SCC Saisonauftakt in Misano

Fabian Plentz scc1a_plenz_pfeiffer.jpgwar beim Saisonauftakt der Sports Car Challenge nicht zu schlagen. In Misano ließ der Vorjahresmeister und Norma M20FC BMW-Pilot seiner Pole-Position zwei Siege vor „Tommy Tulpe“ bzw. Siegmar Pfeifer (beide Norma M20FC BMW) folgen. Die Division 2 ging an Simon Stoller auf einem PRC FPR6 Honda bzw. Norbert Groer (Ligier JS51 Honda).

In Misano konnte keiner Fabian Plentz das Wasser reichen. Souverän brachte der Norma-Pilot beide Rennen im 11 Teilnehmer umfassenden Saisonauftaktfeld nach Hause. Im ersten Rennen ließ Plentz den Zweitplatzierten „Tommy Tulpe“ fast eine Minute hinter sich. Den zweiten Heat entschied der Vorjahreschamp mit etwas über 20s Abstand zu Rang zwei für sich. „Dadurch dass dann noch welche ausgefallen waren, fuhr ich quasi allein. Jetzt beim zweiten Rennen machte Siggi Pfeifer am Anfang ziemlich Druck von hinten und blieb zunächst einige Runden dran Ich hatte mich schon auf einen schönen Zweikampf gefreut“, so der zweimalige Gesamtsieger. Aus dem Zweikampf wurde allerdings nichts. Pfeifer bekam Reifenprobleme, hielt aber „Tommy Tulpe“ hinter sich und überquerte die Ziellinie als Zweiter. Damit stand Pfeifer nach dem dritten Rang im ersten Durchgang erneut auf dem Gesamtpodest.

Für Andreas Fiedler lief das Wochenende überhaupt nicht nach Plan. Eine abgerissene Kurbelwelle an seinem PRC WPR60 Turbo beendete den Italienauftritt vorzeitig. „Das einzige Teil, das wir über den Winter nicht neu gemacht haben“, so ein frustrierter Fiedler. Auch Seibold musste seinen PRC WPR60 BMW vorzeitig aufladen. Ein Unfall kurz vor Trainingsende sorgte hier für das Aus. Noch nicht rund lief es bei Turi Breitenmoser, der sich erst an den neuen PRC WPR60 Cosworth gewöhnen musste. Der Eidgenosse holte in der Division 1 zweimal Rang vier.

Die scc1b_div2.jpgDivision 2 sah zwei unterschiedliche Sieger. Im ersten Heat fuhr Simon Stoller als starker Gesamtdritter über den Zielstrich. Der junge Schweizer ließ Norbert Groer deutlich hinter sich. „Das ist der beste Start in die neue Saison, den man sich vorstellen kann. Es geht eigentlich nicht besser. Dass die Bedingungen so halb und halb waren, war für mich nicht schlimm. Haben wir ja schon letztes Jahr paarmal erlebt. Also optimale Bedingungen“, erklärte Stoller. Evi Eizenhammer und Titelverteidiger Jay Boyd (beide Norma M20FC Honda) hatten sich dagegen gegenseitig ins Aus befördert. Pech hatte auch Thomas Amweg, der wegen einer defekten Lenkung seinen PRC FPR9 Honda nach dem Quali stehen lassen musste. Den zweiten Durchgang holte sich Norbert Groer, der sich nach der durchwachsenen letzten Saison über den guten Auftakt freute. Rang zwei holte sich Boyd vor Stoller.

Der nächste Lauf der Sports Car Challenge findet vom 13.-14. Mai auf dem Red Bull Ring statt.

ELMS 2016: 45 Wagen und zu 3/4 Prototypen in Silverstone

45 Autos – 15 LMP2, 20 LMP3, 9 GTE-AM und der für die Garage 56 vorgesehene Morgan des Projekts von Frederic Sausset - stehen auf der Nennliste des Europäischen Le Mans Serie-Saisonauftakts in Silverstone. Mit 36 Prototypen und 9 GT hat die Serie damit nicht nur ihr Gesicht komplett gewandelt, sondern ist auch dabei zu alter Stärke aus Glanztagen wieder zu finden.

