44.te 24h am Nürburgring stehen vor der Tür

In gut 3 Tagen beginnen die ersten Sessions zum diesjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring. Die 44.te Ausgabe des Ringklassikers wartet in diesem Jahr mit einem Feld von 163 Startern auf. Das ist geringfügig mehr als das Starterfeld der krisengeschüttelten  Ausgabe des Vorjahres (156 Meldungen;151 Starter) aber erreicht immer noch nicht die Werte der Vorjahre (2014:172; 2013:179; 2012:176; 2011:202; 2010:198). Für eine gute Show dürfte die Masse der antretenden Teams dennoch ausreichen.

Die teilnehmenden Teams treten in 25 Wertungsklassen (Vorjahr: 21) an, die man grob in 4 Wertungskategorien unterteilen kann: Die seriennahen V-Klassen (6 Klassen; 26 Teilnehmer), die SP-Klassen gemäß DMSB-Reglement (14 Klassen 106 Teilnehmer), die Cup-Klassen (4 – incl. TCR; 25 Starter) und die Sonderklassen für alternative Treibstoffe und Hybridfahrzeuge (2; 7 Starter).

An der Spitze ist die Dichte grösser denn je: kämpften in der gesamtsiegfähigen GT3/SP9-Klasse im Vorjahr noch 30 Teams um den Sieg, so sind es jetzt schon 39 Mannschaften die sich zum Antreten in dieser, mit Abstand grössten Kategorie entschlossen haben. Audi, Porsche, BMW und Mercedes schicken ausgewachsene Werkskontingente an den Start. Aston Martin, Bentley und Nissan ergänzen das Feld der 4 deutschen Hersteller durch eigene Werkseinsätze die allerdings nicht den Umfang erreichen den die einheimischen Werke auffahren. In anderen Klassen kommen Werks- oder werksunterstützte Einsätze von Lexus, Hyundai, Subaru und Toyota hinzu.

Womit wir schon mitten in den Zahlenspielen der Hersteller sind. 19 Hersteller (Vorjahr 20: Mini & Volvo fehlen – dafür kehrt Lamborghini zurück.) sind beim diesjährigen Marathon am Ring vertreten. BMW stellt seit Jahren beim Klassiker traditionell das grösste Kontingent. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders: 42 Mannschaften vertrauen auf die diversen Einsatzgeräte der Münchner. Porsches Einsatzheer umfasst 37 Mannschaften. Ebenfalls 2-stellig sind die Truppen von Audi (13 Teams) und Mercedes (10). Nennswerte Kontingente sind noch die von Opel (8), Aston Martin (7), Renault (6) sowie Lexus, Toyota und VW (je 5). Ford stattet 4 Teams aus. Seat Nissan und die Scuderia Cameron Glickenhaus sind mit je 3 Fahrzeugen präsent. Subaru und Bentley haben je 2 Wagen am Start während Lamborghini nur auf den Privateinsatz der Konrad Motorsport-Mannschaft setzt.

In Punkto internationaler Bedeutung sieht es hingegen beim prestigereichsten deutschen Langstreckenevent relativ mau aus: Die teilnehmenden Teams kommen in diesem Jahr aus nur 6 Nationen (Vorjahr: 8.) Gross-Britannien stellt 7 Autos, Japan: 5, Belgien: 4, USA: 3 Thailand: 2 und  Deutschland den Rest. Auch wenn ein starkes Kontingent von Piloten aus insgesamt 37 Ländern aus dem Ausland kommt (von den derzeit 547 in der Nennliste verzeichneten Piloten kommen 310 aus Deutschland und 237 aus anderen Ländern) sind Rennen auf der Nordschleife für ausländische Teams in der Mehrzahl wohl doch eine zu grosse Herausforderung, die eine umfangreiche Vorbereitung verlangen, der sich derzeit nicht jede talentierte Mannschaft stellen kann oder will.

In den vergangenen 43 Ausgaben des Klassikers hat BMW 19 Siege einfahren können. Porsche steht derzeit bei 11 Siegen, Ford bei 5, Chrysler und Audi haben 3 Triumphe zu Buche stehen und Mercedes und Opel je einen. Wer wohl die grössten Chancen auf einen weiteren Gesamtsieg hat und was in den Sportwagen-relevanten Klassen noch bemerkenswert für das Rennen erscheint, werden wir in den noch verbleibenden Tagen bis zum Start des Klassikers beleuchten.

