AsLMS Zuhai startet mit 29 Mannschaften

Anaslms_zuhai_rp.jpg diesem Wochenende findet mit den 4h von Zuhai der Start der Asiatischen Le Mans Serie 2016/17 im chinesischen Zuhai statt. 29 Teams sind an der Strecke angetreten. Das aus LMP2-, LMP3-, CN- und GT3-Teams bestehende Teilnehmerfeld hatten wir vor 2 Wochen bereits einmal kurz angerissen. Welche Teams sind im Detail im Kampf um den Gesamtsieg involviert?

Die Titelverteidigung der Race Performance-Mannschaft wird mit einer komplett veränderten Crew angegangen. Im letzten Jahr hatte der schweizer Gentleman-Driver Nicolas Leutwiler den Titel mit Unterstützung des Briten Oliver Webb und des Japaners Shinji Nakano auf dem altehrwürdigen Oreca O03R-Judd der eidgenössischen Mannschaft einfahren können. Der tessiner LMP3-Junior Giorgio Maggi soll nun gemeinsam mit dem 21 jährigen britischen McLaren-Junior Struan Moore die Titelverteidigung sicher stellen. Beide Junioren sind als Silberpiloten eingestuft und dürften einen guten Grundspeed mitbringen.

Schärfste aslms_zuhai_dc35.jpgKonkurrenten dürften die Jackie Chan DC-Racing Piloten Gustavo Menezes und Ho Pin Tung sein. Das Chassis der chinesischen Mannschaft ist ebenfalls ein Oreca O03R, allerdings mit Nissan-Power. Tung ist als Gold-Pilot eingestuft während der amerikanische FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Profi Menezes, der in der WM auf dem Signatech Alpine startet, eine Silber-Einstufung hat.

Mit 2 Ligier JS P2 LMP2 tritt das Algarve Pro Racing Team an. Das Nissan-befeuertte Chasis wird von Stammpilot Michael Munemann (GB/Bronze), Profi Nicky Catsburg (NL/Gold) und Andrea Pizzitola (F/Bronze) bewegt. Etwas ausgeglichener besetzt ist das Judd-befeuerte Chassis, auf dem die beiden Silber-Piloten Andrea Roda und Matthew McMurry den koreanischen Privatier Tacksung Kim (Bronze) unterstützen.

Das Rennen wird am Sonntag morgen unserer Zeit als 4h-Lauf gestartet. Ob eine Übertragung per Livestream erfolgt steht bis dato noch nicht fest.

Apollo wird wiederbelebt - mit Hilfe der Scuderia Glickenhaus!

Dieapolloarrow.jpg Scuderia Cameron Glickenhaus hat sich in ein weiteres Sportwagenprojekt eingeklinkt. Zusammen mit der britischen Firma Ideal Team Ventures Ltd., die 2014 die Rechte am insolventen deutschen Supersportwagenfabrikanten Gumpert gekauft hatten will sich das Team von James Glickenhaus an der Wiederbelebung der Marke Apollo versuchen. Die beiden ersten Projekte werden auf Basis der 2016 in Genf vorgestellen Studie Apollo-Arrow in Angriff genommen. Unter dem Namen Apollo Titan soll ein V12-Sauger in ein radikal umgestaltetes Chassis des Arrow implantiert werden. Der Apollo Arrow ‘S’ hingegen soll weitestgehend der Studie (Bild) entsprechend mit einem V8-Biturbo ausgestattet werden. Beide Fahrzeuge sollen 2017 ihr Debüt erleben.

Obwohl der Gumpert Apollo in seiner Urversion viel Potential für die GT1 und GT2 zeigte kam es aus Budgetgründen nie zu einem ernsthaften Versuch den Wagen in der GT-Rennszene zu etabliebren. Lediglich 2008 setzte Heinz Harald Frenzen einen Gumpert Apollo mit Hybrid-Antrieb beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2008 ein. Der Wagen erreichte sogar das Ziel (wenn auch nach langer Standzeit in den Boxen) verschwand aber danach in der Versenkung. Noch nicht klar ist ob auch für die neue Version des Apollo Arrow ein Motorsport-Einsatz am Ring im Bereich der Möglichkeiten liegt.

