ELMS 2016: 45 Wagen und zu 3/4 Prototypen in Silverstone
45 Autos – 15 LMP2, 20 LMP3, 9 GTE-AM und der für die Garage 56 vorgesehene Morgan des Projekts von Frederic Sausset - stehen auf der Nennliste des Europäischen Le Mans Serie-Saisonauftakts in Silverstone. Mit 36 Prototypen und 9 GT hat die Serie damit nicht nur ihr Gesicht komplett gewandelt, sondern ist auch dabei zu alter Stärke aus Glanztagen wieder zu finden.
4 Faktoren spielen dabei eine Rolle: Zum einen hat die Serie sich mittlerweile als preiswertere Alternative zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Weather Tech-USCC-Serie profilieren können. Dann besitzt man mit Silverstone, Spa-Francorchamps und Estoril charaktervolle attraktive Strecken im Kalender, die mitttlerweile auch Piloten aus dem asiatischen und amerikanischen Umfeld anziehen. Die LMP3-Idee des ACO, die zumindest in Frankreich der GT3 die Privatfahrer-Kundschaft abgräbt, hat mittlerweile die ersehnten Früchte getragen, auch wenn aus dem Ginetta-Markenpokal des Vorjahres nun aus diversen Gründen ein Ligier- Markenpokal geworden ist. Und mit dem Schachzug das im letzten Jahr geschrumpfte GTC/GT3-Feld nun in den Michelin GT3-Le Mans Cup auf eine seperate Bühne abzuschieben haben die ACO-exklusiven GTE-Fabrikate keine lästige Konkurrenz mehr zu fürchten die ihnen die Show stehlen könnten.
15 LMP2 und der ausser Wertung startende Sausset—Morgan bilden das Feld der Top-Klasse. Im abseits des 24 Stunden Rennens von Le Mans grössten LMP2-Feld weltweit starten 6 Ligier, 5 Oreca, 2 Morgan, 2 SMP-BR01, und ein Gibson des Team Jota, der nun unter dem Ettikett von G-Drive Racing antritt. Neben den letztjährigen Teams SMP Racing, Team Jota, Greaves Motorsport (die letztjährigen Champions sind mittlerweile auf einen Ligier umgestiegen), TDS Racing , Murphy Prototypes, Pegasus Racing Krohn Racing und Eurasia Motorsport, sowie den beiden Rückkehrern Algarve Pro und Race Performance, stossen die neuen Mannschaften von Dragonspeed, SO24, Panis-Barthez und IDEC-Sport (sprich Ruffier Racing) in der Klasse neu hinzu. Neben der Chassis-Vielfalt gibt es (noch) 2 Motorenlieferanten (Zytek-Nissan und Judd) sowie 2 Reifenhersteller (4* Michelin, 12* Dunlop) als technische Komponente zu berücksichtigen.
19 der 20 LMP3 stammen aus dem Hause Onroak-Ligier - lediglich ein Ginetta der Murphy-Prototypes-Mannschaft lockert das Feld auf; zumindest so lange bis der projektierte Riley-Ave dessen Stelle übernehmen wird. Nachdem die Geschäftsbeziehungen zwischen Ginetta und Antriebsstrang-Exklusivaustatter Oreca sich letztes Jahr angesichts zahlreicher Defekte deutlich eingetrübt hatten, hat der britische Hersteller den Markt in diesem Jahr fast komplett Ligier überlassen, die sich als einzige sinnvolle Alternative herausgestellt hatten. Alle Mannschaften hier aufzulisten wäre müssig. Ein Augenmerk dürfte auf die 2-Wagen-Teams von United Autosports, Graff Racing, Duqueine Engineering, Oak Racing und EuroInternational zu richten sein, die naturgemäss mit der Abstimmung ihrer Autos mehr Optionen an einem Wochenende durchziehen können.
9 GTE bilden das Feld in der Produktionswagenklasse, die im Feld der Prototypen recht verloren vorkommen. 5 Ferrari F458 , 2 Porsche (beide von Proton Competition eingesetzt – und 2 Aston Martin Vantage GTE der Aston-Martin-Werksmannschaft kämpfen hier um Klassenehren.
Auf den Porsches startet mit Christian Ried, Wolf Henzler, Richard Lietz und Marco Seefried zudem das grösste deutschsprachigen Kontingent im Feld. Weitere Landsleute aus der deutschsprachigen ACO Rennszene sind Roald Goethe auf einem der Aston Martin, SMP-Pilot Andreas Wirth und der Schweizer Nicolas Leutwiler der immehin als amtierender Champion der Asiatischen Le Mans Serie nach Silverstone kommt.
Auch von der ELMS wird natürlich an diesem Wochenende vor Ort von unserem Team berichtet werden. Näheres dazu und der Link zum Rennbericht folgt in den nächsten Tagen auf diesen Seiten.