Miller Motorsport Park schliesst seine Tore

Die lange Zeit grösste Rennstrecke in den USA hat ihre Tore geschlossen. Wegen anhaltender Verluste hat das Management des Miller Motorsport Park in Utah beschlossen die bei Salt Lake City gelegene Strecke am 31.Oktober zu schliessen. Die in Familienbesitz liegende Strecke hatte seit ihrer Eröffnung 2006 rote Zahlen geschrieben. Daher wurde nun der Leasing-Vertrag über die Nutzung des Areals mit dem County Toole nicht erneuert. Wie unsere Kollegen von Sportscar 365 erläutern ist angesichts der wirtschaftlichen Umstände eine Übernahme der defizitären Anlage durch einen anderen Betreiber eher unwahrscheinlich.

Die 7,2km lange Strecke war lange Zeit bis zur Erweiterung des Thunderhill Raceways der längste aktuell existierende nordamerikanische Rennkurs und wurde 2006-2010 von der ALMS und parallel von der Grand Am als Veranstaltungsort genutzt. Allerdings war die Auslastung der in Utah relativ abgelegenen Strecke nie so vollständig das man schwarze Zahlen schreiben konnte. Bilder wie das nebenstehende werden daher wohl für einige Zeit der Vergangenheit angehören.

Porsche stellt neuen GT3 für 2016 vor

porsche911gt3.jpgPorsche hat anlässlich der 24 Stunden Rennen am Nürburgring die neueste Version seines GT3-Modells 911 GT3 R vorgestellt. Der Wagen soll der etneilten Konkurrenz von Audi, Mercedes, BMW und all den anderen GT3 Herstellern ab 2016 wieder paroli bieten. Der aerodynamisch deutlich weiterentwickelte Wagen kann ab sofort für einen Preis von 430.000€ zuzüglich landesspezifischer Mehrwertsteuer bestellt werden Porsche beabsichtigt in der Saison 2016 20-30 Autos an den Mann zu bringen.

Der am Ring von den Entwicklungspiloten Jörg Bergmeister und Patrick Pilet enthüllte Wagen ist um eine Archillisferse des bisherigen 911´ers erleichtert worden. Erstmals gibt es einen zentralen Kühler statt deren 2 in den Kotflügeln. Ausfälle aufgrund von Kühlerschäden nach rustikalen Kontakten mit Kontrahenten oder Streckenbegrenzungen sollen damit deutlich seltener vorkommen. Das Level des Abtriebs wurde durch intensive Aerodynamische Feinarbeit noch mal deutlich gesteigert. „Der Wagen hat mehr Abtrieb als unser GTE“ verriet Bergmeister, „Und der hat schon nicht wenig!“ Porsche Motorsportchef Dr Steffen Walliser ergänzte:“Bei einem GT3 kommt es für einen Renneinsatz heute entscheidend darauf an wie sich die Fahrbarkeit für die Privat- und Amateurpiloten gestaltet. Erst wenn die Am-Piloten in einem Team komfortabel schnell fahren können dann ist auch das gesamte Team schnell und erfolgreich. Daher stand das Handling bei der Entwicklung des Wagens im besonderen Fokus und die Aerodynamik ist da ein entscheidender Baustein.“

Der Radstand des neuen Wagens wurde um 8,3cm verlängert. Konsequenter Leichtbau bei Karosserie, Anbauteilen und Fahrwerk ermöglichte es den Ingenieuren, die Schwerpunktlage des GT3 R gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal zu optimieren. Angetrieben wird der neue 911 GT3 R von einem hochmodernen 4l-6-Zyl.-Boxermotor, der weitgehend identisch mit dem Serienaggregat des straßenzugelassenen 911 GT3 RS ist. Für einen besonders effizienten Umgang mit dem Kraftstoff sorgen die Benzindirekteinspritzung, die mit Drücken bis zu 200 bar arbeitet, sowie eine variable Nockenwellenverstellung. Gleichzeitig bietet der Saugmotor eine gegenüber dem Vorgängeraggregat deutlich verbesserte Leistungsentfaltung und ein breiter nutzbares Drehzahlband. Die Kraft des Heckmotors wird mittels eines sequenziellen Porsche-Sechsgang-Klauengetriebe an die 31cm breiten Hinterräder übertragen. Wie bei den GT-Straßenmodellen des 911 betätigt der Fahrer zum Schalten der Gänge eine Wippenschaltung am Lenkrad.

