Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Das zweite Rennen der Supercar Challenge in Spa vor über einer Woche erlebte eine Premiere, den ersten Sieg des neuen Renault RS01 bei seinem zweiten Start in dieser Serie. Eine Woche zuvor feierte der Renault RS01 beim neuen Renault Sport Trophy Markenpokal im Rahmen der Renault World Series in Spa Francorchamps seine Weltpremiere. Dort überzeugte das Fahrzeug durch seinen hohen Topspeed und guten Sound.
Das setzte nun das Einsatzteam Monlau Competicion bei der Supercar Challenge fort. In beiden freien Trainingssitzungen am Freitag erzielten die spanischen Piloten Jurgen Smet und Jamie Font Casas die Bestzeit. Insbesondere im zweiten Training, als man mit 2:17 Minuten die schnellste Runde des ganzen Wochenendes fuhr, war man mehr als 5 Sekunden schneller als die zweitplatzierte Viper. Auch beim Topspeed war man dem Rest des Feldes um 7 Km/h überlegen. Dieser Trend setze sich am Samstag nicht fort, als Jurgen Smet den Renault alleine bewegte. Sowohl das Qualifying als auch das ersten Rennen endeten auf Platz 9.
Das Sonntagsrennen bestritt Smet zusammen mit Jose Manuel Perez und siegte nach 22 Runden mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor der Race Art Viper von Grouwels/Snoeks. Berry van Elk schaffte mit seinem Mosler als Dritter den Sprung auf das Treppchen vor der Corvette von Vandierendonck/Hooydonk und den beiden Ferraris von Martin Lanting und Patrick Glabeke. Allerdings wurde das Ergebnis von zwei Safety Car Phasen stark beeinflusst, die das Feld ziemlich durcheinander würfelten. Die erste der beiden Gelbphasen, verursacht durch eine Kollision von de Waard im Radical und Dontje in der Corvette, nutzen fast alle Teams zum Pflichtboxenstopp. Ein ziemliches Missgeschick unterlief hierbei Bob Herber. Beim Versuch, seine Reifen auf Temperatur zu bekommen, kollidierte er hinter dem Safety Car mit dem Radical von Henk Thuis mitten auf der alten Start-/Ziel-Geraden. Der Mercedes von Herber war an der Front stark beschädigt und musste abgestellt werden. Thuis setzte das Rennen mit deformiertem Heckflügel fort und wurde am Ende zehnter.
|
Großes Pech hatte erneut Henry Zumbrink. Nach dem Motorschaden am Vortag und einer entsprechenden Nachtschicht für seine Mechaniker kollidierte der Volvo Pilot, kurz nach dem er Roger Grouwels überholt hatte, in Führung liegend mit dem Ferrari von van Glabeke. Der zweite Ausfall an diesem Wochenende.
In der GTB Wertung siegte der Backdraft Motorsport Lamborghini Gallardo des Briten Simon Atkinson souverän vor den beiden Porsche von Lamster/Cools und Daan Meijer sowie Jake Camilleri im Mazda. Die Supersport Klasse gewannen de Groot/de Graaf im JR Motorsport BMW vor dem Seat von de Borst/de Kleijn und dem Rollcentre BMW von Neary/Short. In der Sport Division waren Voet/van den Broeck im Peugeot erfolgreich vor den beiden Renault Clios von Bedorf/Poland und Rob Nieman.
Das nächste Rennen findet bereits in zwei Wochen statt. Vom 19.-21. Juni geht es nach Zolder. Dort sind auch die Prototypen wieder am Start.
|
|
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die gestern absolvierte erste Qualifyingsitzung an der Sarthe für das diesjährige 24h-Rennen in Le Mans erwies sich als die schnellste, die seit der Einführung der Schikanen auf der Hunaundiers abgehalten wurde. Erwartungsgemäss stürmten die Porsche an die Spitze der Zeitenlisten, wobei die #18 mit Neel Jani den schnellsten Umlauf mit einer 3:16,887 notieren liess. Damit stellten die Porsche den 2008´er Rekord von Peugeot von 3:18.513 schon im ersten Qualifying ein. Die gestrigen Zeiten waren zuletzt 1989 zu seligen Gruppe C Zeiten vor dem Bau der Bremsschikanen erzielt worden.
