Formula Racing beendet ELMS-Engagement

Die dänische Formula Racing Mannschaft beendet ihr Europäisches Le Mans Serie-Engagement und steigt statt dessen 2017 mit mehreren aktuellen Ferrari F488 Challenge in die europäische Ferrari-Challenge um. Das haben unsere Kollegen von Sportscar 365 vorgestern enthüllt. Die dänische Mannschaft, die von AF Corse als Einsatzteam betreut wurden, hatte in den letzten 3 Jahren ihr Engagement in der GTC- bzw. GTE-Klasse der Europäischen Le Mans Serie durchgeführt.

In diesem Jahr nahm die Truppe auch am 24 Stunden Rennen von Le Mans teil, wobei man bei der Premiere den 6.Klassenrang in der GTE-Am erzielte.

ELMS-News Update LMP2

Die LMP2ua ligier lmp2 Klasse in der Europäischen Le Mans Serie erfreut sich auch im kommenden Jahr ungebrochenen Zuspruchs. Auch wenn alle Teams wegen der Reglementsumstellung zum Erwerb eines neuen Chassis gezwungen sind, wird es voraussichtlich ein Top-Klassenfeld geben, das noch grösser als jenes des Vorjahrs wird. Etwa 15 Mannschaften werden mit einem Start in der ACO-Serie 2017 in Verbindung gebracht, davon einige als 2-Wagen-Teams. Wir versuchen uns mal an einem Überblick...

Onroak-Ligier mag in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nur ein moderates Kundeninteresse gefunden haben – in der Europäischen Le Mans Serie hat man einen festen Kundenstamm: IDEC Sport, die auch unter Ruffier Racing bekannte französische Langstreckenmannschaft, und Panis Barthez-Racing machen mit einem auf einen JS P217 aufgerüsteten Chassis weiter. Aus der LMP3 steigen RLR Motorsport, Tockwith Motorsport und United-Autosport (Bild oben) in die Top-Klasse auf.

Oreca hat graff07nach eigenen Angaben bereits eine 2 stellige Anzahl an Oreca 07 Wagen verkauft. Neben den zahlreichen WEC-Kunden haben auch einige Teams aus der europäischen Serie zugegriffen: Graff Racing (Bild rechts) und Dragonspeed haben sich jeweils 2 der Chassis besorgt. Auch das Team Jota hat mehrere Chassis erworben, wobei allerdings nur eines für den Einsatz in der Europäischen Le Mans Serie vorgesehen ist. Mit dem V8-Racing Team, das man bislang nur aus der Creventic 24 Stunden-Serie, der GT4-European Series, der Dutch Supercar Serie und der Renault Sport Tropy bekannt ist, kommt eine neue holländische Mannschaft hinzu. Die erfahrene Langstreckentruppe hat sich das alte Eurasia Motorsport Oreca O05 LMP2-Chassis aus der vergangenen Saison besorgt und lässt dieses nun auf 07-Stand bringen.

Schliesslich steht auch die Teilnahme von mindestens 2 Dallara-Chassis für die Saison 2017 fest. Die italienische Scuderia Villorba Corse hat den Aufstieg von der LMP3 vollzogen und war einer der ersten bestätigten Kunden für die noch nicht endgültig benannte italienische Konstruktion. rtn dallaraDaneben wird das Racing Team Nederland (Bild links) ebenfalls einen Dallara einsetzen. Dahinter verbirgt sich die DayVTec-Mannschaft die ebenfalls aus der LMP3-Szene (Dutch Supercar Challenge) in die Top-Klasse aufsteigt. Mit dem rennbegeisterten Piloten und Finanzier Frits van Erd, ex-F1-Routinier Rubens Barrichello und Jan Lammers steht eine viel versprechende Crew bereit.

Neben diesen 13 mehr oder weniger festen Autos hat eine Reihe von Teams schon ihre LMP2-Ambitionen bekundet, allerdings noch nicht ihre Einsatzgeräte fixiert. So will die Race Performance-Mannschaft, gerade in der Asiatischen Le Mans Serie mit dem alten Oreca 03R recht erfolgreich unterwegs, ihr Einsatzgerät ebenfalls erneuern, hat aber bislang noch nicht die Wahl eines Chassis (Oreca?) bekannt gegeben. Infos stehen auch von den Mannschaften von Krohn Racing, Murphy Prototypes, Greaves Motorsport und dem Team WRT aus, das bei den 4h von Spa-Francorchamps eine sehr erfolgreiche LMP2-Premiere hinlegte.

Voraussichtlich nicht mehr in der LMP2 dabei ist hingegen das unter deutscher Flagge startende Strassburger Morgan-Team Pegasus Racing, das in die LMP3-Klasse wechselt. In Richtung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft verabschieden sich die Teams TDS Racing, SMP-Racing und Eurasia Motorsport. Berücksichtigt man noch die noch offenen Mannschaften so könnte die ELMS 2017 ein LMP2-Feld von 12-18 Autos aufweisen, was erneut das stärkste LMP2-Feld weltweit – ausgenommen natürlich Le Mans - bedeuten würde. Das garantiert dann erneut spannende Rennen in der kommenden Saison.

LMP1-Hybridabrüstung ab 2020?

In einem Interview mit der französischen Zeitschrift Bleu Maine hat ACO Präsident Pierre Fllon erste Ideen zum 2020´er Reglement kundgetan. So soll die Anzahl der Hybridsysteme wieder von 2 auf eines reduziert werden, wobei man aus Kostengründen sogar über ein vorgeschriebenes Einheits-System nachdenkt. So sollen die ausgeuferten Entwicklungskosten für solche Systeme wieder in den Griff bekommen werden, die bei einzelnen Herstellern zu Jahresbudgets von an die 200Mio€ im abgelaufenen Jahr geführt hatten. Eine ursprunglich für 2017/18 angedachte Erweiterung auf 3 Hybridsysteme und eine 10MJ-Klasse - die diese Kosten noch eskaliert hätten – sind damit vom Tisch. Fillon bestätigte zudem Gespräche mit Peugeot denen die Kostenbegrenzung beim Hybrid-Wettrüsten eine wichtige Vorbedingung für den Wiedereinstieg seien.

Die just veröffentlichten 2017´er technischen Regularien der FIA für die LMP1 enthalten zudem weitere kostensenkende Massnahmen. So sollen die Anzahl der Test- und Windkanaltage weiter limitiert werden, die Anzahl der Karosserievarianten wieder von 3 auf 2 zurückgeschraubt werden, die Mechaniker-Crews verkleinert werden und die Anzahl der Reifen für ein 6h-Rennen um ein Drittel reduziert werden.

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