaubt die neue Kategorie den Start von Cup-Fahrzeugen von Porsche, Ferrari und (auf Hinterrad-Antrieb umgerüstet) Lamborghini in der französischen GT-Meisterschaft.

Daneben können im Rahmen der „Open Challenge“ aber auch Silhouetten-Fahrzeuge vom Typ Solution-F antreten. Als mögliches Bodykit kommt hier der BMW M3 der letzten Generation in Frage. Mit Clairet Sport hatte  ein Team angekündigt, einen solchen Wagen einsetzen zu wollen, erschien aber dann nicht zum Saisonauftakt. Zusätzlich soll es auch die Möglichkeit einer Nissan 370Z und Peugeot-RCZ-Silhouette geben, wobei beide Optionen bisher wohl lediglich auf dem Reißbrett/CAD-Rechner existieren.

mitjetledenon.gifDas dritte und letztes Standbein der „Open Challenge“ sollten schließlich die im französischen Breitensport äußerst beliebten Mitjet-Fahrzeuge sein, bei denen es sich um relativ stark verfremdete Repliken populärer GT- und Tourenwagenfahrzeuge im Maßstab 7:8 handelt, die sämtlich von einem 3,5-Liter-V6-Einheitsmotor befeuert werden. Vor allem die Inklusion der letzteren Fahrzeuge sorgte wohl nicht nur beim Autor dieser Zeilen für hochgezogene Augenbrauen.

Letztendlich wohl eine unnötige Reaktion: Beim Saisonauftakt der GT-Tour in Ledenon nahe Avignon standen schließlich 0 Solution-F, 0 Cup-Fahrzeuge und 1 Mitjet auf der Nennliste, wobei letzterer auch lediglich an den freien Trainings teilnahm. Das GT3-Feld umfasste 16 Startern (und mit Audi, Porsche und Ferrari lediglich drei Marken). Neben der Einführung der Open Challenge hatte Oreca über den Winter auch versucht, neue GT3-Teams für die Serie zu begeistern, indem man die Renndistanzen auf 90 Minuten verlängerte und so die Möglichkeit bietet, drei Fahrer pro Wagen einzusetzen. Doch auch damit scheint den Veranstaltern bisher kein großer Wurf gelungen zu sein. Die Suche nach einer Lösung dürfte also weitergehen.

Dass man andernorts bei der Suche nach einer funktionierenden zweiten Klasse schon einen Schritt weiter ist, werden wir im nächsten Teil dieser Serie am Beispiel Italien sehen. 

PWC - Long Beach & Barber

Viel Kleinholz und dutzende von Strafen hagelte es bei den vergangenen beiden Veranstaltungen in Long Beach und auf dem Barber Motorsport Park.

In Long Beach holte sich der Monegasse Olivier Beretta den Sieg, doch am Ende muss er wegen unsportlicher Fahrweise, einem vermeidbaren Kontakt sowie einem Frühstart neben einer Geldstrafe von 4.000 US-Dollar auch noch einen Abzug von 40 Meisterschaftspunkten in Kauf nehmen. Mit ihm wurden satte 19 weitere Piloten bestraft, weshalb sich das endgültige Rennergebnis auch etwas hinauszögerte. Am Ende durften aber alle ihren Podestplatz behalten. Der Bericht zum Rennen auf unserer Partnerseite von americansportscar.de  

Super Happy war James Davison im #33 Always Evolving/AIM Autosport Nissan GT-R GT3 als er auf dem Barber Motorsport Park seinen ersten Sieg im Lauf eins holte. 
 

Doch am Ende bekam er alle Punkte aus dem Lauf gestrichen und muss in Lauf zwei vom Ende des Feldes ins Rennen gehen, da der Wagen die technische Abnahme nicht bestanden hatte. Neben Davison kam Nick Catsburg auf Platz zwei ins Ziel und sicherte sich Startplatz zwei für den Lauf am Sonntag. Die Pole sicherte sich Robert Thorne im # 6 K-PAX/Flying Lizard McLaren 650S GT3 mit der schnellsten Rennrunde.

Am Start zum zweiten Lauf zog Thorne's Teamkollege schon in der ersten Kurve von Startplatz 5 auf 2 nach vorne. Der von Platz drei gestartete Frankie Montecalvo im # 66 DragonSpeed Mercedes AMG SLS GT3 wird in Turn 2 am Heck touchiert, stellt sich quer und schießt Catsburg im Lamborghini Gallardo GT3 R-Ex aus dem Rennen. Am Ende sicherte sich Estre seinen zweiten Saisonsieg vor seinem Teamkollegen Thorne und dem EFFORT-Porsche-Piloten Ryan Dalziel. Der Bericht zum Rennen auf unserer Partnerseite von americansportscar.de

6h von Mugello (VdeV)

Die vdev_proto_mugello.jpg6h von Mugello, das zweite Rennen der VdeV-Endurance Proto Serie sind nach 191 Runden vom CD Sport Norma M20FC des französischen Trios Jacques Wolf, Nicolas Maulini und Marc Antoine Dannielou gewonnen worden. Die siegreiche Mannschaft kreuzte nach 6h die Ziellinie mit einem Vorsprung von 126s vor dem Equipe Palmyr Norma des Deutschen Jens Petersen, der Schweizerin Natacha Gachnang und des Monegassen Marc Faggionato die sich wiederum knapp vor dem TFT Norma des Trios Bazaud/Thirion/Rhion durchsetzten.

24 Teams mit insgesamt 16 Norma , 5 Ligier und 3 Tatuus waren zum 2.Lauf der Serie angetreten. Wechselnde Wetterbedingngen mit Regenschauern und Kollisionen schüttelten das Feld mehr als einmal durcheinander. Der nächste Lauf der Serie steht am 31 Mai in Spanien mit den 6h von Aragon an.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen