TIC-Racing Mustang-Projekt für die VLN

Wir waren Mitte letzter Woche kurz in die Falle getappt und hatten den in der SP8-Klasse gemeldeten Ford Mustang beim VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt vorschnell der bereits von uns kolportierten Wölflick-Mannschaft zugeordnet. Dabei war es ein ganz anderes Team das den Boliden auf der Nordschleife debütierte: die TIC Racing Mannschaft aus Köln kam in dieser Saison der Quiddelbacher Mannschaft zuvor. Wir hatten Gelegenheit uns am Ring vor dem Rennstart mit TIC-Teamkoordinator Frank Koch über das Projekt zu unterhalten:

„Unsere Mannschaft hatte in den letzten Jahren einen Ford Focus in der VLN Langstreckenmeisterschaft an den Start gebracht der allerdings beim 7.lauf  2014 verunfallt ist. Auf der Suche nach einem neuen Einsatzwagen hat sich dann der aktuelle Mustang angeboten. Man muss dazu sagen das unser Team sich aus Ford und Getrag-Mitarbeitern zusammensetzt und wir daher den Einsatz von Ford-Fahrzeugen schon als Herzensangelegenheit sehen. Unsere Mannschaft hat den Aufbau aber unabhängig vom ähnlichen Projekt der Wölflick Mannschaft unternommen – meines Wissens gibt es sogar noch ein drittes Team das einen Ford Mustang für die Nordschleife aufbaut.“

Die Wahl des neuen Boliden war laut Koch für das Team ein klassischer „NoBrainer“: „Der Wagen kostet als Basisversion 48.000€ - dafür bekommst du einen 5l-V8-Wagen mit 400PS. Das ist ein Angebot das im Vergleich zu den meisten gängigen Rennwagen unschlagbar günstig ist. Zudem hat der aktuelle Mustang eine moderne Multilenker-Hinterachse und ist damit von den Handlingeigenschaften her einen grossen Schritt weiter als seine Vorgängermodelle.“

Das das Team über den Winter eine gute Aufbauarbeit geleistet hat, zeigte sich im Rennen: in der mit 6 Wagen belegten SP8-Klasse erzielten die beiden Piloten Karsten Quadder und Stefan Kniesburges einen 4.Klassenrang und waren mit einer schnellsten Rundenzeit von 9:26 zumindest auf einem Level mit den seriennahen Konkurrenten von Aston Martin und BMW, auch wenn der siegreiche racing one-Ferrari in der SP8-Klasse mit einer 8:42 ein einer anderen Liga spielte. Aber das war dem Team von vornherein bewusst:

„Mit dem Ferrari brauchen wir uns nicht zu vergleichen. Aber hierbei handelt es sich um den allerersten Einsatz und wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung die auch bei den vorangegengenen Projekten des Teams mit Ford und Mitsubishi immer mehrere Jahre gedauert hat.“ Somit können die Fans von Ford neben Hoffnungen auf Klassen und Gesamtsiege der Jürgen Alzen Motorsport Mannschaft auch die SP8-Klasse sehr interessiert verfolgen dürfen.

Nissan bestätigt Engagement bei den 24h am Ring

Nissan hat nissandesigns.jpgam heutigen Mitttwoch den Umfang seines Einsatzes im Rahmen des 24 Stunden Rennens am Nürburgring 2016 bekannt gegeben. Das britische Werk bleibt nach der just bekannt gegebenen Umstrukturierung seiner Motorsport-Aktivitäten unter dem neuen Nissan’s Global Motorsport Director Michael Carcamo weiter beim deutschen Langstreckenklassiker mit 2 der aktuellen durch die britische JRM-Group aufgebauten Autos engagiert. Den ersten Nissan GT-R Nismo GT3 wird wie gehabt das britische RJN-Motorsport Semi-Werksteam an den Start bringen. Der Einsatz eines zweiten Autos soll unter der Nennung einer am Nürburgring ansässigen Mannschaft erfolgen. Als erster Fahrer der mindestens 6-köpfigen Crew wurde der langjährige Nissan-Werkspilot Michael Krumm benannt.

Allerdings bleibt der Einsatz im Wesentlichen nur auf den 24h-Klassiker zentriert, so dass die Siegeshoffungen der britisch-japanischen Konstruktion auch in diesem Jahr bescheiden ausfallen dürften. RJN-Motorsport will nur zum 6h Qualifikationsrennen und zum Klassiker selber am Ring aufschlagen. Der Einsatz des zweiten Autos, das am vorigen Samstag beim VLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt noch nicht anwesend war, soll zudem einige zusätzliche VLN-Runden umfassen.

VLN-Comeback des Schulze-SP8T-Nissan GTR

Schulze Motorsport, das sächsische Nissan GT-R Nismo GT3-Einsatzteam aus dem ADAC GT-Masters und dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring war am vergangenen Samstag beim VLN-Auftakt auch im Feld der 62.ADAC Westfahlenfahrt  (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) präsent. Allerdings startete man nicht mit dem GT3-Einsatzwagen sondern mit dem schon einige Jahre älteren Nissan GTR-SP8T den die Mannschaft lange vor dem GT3-Debüt (2012) ab 2010 eigenverantwortlich für die Einsätze am Ring aufgebaut hatte.

Das mittlerweile 6 Jahre alte Chassis präsentierte sich am Ring in überarbeiteter Form. Der Wagen war aerodynamisch mit dem GT3-Bodykit aufgerüstet worden. Zudem wurde die Kinematik der Vorderachse über den Winter geändert. Allerdings lief der Einsatz im Rennen für die beiden Piloten Tobias und Michael Schulze nicht so rund wie erwartet. Nach dem stark verkürzten Testtag am Freitag gab es Elektronikprobleme im Qualifying deren Analyse sich so lange hinzog das man auch das Rennen nur verspätet aufnehmen konnte. Dort beendete dann ein angehender Turboschaden die Vorstellung des einzigen Nissans im Feld nach nur 3 Runden.

Dennoch wird das Team sich für den Rest der Saison auf den Einsatz des SP8T-Fahrzeuges beschränken. Zum Einen ist der Einsatz des selbst entwickelten GTR-Derivats bei den laufenden Kosten deutlich billiger und weniger aufwändig als der der hochgezüchteten GT3-Maschine. Zum Anderen wird gerade diese wohl in den nächsten Wochen noch den Besitzer wechseln. Das Team wollte sich am Ring noch nicht über den potentiellen Kunden des GT3-Boliden äussern. Fest steht jedoch das das engagierte Familienteam aus Weissenfels weiter in der VLN Langstreckenmeisterschaft engagiert bleibt – und dabei Nissans Fahne am Ring weiter mit einem spektakulären Farbtupfer im Feld hoch hält.

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