Die Frage, ob es mit der heutigen Technologie gar noch unter 3:15 herunter geht, wird wahrscheinlich offen bleiben müssen: für den heutigen Donnerstag sind zeitweise schwere Regenschauer angekündigt worden, welche die Zeitenjagd stark beeinträchtigen könnten. Daher ging es gleich zu Beginn der Session auf freier Strecke hoch her. Porsche nutzte die ersten 10 Minuten für ein Zeitenfeuerwerk und steht mit allen 3 Porsche 919 Hybrid vorläufig auf der provisorischen Pole vor den 3 Audi R18 e-tron Quattro des Audi Sport Team Joest (3:19,866), den beiden Toyota (3:23,543) und den Rebellion Racing R-Ones (3:26,874) die dem schnellsten Nissan (3:38,468) über 10s aufgebürdet haben. Die japanisch-amerikanische Crew ist an der Sarthe trotz aller Testkilometer ohne funktionsfähiges Hybridsystem angereist, was aus dem propagierten 1500PS des Autos mickrige 650 werden lässt – zuwenig gegenüber den über tausend Gäulen, die unter den Hauben der Werkskonkurrenten ihre Stampede aufführen. Die Qualifyingzeiten der weiteren Klassen und Teilnehmer entnehme man dem Rennbericht auf unseren Seiten.
Angesichts des sich schon bei den Rennen in Silverstone und Spa-Francorchamps abzeichnenden Performancezuwachses, der dieses Jahr zu einem neuen Distanzrekord führen könnte, denkt nun auch der ACO über eine längst fällige Leistungsbeschneidung bei den Hybridautos nach. Diese sind allerdings durch das neue Reglement schon auf den Geraden langsamer, dafür aber in den Kurven immer schneller geworden. Zur Diskussion steht daher neben einer weiteren Reduzierung der Treibstoffmenge auch eine Beschneidung der Aerodynamik, was aber wegen der Komplexität des Themas erst zu Saisonende verkündet und umgesetzt werden soll.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ferrari,
Corvette, Porsche und Aston-Martin : die GTE-Pro Klasse wird in diesem Jahr in einem Vierkampf unter diesen 4 Marken ausgetragen. 9 Autos stehen am Start nachdem Aston Martin gleich mit 3 Aston Martin Vantage GTE in der Pro-Kategorie erscheint. Neue Wagen sind hier Fehlanzeige – die Hersteller und Modelle die die Fans in diesem Jahr zu sehen bekommen sind die gleichen wie seit 2 Jahren. Von daher wird der potentielle Einstieg von Ford, der am Donnerstag auf der Pressekonferenz bekannt gegeben werden könnte, sehnlichst erwartet.
Ferrari hat im Vorjahr mit der AF Corse Squadra und dem Trio Bruni/Fisicella/Vilander Corvette und Porsche den Sieg abspenstig machen können. Den Sieg in Spa-Francorchamps konnte Aston Martin für sich verbuchen während in Silverstone AF Corse und Bruni/Vilander den Lauf für sich entscheiden konnten. Eine Titelverteidigung erscheint damit für die Roten mehr als möglich.
Im vergangenen Jahr noch von einer ungünstigen BoP eingebremst ist Porsche in dieser Saison nun wieder mit bei der Musik. Auch wenn man wie in den Ardennen beim Testtag gegenüber Aston-Martin das Nachsehen hatte, so sind die (wenig aussagekräftigen) Zeiten auf feuchter, „sandgebaggter“ Strecke zumindest auf einem Niveau mit Ferrari gewesen.
Aston Martin
schliesslich bietet gleich 3 Pro-Autos in der Klasse auf. Die #97 von Mücke/Turner/Bell hat ein neues Art-Car-Design vom deutschen Abstrakt-Kunstdesigner Tobias Rehberger bekommen, das nicht nur die Autofocus-Funktion der Kameras der Le Mans Fotographen an ihre Grenzen bringen dürfte. Die beiden anderen Wagen werden im klassischen Gulf-Design antreten.
Schliesslich versucht auch Corvette Racing , beim Testtag noch zweite hinter Aston Martin - den zweiten GTE-Klassensieg an der Sarthe seit 2011 zu erzielen. Die einstige GT1-Dominatoren kamen in der neuen Klasse in den vergangenen 3 Ausgaben regelmässig unter die Räder. Klappt es in diesem Jahr mit einem erneuten Erfolg?