Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am heutigen
Freitag startet das ADAC GT-Masters in seine 11. Saison. Die deutsche Serie ist eine der wenigen verbliebenen nationalen GT-Serien die ausschliesslich den GT3 vorbehalten ist. Während viele anderen nationale Serien mittlerweile auf einen Mix an GT3, GT4 und Cup-Fahrzeugen setzen müssen um ihre Felder voll zu bekommen, oder wie im Falle der französischen Serie sogar auf die kostengünstigere GT4-Plattform gewechselt haben, bringt Deutschland immer noch eine reine GT3-Serie zustande – und schafft es dabei nicht nur sogar ein ansehnliches Feld von 28 Autos auf die Räder zu stellen, sondern sogar mit der VLN Langstreckenmeisterschaft
noch eine zweite Serie mit zusätzlichen GT3-Autos in fast selber Feldgrösse zu bestücken. Am Sonntag wird sogar das 150.te GT-Masters Rennen der Seriengeschichte absolviert. Die mittlerweile kostentechnisch in immer höhere Sphären vordringende GT3-Klasse ist in Deutschland noch lange nicht in der Krise.
28 Wagen von 18 Mannschaften die 7 Hersteller an den Start bringen – so sehen die nackten Zahlen aus: 10 Audi R8 LMS GT3 der Teams Land Motorsport, Aust Motorsport, Audi Sport racing academy, BWT Mücke Motorsport, Twin Busch Motorsport und YACO-Racing, je 5 Lamborghini Huracan GT3 (HB-Racing, Grasser Racing Team und Attempto Racing) und 5 Mercedes AMG GT (Zakspeed, HTP-Motorsport und BWT Mücke Motorsport) 4 Porsche 991 GT3 R ( KÜS Team 75 Bernhard, Herberth Motorsport und Schütz Motorsport) 2 Corvettes (Callaway Competition und RWT-Racing) 1 MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3 und ein BMW M6-GT3 des BMW Team Schnitzer bilden das Feld.
Mit
der Audi Sport racing academy, dem BMW Team Schnitzer, BWT Mücke Motorsport und Twin Busch Motorsport debütieren 4 neue Rennställe in der Serie. Insgesamt 8 ehemalige ADAC GT-Masters-Titelträger starten in diesem Jahr im ADAC GT Masters: Sebastian Asch (2012 und 2015 – mit 121 Starts der erfahrendste Pilot im Feld) , Christopher Haase (2007), Maximilian Götz (2012), Daniel Keilwitz (2013), Kelvin van der Linde (2014), Luca Ludwig (2015), Connor De Phillippi (2016) und Christopher Mies (2016) sind am Start. Fahrern aus 14 Nationen sind im Fahrerfeld vertreten. Von den 56 Piloten geben am Wochenende 19 ihr Seriendebüt: Marc Busch, Ricky Collard, Indy Dontje, Ricardo Feller, Christopher Friedrich, Christopher Höher, Patrick Huisman, Mathieu Jaminet, Jonathan Judek, Marvin Kirchhöfer, Adrien de Leener, Alex Macdowall, Dennis Marschall, Stefan Mücke, Sven Müller, Mike David Ortmann, Ezequiel Perez Companc, Filip Salaquarda und Jeffrey Schmidt sind die Debütanten.
Während am heutigen Freitag lediglich freie Trainings laufen, wird es morgen Ernst mit dem Qualifying am Morgen und dem Rennen am Nachmittag das erneut auf Sport 1 übertragen wird. Sonntag wird ebenfalls das Qualifying am Morgen und Rennen #150 der Seriengeschichte am frühen Nachmittag um 13.00Uhr ausgeführt. Der Rennbericht zum Rennwochenende wird zeitnah auf unseren Seiten zugänglich sein.
Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Mikaela Åhlin-Kottulinsky, wurde 1992 in Karlstad geboren. Sie ist die Enkelin von Freddy Kottulinsky, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Winfried Philippe Adalbert Karl Graf Kottulinsky Freiherr von Kottulin hieß und 1932 als Sproß eines österreichisch-schlesischen Adelsgeschlechts in München geboren wurde. Seit 1953 lebte er in Schweden, wo er 2010 in Karlstad starb. Hauptsächlich in den 70iger Jahren machte er sich als Renn- und Rallyefahrer im internationalen Motorsport einen Namen.
