24h von Le Mans - die LMP1-Vorschau

gridtd.jpgAm kommenden Wochenende steht das 83. 24 Stunden Rennen von Le Mans auf dem legendären Circuit de la Sarthe an. Wir steigen ab diesem Wochenende in die Berichterstattung des Events ein, die wir mit der traditionellen Vorschau auf die Klassen beginnen.

Diese hatten wir ja bereits im Januar mit dieser Übersicht begonnen. Trotz aller Unkenrufe über die Zuverlässigkeit des Marketing-getriebenen Nissan-Projektes und der Verzögerungen bei den privaten Teams von Kolles und Rebellion Racing sind nach wie vor alle Teams dabei, so das wir uns auf die Leistungseinschätzungen der Werks-und Privatmannschaften beschränken können.

nissan21.jpgPorsche und Audi mit je 3 Porsche 919 Hybrid bzw. Audi R18 e-tron Quattro, 3 Nissan GT-R LM Nismo, 2 Toyota 040 LMP1 2 Rebellion Racing Oreca-AER R-One und der byKolles CLM-AER LMP1 – das macht ein Feld von insgesamt 14 LMP1 die in der kommenden Woche um die Krone streiten werden. Soviele standen seit 2011 (17 LMP1) nicht mehr am Start. Obwohl die Wagen nun in dieser Saison nominell als LMP1 nur noch in einer Klasse antreten (die Unterscheidung zwischen Hybrid und Nicht-Hybrid aus dem Vorjahr ist passé) darf man doch von einer 2-Klassen-Gesellschaft sprechen: Auf der einen Seite die Werksprojekte von Toyota Porsche und dem Audi Sport Team Joest - und auf der anderen Seite Rebellion Racing Kolles und Nissan.

Letztere nehmen zwar in Anspruch als vollwertige Werksprojekt wahrgenommen zu werden, aber mit Zeiten die bestenfalls im Mittelfeld der LMP2 zu suchen sind, muss die amerikanische Werksmannschaft im Auftrag des japanischen Herstellers aufpassen,rebellionaertest.png das man nicht zum Kandidaten für die traditionelle „JLOC-Trophy“ unseres Forums (=erster Ausfall im Rennen) wird, die man letztes Jahr schon mit dem ZEOD-Projekt klar für sich entscheiden konnte. Zeiten unter 3:40 wären für das skurile Frontmotor-Gefährt schon ein erster Teilerfolg, wobei selbst die private Konkurrenz von Rebellion Racing (Foto) und Kolles dem nur ein müdes Lächeln abgewinnen könnten. Die beiden Privatteams starten nun beide mit dem selben AER P60 V6 GDI Bi-Turbo-Motor, der schon als inoffizieller Spec-Motor für private LMP1-Projekte der Zukunft gehandelt wird. ByKolles hat zwar in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nominell mehr Kilometer absolviert als die Rebellion-Mannschaft, hat aber aufgrund andauernder Ausfälle ihrer Übergangskonstruktionen (erst beim Testtag in Le Mans hatte man die endgültige Konfiguration parat) noch kein zählbares Ergebnis vorzuweisen. Wer damit den Titel „Best of the Rest“ holt ist zwischen Nissan, Rebelion und Kolles noch offen.

Womit wir zu den Hybrid-Werksmannschaften kommen: Porsche und Audi sind nach dem Testtag die beiden Favoriten auf den Gesamtsieg. Toyota hat schon bei den vergangenen beiden Läufen in Spa-Francorchamps und Silverstone einen Entwicklungsbudget bedingten Speednachteil auf die beiden deutschen Herstellerteams erkennen lassen. Ob man somit noch einmal einen Angriff auf den Gesamtsieg so wie im vergangenen Jahr lancieren kann ist sehr fraglich. Porsche hat seinen leichten Topspeed-Vorteil gegenüber Audi zugunsten von mehr Abtrieb auf den schnellen Kurvensektionen geopfert. Jedoch dürfte über allen beim Testtag gezeigten Performances noch ein Fragezeichen stehen – Stichwort „Sandbagging“.

