Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Classic Endurance Racing
Auf
einer der anspruchsvollsten Rennstrecken in Europa hat ex ADAC GT-Masters-Pilot Toni Seiler einen Erfolg im historischen Motorsport eingefahren. Am Pfingstwochenende gewann Seiler mit seinem blau-gelben Lola T70 Mk III Le Mans Coupé das Rennen der Classic Endurance Rennserie beim «Spa Classic» in Spa-Francorchamps. Bei dem einstündigen Rennen, dem zweiten Event der Serie, setzte sich Seiler im Lola mit der #63 gegen mehr als 35 Gegner mit historischen Sportprototypen und GT durch, darunter unter anderem auch dem fünffachen Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro in einem Alfa Romeo.
Seiler startet mit dem Lola Baujahr 1968 in diesem Jahr erstmals in der Classic Endurance Rennserie in der stark besetzten Klasse für Sportprototypen der Baujahre 1966 bis 1971, einer goldenen Ära im Langstreckensport, die neben dem Lola T70 so legendäre Fahrzeuge wie den Porsche 917, Ferrari 512 und den Ford GT40 hervorbrachte. Nach Platz vier beim ersten Rennen in Vallelunga/Italien gelang Seiler in Spa-Francorchamps vor einer tollen Kulisse von 20.000 Zuschauern nun sein erster Sieg.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der offizielle Testtag zu den 24 Stunden von Le Mans 2015 ist vorüber. Wie wir aus der Vergangenheit wissen, sind die Rundenzeiten der beiden gezeiteten Sessions mit Vorsicht zu genießen. Erst recht unter den diesjährigen Wetterbedingungen. In beiden Sessions gab es zwar trockene Abschnitte, der große Teil der Testzeit wurde jedoch auf feuchter/nasser Piste absolviert. Dennoch wagen wir einen ersten Blick in die Zeiten:
Der Blick in die Ergebnisliste zeigt uns wie erwartet Porsche vor Audi. Toyota folgt mit einem Rückstand von über 4 Sekunden, Nissans Abstand zur Spitze liegt bei 22 Sekunden.
Wirft man einen Blick auf die folgende Grafik, dann ist zu erkennen, dass die Abstände in der zweiten Hälfte von Session 1 deutlich geringer waren: 7 der 8 Werkswagen von Audi, Porsche und Toyota lagen innerhalb von 1,048 sek; selbst der Nissan-Rückstand reduziert sich hier um 4 auf 18 Sekunden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Renn-/Regenpace der Hersteller dichter beieinander liegt, als man zuerst vermutet:
Da
die einzelnen Topspeedwerte seit Einführung des neuen Reglements in der LMP1 nicht mehr dieselbe Aussagekraft haben wie früher (Stichwort Benzinsparen, Segeln, etc.) und der Speed nur an einem bestimmten Punkt gemessen wird, vergleichen wir an dieser Stelle die erzielten Zeiten aus Sektor 2, welcher über die komplette Hunaudieres-Gerade samt Bremsschikanen führt:
Die Porsche (mit dem laut offizieller Liste vermeintlich geringstem Topspeed) geben den Ton an. Audi folgt mit dem Abstand einer Sekunde, Toyota fehlt mindestens eine weitere. Nissan (die vermeintlich schnellsten) verlieren in diesem Abschnitt ganze 8 Sekunden. Hier wurde wohl nur auf einen Maximalwert gesetzt, beim Anbremsen und Beschleunigen verlieren die Japaner sichtbar Zeit.
Nur zum Vergleich die Bestwerte der Hersteller: Toyota 334,9 km/h, Audi 332,9 km/h, Porsche 326,8 km/h, Nissan 336,0 km/h.
Werfen wir noch einen Blick auf die Porsche-Kurven: Am Testtag gibt Audi hier den Ton an, knapp gefolgt von Porsche, Toyota folgt mit kleinem Respektabstand. Nissans Schwäche wird hier ganz offen deutlich: Bei den Bestwerten liegt man 3 Sekunden zurück, im Schnitt eher 4 Sekunden - also 25% über dem besten Mitbewerber!
Schlussendlich noch einen Blick auf die Stintlängen: Für das Rennwochenende sind 13-14 Runden-Stints zu erwarten. Toyota hat sich nicht in die Karten blicken lassen,
Rene Rast ist für Audi einen 13 Runden-Stint unter feuchten Bedingungen gefahren. Porsche hat es eher drauf angelegt: einmal 13 Runden, zweimal 14 Runden, und sogar einmal 15 Runden für Nick Tandy (in Session 1 auf naßer Strecke).
Soviel zur ersten Zeitenbetrachtung. Als Schluss ziehen wir, dass wir uns von den ersten Daten nicht blenden lassen dürfen - in vielerlei Hinsicht.
Ein interessantes 24 Stunden Rennen sollte uns aber bevorstehen: Audi und Porsche werden sich an der Spitze des Feldes jagen, Toyota muss mit zwei perfekt vorbereiteten Fahrzeugen auf Fehltritte der Gegner setzen. Und Nissan? Wenn die Fahrzeuge den Einbruch der Dunkelheit erleben, dann ist dies als Erfolg zu werten. Diverse technische Probleme am Testtag (das Ausrollen von Michael Krumm hat die erste rote Flagge verursacht) lassen hinter der Zuverlässigkeit große Fragezeichen stehen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Australische GT
Die 12h von Bathurst
passen ihr technisches Reglement an das SRO-System an. Hatte bislang ein bunter Mix von Tourenwagen und GT-Fahrzeug-Klassen den Event down under zu Saisonbeginn dominiert, so werden in Zukunft nur noch 4 Klassen - GT3, GT3-Cup, GT4 und eine Einladungsklasse für alle Tourenwagen, die eine Rundenzeit von mehr als 130s erzielen - vorgesehen sein. Damit passt sich der Event reglementtechnisch an die 12h von Sepang an, für die die SRO just eine Zusammenarbeit mit den bisherigen Veranstaltern vereinbart hat. Somit wird der Event auf dem Mount Panorama zum zweiten Kandidaten einer potentiellen Blancpain Endurance Serie Asia-Pacific, deren Ausrichtung SRO-Chef Stephane Ratel als Fernziel für das verstärkte Engagement im Pazifischen Raum formuliert hat.
Neben der Straffung der Fahrzeugklassen wird auch die Fahrerklassierung der FIA nach Platin, Gold, Silber und Bronze mehr oder weniger übernommen. Dies wird aber sinnvoll gestrafft, indem es nur noch 2 Kategorien - „seeded & unseeded“ (= Profi und Nicht-Profi) - geben soll. Damit soll sichergestellt werden, dass die GT3-Teams in Pro-Am und Amateur-Mannschaften eingeteilt werden können. Zudem wurde der technische FIA-Delegierte Claude Surmont als neuer technischer Direktor des Events verpflichtet. Der lange bei der SRO für die Homologation und Organisation der GT3 und GT4-Fahrzeuge zuständige Surmont soll die aktuelle BoP der Blancpain Endurance Serie auf den Event in Australien anwenden.