Mikaela war von ihrem 12. bis zum 19. Lebensjahr im Kartsport unterwegs. Ab 2012 folgten drei Jahre im Volkswagen Scirocco R-Cup Deutschland. 2015 schließlich absolvierte sie eine Saison im Audi Sport TT Cup, dann erfolgte der Wechsel in das ADAC GT Masters.
Im vergangenen Jahr startete Mikaela im Team von Frank Aust und steuerte einen Audi R8 LMS, gemeinsam mit Audi Werksfahrer Marco Bonanomi, der über Le Mans-Erfahrung im Audi LMP1 verfügte.
Während der Vorsaisontests des ADAC GT Masters in Oschersleben sprachen wir mit ihr.
WK: Mikaela wie war 2016, Deine erste Saison im GT3-Rennwagen und war die Umstellung vom Audi Sport TT Cup groß?
MÅK: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wechsel in die neue Kategorie, auch wenn die Gewöhnung zunächst nicht einfach war. Der R8 ist ein Fahrzeug, dass aerodynamisch deutlich anspruchsvoller als ein Audi TT ist. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Das braucht einfach Zeit. Zum Glück habe ich tatkräftige Unterstützung, wie jetzt auch hier in Oschersleben, durch das Coaching und die Erfahrung von Audi Werksfahrer Pierre Kaffer.
WK: Dein letztjähriger Teamkollege bei Aust Motorsport war kein geringerer als Audi LMP1-Pilot Marco Bonanomi. Hast Du von seiner Erfahrung profitieren können?
MÅK: Ja, natürlich. Marco ist im Vergleich zu mir ein sehr erfahrener Rennfahrer, der sich bereits im LMP1-Auto in Le Mans bewiesen hat. Der Fokus unserer Zusammenarbeit lag aber hauptsächlich auf der Entwicklung des Fahrzeugs und dem Datenabgleich. Unser Fahrstil war zwar grundsätzlich ähnlich, aber ich tendiere doch eher zu einer weicheren Fahrweise, während Marco tendenziell eine Spur aggressiver zu Werke geht.
WK: Welche Erwartungen hast Du für 2017?
MÅK: Zu allererst möchte ich in diesem Jahr viel fahren und mich an meinen neuen Teamkollegen Ricardo Feller gewöhnen. Darüber hinaus ist ja auch mein Team, Audi Sport racing academy, neu, auch wenn ich die Jungs von Audi natürlich schon etwas länger kenne. Ich hoffe, dass sich spätestens zur Jahresmitte alles soweit eingespielt hat. Im Gesamtklassement aufs Podium zu fahren, ist meiner Meinung nach aber eher unwahrscheinlich. In der Junior-Wertung sieht das aber anders aus. (Lächelt vielsagend)
WK: Wie verlaufen die Tests bisher?
MÅK:
Mit dem Auto gibt es praktisch keine Probleme. Wir sind sehr zufrieden. An meiner persönlichen Performance muss ich noch arbeiten.
WK: Wie passt das Setup des Autos mit Deinem neuen Partner Ricardo Feller?
MÅK: Erstaunlich gut. Es ist bezeichnend, dass wir bezüglich der Aussagen über das Fahrverhalten unseres Autos fast immer das gleiche Feedback geben.
WK: Mikaela, vielen Dank für Deine Zeit und das interessante Gespräch. Wir wünschen Dir eine gute und erfolgreiche Saison 2017!
MÅK: Vielen Dank.
Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am Dienstag und Mittwoch
der vorletzten Woche fanden die ersten offiziellen Testfahrten vor dem Start der ADAC GT Masters Saison 2017 in der Motorsport Arena Oschersleben statt.
Insgesamt sind 32 Fahrzeuge von 7 verschiedenen Herstellern für die neue Saison eingeschrieben. In Summe erwarten uns 18 Teams mit acht ehemaligen oder amtierenden Champions. Darüber hinaus wird das Sonntagrennen am ersten Rennwochenende, das wieder hier in Oschersleben stattfinden wird, das 150. der am längsten bestehenden GT-Rennserie sein (11. Saison seit dem Start 2007).
30 Fahrzeuge nahmen insgesamt an den zweitägigen Tests auf der Rennstrecke in der Magdeburger Börde teil, auf der morgen, am 28. April, die ADAC GT Masters Saison 2017 beginnen wird. Auch wenn die gefahrenen Zeiten nur bedingt Aussagen über die wahre Leistungsfähigkeit der Konkurrenten zulassen, war die Leistungsdichte des Feldes erneut sehr hoch. In der dritten Session am Dienstag lagen ganze 17 Fahrzeuge innerhalb von nur einer Sekunde.