4 Faktoren spielen dabei eine Rolle: Zum einen hat die Serie sich mittlerweile als preiswertere Alternative zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Weather Tech-USCC-Serie profilieren können. Dann besitzt man mit Silverstone, Spa-Francorchamps und Estoril charaktervolle attraktive Strecken im Kalender, die mitttlerweile auch Piloten aus dem asiatischen und amerikanischen Umfeld anziehen. Die LMP3-Idee des ACO, die zumindest in Frankreich der GT3 die Privatfahrer-Kundschaft abgräbt, hat mittlerweile die ersehnten Früchte getragen, auch wenn aus dem Ginetta-Markenpokal des Vorjahres nun aus diversen Gründen ein Ligier- Markenpokal geworden ist. Und mit dem Schachzug das im letzten Jahr geschrumpfte GTC/GT3-Feld nun in den Michelin GT3-Le Mans Cup auf eine seperate Bühne abzuschieben haben die ACO-exklusiven GTE-Fabrikate keine lästige Konkurrenz mehr zu fürchten die ihnen die Show stehlen könnten.

15 LMP2 und der ausser Wertung startende Sausset—Morgan bilden das Feld der Top-Klasse. Im abseits des 24 Stunden Rennens von Le Mans grössten LMP2-Feld weltweit starten 6 Ligier, 5 Oreca, 2 Morgan, 2 SMP-BR01, und ein Gibson des Team Jota, der nun unter dem Ettikett von G-Drive Racing antritt. Neben den letztjährigen Teams SMP Racing, Team Jota, Greaves Motorsport (die letztjährigen Champions sind mittlerweile auf einen Ligier umgestiegen), TDS Racing , Murphy Prototypes, Pegasus Racing Krohn Racing und Eurasia Motorsport, sowie den beiden Rückkehrern Algarve Pro und Race Performance, stossen die neuen Mannschaften von Dragonspeed, SO24, Panis-Barthez und IDEC-Sport (sprich Ruffier Racing) in der Klasse neu hinzu. Neben der Chassis-Vielfalt gibt es (noch) 2 Motorenlieferanten (Zytek-Nissan und Judd) sowie 2 Reifenhersteller (4* Michelin, 12* Dunlop) als technische Komponente zu berücksichtigen.

19 lmp3_2016_prolog.jpgder 20 LMP3 stammen aus dem Hause Onroak-Ligier - lediglich ein Ginetta der Murphy-Prototypes-Mannschaft lockert das Feld auf; zumindest so lange bis der projektierte Riley-Ave dessen Stelle übernehmen wird. Nachdem die Geschäftsbeziehungen zwischen Ginetta und Antriebsstrang-Exklusivaustatter Oreca sich letztes Jahr angesichts zahlreicher Defekte deutlich eingetrübt hatten, hat der britische Hersteller den Markt in diesem Jahr fast komplett Ligier überlassen, die sich als einzige sinnvolle Alternative herausgestellt hatten. Alle Mannschaften hier aufzulisten wäre müssig. Ein Augenmerk dürfte auf die 2-Wagen-Teams von United Autosports, Graff Racing, Duqueine Engineering, Oak Racing und EuroInternational zu richten sein, die naturgemäss mit der Abstimmung ihrer Autos mehr Optionen an einem Wochenende durchziehen können.

gte_2016_prolog.jpg9 GTE bilden das Feld in der Produktionswagenklasse, die im Feld der Prototypen recht verloren vorkommen. 5 Ferrari F458 , 2 Porsche (beide von Proton Competition eingesetzt – und 2 Aston Martin Vantage GTE der Aston-Martin-Werksmannschaft kämpfen hier um Klassenehren.

