Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Ein
Dreikampf um den Sieg zwischen Audi, BMW und Porsche, 200.000 offizielle Zuschauer (was etwa 60.000 inoffiziellen entspricht), eine Ausfallorgie in der Nacht als die grüne Hölle ihre Pforten öffnete und am Ende der dritte Sieg für Audi – das 43.te 24 Stunden Rennen am Nürburgring (der Link führt zum mittlerweile komplettierten Rennbericht auf unseren Seiten) hatte wieder eine grosse Show zu bieten. Auch wenn es im Vorfeld einiges an kritischen Stimmen zu den Sicherheitsmassnahmen nach dem unheilvollen VLN1-Lauf gab so äusserten sich die aktiven Teilnehmer am Ende positiv über die Tempolimitzonen. Da schon im Vorfeld die Rennleitung eine eindeutige Strategie zur Bewertung der Verstösse durchzog (Zero-Tolerance bei nachgewiesenen Missachtungen) hielten sich auch fast alle Teilnehmer daran. Das die Teilnehmer nun weniger Überholmöglichkeiten hatten fiel während des Rennens kaum auf, auch nicht in der Phase als sich der Marc VDS-BMW Z4 GT3 und der Belgian Audi Club Team WRT Audi R8 im Sekundenabstand um den Kurs jagten.
Am Ende waren die 4 Audipiloten mit dem einzigen problemlos laufenden neuen R8-LMS die erfolgreichere Crew. BMW stolperte über den zu hohen Verbrauch bzw. die Tatsache das man nur 8 Runden pro Stint auf der Nordschleife schaffte statt deren 9 wie Porsche und Audi es praktizierten. Dennoch stand am Ende mit knapp 40,7s Abstand zwischen den beiden Führenden das knappste Finish in der Geschichte der 24h zu Buche. Somit schaffte der Z4 auch im letzten Jahr seiner Nordschleifenhistorie – nächstes Jahr wird man mit dem M6 GT3 antreten – nicht den Sieg beim Klassiker. Porsche war mit dem alten Modell auch gut dabei und hätte mit 2-3 Autos mehr vielleicht mehr erreichen können, auch wenn die Falken-Mannschaft mit P3 das beste Ergebnis in der Geschichte der 24h erreichte, aber dem alten GT3-Modell fehlte der Speed und zudem verunglückte der schnellste 911ér, der Frikadelli-GT3, in der Nacht mit dem Car-Collection Mercedes auf der Anfahrt zur Hohen Acht.
Die Fahrer auf dem Podium konnten die Klasse des Rennens bestätigen. Christopher Mies , dem sein erster 24h Erfolg am Ring gelang: „Es war ein harter Kampf von Beginn an. Eine Zeitlang ging es lediglich darum das Rennen zu überleben. Ich denke die 3 Mannschaften die am Ende ganz oben standen haben die wenigsten Probleme gehabt.“ Niko Müller aus der siegreichen Audicrew unterstrich die Klasse des Autos:
“Gleich beim ersten 24h-Rennen des Autos ganz oben zu stehen zeigt wie gut der R8 ist. Danke an Audi und das Belgian Audi Club Team WRT die hier eine ganz gute Arbeit abgeliefert haben!“
Lucas Luhr aus der zweitplazierten Marc VDS-Mannschaft war am Ende naturgemäß nicht ganz glücklich mit P2. „Wir waren gekommen um zu gewinnen, mit dem besten Z4 der jemals hier angetreten ist. Dennoch können wir am Ende zufrieden sein. Es war am Ende ein super enger Fight und alle 3 Mannschaften auf dem Podium haben es verdient hier oben zu stehen. Kompliment an Audi denn sie waren heute um einen Tick besser. Der Z4 war auch nicht ganz einfach zu handeln, dennoch glaube ich BMW hat heute alles richtig gemacht.“ Maxime Martin: "Der 2 Platz heute kam unter anderen Voraussetzungen zu Stande als der vor 2 Jahren. Wir hatten einige Zwischenfälle, so das Feuer beim Tanken. Wir kamen um zu gewinnen, das werden wir nächstes Jahr mit dem M6 auch tun.“ Richard Westbrook äusserte sich zu den Speedlimits: “Die waren auf jeden Fall viel besser als hier irgendwelche Reifenstapel-Schikanen zu errichten. Wir sind sehr gut damit klar gekommen.“
Der Team Falken Porsche war so ein wenig die Überraschungsmannschaft auf dem Podium was Martin Ragginger unterstrich: „Dieses Podium war sehr wichtig für uns und Falken die ja auch Hauptsponsor des Rennens sind. Wir haben ja schon im letzten Jahr gezeigt das wir auf einem sehr konkurrenzfähigen Niveau mit fahren können. Mal sehen was wir im nächsten Jahr mit dem neuen Porsche erreichen können.“ Peter Dumbreck: "Gegen Ende haben wir statt einem Splash & Dash lieber noch einmal neue Reifen aufgezogen um das Podium sicher zu stellen. Das ist immerhin unser bestes Ergebnis bei den 24h". Auch Wolf Henzler unterstrich, das mit der Mannschaft auch im nächsten Jahr zu rechnen sei: „Wir möchten weiterhin mit dem Team auf der Nordschleife antreten. Die Reifen haben noch einmal im Vergleich zum vergangenen Jahr einen grossen Schritt gemacht. Zudem sind wir sehr positiv gefahren und haben nicht irgendwelche Strafen kassiert.“
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Porsche-Junior Sven Müller feierte am Samstag seinen ersten Sieg im Porsche Carrera Cup Deutschland. Auf der Nürburgring-Nordschleife gewann der 23-jährige Deutsche Lechner Racing-Pilot vor Philipp Eng und Konrad Motorsport-Pilot Christopher Zöchling. Damit siegte am Samstag erstmals ein Porsche-Junior im Carrera Cup Rennen auf der Nordschleife. „Das ist echt der Hammer! Hier gewinnen zu können, war ein Traum von mir. Ich freue mich total“, sagte ein freudestrahlender Müller.
Den Grundstein zum Erfolg legte Müller mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup bereits am Start. Er gewann den Start von der Pole-Position und gab seine Führung bis zum Schwenken der Zielflagge nicht mehr ab. Der von Platz zwei gestartete Eng kam zwischenzeitlich bis auf 1s an den Führenden heran.
„Jede Runde im Neunelfer auf der Nordschleife macht unglaublich viel Spaß. Ich hatte einen sehr guten Start und bin fast an Sven vorbei gezogen. Wichtig sind für mich am Ende die Punkte“, erklärte der aktuelle Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland. Mit einer beeindruckenden Leistung präsentierte sich der Österreicher Zöchling. Vom sechsten Platz auf dem Grid fuhr er kurz nach dem Start bis auf den dritten Rang vor.
Lechner-Pilot Michael Ammermüller sah die Zielflagge als Vierter, Alex Riberas belegte dahinter P5 vor dem Schweizer Jeffrey Schmidt. Kein Glück hatte der Doppel-Sieger von Hockenheim Christian Engelhart: Das Fahrzeug des 28-Jährigen erlitt nach einer leichten Berührung einen Kühlerschaden und Engelhart musste sein Auto in der Boxengasse abstellen.
Porsche-Junior Matteo Cairoli (I/Team Deutsche Post by Project 1) kam vom zehnten Startplatz und wurde als Siebter gewertet.
Der amerikanische Porsche-Junior Connor de Phillippi (USA/Land-Motorsport) beschädigte am Freitag im Qualifying sein Fahrzeug so stark, dass es bis zum nächsten Morgen nicht wieder einsatzfähig war. Dank der fairen Geste seines neuseeländischen Teamkollegen Peter Scharmach, der ihm als B-Wertungspilot sein Auto überließ, konnte er dennoch starten. Aufgrund des Fahrzeug-Wechsels musste de Phillippi vom letzten Startplatz ins Rennen gehen und arbeitete sich von Rang 23 bis auf Platz elf nach vorn. „Mein Dank geht an Peter, denn die Punkte könnten in der Meisterschaftswertung am Ende wichtig sein“, sagte der 22-Jährige. Die B-Wertung gewann am Ende Konrad Motorsport-Pilot Rolf Ineichen.