Auch das Bremssystem des 911 GT3 R wurde weiter optimiert und eignet sich dank besserer Steifigkeit und einer präziseren Regelung des Antiblockiersystems noch besser für Langstreckenrennen. An der Vorderachse sorgen Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel in Kombination mit innenbelüfteten, geschlitzten Stahlbremsscheiben mit 380mm Durchmesser für brillante Verzögerungswerte. An der Hinterachse sind Vierkolben-Sättel und Scheiben mit 372mm verbaut. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt war die Sicherheitsausstattung des GT3 R. Der gegenüber dem Vorgängermodell um 12 auf 120 Liter vergrößerte FT3 Sicherheitstank wurde verstärkt und verfügt über ein „Fuel-Cut-Off“ Sicherheitsventil. porsche911gt3heck.jpgDie Türen sowie die Seitenscheiben sind abnehmbar. Die Rettungsluke im Dach wurde vergrößert. Der neue Rennschalensitz bietet den Piloten im Falle eines Aufpralls noch besseren Schutz. Eine beheizbare Frontscheibe zählt zwar nicht unbedingt zur Sicherheitsausstattung, soll den Wagen aber für den Einsatz bei besonders kühlen und verregneten Rennen prädestinieren.

Abgerundet wird das Design durch einen Heckflügel mit maximalen 2m Breite und bis zu 40cm Tiefe. Eine entscheidende technische Frage konnte Jörg Bergmeister dann trotz aller Testkilometer mit dem Auto dann doch nicht beantworten: wieviele Dosen Bier passen im Vergleich zum Vorgänger nun mehr nebeneinander auf den Heckflügel? „Uff da hab ich keine Ahnung“!

Supercar Challenge Zolder Rennen 2

Adsczoldervolvo.jpgls ausgleichende Gerechtigkeit dürfte Henry Zumbrink den zweiten Lauf der Supercar Challenge in Zolder gesehen haben. Nachdem der Volvo Pilot am Vortag auf Grund eines Reifenschadens den möglichen Sieg in der Super GT Klasse verlor siegte er am Sonntag souverän mit über 20 Sekunden Vorsprung vor der Corvette von Vandierendonck/van Hooydonk und dem Radical von Henk Thuis. Penders/Goossens überquerten mit dem Prospeed Porsche als vierte die Ziellinie. Rang fünf sicherte sich Max Koebolt im zweiten Volvo. Großes Pech hatte Berry van Elk dessen Mosler auf Platz zwei liegend in der vorletzten Runde mit einer defekten Antriebswelle ausrollte. Der Vortagessieger Roger Grouwels kam auf Grund eines Öllecks an seiner Viper ebenso wenig ins Ziel wie der Marcos von Cor Euser und der BlueBerry Racing Solution F. In der GTB Wertung siegten Dontje/Kool auf der Day-V-Tec Corvette vor dem Lamborghini von Simon Atkinson und dem Mercedes von Bob Herber.

belcarzoldercorvette.jpgGroßes Pech hatte der 17 jährige Huub Delnoij. Er sah schon wie der sicherer Sieger in der Supersportklasse aus bis ihn ein Motorschaden 500 Meter vor der Zielflagge aus dem Rennen riss. Eric van den Munckhoff im BMW Z4 erbte den Sieg. Nach dem zweiten Platz am Vortag war es sein zweiter Podestbesuch an diesem Wochenende. Gleiches galt auch für Bogaerts/van der Aa. Nach dem Sieg am Samstag nun der zweite Platz. Den dritten Pokal sicherten sich van Bellingen/Qvick. Damit war das Treppchen erneut fest in BMW Hand. Mezquita/Weishaupt belegten im KTM X-Bow den vierten Platz. In der Sport 2 Wertung siegte Wiebe Wijtzes im Renault Clio vor dem Peugeot von Voet/van den Broeck.

Nach dem Sieg im Sprintrennen gewann der Deldiche Racing Norma von de Cock/de Jonghe auch das zweite Rennen über eine Stunde. Molenaar/Thuis belegten im Radical den zweiten Platz vor dem Wolf von Schumacher/van Splunteren und dem Radical von James Abbott. Auch in der kleinen Prototypenklasse schaffte Filip Declercq mit seinem Norma den zweiten Sieg an diesem Tag vor Paul Sieljes im Praga und Wim Jeuris im Radical.

Ein turbulentes Wochenende erlebte das Yellow Arrow Racing Team von Heinz Kremer. Nachdem im ersten Training der hintere Radträger an seinem Osella gebrochen war und sich dieser Schaden vor Ort nicht mehr beheben lies tauschten sie kurzerhand ihr Fahrzeug aus. Man verließ am Samstag Zolder mit dem Osella und kehrte Sonntags mit dem neu angeschafften Norma zurück. Es war der erste Renneinsatz mit dem neuen Fahrzeug. Erschwerend kam hinzu, dass man das Training komplett verpasste. Dementsprechend waren die zwei fünften Plätze am Sonntag ein beachtliches Ergebnis.

Das nächste Rennen der Supercar Challenge ist das Spa Euro Race vom 5 bis 7 Juni. Hier werden allerdings die Prototypen nicht am Start sein.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen