Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Eigentlich ist der 19. November kein so günstiger Tag um an den Strand nach Zandvoort zu fahren. Wettertechnisch bereitet einem das wenig Freude. Aber zum Glück gibt es ja die Winter Endurance Championship die an diesem Tag auf dem Circuit Park in den Dünen der Nordsee in ihre neue Saison startete.
29 Fahrzeuge hatten sich trotz ungemütlicher Witterungsbedingungen an der Rennstrecke eingefunden um das Zandvoort 500 unter die Räder zu nehmen. 117 Runden standen auf dem Programm bei einem Zeitlimit von maximal 4 Stunden. Im verregneten Zeittraining sicherten sich Henk Thuis/Cor Euser im Pumax RT die Pole Position.

Das Rennen wurde um 12 Uhr Mittags auf noch regennasser Piste gestartet die aber im Verlauf der ersten Stunde deutlich abtrocknete. Nach dem eine Zeit lang im trockenen gefahren wurde setzte zunächst ein Hagelschauer ein bevor es in der letzten Rennstunde kräftig zu regnen begann. Der starke Nordseewind machte es nicht angenehmer. Zwischenzeitlich wurde von der Rennleitung eine längere Code 60 Phase ausgerufen weil ein Gewitter in Richtung Strecke zog. Zum Schutz wurden alle Streckenposten abgezogen damit sie sich unterstellen konnten. Da nun keine Flaggensignale gegeben werden konnten zuckelten alle Autos unter den Code 60 Bedingungen um die Strecke. Eine komplett übertriebene Maßnahme da das Gewitter die Strecke verfehlte was man anhand der Windrichtung hätte erkennen können.
Von alldem völlig unbeeindruckt zeigten sich Henk Thuis und Cor Euser die auch im Rennen mit Abstand am schnellsten waren. Als nach vier Stunden und 104 gefahrenen Runden die Zielflagge geschwenkt wurde überquerte der Pumax RT als Sieger mit 2 Runden Vorsprung die Ziellinie. Überraschender Weise folgte auf dem zweiten Gesamtplatz bereits der Sieger der Division 2. Dieses war der Seat Leon TCR von Dennis de Borst und Pim van Riet. Jos Menten und Thijs Heezen belegten im Porsche den dritten Platz (Platz 2 Division 1) vor dem BMW Z4 von Henry Zumbrink und Max Koebolt (P2 Div.2), Jan van Es/Gideon Wijnschenk im Porsche (P3 Div. 1) und dem Bas Koeten Racing Seat von Martin van de Berge/Peter Altevogt (P3 Div.3).
Die Plätze 4-6 in der Division 1 belegten Markus Fischer und Ronja Assmann im Arkenau Motorsport Porsche vor dem Topper Porsche von Dirk Schultz und Michael Bleekemolen sowie dem Saker von HTM Racing. Sebastiaan Bleekemolen und Melvin de Groot siegten im Renault Clio in der Division 3. In der Div 4 waren Robert und Bart Westermann im BMW E30 erfolgreich.
Weiter geht es in der Winter Endurance Championship mit dem Neujahresrennen am 7. Januar 2017 in Zandvoort. Dort wird es zwar kaum wärmer sein aber dieses Rennen, welches in die Dunkelheit hinein führt und mit einem Feuerwerk endet, lockt meistens noch ein paar mehr Teams an und hat schon einen eigenen Flair. Ein guter Einstand in die neue Motorsport Saison die man am 7. Tag des Jahres auch dringend eröffnen muss.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
In
der GTE-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hatte Porsche in den letzten 2 Monaten die Schlagzeilen fest im Griff. Wie bereits im Sommer von uns in Le Mans angedeutet, wurde der neue GTE-Herausforderer für 2017 als abtriebfreundliche Mittelmotorkonstruktion realisiert, auch wenn wir mit dem Turbo-Motor und der GT3--corvertible-Option daneben lagen. Porsche hatte sich nach langem Erwägen aus Haltbarkeitsgründen nun doch für einen Saugmotor entschieden. Schlagzeilen machten auch die Fahrerverhandlungen: Neben den Stammfahrern Lietz, Christensen und Markowiecki ist Ferrari-Urgestein Gianmaria Bruni für den 4.Sitz bei der Weissacher Werks-Mannschaft im Gespräch. Zudem hat man Dirk Werner und Laurens Vanthoor für die Einsätze mit dem neuen GTE verpflichtet.
Während Ferrari, Ford und Aston Martin weiter mit einem jeweils 2 Wagen starken Aufgebot erwartet werden, könnte in der Form von Labre Competition ein erster GTE-Pro-Corvette-Entry hinzukommen. Teamchef Jack Leconte versucht dazu neben 2 Profi-Piloten (Ricky Taylor und Pierre Ragues) auch Mittel von GM für die Aufrüstung seiner Corvette loszueisen.
Daneben nimmt das für 2017 geplante GTE Debüt von BMW weiter konkrete Formen an. Die Münchner, die für die kommenden Jahre den Sportwagen-Langstreckensport weiter in den Fokus ihrer Werkssport-Unternehmungen rücken wollen, haben das DTM-Team Mtek als Entwicklungsteam für den neuen GTE-Herausforderer, dessen Basis noch der offiziellen Veröffentlichung harrt, benannt. Die Entwicklung wird mit Dallara als Partner, sowie den Entwicklungsfahrern Alexander Sims, Martin Tomczyk und Antonio Felix da Costa durchgeführt. Erst für 2019 sollen dann Lamborghini und wohlmöglich auch McLaren als Hersteller hinzukommen. Dafür hat die FIA schon ab dem kommenden Jahr die GTE-Pro-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft mit einem offiziellen Fahrer- und Hersteller-WM-Titel aufgewertet – und im Gegenzug gleich die Nenngebühr für die Hersteller von 130 auf 310.000€ angehoben.
Noch
sehr unscharf präsentiert sich derzeit das GTE-Am-Feld. Halbwegs sicher sind laut unseren Kollegen von Sportscar 365 zur Zeit nur 3 Autos: der Aston Martin Vantage GTE für Paul Dalla Lana und seine beiden Sekundanten Mathias Lauda und Pedro Lamy bleibt weiter dabei. Hinzu kommt ein einziger Proton Competition Porsche, auf dem Teamchef Christian Ried mit 2 weiteren Piloten das Engagement in der Privatiersklasse fortsetzt. Auf Seiten von Ferrari kommt mit dem Clearwater Racing Team aus Malaysia zumindest ein F488 hinzu. Während AF Corse bislang noch keinen sicheren bestätigten Kunden für die kommende Saison hat, könnte bei den Vantages wohl Khaled AlQubaisi nach 2 Jahren beim Proton-GTE-Am-Team auf einem weiteren Wagen andocken. Auf Seiten von Corvette würde im Falle eines Fehlschlags des GTE-Pro-Engagements Larbre wieder in der GTE-Am antreten. Ford hingegen bleibt ausschliesslich in der GTE-Pro engagiert. Ob auch das Gulf Racing Team weiter in der Meisterschaft engagiert bleibt, ist nach den eher bescheidenen Ergebnissen im vergangenen Jahr derzeit noch offen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Rebellion Racing
hat das Engagement mit 2 Oreca O07 LMP2 in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2017 nun bestätigt. Die Besatzung der beiden LMP2, die auch für das 24 Stunden Rennen von Le Mans 2017 vorgesehen sind, wurde zumindest auf Seiten der Profi-Piloten schon bestätigt. So sollen Nicolas Prost, Mathias Beche, Nelson Piquet Jr und der vom RGR by Morand-team zu den Schweizern gewechselte Bruno Senna schon für das Programm feststehen. Für die LMP2 sind allerdings in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft je ein Silber oder Bronze-Pilot für die Besatzung vorgeschrieben – diese und die Aufteilung der Besatzungen muss Rebellion Racing noch nachschieben.
Zudem tritt Rebellion Racing mit einem zusätzlichen Wagen in der amerikanischen NAEC an. Die zweifache Siegermannschaft der Petit Le Mans kommt somit nach Nordamerika zurück, wo der Wagen mit dem Profi-Trio Nick Heidfeld, Neel Jani und Sebastien Buemi besetzt werden wird. Das 24 Stunden von Daytona am 28 Januar markiert den Auftakt dieser Kampagne die bereits mit ersten Tests in Daytona mit dem neuen Auto begann.