In der Gesamtwertung führt Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East) mit 42 Punkten vor Engelhart und Eng (beide 40 Punkte). Die Läufe vier und fünf des Porsche Carrera Cup Deutschland finden vom 29. bis 31. Mai auf dem Eurospeedway Lausitzring statt.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sportscar Challenge ( SCC )
Vor etwas über einer Woche fand in Brno der Saisonauftakt der AvD Sports Car Challenge statt. Den ersten Gesamtsieg in diesem Jahr holte sich Andreas Fiedler mit seinem PRC WPR60 Turbo vor Fabian Plentz im PRC WPR60 BMW und Norma -Pilot Siegmar Pfeifer. Im zweiten Rennen setzte sich Pfeifer gegen Plentz und Fiedler durch.
Wie schon im letzten Jahr fuhr Andreas Fiedler beim ersten Rennen der AvD Sports Car Challenge im tschechischen Brno zum Auftaktsieg. Der PRC-Pilot setzte bereits im ersten Qualifying eine deutliche Duftmarke und ließ Fabian Plentz 1,87s hinter sich. Auch im zweiten Trainingsdurchgang hatte Fiedler vor Plentz die Nase vorne. Somit stand fest, dass der Weg zum Gesamtsieg nur über den letztjährigen Meister führen würde.
Am Start zum ersten Heat hatte Plentz zwar kurzzeitig die Nase vorne, doch Fiedler konterte und sicherte sich mit 3,299s Vorsprung den ersten Sieg des Jahres vor Plentz und Pfeifer. „Wegen dem ganzen Blütenstaub auf der Strecke war es nicht leicht ein richtiges Setup zu finden. Im freien Training haben wir dann viel verändert, wodurch es aber eher schlechter wurde. So haben wir uns beim Quali für das Grundsetup entschieden und zweimal Pole geholt. Im Rennen ging Fabian am Start vorbei, hatte aber Traktionsprobleme und ich konnte dadurch Platz eins sichern“, berichtete Fiedler.
Beim Start zum zweiten Rennen wiederholte sich das Spielchen. Wieder zog Plentz vorbei, hielt Fiedler aber diesmal länger in Schach. Doch erneut zog Fiedler vorbei, fiel dann aber mit einem gebrochenen Krümmer auf den dritten Rang zurück. An der Spitze tobte nun ein ganz enger Zweikampf zwischen Fabian Plentz und Siegmar Pfeifer, der nicht locker ließ. Drei Runden lang versuchte Pfeifer am PRC vorbeizukommen. Kurz vor Schluss vergrößerte sich der Abstand wieder. Als Plentz mit knappem Vorsprung in die letzte Runde ging, schien das Rennen gelaufen. Doch in der letzten Runde quetschte sich Pfeifer noch vorbei und siegte mit 1,178s Vorsprung.
„Wir haben einen Schalter für das Reserve-Benzin. Diesen konnte ich nicht sofort finden, daher der Abstand. Als ich dann wieder dran war, habe ich gesagt jetzt oder nie und bin vorbei“, erzählte Pfeifer. Den vierten Platz belegte diesmal Tommy Tulpe im Norma M20FC BMW vor Jacques Breitenmoser, der bei seinem ersten Rennen im neuen PRC WPR65 BMW noch Gesamtvierter geworden war.
Nicht gerade vom Glück verfolgt waren die beiden PRC-Piloten Roman Hoffmann und Peter Kormann, die in beiden Durchgängen mit Problemen zu kämpfen hatten. Während Hoffmann den PRC WPR60 Turbo bei seinem ersten Einsatz in die Reifen setzte, musste Kormann mit gebrochenem Krümmer aufgeben. Im zweiten Heat verabschiedete sich bei Hoffmann ein Gang.
Mit Spannung wurde in der Division 2 das Debüt des neuen PRC FPR9 Honda erwartet. Die Siege holte sich hier jedoch ein stark aufgelegter Jay Boyd im Norma M20FC Honda. Doch Simon Stoller konnte bei der Premiere zeigen, dass im FPR9 durchaus Potential schlummert. Mit den beiden zweiten Plätzen vor Evi Eizenhammer (Norma M20FC Honda) brachte der Eidgenosse die Neukonstruktion souverän ins Ziel und konnte die Pace von Boyd über die Distanz mitgehen. Bei den Fahrzeugen der Sports Car Challenge Classic gingen beide Siege an Bernard Charriere im PRC SC97 BMW, nachdem Alexander Seibold seinen PRC BMW zweimal vorzeitig abstellen musste.
Nach dem Saisonstart in Brno geht es für die AvD Sports Car Challenge nun in Italien weiter. Dort gastiert man vom 12.-14. Juni in Misano.