Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Am
Wochenende startete auch die Supercar Challenge in ihre neue Saison. Insgesamt 37 Fahrzeuge - jeweils 10 GT´s und Sportwagen sowie 17 Tourenwagen - hatten den Weg nach Belgien gefunden um in Zolder die ersten beiden Meisterschaftsläufe zu bestreiten. Damit musste man leider einen deutlichen Teilnehmer Rückgang gegenüber den Vorjahren feststellen.
Bereits im Qualifying zeichnete sich die Dominanz des Ligier LMP3 von Indy & Milan Dontje ab. Man sicherte sich mit 1:29:498 Minuten deutlich die Pole Position. Einzig Henry Zumbrink im Volvo konnte einigermaßen mithalten. Das gleiche Bild zeigte sich auch im Samstagsrennen über 60 Minuten. Nach 38 Runden siegte der LMP3 mit 13 Sekunden Vorsprung vor dem Volvo. Mit über einer Minute Rückstand kamen die beiden Mosler von Kanaroglou/Campos Hull & De Martin/Clucas bei ihrem Supercar Challenge Debüt auf den Plätzen drei und vier ins Ziel. Auf dem fünften Gesamtrang überquerte der Porsche von Roger Grouwels als Sieger der GTB Klasse die Ziellinie gefolgt von dem BMW von Sluys/Mattheus, die als gesamt sechster und zweiter der GTB nur 0,2 Sekunden hinter Grouwels ins Ziel kamen.
Den siebten Platz sicherte sich Henk Thuis im Puma RT vor Bob Herber im Mercedes SLS. Nun kann man sich die berechtigte Frage stellen was genau ein Puma RT sein soll. Die Antwort ist relativ einfach. Es handelt sich um eine leicht modifizierte Dodge Viper. Der Ginetta Nissan LMP3 von Lequeux/Dejonghe sowie der Solution FV8 von Berry van Elk sahen die Zielflagge leider nicht. Eric van den Munckhof siegte mit seinem BMW Z4 in der Supersport Klasse vor dem Seat Leon von de Borst/de Kleijn und dem BMW von van Loon. Und auch in der Sport Division war ein BMW erfolgreich. Drost/Kool siegten vor dem Peugeot von Voet/van den Broeck.
Ein erschreckend schwaches Feld von gerade einmal 7 Fahrzeugen rollte in die Startaufstellung des ersten Rennen der Superlight Prototypen Klasse welches über 50 Minuten ausgetragen wurde. Dominik Dierkes konnte auf Grund eines defekten Anlassers an seinem Radical nicht starten und auch die beiden LMP3 waren leider nicht mit von der Partie. Nach 32 Runden siegten Luc de Cock/Tim Joosen im Norma mit 27 Sekunden Vorsprung vor dem Wolf GB08 von Rijnbeek/Kamphues und David Houthoofd im Norma. Bart Ooms gewann im Radical die kleine Prototypen Klasse SL2 vor Fiona James im Praga. Der zweite Praga von Paul Sieljes und der Ligier von Holtappels/Engelen kamen nicht ins Ziel.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Auch die Europäische Le Mans Serie absolvierte in Silverstone ihren Saisonauftakt (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten). Mit 44 Teams (EuroInternational musste den zweiten Ligier mangels Piloten zurückziehen) brachte man das grösste Feld seit 2011 an den Start; wobei damals noch ELMS und der WEC-Vorgänger ILMS in einem Feld zusammen 48 Autos nach Silverstone brachten.
Während der Rennauftakt angesichts verwachsener Wetterbedingungen (am Morgen des Rennens hatte noch ein Schneeschauer im April sämtliche Rennaktivitäten gestoppt!) erwartungsgemäss turbulent ausfiel (siehe Startfoto), entwickelte sich danach ein taktisch und sportlich hochinteressantes Rennen, das allerdings von einer Mannschaft an der Spitze dominiert wurde. Die unter dem Label von G-Drive Racing antretende Team Jota-Mannschaft
setzte ihre Silverstone-Erfahrungen aus den Vorjahren, trotz eines aufgrund von Getriebeproblemen am Freitag ausgelassenen 2. freien Trainings optimal um und hatte das Rennen an der Spitze jederzeit unter ihrer Kontrolle. Damit gelang der Mannschaft der erste Sieg seit 3 Jahren, den man damals noch unter eigenem Teamnamen erzielen konnte.
Simon Dolan, Harry Ticknell und Giedo van der Garde landeten in Prinzip einen Start-Ziel Sieg wobei der Vorsprung auf den 2.plazierten SMP Racing BR01-Nissan von Andreas Wirth, Stefano Coletti und Julian Leal Covelli am Ende 35s betrug. In der russischen Mannschaft hatte Wirth zu Startbeginn Probleme mit den Haftung der Vorderreifen auf der kalten Strecke bekommen, die ihn weit zurück warfen. Später kämpfte man sich in der Endphase bis auf P2 zurück. Mit 1 Runde Rückstand auf die Sieger wurde die SO25 by Lombard Racing Equipe Vincent Capillaire, Oliver Lombard und Jonathan Coleman abgewunken.
Der lange auf P2 gelegene Panis Barthez-Ligier musste den Podiumsplatz nach einer Reperaturpause in der letzten Stunde aufgeben. Greaves Motorsport, die in den Rennstatistiken (siehe Link) am ehesten an die Zeiten des Team Jota heran kamen, entwerteten ihr Rennen durch mehrere Strafstopps und mussten am Ende noch einen Schaltungsdefekt beheben. Murphy Prototypes vergab die Chance auf eine bessere Klassierung schon im Qualifying durch einen Abflug und musste sich so zu Rennbeginn durch das gesamte Feld kämpfen.