Ich möchte heute über einige interessante Statistikdaten der beiden Testtage berichten. Gleich zu Beginn eine Zahl die, wie ich finde, beeindruckend ist. Alle Fahrzeuge, die am Test teilgenommen haben, legten insgesamt 15.468 km zurück.
Im Durchschnitt lag die Anzahl der gefahrenen Runden je Auto bei 139,5. Dies entsprach 515,6 km und beinhaltet auch die beiden fast Totalausfälle von GRT Grasser-Racing-Team, die mit den beiden Lamborghini Huracán GT3 in den Sessions vier und fünf jeweils nur insgesamt 54 (#19) respektive 35 Runden (#63) zurücklegten.
Das Team mit den meisten gefahrenen Runden war BWT Mücke Motorsport mit 468 Runden (1.729,7 km), wobei Mücke natürlich auch als einziges Team drei Autos im Test bewegte, zwei Audi R8 LMS und einen Mercedes-AMG GT3. Dahinter lagen Montaplast by Land-Motorsport, die amtierenden Meister (357 Runden / 1.319,5 km) und nahezu identisch KÜS Team75 Bernhard (321 Runden / 1.186,4 km) sowie Mercedes-AMG Team Zakspeed (318 Runden / 1.175,3 km). In Summe knackten noch vier weitere Teams die 1.000 km Schallmauer: HB Racing WDS Bau (297 Runden / 1.097,7 km), Aust Motorsport (290 Runden / 1.071,8 km), Audi Sport racing academy (277 Runden / 1.023,8 km) und Precote Herberth Motorsport (276 Runden / 1.020,1 km).
Interessant waren auch die Leistungen der Teams, die mit nur einem Fahrzeug testeten: Allen voran BMW Team Schnitzer mit 180 Runden (665,3 km), das sind immerhin fast 30 % mehr, als die durchschnittliche Testdistanz je Auto. Dahinter, aber auch immer noch über dem Durchschnitt unterwegs, ADAC NSA / Attempto Racing Team mit 169 Runden (624,6 km) sowie Twin Busch Motorsport (151 Runden / 558,1 km),
RWT Racing (150 Runden / 554,4 km) und Callaway Competition mit 145 Runden (535,9 km).
Schlusslicht der gesamten Statistik war leider das GRT Grasser-Racing-Team, wegen der bereits in der Zusammenfassung des zweiten Testtages erwähnten technischen Probleme, mit nur 89 Runden (328,9 km), mit zwei Fahrzeugen wohlgemerkt. Das Team hat sich allerdings am vergangenen Wochenende mit einem Sieg beim Auftakt der Blancpain GT Endurance Series im italienischen Monza souverän rehabilitiert.
Als letztes noch die Übersicht über die Hersteller. Eine Marke wird diese GT Masters Saison, zumindest zahlenmäßig, dominieren: Audi mit dem R8 LMS. Die Ingolstädter bringen insgesamt 10 Fahrzeuge an den Start. Entsprechend ist Audi auch der Hersteller mit den insgesamt meisten Testkilometern in Oschersleben (1.507 Runden / 5.569,9 km).
Drei Hersteller bringen jeweils fünf Autos zu den diesjährigen Rennen. Mercedes, Porsche und Lamborghini, wobei Mercedes und Porsche eine nahezu identische Performance ablieferten (719 Runden / 2.657,4 km bzw. 716 Runden / 2.646, 3 km). Lamborghini liegt mit 555 Runden (2.051,3 km) doch schon deutlich dahinter. Beachtlich auch die Leistung von Chevrolet (zwei Corvette C7 GT3) mit 295 Runden (1.090,3 km). Die Nissan von MRS GT-Racing schafften 213 Runden (787,2 km). Und natürlich die GT Masters Newcomer von BMW Team Schnitzer, die mit nur einem BMW M6 GT3, die oben erwähnte beachtliche Distanz von 665,3 km zurücklegten.
Vom 28. bis 30. April wird das ADAC GT Masters in der Motorsportarena Oschersleben, Nahe Magdeburg, in seine 11. Saison starten.
SPORT1 wird auch 2017 alle Rennen des ADAC GT Masters live und in voller Länge, in der Regel Samstags und Sonntags ab 13 Uhr, im Free-TV übertragen.