GT86-Cup Lauf 3 - Knoten für Ring-Racing Duo platzt

Beim dritten Lauf ist im Toyota GT 86-Cup endlich der Knoten für die beiden Ring-Racing Piloten Nils Jung und Florian Wolf geplatzt: Mit einem Klassen-Sieg beim 58. ADAC-ACAS-Cup (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) setzten sich die beiden letztjährigen Dörr Motorsport-Piloten gegen die Konkurrenz durch. Auf dem zweiten Platz kam das Gewinner-Duo des zweiten Laufs, das Toyota Swiss Racing Duo Manuel Amweg und Thomas Lampert ins Ziel, deren Rückstand im Endeffekt geringer ausfiel als es das eneergebnis suggeriert. Auf dem dritten Platz kam nach Pech der beiden Pit-Lane racing Crews das Mathol Racing Auto des Schweden Hendrik Skoog und des Luxemburgers Graham Wilson durch, wobei Wilson bei seinem ersten Rennen auf der Nordschleife somit auf das Podium des Cups steigen konnte.

Beim Lauf unternahm Ring-Racing im Auftrag von TMG einen letzten Härtetest des Cup-Autos mit dem umfangreichen 2016er Upgrade. In der Klasse SP3 fuhr man nicht nur sehr gute Zeiten, sondern kam auch völlig problemlos über die Vier-Stunden-Distanz und erreichte in der Klasse unter acht Startern auf Rang zwei das Ziel. Die schnellste Rundenzeit von Testfahrer Emil Lindholm (FIN) lag dabei bei 9.42,495 Min., rund 10s unter der schnellsten Rennrunde eines aktuellen Cup-Renners (9.52,976 Min.).

Die Einführung des neuen Kits war im Cup einvernehmlich mit den Teams auf VLN4 verschoben worden.

GT-Open Spa Lauf 1 - Freud & Leid für Teo Martin BMW

Bei gtopenspa_rs01.jpgsonnigem Wetter fand am Samstagnachmittag das 70 Minuten Rennen der International GT-Open statt. Leider waren nur 15 Fahrzeuge am start. Die GT Open Verantwortlichen können sich aber immerhin über eine große Markenvielfalt freuen. Mit 3 Ferrari F458 GT3 Italia, 2 BMW M6-GT3 , 2 McLaren, 2 Lamborghini Huracan, je einem Aston Martin Vantage GT3, Mercedes AMG GT und Audi R8 sowie den Exoten Radical und den beiden Renault RS 01 herrscht mit 9 Marken zumindest mehr Markenvielfalt als in vielen anderen Serien.

Für einen Paukenschlag sorgte das Morgendliche Qualifing bei dem Fernando Monje im BMW M6-GT3 mit einer 2:15,746 der Konkurrenz 0,7 sek. aufbrummte. Das soll aber nicht unbedingt bedeuten, dass die Gegner langsam waren. Die ersten 7 Fahrzeuge waren schneller unterwegs als die Polezeit der GTE/GT2 Klasse bei der WEC vor 2 Wochen, damals aufgestellt von Rigon/Bird im Ferrari 488 GTE.

Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Unfall in der 3. Runde bei dem der in Führung liegende Teo Martin BMW M6-GT3 von Fernando Monje ausgangs Pouhon auf die asphaltierte Auslaufzone geriet, von einer Bodenwelle ausgehebelt wurde und mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel einschlug. gtopenspa_tm-m6.jpgMonje trug dabei lediglich einen verstauchten Fuss davon. Es folgte eine lange Safetycar-Phase. Beim Neustart hatte Marco Cioci im #49 AF Corse knapp vor dem Balfe Ferrari die Nase vorne. Nachdem alle Fahrzeuge die Boxenstopps absolviert hatten stürmte der #1 Teo Martin BMW von Ramos/Rodriguez an die Spitze und gab diese auch nicht mehr ab.

Rang 2 ging knapp dahinter an den V8 Racing Renault RS 01 von Pastorelli/Webster. Das Podium komplettierte der Garage 59 McLaren 650S GT3 von von Benham/Tappy. Beide Fahrzeuge kämpften sich nach den Boxenstopps nach vorne, der McLaren hatte zu Rennbeginn sogar noch einen Dreher in Pouhon zu verzeichnen. Der Anfangs an der spitze fahrende AF Corse Ferrari wurde hingegen noch bis auf Rang 9 durchgereicht.

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