In der mit 20 Autos besetzten LMP3-Klasse gelang der United Autosport-Mannschaft ein Doppelsieg Alex Brundle, Michael Guasch und Christian England querten knapp eine Runde vor Mark Patterson, Matthew Bell und Wayne Boyd die Ziellinie. P3 belegte am Ende der Graff Racing Ligier JS P3 LMP3 von Eric Trouille, Paul Petit und Enzo Guibbert. Die deutsch-polnische Ligier-Mannschaft Inter Europol-Racing – als Einsatzteam fungiert hier die in Hameln ansässige Keese Motorsport Mannschaft von Teamchef Michael Keese – musste mit den beiden Piloten Jakub Smiechowski und Jens Petersen nach einer starken Vorstellung (zwischenzeitlich agierte man in den Top-3) das Rennen kurz vor dem Ende mit einem Riss an der Getriebeglocke aufgeben.
Reichlich Rennaction bot die mit 9 Autos besetzte GTE-Klasse: Der JMW-Motorsport F458 GTE querte zwar nach einer überzeugenden Vorstellung des Trios Butcher/Smith/Bertolini als erstes Team die Ziellinie, wurde aber nach dem Rennen wegen eines nicht reglementskonformen Frontsplitters aus der Wertung genommen. Dadurch erbte am Ende der Beechdean Aston Martin Vantage GTE von Andrew Howard, Darren Turner und Alex McDowall den Klassensieg. Das dramatische Finish um P3 – der Gulf Racing Vantage setzte sich nach eine Kollision mit dem AT Racing Ferrari in der letzten Kurve auf 3 Rädern über die Ziellinie humpelnd durch – wurde nach dem Rennen im Sinne des Sports korrigiert, indem der Ferrari von Talkanitsa/Talkanitsa/Pierguidi vor dem Aston Martin von Roald Goethe, Stuart Hall und Ritchie Stanaway gewertet wurde.
Der Rennbericht kann unter diesem Link eingesehen werden das Rennergebnis findet ihr hier und Statistiken zu dem Lauf sind unter dieser Seite einzusehen . Das nächste Rennen der Serie findet am 15 Mai in Imola statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Zunächst
sah alles nach einer Wiederholung des Vorjahresresultates bei den 6h von Silverstone 2016 ( der Link führt zum ausführlichen Rennreport auf unseren Seiten ) aus: Die selben 3 Mannschaften wie im Vorjahr stiegen nach 6 ereignisreichen Rennstunden auf das Podium. Wie im Vorjahr querten Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Treluyer im Audi Sport Team Joest Audi R18 die Ziellinie als erste mit einem Vorsprung von 43s vor Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb im #2 Porsche 919 Hybrid. Mehrere Schnitzer (Reifenschäden, Ausrutscher & ein später Splash & Dash) hatten der #2 einen möglichen Kampf um die Spitze verhagelt. Position drei erreichten mit einer Runde Rückstand die Toyota-TS050 Piloten Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi - so weit so gut...
Doch am späten Abend nach dem Rennen – fast alle Pressevertreter waren schon auf dem Heimweg – liessen die Stewards um 22 Uhr eine Bombe platzen: die hölzernen Front-Skidpads unter dem Unterboden des siegreichen #7 Audis waren unterhalb der zulässigen Mindesttoleranz von 20mm abgenutzt worden. Der Audi wurde damit disqualifiziert und aus der Wertung genommen. Porsche dürfte sich damit nachträglich über den Sieg freuen. Das Rebellion Racing Team rutschte gar zum ersten Mal seit langem auf das Gesamtpodium eines FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Laufs.
Nach
unbestätigten Berichten wurde zwar von Audi Protest gegen diese Entscheidung eingelegt, dieser dürfte aber wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Schon im Rennen war Audi einer Stop & Go nach einem verunglückten Boxenstopp nur haarscharf entronnen. Die #8 war zuvor mit einem Kabelbrand ausgefallen. In der gleichen Runde war der führende Porsche von Brandon Hartley beim Überrunden eines Markenkollegen aus der GTE-Am an diesem hängengeblieben und spektakulär abgeflogen. Toyota handelte sich mit dem schnelleren seiner beiden Autos einen kapitalen Reifenschaden ein.
In der LMP2-Klasse fuhr nach einer umkämpften Taktik-Schlacht die RGR by Morand-Mannschaft um Ricardo Gonzalez, Filipe Albuquerque und Bruno Senna die Lorbeeren ein. AF Corse kassierte beide GTE-Siege. In der Pro-Kategorie dominierten die neuen 488 GTE die Konkurrenz nach Belieben wobei das Duo Davide Rigon / Sam Bird die mit einem Zeithandikap von 3min wegen eines Motorwechsels gestarteten Bruni/Calado abhängten. Angesichts der Dominanz der neuen Ferraris sind Nachjustierungen bei der BoP wohl in den kommenden Wochen unausweichlich. In der GTE-AM-Klasse fielen die schnelleren Porsche in der Endphase mehrfach Reifen- und Aufhängungsschäden zum Opfer, weswegen das Ferrari-Trio Francois Perrodo, Rui Aguas und Emanuel Collard am Ende den Siegerpokal abstaubte.