Tatsache ist: Während die GTE-Pro, -Am und LMP2 gegenüber den Zeiten im letzten Jahr aufgrund der Wetterverhältnisse 4-5s langsamer als im Qualifying waren hielten die LMP1 mit den Qualifying-Zeiten 2014 mit. 3:17´er bis gar 3:16´er Qualizeiten dürften in diesem Jahr also nicht unrealistisch sein. Damit würde man noch unter dem Niveau des Rekordrennens von 2010 agieren als Bernhardt/Dumas/Rockenfeller den 49 Jahre alten Distanzrekord einstellten. Mehr Tempo bedeutet aber auch mehr Energie, die beim Abkommen von der Strecke abgebaut werden muss. Loic Duval hatte im vergangenen Jahr bei seinem Horrorcrash im Karting Complex eindrucksvoll demonstriert wie das aussehen kann. Der Franzose entkam angesichts eines durch die Betonmauern geknackten Monocoques nur mit Glück schlimmeren Verletzungen. Man muss hoffen das die enge Jagd nach dem Gesamtsieg die zwischen den 3 grossen Werksteams mit ihren 8 Autos zu erwarten ist, nicht die auf der Strecke geforderte Umsicht vermissen lässt.

ADAC GT Masters – Red Bull Ring, Warm Up

Bei knapp 20 Grad und anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit traten die 21 GT3 des ADAC GT Masters um 8:40 Uhr zum üblichen viertelstündigen Warm Up am Sonntagmorgen an.

Die Bestzeit setzte diesmal der neue giftgrüne Grasser Lamborghini Huracán mit der #63 und der Fahrerpaarung Adrian Zaugg und Mirko Bortolotti mit einer 1:30.473 min.

Die weiteren Platzierungen bis Position zehn lauteten:

#25 David Russell / Tomas Enge (Reiter Engineering Lamborghini Gallardo R-EX, 1:31.176 min)

#8 Clemens Schmid / Fabian Hamprecht (Bentley Team HTP Bentley Continental GT3, 1:31.269 min)

#22 Dominic Jöst / Florian Scholze (MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3, 1:31.462 min)

#2 Jordan Lee Pepper / Nicki Thiim (C. Abt Racing Audi R8 LMS ultra, 1:31.570 min)

#80 Jens Klingmann / Dominik Baumann (BMW Sports Trophy Team Schubert BMW Z4 GT3, 1:31.597 min)

#7 Luca Stolz / Jeroen Bleekemolen (Bentley Team HTP Bentley Continental GT3, 1:31.619 min)

#66 Andreas Wirth / Daniel Keilwitz (Callaway Competition Corvette Z06.R GT3, 1:31.645 min)

#23 Marc Gassner / Florian Strauß (MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3, 1:31.679 min)

#16 Rahel Frey / Philip Geipel (YACO Racing Audi R8 LMS ultra, 1:31.802 min)


Das zweite Rennen dieses Wochenendes startet um 13:15 Uhr und wird wie immer ab 13 Uhr live auf Sport1 übertragen.

PWC - Mosport & Detroit

pwclaguna.jpgNach dem Brandschaden auf dem Barber Motorsports Park schaffte es Johnny O’Connell im eilig aufgebauten Test- und Showcar von Cadillac einen Doppelsieg in Mosport hinzulegen. Dafür erwischte es sein Teamkollege Andy Pilgrim, der in Lauf 1 in einen Unfall verwickelt wurde und in Lauf 2 seinen Wagen ebenfalls wegen eines Feuers abstellen musste. Diesmal waren aber die Streckenposten sofort zur Stelle und konnten den Brandschaden gering halten. P2 eroberten Mc-Laren-Pilot Kevin Estre in Lauf eins und Butch Leitzingers Bentley im zweiten. Der Bericht zum Mosport-Rennen ist auf unserer Partnerseite von americansportscar.de zu finden.

pwcdetroit.jpgGemeinsam mit der TUDOR United Sportscar Challenge und der IndyCar ging es dann Ende Mai nach Detroit. Da Ryan Dalziel aufgrund des Le Mans Testes verhindert war, sollte ihn Renger van der Zande vertreten. Doch aufgrund der Wetterbedingungen verlor er im Qualifying die Kontrolle über den Wagen und krachte heftig in die Begrenzungsmauer. Der Wagen krumm, der Fahrer aber OK entschied die Rennleitung das Rennen nach der Punktewertung zu starten. Der Meisterschaftsführende musste sich allerdings früh im Rennen dem flotten Kevin Estre im Mc-Laren geschlagen geben, der das Rennen gewann.

Lauf zwei musste kurz vor Rennstart abgesagt werden, da eine Sturmfront mit heftigem Regenschauer über Detroit einzog und ein Start somit zu gefährlich war. Der Bericht zum Detroit-Rennen ist ebenfalls auf unserer Partnerseite von americansportscar.de zu finden.

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