Franz Konrad zum Huracan-Debüt am Ring

Konrad Motorsport absolvierte am vergangenen Wochenende beim VLN-Saisonauftaktlauf, der 62. ADAC Westfahlenfahrt, das Nordschleifendebüt des neuen Lamborghini Huracan GT3. Dabei hatte die Mannschaft von Franz Konrad nach Auskunft des Teamchefs eine Reihe von unerwarteten Hürden zu überwinden. Dennoch standen am Ende eine Reihe von vielversprechenden Erkenntnissen zu Buche.

„Der Einsatz hier ist denkbar knapp zustande gekommen“. erklärte uns Konrad nach dem Rennen. „Das hat damit angefangen das nach Sebring unsere beiden ersten Autos erst einmal Schrott waren. Wir haben beide zurückverschiffen und herrichten müssen, wobei eines der Chassis nur ausgeliehen war. Dann sind in dieser Woche 2 wichtige Mechaniker des Teams ausgefallen. Wir sind erst ganz knapp vor der Anreise hier fertig geworden und sind dann am Freitag aufgrund der Wetterverhältnisse und der roten Flagge im freien Training gar nicht zum Fahren gekommen. Der Wagen läuft hier ja anders als in der Blancpain Endurance Serie mit Michelin Reifen und einem für uns neuen Bilstein Fahrwerk. Für diese Kombination haben wir heute morgen kurz vor dem Rennen ein Setup „Pi mal Daumen“ festgelegt das dann auch einigermassen gepasst hat.“

Obwohl die Crew gegenüber den Toptems unauffällig in den Rundenzeiten blieb (im Schnitt fehlten allerdings im Rennen nur 10s auf die Topzeiten) stiess man im Verlauf des Rennens mehrfach in die Top-10 vor und beendete das Rennen auf Gesamtrang 20 im 171 Wagen grossen Feld. „Wir haben gesehen das wir vom Spritverbrauch her durchaus 9 Runden schaffen während das Gros der Konkurrenz nur 8 Runden schafft. Das mag in einem VLN-Lauf noch nicht von Relevanz sein. Im Hinblick auf die 24h ist das aber ein Fakt der uns taktisch Zusatzoptionen eröffnet.“ Zudem profitierte das Team vom Zugriff auf die „Confidential-Tyres“ von Michelin, die nun doch entgegen erster Ankündigungen des DMSB wieder zugelassen sind.

Franz Konrad versucht den Lamborghini nun im Laufe der kompletten Nordschleifensaison an den Start zu bringen: „Dieses Chassis bleibt hier am Nürburgring. Wir wollen uns dabei nicht auf ein Kundenprogramm beschränken, sondern nach Möglichkeit mit richtig schnellen Piloten ausrücken. Möglich wird das, weil wir auf Sponsorenunterstützung bauen können, so zum Beispiel unserem Haupt-Sponsor Bio-Circle. Gesichert ist derzeit der Einsatz bei den 24h sowie den vorbereitenden VLN-Läufen. Nach Möglichkeit wollen wir auch nach den 24h weiter in der VLN Langstreckenmeisterschaft antreten.“

Konrad will sich damit als langfristiger Lamborghini-Einsatzpartner am Ring empfehlen. Daneben ist nach derzeitigem Stand der Einsatz zweier weiterer Huracan in dieser Saison geplant, von denen einer in der europäischen Blancpain Endurance Serie und einer in der amerikanischen Rennszene (Weather Tech-USCC-Serie) angedacht ist.

Bachler ersetzt Long in Silverstone

Klaus Bachler prolog_proton.jpgwird beim Auftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in der kommenden Woche in Silverstone Proton Competition Stammpilot Patrick Long vertreten. Der amerikanische Werksfahrer in Porsche-Diensten hat an diesem Wochenende einen Terminkonflikt mit der Pirelli World Challenge in Long Beach, die zeitgleich mit dem Wochenende der Weather Tech-USCC-Serie an selber Stelle statt findet. Bacheler, der bereits in den vergangenen beiden Jahren regelmässig an Bord des #88 Porsche startete, wird zusammen mit Khaled Al Qubaisi und Neuzugang David Heinemeier Hansson die Punktejagd in der GTE-Am-Klasse für den Abu Dhabi Proton Racing Porsche 991 GTE eröffnen.

Pit Lane Racing feiert ersten Sieg im Toyota GT86 Cup

Der Start der 4. Saison des Toyota GT 86-Cups erlebte eine Premiere: zum ersten Mal konnte sich mit Pit Lane Racing eine belgische Mannschaft als Sieger abwinken lassen. Das belgisch-italienische Trio „Brody“, Bruno Barbaro und Teambesitzer und Fahrer Oliver Muytjens querte die Ziellinie nach 23 absolvierten Runden als erste der 6 gestarteten Mannschaften, 19s vor dem Ring-Racing-Toyota von Nils Jung, Florian Wolf und Arne Hoffmeister. Die letztjährigen Dörr Motorsport Piloten, die nach dem Ausstieg der Frankfurter Mannschaft nun bei Ring-Racing starten, hatten nach der durch den amtierenden Cup-Champion Hoffmeister erzielten Klassen-Pole lange wie die sicheren Sieger ausgesehen, doch ein Sicherheitsstopp aufgrund von Vibrationen an der Vorderachse vereitelte einen Auftaktsieg der Besatzung die auf dem letztjährigen Einsatzfahrzeug der WH-Motorsport Truppe an den Start ging.

Auf Rang 3 kam Wiedereinsteiger Leutheuser Racing mit Pilot Benedikt Frey ins Ziel. Der Schweizer konnte den ersten Solostart eines Piloten in der Geschichte des Cups gleich mit einem soliden Finish auf dem Podium abschliessen. Mathol Racing beendete den ersten Auftritt im Cup mit den beiden amerikanischen Sportwagenroutiniers Boris Said und Eric Curran auf Klassenrang 4. Hier verhinderte ein Missverständnis in der Startphase des Rennens, das der Mannschaft etwa eine Runde kostete, ein besseres Ergebnis. Zumindest schlug man den zweiten Wagen der belgischen Pit Lane Racing Mannschaft der 74s hinter den beiden Amerikanern ins Ziel kam, die mit dem Start im Toyota GT 86 die nötigen Erfahrungen für einen Permit B in Hinblick auf geplante Auftritte mit der neuen Callaway Competition Corvette C7 GT3 sammeln wollen. Den letzten Klassenrang belegte das Duo Lampert/Amweg auf dem Toyota der Toyota Swiss Racing Mannschaft, denen ein Defekt im Antriebsstrang mindestens 5 Runden in der Box kostete.

Bei diesem Lauf kam das angekündigte neue Cup-Kit für die Einsatzfahrzeuge noch nicht zum tragen. Dieses soll nach Abstimmung mit den Teilnehmern erst ab VLN4 ausgeliefert und verbaut werden und dann die Rundenzeiten merklich senken.

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