ELMS Finale Estoril - wie die Titelfavoriten strauchelten

Vor dem Europäischen Le Mans Serie-Finale in Estoril (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) schien die Ausgangssituation klar zu sein: TDS Racing führte nach 3 Siegen in der Serie mit einem guten 14 Punkte-Vorsprung auf den G-Drive Gibson und musste nur noch einen 4.Platz für den Titel einfahren. In der GTE-Klasse lag die JMW-Motorsport Mannschaft gar mit einem beruhigenden 19 Punkte Vorsprung in Front. Das zurückliegende Beechdean Aston Martin Vantage GTE-Team hätte schon gewinnen und JMW-Motorsport ausfallen müssen um hier noch die Titelentscheidung umzustossen.

gdrivechampion2016.jpgAls die 4h von Estoril vorüber waren war das Alptraumszenario sowohl für die TDS Racing-Oreca Truppe als auch für die britische Ferrari-Mannschaft bittere Realität geworden. TDS Racing war noch zum 2.. Boxenstop regulär hineingekommen, doch als man sich wieder auf den Weg machen wollte sprang der Oreca-Nissan wegen eines Elektronikdefekts nicht mehr an. Die Mannschaft verlor über 40 Minuten bzw. 20 Runden in der Box und musste mitansehen wie die schärfsten Konkurrenten, das G-Drive/Jota Trio Giedo van der Garde, Simon Dolan und Harry Ticknell (Foto unten) die Führung übernahm. Im letzten Jahr hatte das Team Jota selber noch den Titel durch ein durchwachsenes Rennen in Estoril an Greaves Motorsport verloren. Nun profitierte die britische Truppe, die in diesem Jahr unter russischer Nennung für Sponsor Gazprom an den Start ging, selber vom Pech der Gegner. Den 2. Platz erzielte das von der Pole gestartete Dragonspeed Team, das sich im 2. Stint mit den Reifen verzockte, aber dennoch eine Aufholjagd mit dem 2. Platz krönte. Der SMP Racing Mannschaft um Andreas Wirth gelang mit dem 3. Rang beim vorerst offiziell letzten Renen des eigenen BR01-Chassis ein weiterer Podiumserfolg, den man knapp gegen die dieses Mal stark auftrumpfende Krohn Racing Mannschaft erkämpfen konnte.

In der GTE-Klasse lag JMW-Motorsport lange in Führung ehe auch hier ein Getriebeproblem nach einem Feuer auf der Strecke die Ferrari Truppe lange an die Box fesselte. Man hatte diese gerade wieder verlassen – ein Finish in den Punkten wäre ausreichend gewesen - als man in der langsamen Outlap mittschiffs von einem sich drehenden LMP3 auf die Hörner genommen wurde. Der schwer ondulierte Ferrari musste endgültig abgestellt werden. Derweil war das Beechdean Aston Martin Vantage GTE-Trio Darren Turner, Andrew Howard und Alex MacDowall nach dieser Steilvorlage in Führung gegangen und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr her. Der Aston Martin kam vor dem AT Racing Ferrari, den ein kurzes Feuer in der Boxengasse zurückgeworfen hatte, und den beiden AF Corse Ferraris ins Ziel und errang somit den kaum noch für möglich gehaltenen GTE-Titel.

In der LMP3 gewann zum ersten Mal die M.Racing Mannschaft von Yvan Müller vor der #3 von United Autosports und den beiden Graff Racing- Ligier JS P3 LMP3. Der Ligier der deutsch-polnischen Inter-Europol-Mannschaft kam mit Jens Petersen und Jakub Smiechowski auf P5 zu seinem besten Saisonresultat ins Ziel.

Der vollständige Rennbericht kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.

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