Auf den Porsches startet mit Christian Ried, Wolf Henzler, Richard Lietz und Marco Seefried zudem das grösste deutschsprachigen Kontingent im Feld. Weitere Landsleute aus der deutschsprachigen ACO Rennszene sind Roald Goethe auf einem der Aston Martin, SMP-Pilot Andreas Wirth und der Schweizer Nicolas Leutwiler der immehin als amtierender Champion der Asiatischen Le Mans Serie nach Silverstone kommt.

Auch von der ELMS wird natürlich an diesem Wochenende vor Ort von unserem Team berichtet werden. Näheres dazu und der Link zum Rennbericht folgt in den nächsten Tagen auf diesen Seiten.  

Rückblick auf den Vorsaisontest des ADAC GT Masters in Oschersleben (Teil 3)

Am herberth_porsche_911.jpgMorgen des zweiten Testtages (5. April 2016) präsentierte sich die Magdeburger Börde mit einem kurzen aber kräftigen Regenschauer. Auf zunächst feuchtem Asphalt, waren die Zeiten deutlich langsamer, als am Vortag.

Schnellster in dieser ersten einstündigen Session war Roberrt Renauer im Porsche 911 GT3 R von Precote Herberth Motorsport mit einer 1:31.002 min. vor Mikaela Åhlin-Kottulinsky im R8 von Aust Motorsport (1:31.596 min.) und Rolf Ineichen im Grasser Lamborghini Huracán GT3 (1:34.895 min.). 

Die zweite ebenfalls einstündige Session vor der Mittagspause, jetzt wieder auf trockener Piste, wurde von Christopher Mies im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 mit einer super 1:27.244 min. dominiert. Eine knappe halbe Sekunde dahinter Markus Winkelhock im Audi R8 von Phoenix Racing (1:27.702 min.), 55 Tausendstel vor Marc Basseng im zweiten Land-Motorsport R8 (1:27.757 min.).

Iphoenix_audi_r8.jpgn der allerletzten Session des zweitägigen Tests, auch diese wieder eine Stunde lang, kam Peter Hoevenaars im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8, mit einer 1:28.006 min. an die Spitze der Zeitenliste. Platz zwei ging an Christer Jöns im Bentley Team ABT Continental GT3 (1:28.037 min.) vor Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes-AMG GT3 (1:28.085 min.).

Top 5, Testtag 2
1. Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8), 1.27.244 min.
2. Markus Winkelhock (Phoenix Racing, Audi R8), 1.27.702 min.
3. Marc Basseng (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8), 1.27.757 min.
4. Christopher Haase (Car Collection Motorsport, Audi R8), 1.27.882 min.
5. Kelvin van der Linde (Car Collection Motorsport, Audi R8), 1.27.883 min.

In der Kombinationcallaway_corvette_c7.jpg beider Tage ergab sich die folgende Rangliste: 

Top 5, Testtage 1 + 2 kombiniert
1. Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8), 1.27.244 min.
2. Laurens Vanthoor (kfzteile24 - APR Motorsport, Audi R8), 1.27.294 min.
3. Markus Winkelhock (Phoenix Racing, Audi R8), 1.27.702 min.
4. Marc Basseng (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8), 1.27.757 min.
5. Jules Gounon (Callaway Competition, Corvette C7), 1.27.758 min.

autoarena_corvette_c7.jpgDie 4 schnellsten Fahrzeuge des ADAC GT Masters Vorsaisontests trugen also 4 Ringe auf der Motorhaube. Um es nochmals zu erwähnen: ganz so klar dürfte der Verlauf und Ausgang der Meisterschaft sich wohl doch nicht darstellen.

In diesem letzten Aufeinandertreffen der Konkurrenten, vor dem vom 15. - 17. April 2016 ebenfalls in der Motorsport Arena Oschersleben stattfindenden ersten ADAC GT Masters Wochenende der Saison 2016, lagen sage und schreibe 21 Autos innerhalb von nur 1s! 

In wenigen Tagen geht es dann endlich zum ersten Mal um Punkte in der Fahrerwertung, in der Teamwertung, in der Trophy für nicht-professionelle Piloten und im neuen Junior Cup für Fahrer unter 25 Jahren. 

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